Hedwig Kainberger: Unterschied zwischen den Versionen

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[[Datei:Kainberger René-Marcic-Preis 2016.jpg|thumb|[[René-Marcic-Preis]] 2016 für  Dr. Hedwig Kainberger, im Bild von links: Klemens Renoldner Festredner, Hedwig Kainberger Preisträgerin, [[Landeshauptmann]] [[Wilfried Haslauer junior|Wilfried Haslauer]], Dr. [[Max Dasch junior|Max Dasch]], Herausgeber [[Salzburger Nachrichten]]
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[[Datei:Kainberger René-Marcic-Preis 2016.jpg|thumb|[[René-Marcic-Preis]] 2016 für  Dr. Hedwig Kainberger, im Bild von links: Klemens Renoldner Festredner, Hedwig Kainberger Preisträgerin, [[Landeshauptmann]] [[Wilfried Haslauer junior]], Dr. [[Max Dasch junior]], Herausgeber der "[[Salzburger Nachrichten]]";]]Dr. '''Hedwig Kainberger''' (* [[1963]] in der [[Stadt Salzburg]]) ist Leiterin des Ressorts Kultur bei den "[[Salzburger Nachrichten]]".
Dr. '''Hedwig Kainberger''' (* [[1963]] in [[Salzburg]]) ist Journalistin bei den [[Salzburger Nachrichten]].
 
  
 
==Schule, Studium, Wissenschaft==
 
==Schule, Studium, Wissenschaft==
 
Hedwig Kainberger absolvierte folgenden Bildungsweg und wissenschaftlichen Werdegang:
 
Hedwig Kainberger absolvierte folgenden Bildungsweg und wissenschaftlichen Werdegang:
  
* [[Wirtschaftskundliches Realgymnasium]] in Salzburg, Matura mit Auszeichnung 1981;
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* [[Wirtschaftskundliches Bundesrealgymnasium Salzburg]], Matura mit Auszeichnung [[1981]];
* Abiturientenlehrgang der [[Handelsakademie Salzburg|Handelsakademie I]] in Salzburg, Abschluss 1982;
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* Abiturientenlehrgang der [[Handelsakademie Salzburg|Handelsakademie I]] in Salzburg, Abschluss [[1982]];
* Wirtschaftsuniversität Wien, Betriebswirtschaftslehre, Freifächer Arbeitsrecht und Steuerrecht, Diplomarbeit über „Rechtmäßigkeit und Rechtswidrigkeit des Arbeitskampfes im Zivilrecht“, Sponsion 1988;
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* Wirtschaftsuniversität Wien, Betriebswirtschaftslehre, Freifächer Arbeitsrecht und Steuerrecht, Diplomarbeit über "Rechtmäßigkeit und Rechtswidrigkeit des Arbeitskampfes im Zivilrecht", Sponsion [[1988]];
* Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, ''Post-Graduate''-Lehrgang für Kulturelles Management, Abschluss 1990;
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* Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, ''Post-Graduate''-Lehrgang für Kulturelles Management, Abschluss [[1990]];
* Universität Innsbruck, Dissertationsstudium Finanzwissenschaft, Dissertation in Kunstökonomie über „Erklärung und Rechtfertigung von Subventionen für die  Salzburger Festspiele“, Promotion 1997;
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* Universität Innsbruck, Dissertationsstudium Finanzwissenschaft, Dissertation in Kunstökonomie über "Erklärung und Rechtfertigung von Subventionen für die  Salzburger Festspiele", Promotion [[1997]];
* Harvard Universität, Summerschool 2000, Politische Philosophie und US-amerikanische Außenpolitik;  
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* ''Harvard Universität, Summerschool'', [[2000]], Politische Philosophie und US-amerikanische Außenpolitik;  
* Oxford University, Alfred-Geiringer-Stipendium, Jänner bis März 2003, Abschlussarbeit über „Korruption in EU-Kandidatenländern“.
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* ''Oxford University'', Alfred-Geiringer-Stipendium, Jänner bis März [[2003]], Abschlussarbeit über "Korruption in EU-Kandidatenländern".
  
Sie befasste sich auch mit der Finanzgeschichte der [[Salzburger Festspiele]], von den Anfängen bis zum [[Salzburger Festspielfonds|Festspielfonds]]gesetz 1950, „Ohne Geld kein Festspiel“, publiziert von der [[International Salzburg Association]] 2005.
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Sie befasste sich auch mit der Finanzgeschichte der [[Salzburger Festspiele]], von den Anfängen bis zum [[Salzburger Festspielfonds|Festspielfondsgesetz]] [[1950]], "Ohne Geld kein Festspiel", publiziert von der ''[[Internationale Salzburg Association]]'' [[2005]].
  
 
==Beruf==
 
==Beruf==
In den Sommern 1985 bis 1991 arbeitete Kainberger für die Salzburger Festspiele – erst Pressebüro, dann Künstlerisches Betriebsbüro/Dramaturgie, zuständig für Konzertprogrammhefte.  
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In den Sommern [[1985]] bis [[1991]] arbeitete Kainberger für die Salzburger Festspiele – erst Pressebüro, dann Künstlerisches Betriebsbüro/Dramaturgie, zuständig für Konzertprogrammhefte.  
  
Seit August 1989 ist Hedwig Kainberger bei den Salzburger Nachrichten angestellt. Von 1989 bis 1997 war sie in der Wirtschaftsredaktion der Salzburger Nachrichten beschäftigt, Schwerpunkte waren Tourismus und Steuerrecht. Zwischen 1997 und 2002 war sie EU-Korrespondentin in Brüssel, berichtete über alle EU-Institutionen, über EU-Gipfel, Österreich-St.ionen, EU-Erweiterung, Grundrechte-Konvent und Euro-Einführung.
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Seit August [[1989]] ist Hedwig Kainberger bei den "Salzburger Nachrichten" angestellt. Von 1989 bis [[1997]] war sie in der Wirtschaftsredaktion der "Salzburger Nachrichten" beschäftigt, Schwerpunkte waren [[Tourismus]] und Steuerrecht. Zwischen 1997 und [[2002]] war sie EU-Korrespondentin in Brüssel, berichtete über alle EU-Institutionen, über EU-Gipfel, Österreich-St.ionen, EU-Erweiterung, Grundrechte-Konvent und Euro-Einführung.
  
Von 2002 bis 2003 war sie in der SN-Redaktion Wien tätig und weiterhin zuständig für [[EU]] (Verfassungskonvent, EU-Gipfel, etc.) und Osterweiterung.
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Von 2002 bis 2003 war sie in der SN-Redaktion Wien tätig und weiterhin zuständig für [[EU]] (Verfassungskonvent, [[EU-Gipfeltreffen 2018 in Salzburg|EU-Gipfel]], etc.) und Osterweiterung.
  
Seit 2003 ist Hedwig Kainberger wieder in Salzburg beheimatet und leitet das Ressort Kultur der Salzburger Nachrichten, seit 2014 Ressortleiterin Kultur und Medien.
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Seit [[2003]] ist Hedwig Kainberger wieder in Salzburg beheimatet und leitet das Ressort Kultur der "Salzburger Nachrichten".  
  
 
==Preise, Stipendien==
 
==Preise, Stipendien==
* 1997: [[Wissenschaftspreis des Landes Salzburg]] für die Dissertation.
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* 1997: Wissenschaftspreis des Landes Salzburg für die Dissertation.
* 1998: 'Dr.-Reinhard-Galler-Preis' der Österreichischen Hoteliervereinigung und des Österreichischen Verkehrsbüros „für hervorragende publizistische Leistungen zum Thema Freizeit- und Tourismuswirtschaft“.
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* 1998: 'Dr.-Reinhard-Galler-Preis' der Österreichischen Hoteliervereinigung und des Österreichischen Verkehrsbüros "für hervorragende publizistische Leistungen zum Thema Freizeit- und Tourismuswirtschaft".
* 2003: erste 'Alfred-Geiringer'-Stipendiatin, ''Fellowship'' für die Universität Oxford, ausgeschrieben und zuerkannt von der APA und der Reuters Foundation.
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* 2003: erste 'Alfred-Geiringer'-Stipendiatin, ''Fellowship'' für die Universität Oxford, ausgeschrieben und zuerkannt von der [[APA]] und der Reuters Foundation.
* 2015: Bank Austria Kunstpreis für Kulturjournalismus.
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* [[2015]]: Bank Austria Kunstpreis für Kulturjournalismus.
::Begründung der Jury: ''"Frau Kainberger verfügt nicht nur über die exzellenten Kenntnisse, Vermittlungsansätze und journalistischen Fähigkeiten, die eine herausragende Kunstkritikerin und Kulturjournalistin in einer klassischen Definition ausmachen, sie beweist sich überdies in ihrer wichtigen Rolle als Watchdog der wirtschaftlichen und politischen Vorgänge im Zusammenhang mit öffentlichen Kulturbetrieben. Ob Salzburger Festspiele oder Österreichische Bundestheater, Kainberger hat auch im vergangenen Jahr bewiesen, dass in der Kulturberichterstattung, nicht immer nur Kritik an einzelnen Personen angebracht ist, sondern vor allem an Strukturen und an Vorgängen, die mit einer modernen Good Governance auf Gemeinde-, Landes- oder Bundesebene nur schwer in Einklang zu bringen ist."
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::Begründung der Jury: "Frau Kainberger verfügt nicht nur über die exzellenten Kenntnisse, Vermittlungsansätze und journalistischen Fähigkeiten, die eine herausragende Kunstkritikerin und Kulturjournalistin in einer klassischen Definition ausmachen, sie beweist sich überdies in ihrer wichtigen Rolle als Watchdog der wirtschaftlichen und politischen Vorgänge im Zusammenhang mit öffentlichen Kulturbetrieben. Ob Salzburger Festspiele oder Österreichische Bundestheater, Kainberger hat auch im vergangenen Jahr bewiesen, dass in der Kulturberichterstattung, nicht immer nur Kritik an einzelnen Personen angebracht ist, sondern vor allem an Strukturen und an Vorgängen, die mit einer modernen Good Governance auf Gemeinde-, Landes- oder Bundesebene nur schwer in Einklang zu bringen ist."
*2016 Journalistin des Jahres 2015, Kultur (Platz 1), verliehen am 11. Februar 2016 von der Zeitschrift "Der österreichische Journalist"
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*2016:
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: Journalistin des Jahres 2015, Kultur (Platz 1), verliehen am 11. Februar 2016 von der Zeitschrift "Der österreichische Journalist"
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== René-Marcic-Preis 2016  ==
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=== René-Marcic-Preis 2016  ===
Der mit 6.100 Euro dotierte [[René-Marcic-Preis]] [[2016]] ging an Hedwig Kainberger. [[Landeshauptmann]] Dr. [[Wilfried Haslauer junior|Wilfried Haslauer]] überreichte ihr am Montag, [[28. November]], den Preis in der [[Alte Residenz|Salzburger Residenz]]. Die Laudatio hielt [[Klemens Renoldner]], der Direktor des [[Stefan Zweig Centre Salzburg]].  
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Der mit 6.100 Euro dotierte [[René-Marcic-Preis]] [[2016]] ging an Hedwig Kainberger. [[Landeshauptmann]] Dr. [[Wilfried Haslauer junior]] überreichte ihr am Montag, [[28. November]], den Preis in der [[Alte Residenz|Salzburger Residenz]]. Die Laudatio hielt [[Klemens Renoldner]], der Direktor des [[Stefan Zweig Centre Salzburg]].  
  
=== Haslauer: Beitrag zur intellektuellen und kulturellen Vielfalt des Landes ===
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; Haslauer: Beitrag zur intellektuellen und kulturellen Vielfalt des Landes  
"''Die Verleihung des René-Marcic-Preises an Hedwig Kainberger stellt eine Würdigung ihrer Arbeit als Kulturjournalistin dar, die vielfältig, kritisch, teilweise auch provokant, immer aber von einem umfassenden humanistischen Wissen getragen ist, die ohne weitere Erörterung die Zulässigkeit auch anderer Meinungen anerkennt. Insofern trägt die Preisträgerin in herausragender Weise zur intellektuellen und kulturellen Vielfalt unseres Landes bei''", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
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"Die Verleihung des René-Marcic-Preises an Hedwig Kainberger stellt eine Würdigung ihrer Arbeit als Kulturjournalistin dar, die vielfältig, kritisch, teilweise auch provokant, immer aber von einem umfassenden humanistischen Wissen getragen ist, die ohne weitere Erörterung die Zulässigkeit auch anderer Meinungen anerkennt. Insofern trägt die Preisträgerin in herausragender Weise zur intellektuellen und kulturellen Vielfalt unseres Landes bei", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
  
=== Aus der Jurybegründung ===
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; Aus der Jurybegründung
In der Jurybegründung heißt es unter anderem: "''Mit Hedwig Kainberger, der Leiterin des Kulturressorts der Salzburger Nachrichten, schlägt die Jury eine Journalistin für den René-Marcic-Preis vor, die den Grundgedanken dieser Auszeichnung auf eine geradezu idealtypische Weise verkörpert. Im Beschluss der Landesregierung aus dem Jahre 1978 wird als Voraussetzung für die Preiswürdigkeit nämlich nicht nur angeführt, dass es um hervorragende publizistische Leistungen zu gehen hat, sondern dass die journalistische Arbeit 'von hoher humanistischer Bildung getragen' sein soll. Hedwig Kainbergers Artikel, Reportagen, Interviews und Sonderpublikationen zeichnen sich durch ein derart umfassendes historisches Wissen und ein täglich gelebtes journalistisches Verantwortungsgefühl aus, dass ihre Arbeit der hoch angetragenen Forderung sehr wohl entspricht.''"
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In der Jurybegründung heißt es unter anderem: "Mit Hedwig Kainberger, der Leiterin des Kulturressorts der Salzburger Nachrichten, schlägt die Jury eine Journalistin für den René-Marcic-Preis vor, die den Grundgedanken dieser Auszeichnung auf eine geradezu idealtypische Weise verkörpert. Im Beschluss der Landesregierung aus dem Jahre 1978 wird als Voraussetzung für die Preiswürdigkeit nämlich nicht nur angeführt, dass es um hervorragende publizistische Leistungen zu gehen hat, sondern dass die journalistische Arbeit 'von hoher humanistischer Bildung getragen' sein soll. Hedwig Kainbergers Artikel, Reportagen, Interviews und Sonderpublikationen zeichnen sich durch ein derart umfassendes historisches Wissen und ein täglich gelebtes journalistisches Verantwortungsgefühl aus, dass ihre Arbeit der hoch angetragenen Forderung sehr wohl entspricht. Zu ihren besonderen Tugenden zählt, dass sie so weit über das klassische Terrain der Kunst- und Kulturberichterstattung hinaus tätig ist. Die Themen der Kunst und Kultur pflegt sie nicht einfach in einer feuilletonistischen Schutzzone, sondern sie stellt sie durch ihre Recherchen und durch ihr hartnäckiges Erkenntnisinteresse in den scharfen Wind der wirtschaftlichen und politischen Realität. Genau dieses umfassende Verständnis von Kulturjournalismus führt dazu, dass sie alle gesellschaftlichen Entwicklungen wahrnimmt und für die Leser der,Salzburger Nachrichten' in klarer Sprache und Gliederung aufbereitet."
  
=== Dasch: Landespreis mit Berechtigung und Gewicht ===
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; Renoldner: Begeisterungsfähigkeit, Enthusiasmus und Vergnügen
"''Der Blick in die Vergangenheit ist oft getrübt, der in die Zukunft vielfach spekulativ. Die meisten von Ihnen haben den Namensgeber des Salzburger Publizistikpreises, René Marcic, nicht mehr persönlich erlebt. Der Mensch und seine Leistung, die auch die ausgezeichneten Preisträger ehren, sollten präsent sein, um dem Landespreis das ihm zustehende Gewicht zu verleihen''", stellte SN-Herausgeber [[Max Dasch junior|Max Dasch]] fest. "''Mir als Herausgeber der Salzburger Nachrichten, die René Marcic von 1959 bis 1964 als Chefredakteur richtungsweisend geführt hat, würde man Befangenheit unterstellen.''"
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Klemens Renoldner würdigte eingangs seiner Laudatio die Begeisterungsfähigkeit, den Enthusiasmus sowie das Vergnügen der Preisträgerin für ein Thema, an dem sie sich gerade abarbeitet. "Ihre – dem Beruf geschuldete – Bereitwilligkeit, das Eigene mit anderen zu teilen, demzufolge dieses in so und so viele schmale Zeitungs-Zeilen zu quetschen, ist in hohem Maße ausgeprägt. Es ist dabei irrelevant, ob es sich nun um eine amerikanisch-kühn-vereinfachende These über die Anfänge der Renaissance in Florenz oder eine Aufführung einer unbekannten Barock-Oper in Paris handelt, ob es um eine Ausstellung im Victoria and Albert Museum in London geht, oder ob sie, was sie in den vergangenen Jahren mit einiger Hingabe wagt, im aktuellen kulturpolitischen Streit Tag für Tag angriffslustig in Stellung geht. In diesen Koordinaten sehe ich ihre journalistische Arbeit."
  
Dasch zitierte daher drei Salzburger Persönlichkeiten, die nach Marcics Tod 1971 Nachrufe verfasst haben, und zwar den früheren Landeshauptmann [[Hans Lechner]], den früheren Landeshauptmann-Stellvertreter und Unterrichts- und Kunstminister [[Herbert Moritz]] sowie den früheren Salzburger [[Erzbischof]] [[Eduard Macheiner]]. "''Die Abschiedsworte von drei Persönlichkeiten, die außer Diskussion stehen, zeichnen das Bild eines großen Publizisten und Gelehrten, sie bestätigen dem Landespreis Berechtigung und Gewicht, und sie rücken die Preisträger in das ihnen zustehende Licht.''"
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"Wer mit Frau Kainberger ins Gespräch kommt, kann sich darauf verlassen, von ihrer Dynamik angesteckt zu werden, nämlich: von einer unzynischen Weise die Welt anzusehen. Man kann über ihre Kenntnisse auf verschiedenen Terrains verblüfft sein, über ihre nach unterschiedlichen Richtungen strebenden Interessen staunen. Und man wird von ihrem enormen Faible für Geschichte, insbesondere für die europäische Kulturgeschichte fasziniert sein, die Selbstverständlichkeit, mit der sie von Salzburg hinaus in die weite Welt denkt und bisweilen in diese hinein geht – aber immer wieder zurückkommt. Wir nennen das: unangestrengte Weltläufigkeit."
  
=== Renoldner: Begeisterungsfähigkeit, Enthusiasmus und Vergnügen ===
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Eine Sicherheit im Urteil, so Renoldner weiter, könne nur besitzen, wer über Jahre mit der Materie vertraut ist. "Das alles können wir bei der heutigen Preisträgerin voraussetzen, ja noch mehr, widmet sie sich sogar sprachkritischen und sprach- und dialektphilosophischen, und zudem sehr witzigen, Glossen, und schaut dem Salzburger Volk also tatsächlich direkt aufs Maul."
Klemens Renoldner würdigte eingangs seiner Laudatio die Begeisterungsfähigkeit, den Enthusiasmus sowie das Vergnügen der Preisträgerin für ein Thema, an dem sie sich gerade abarbeitet. "''Ihre – dem Beruf geschuldete – Bereitwilligkeit, das Eigene mit anderen zu teilen, demzufolge dieses in so und so viele schmale Zeitungs-Zeilen zu quetschen, ist in hohem Maße ausgeprägt. Es ist dabei irrelevant, ob es sich nun um eine amerikanisch-kühn-vereinfachende These über die Anfänge der Renaissance in Florenz oder eine Aufführung einer unbekannten Barock-Oper in Paris handelt, ob es um eine Ausstellung im Victoria and Albert Museum in London geht, oder ob sie, was sie in den vergangenen Jahren mit einiger Hingabe wagt, im aktuellen kulturpolitischen Streit Tag für Tag angriffslustig in Stellung geht. In diesen Koordinaten sehe ich ihre journalistische Arbeit.''"
 
  
"''Wer mit Frau Kainberger ins Gespräch kommt, kann sich darauf verlassen, von ihrer Dynamik angesteckt zu werden, nämlich: von einer unzynischen Weise die Welt anzusehen. Man kann über ihre Kenntnisse auf verschiedenen Terrains verblüfft sein, über ihre nach unterschiedlichen Richtungen strebenden Interessen staunen. Und man wird von ihrem enormen Faible für Geschichte, insbesondere für die europäische Kulturgeschichte fasziniert sein, die Selbstverständlichkeit, mit der sie von Salzburg hinaus in die weite Welt denkt und bisweilen in diese hinein geht – aber immer wieder zurückkommt. Wir nennen das: unangestrengte Weltläufigkeit.''"
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"Was mir am meisten an Hedwig Kainberger imponiert, ist, dass sie bei aller unser Erfahrung mit dem Lauf der Welt nicht von 'Enttäuscht-sein', salopp 'Frust' genannt, gesteuert wird, über das, was uns nicht möglich ist. Sie hält die Fahne des Feuilletons, des seriösen Gesprächs über die Kunst hoch, gegen alle Widrigkeiten", schloss der Laudator.
 
 
Eine Sicherheit im Urteil, so Renoldner weiter, könne nur besitzen, wer über Jahre mit der Materie vertraut ist. "''Das alles können wir bei der heutigen Preisträgerin voraussetzen, ja noch mehr, widmet sie sich sogar sprachkritischen und sprach- und dialektphilosophischen, und zudem sehr witzigen, Glossen, und schaut dem Salzburger Volk also tatsächlich direkt aufs Maul.''"
 
 
 
"''Was mir am meisten an Hedwig Kainberger imponiert, ist, dass sie bei aller unser Erfahrung mit dem Lauf der Welt nicht von 'Enttäuscht-sein', salopp 'Frust' genannt, gesteuert wird, über das, was uns nicht möglich ist. Sie hält die Fahne des Feuilletons, des seriösen Gesprächs über die Kunst hoch, gegen alle Widrigkeiten''", schloss der Laudator.
 
 
 
=== Kainberger: Ich durfte bei den Salzburger Nachrichten hohe Ansprüche lernen ===
 
In ihrer Dankesrede ließ Preisträgerin Kainberger bisherige Stationen, prägende Kollegen und Glücksmomente ihrer langjährigen Tätigkeit für die Salzburger Nachrichten Revue passieren: "''Ich durfte bei den Salzburger Nachrichten hohe Ansprüche lernen. Ich durfte viel schreiben. Ich konnte viel von Kollegen abschauen – von [[Karl-Heinz Ritschel]], [[Gerhard Neureiter]], [[Clemens M. Hutter|Clemens Hutter]], [[Herbert Mitterndorfer]], [[Veronika Canaval]], [[Gerhard Steininger]], [[Ronald Barazon]], [[Doris Esser]], [[Katharina Krawagna-Pfeifer]], [[Franz Mayrhofer]], [[Ronald Escher]]. Es waren viele vor mir in dieser Redaktion, die unsere Tradition des fairen, kritischen, anspruchsvollen, an Demokratie und Rechtsstaatlichkeit orientierten Journalismus so geprägt haben, dass dies heute noch wirksam ist. Zu diesen gehört [[René Marcic]].''"
 
 
 
Der Geschäftsleitung attestiert die Preisträgerin eine "''kostbare Großzügigkeit, die Essenz einer Qualitätszeitung ist: für das Nicht-Einflussnehmen in die redaktionelle Arbeit durch die Geschäftsführung, für die weitestmögliche Unabhängigkeit der einzelnen Redakteurinnen und Redakteure. Diese Verantwortung spornt an. Wenn ich allerdings vom jüngsten Urteil des Obersten Gerichtshofs lese, in dem Meinung und Unabhängigkeit gleichgesetzt werden, wird mir mulmig.''"
 
 
 
Kainberger weiter: "''Wer und was heute hier ausgezeichnet wird, ist getragen von der SN-Kultur, von einem gemeinsamen Tun in der Kulturredaktion – vor allem [[Karl Harb]], [[Bernhard Flieher]], [[Clemens Panagl]]. Es ist getragen von einer Redaktion mit [[Manfred Perterer]] an ihrer Spitze. Es ist getragen von einem Haus, das Max Dasch und Maximilian Dasch mit hohem herausgeberischen Anspruch führen. Und es ist getragen von einer Tradition, die René Marcic mitgeprägt hat.''"
 
 
 
==Video-Link==
 
* [http://ba-02.bankaustria-projekte.at/kunstpreis/index.php/kulturjournalismus-2014.html Preisträger 2014 – Kulturjournalismus : Hedwig Kainberger, Salzburger Nachrichten]
 
  
 
==Quellen==
 
==Quellen==
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* [http://www.bankaustria.at/ueber-uns-presse-presseinformationen_17032.jsp ''Jubiläum für Österreichs höchst dotierten Kunstpreis: Gewinner des Bank Austria Kunstpreises 2014 werden gekürt], Bank Austria Presseinformation vom 13. Februar 2015
 
* [http://www.bankaustria.at/ueber-uns-presse-presseinformationen_17032.jsp ''Jubiläum für Österreichs höchst dotierten Kunstpreis: Gewinner des Bank Austria Kunstpreises 2014 werden gekürt], Bank Austria Presseinformation vom 13. Februar 2015
 
* ''Der Österreichische Journalist'', 12/2015, 01/2016, S. 36; "Salzburger Nachrichten", 13. Februar, Seite 7
 
* ''Der Österreichische Journalist'', 12/2015, 01/2016, S. 36; "Salzburger Nachrichten", 13. Februar, Seite 7
* [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [http://service.salzburg.gv.at/lkorrj/Index?cmd=detail_ind&nachrid=57489  28. November 2016]
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* [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=57489  28. November 2016], [[Drehpunkt Kultur]] vom [http://www.drehpunktkultur.at/index.php/home-sp-1905016579/10320-mit-beherzter-stimme-und-gefuehl-fuer-verantwortung 28. November 2016], [[Salzburger Nachrichten]] vom [http://www.salzburg.com/nachrichten/medien/sn/artikel/marcic-preis-an-sn-kulturchefin-hedwig-kainberger-224096/ 29. November 2016, Seite 2]
 
 
  
 
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[[Kategorie:Salzburgs Töchter und Söhne]]
 
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[[Kategorie:Töchter und Söhne der Stadt Salzburg]]
[[Kategorie:Frau]]
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[[Kategorie:Geboren 1963]]

Aktuelle Version vom 16. November 2024, 11:24 Uhr

René-Marcic-Preis 2016 für Dr. Hedwig Kainberger, im Bild von links: Klemens Renoldner Festredner, Hedwig Kainberger Preisträgerin, Landeshauptmann Wilfried Haslauer junior, Dr. Max Dasch junior, Herausgeber der "Salzburger Nachrichten";

Dr. Hedwig Kainberger (* 1963 in der Stadt Salzburg) ist Leiterin des Ressorts Kultur bei den "Salzburger Nachrichten".

Schule, Studium, Wissenschaft

Hedwig Kainberger absolvierte folgenden Bildungsweg und wissenschaftlichen Werdegang:

  • Wirtschaftskundliches Bundesrealgymnasium Salzburg, Matura mit Auszeichnung 1981;
  • Abiturientenlehrgang der Handelsakademie I in Salzburg, Abschluss 1982;
  • Wirtschaftsuniversität Wien, Betriebswirtschaftslehre, Freifächer Arbeitsrecht und Steuerrecht, Diplomarbeit über "Rechtmäßigkeit und Rechtswidrigkeit des Arbeitskampfes im Zivilrecht", Sponsion 1988;
  • Hochschule für Musik und darstellende Kunst in Wien, Post-Graduate-Lehrgang für Kulturelles Management, Abschluss 1990;
  • Universität Innsbruck, Dissertationsstudium Finanzwissenschaft, Dissertation in Kunstökonomie über "Erklärung und Rechtfertigung von Subventionen für die Salzburger Festspiele", Promotion 1997;
  • Harvard Universität, Summerschool, 2000, Politische Philosophie und US-amerikanische Außenpolitik;
  • Oxford University, Alfred-Geiringer-Stipendium, Jänner bis März 2003, Abschlussarbeit über "Korruption in EU-Kandidatenländern".

Sie befasste sich auch mit der Finanzgeschichte der Salzburger Festspiele, von den Anfängen bis zum Festspielfondsgesetz 1950, "Ohne Geld kein Festspiel", publiziert von der Internationale Salzburg Association 2005.

Beruf

In den Sommern 1985 bis 1991 arbeitete Kainberger für die Salzburger Festspiele – erst Pressebüro, dann Künstlerisches Betriebsbüro/Dramaturgie, zuständig für Konzertprogrammhefte.

Seit August 1989 ist Hedwig Kainberger bei den "Salzburger Nachrichten" angestellt. Von 1989 bis 1997 war sie in der Wirtschaftsredaktion der "Salzburger Nachrichten" beschäftigt, Schwerpunkte waren Tourismus und Steuerrecht. Zwischen 1997 und 2002 war sie EU-Korrespondentin in Brüssel, berichtete über alle EU-Institutionen, über EU-Gipfel, Österreich-St.ionen, EU-Erweiterung, Grundrechte-Konvent und Euro-Einführung.

Von 2002 bis 2003 war sie in der SN-Redaktion Wien tätig und weiterhin zuständig für EU (Verfassungskonvent, EU-Gipfel, etc.) und Osterweiterung.

Seit 2003 ist Hedwig Kainberger wieder in Salzburg beheimatet und leitet das Ressort Kultur der "Salzburger Nachrichten".

Preise, Stipendien

  • 1997: Wissenschaftspreis des Landes Salzburg für die Dissertation.
  • 1998: 'Dr.-Reinhard-Galler-Preis' der Österreichischen Hoteliervereinigung und des Österreichischen Verkehrsbüros "für hervorragende publizistische Leistungen zum Thema Freizeit- und Tourismuswirtschaft".
  • 2003: erste 'Alfred-Geiringer'-Stipendiatin, Fellowship für die Universität Oxford, ausgeschrieben und zuerkannt von der APA und der Reuters Foundation.
  • 2015: Bank Austria Kunstpreis für Kulturjournalismus.
Begründung der Jury: "Frau Kainberger verfügt nicht nur über die exzellenten Kenntnisse, Vermittlungsansätze und journalistischen Fähigkeiten, die eine herausragende Kunstkritikerin und Kulturjournalistin in einer klassischen Definition ausmachen, sie beweist sich überdies in ihrer wichtigen Rolle als Watchdog der wirtschaftlichen und politischen Vorgänge im Zusammenhang mit öffentlichen Kulturbetrieben. Ob Salzburger Festspiele oder Österreichische Bundestheater, Kainberger hat auch im vergangenen Jahr bewiesen, dass in der Kulturberichterstattung, nicht immer nur Kritik an einzelnen Personen angebracht ist, sondern vor allem an Strukturen und an Vorgängen, die mit einer modernen Good Governance auf Gemeinde-, Landes- oder Bundesebene nur schwer in Einklang zu bringen ist."
  • 2016:
Journalistin des Jahres 2015, Kultur (Platz 1), verliehen am 11. Februar 2016 von der Zeitschrift "Der österreichische Journalist"
sowie

René-Marcic-Preis 2016

Der mit 6.100 Euro dotierte René-Marcic-Preis 2016 ging an Hedwig Kainberger. Landeshauptmann Dr. Wilfried Haslauer junior überreichte ihr am Montag, 28. November, den Preis in der Salzburger Residenz. Die Laudatio hielt Klemens Renoldner, der Direktor des Stefan Zweig Centre Salzburg.

Haslauer
Beitrag zur intellektuellen und kulturellen Vielfalt des Landes

"Die Verleihung des René-Marcic-Preises an Hedwig Kainberger stellt eine Würdigung ihrer Arbeit als Kulturjournalistin dar, die vielfältig, kritisch, teilweise auch provokant, immer aber von einem umfassenden humanistischen Wissen getragen ist, die ohne weitere Erörterung die Zulässigkeit auch anderer Meinungen anerkennt. Insofern trägt die Preisträgerin in herausragender Weise zur intellektuellen und kulturellen Vielfalt unseres Landes bei", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Aus der Jurybegründung

In der Jurybegründung heißt es unter anderem: "Mit Hedwig Kainberger, der Leiterin des Kulturressorts der Salzburger Nachrichten, schlägt die Jury eine Journalistin für den René-Marcic-Preis vor, die den Grundgedanken dieser Auszeichnung auf eine geradezu idealtypische Weise verkörpert. Im Beschluss der Landesregierung aus dem Jahre 1978 wird als Voraussetzung für die Preiswürdigkeit nämlich nicht nur angeführt, dass es um hervorragende publizistische Leistungen zu gehen hat, sondern dass die journalistische Arbeit 'von hoher humanistischer Bildung getragen' sein soll. Hedwig Kainbergers Artikel, Reportagen, Interviews und Sonderpublikationen zeichnen sich durch ein derart umfassendes historisches Wissen und ein täglich gelebtes journalistisches Verantwortungsgefühl aus, dass ihre Arbeit der hoch angetragenen Forderung sehr wohl entspricht. Zu ihren besonderen Tugenden zählt, dass sie so weit über das klassische Terrain der Kunst- und Kulturberichterstattung hinaus tätig ist. Die Themen der Kunst und Kultur pflegt sie nicht einfach in einer feuilletonistischen Schutzzone, sondern sie stellt sie durch ihre Recherchen und durch ihr hartnäckiges Erkenntnisinteresse in den scharfen Wind der wirtschaftlichen und politischen Realität. Genau dieses umfassende Verständnis von Kulturjournalismus führt dazu, dass sie alle gesellschaftlichen Entwicklungen wahrnimmt und für die Leser der,Salzburger Nachrichten' in klarer Sprache und Gliederung aufbereitet."

Renoldner
Begeisterungsfähigkeit, Enthusiasmus und Vergnügen

Klemens Renoldner würdigte eingangs seiner Laudatio die Begeisterungsfähigkeit, den Enthusiasmus sowie das Vergnügen der Preisträgerin für ein Thema, an dem sie sich gerade abarbeitet. "Ihre – dem Beruf geschuldete – Bereitwilligkeit, das Eigene mit anderen zu teilen, demzufolge dieses in so und so viele schmale Zeitungs-Zeilen zu quetschen, ist in hohem Maße ausgeprägt. Es ist dabei irrelevant, ob es sich nun um eine amerikanisch-kühn-vereinfachende These über die Anfänge der Renaissance in Florenz oder eine Aufführung einer unbekannten Barock-Oper in Paris handelt, ob es um eine Ausstellung im Victoria and Albert Museum in London geht, oder ob sie, was sie in den vergangenen Jahren mit einiger Hingabe wagt, im aktuellen kulturpolitischen Streit Tag für Tag angriffslustig in Stellung geht. In diesen Koordinaten sehe ich ihre journalistische Arbeit."

"Wer mit Frau Kainberger ins Gespräch kommt, kann sich darauf verlassen, von ihrer Dynamik angesteckt zu werden, nämlich: von einer unzynischen Weise die Welt anzusehen. Man kann über ihre Kenntnisse auf verschiedenen Terrains verblüfft sein, über ihre nach unterschiedlichen Richtungen strebenden Interessen staunen. Und man wird von ihrem enormen Faible für Geschichte, insbesondere für die europäische Kulturgeschichte fasziniert sein, die Selbstverständlichkeit, mit der sie von Salzburg hinaus in die weite Welt denkt und bisweilen in diese hinein geht – aber immer wieder zurückkommt. Wir nennen das: unangestrengte Weltläufigkeit."

Eine Sicherheit im Urteil, so Renoldner weiter, könne nur besitzen, wer über Jahre mit der Materie vertraut ist. "Das alles können wir bei der heutigen Preisträgerin voraussetzen, ja noch mehr, widmet sie sich sogar sprachkritischen und sprach- und dialektphilosophischen, und zudem sehr witzigen, Glossen, und schaut dem Salzburger Volk also tatsächlich direkt aufs Maul."

"Was mir am meisten an Hedwig Kainberger imponiert, ist, dass sie bei aller unser Erfahrung mit dem Lauf der Welt nicht von 'Enttäuscht-sein', salopp 'Frust' genannt, gesteuert wird, über das, was uns nicht möglich ist. Sie hält die Fahne des Feuilletons, des seriösen Gesprächs über die Kunst hoch, gegen alle Widrigkeiten", schloss der Laudator.

Quellen