Steinpass: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Steinpass''' im [[Pinzgau]] hat seine Passhöhe in 615 m ü. N. N. und liegt an der [[B 178]], der [[Loferer Bundestraße]].
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[[Datei:Steinpass-Schild.jpg|thumb|Straßenscheitel mit Schild]]{{Googlemapsort|Steinpass,+Schneizlreuth}}
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[[Datei:WendelbergT-S.jpg|thumb|Südportal des Wendelbergtunnels von der Landesgrenze]]
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Der '''Steinpass''' ist eine markante Geländekante in [[Bayern]] im sogenannten [[Kleines Deutsches Eck|Kleinen Deutschen Eck]] am Südostrand der [[Chiemgauer Alpen]]. Die Höhe ist 615 [[m ü. A.]]<ref>Lage siehe [http://www.austrianmap.at/amap/index.php?setTo=1%7E353749%7E419467%7E358936%7E417498%7E%40356225%7C419034%7E0%7ELAM_ETRS89%7E1307%7E496 AMap-Karte]</ref> und die Passstraße hat eine maximale Steigung von acht Prozent.
  
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== Beschreibung ==
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Von der [[Stadt Salzburg]] führt über [[Bad Reichenhall]] eine wichtige Straßenverbindung in den [[Pinzgau]] nach [[Lofer]] und durch das [[Saalachtal]] weiter nach Süden. Noch in Bayern, im Ort Melleck, lag die von Fuhrwerken früher so gefürchtete steile  Mülleckerbergstraße, die zum Steinpass an der salzburgisch-bayerischen Grenze hinaufführte. Durch den [[Wendelbergtunnel]] verlor der alte Pass mit seinen Kehren, die von der Geländekante ins Saalachtal auf rund 550 m ü. A. hinunter führten, seinen Schrecken und damit seine bis in die zweite Hälfte des [[20. Jahrhundert]]s wichtige Verkehrsfunktion.
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== Geschichte ==
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Die Saalach hatte nach der [[Eiszeit]] die steil ansteigende Berglehne angeschnitten. Bereits zur Zeit der [[Kelten]] bestand ein [[Saumweg]], auf dem die Engstelle umgangen werden konnte.
  
Er verbindet [[Lofer]] im Pinzgau mit [[Salzburg]] über [[Bad Reichenhall]] in [[Bayern]]. Diese Verbindung nennt man [[Kleines Deutsches Eck]]. Die maximale Steigung der Passstraße beträgt acht Prozent. Heute ist der Pass untertunnelt.
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Nach Ausbruch des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]]es wurde die Bedeutung von Talenge und Pass als strategische Stellen erkannt und deshalb ließ [[Fürsterzbischof]] [[Paris Graf von Lodron]] um [[1625]] einen starken wehrhaften Turm errichten und oberhalb desselben, gegen [[Unken]] zu, ein Blockhaus dazu. Der Turm hatte eine Durchfahrt von einer Straßenbreite, darüber zwei Stockwerke und ein steiles [[Holzschindel]]dach. Über dem Tor war ein großes steinernes [[Wappen der Grafen Lodron|Lodron'sches Wappen]] angebracht. Seither war dort eine Grenzwache stationiert.  
  
==Geschichte==
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Während der [[Koalitionskriege (Überblick)#Die Kämpfe um Salzburg|Freiheitskämpfe]] der Salzburger und [[Tirol]]er zwischen [[1805]] und [[Koalitionskrieg 1809|1809]] wurde auch am Steinpass besonders hart gekämpft.
Während der Freiheitskämpfe der Salzburger und Tiroler zwischen [[1805]] und [[1809]] war auch der Steinpass Schauplatz von Kämpfen.
 
  
[[1809]]: Da [[Bad Reichenhall|Reichenhall]] zu einer starken bayrischen Festung ausgebaut wurde, blieb den Schützenverbänden zunächst nichts anderes übrig, als Reichenhall zu belagern, um später zur [[Salzburg|Stadt Salzburg]] vorstoßen zu können. Als einige Sturmangriffe auf Reichenhall scheiterten und es nicht mehr möglich war, die enorme Schützenstreitmacht zu verpflegen und zu entlohnen, sank die Moral der Männer. Viele gingen auch auf Anraten der [[Salzburger Erzbischöfe|Salzburger Kirchenfürsten]] wieder nach Hause.  
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==== Der Steinpass als Grenze ====
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Seit dem [[14. Jahrhundert]] ist hier eine Landesgrenze. Gebildet wird sie vom Steinbach, den die heutige Straße zwischen altem Zollamt und dem [[1987]] eröffneten Wendelbergtunnel, der den Weg über Melleck auf der Passhöhe ersetzte, überquert. Der Steinpass, früher Pass Steinbach, befindet sich aber nicht auf der Passhöhe, sondern bei einer Engstelle zwischen Steinbach und Fels. Bis [[1929]] stand dort das Steinpass-Tor, das Fürsterzbischof Paris Lodron 1646 hatte errichten lassen. Es musste dem Ausbau der Straße weichen, die man [[1902]] in Serpentinen nach Melleck gebaut hatte. Davor führte der Weg gerade hinauf und war so steil, dass Fuhrwerke zusätzliche Pferde benötigten, die der Mellecker Wirt gegen Entgelt verlieh. Ein Teil dieser Urtrasse ist noch zu sehen. Die Zollämter bzw. Mautstationen standen im Lauf der Jahrhunderte an wechselnden Plätzen. Das letzte gemeinsame Zollamt wurde 1952 bezogen und 1998 geräumt.<ref>Quelle [https://www.sn.at/salzburg/chronik/steinpass-ein-relikt-der-alten-grenze-kommt-weg-77681818 www.sn.at] vom 14. Oktober 2019</ref>
  
Die abnehmende Zahl der Freiheitskämpfer blieb den Bayern nicht verborgen, die ihrerseits Truppenverstärkung erhielten. Die Bayern gingen zum Gegenangriff über und die Tiroler und Salzburger Schützen mussten sich hinter Schneitzelreut zurückziehen.  
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==Bilder==
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* {{Commonscat}}
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==Weblink==
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* [https://badreichenhallwiki.eu/index.php?title=Steinpass_-_Pa%C3%9F_Steinbach  '''Der Steinpass''' im  Bad Reichenhall Wiki]
  
Die Versorgungslage der Tiroler und Salzburger wurde immer verzweifelter. Denn die Bayern hatten im Hinterland alles Vieh geschlachtet, das Getreide vernichtet und die Unterkünfte verbrannt.
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== Quellen  ==
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* SALZBURGWIKI [[Anton Wallner]]
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* [[Josef Eder (Baumeister)|Josef Eder]]: ''Der alte Steinpass'' [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19290514&query=%22Eder%22&seite=7 ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], 14. Mai 1929, Seite 7
  
Nach heftigen Gefechten zog sich der Oberkommandierende der Tiroler Freiheitskämpfer, [[Josef Speckbacher]], in Meleck (Steinpass) zurück, wo er sich sicher glaubte. Doch am [[17. Oktober]] [[1809]] gelang es den Bayern, die Vorposten der Schützen über die Berge her zu umgehen und Meleck zu umstellen. Durch Verrat wurde Speckbachers Aufenthalt bekannt, die Angreifer umzingelten ihn. Es kam zu einem wilden Gefecht. Zwar wehrten sich Speckbacher und seine Getreuen, doch die Bayern waren in der Überzahl. Die im Schlaf überraschten, oft nur mit ihrer Leibwäsche bekleideten Schützen kämpften verwegen, mussten sich dann jedoch über das Gföll Richtung Kammerköhr und später über die Steingasse nach Waidring zurückziehen.
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== Einzelnachweise ==
 
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<references/>
Der schwer durch Bajonettstiche verletzte Speckbacher scharte im Gebiet der Steinplatte noch Hundert verstreute und teilweise entwaffnete Getreue um sich. Aber der Tag endete mit einer verlustreichen Niederlage für die Tiroler und Salzburger. Zehn Kompanien aufgerieben - 300 Tote und 400 Landesverteidiger in bayerischer Gefangenschaft. Die Pinzgauer Schützen unter [[Anton Wallner]], die am Luftenstein und am Hirschbichl den Eingang in das Pinzgau verteidigten, konnten den Widerstand noch einige Zeit aufrecht erhalten. Doch nach dem Aufruf des Kaisers, die Waffen abzugeben und weiteres Blutvergießen zu vermeiden, weigerten sich viele Schützen, weiter zu kämpfen und rückten ab. So mussten die Pinzgauer Schützen am [[19. Oktober]] [[1809]] bei [[Dießbach]] kapitulieren.
 
 
 
==Quelle==
 
* Salzburg Wiki [[Anton Wallner]]
 
  
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[[Kategorie:Wissenschaft]]
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[[Kategorie:Geografie]]
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[[Kategorie:Landschaft]]
 
[[Kategorie:Pass]]
 
[[Kategorie:Pass]]
[[Kategorie:Befreiungskriege (Geschichte)]]
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[[Kategorie:Deutschland]]
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[[Kategorie:Bayern]]
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[[Kategorie:Koalitionskriege (Geschichte)]]

Aktuelle Version vom 28. August 2024, 18:52 Uhr

Straßenscheitel mit Schild
Karte
Melleck
Südportal des Wendelbergtunnels von der Landesgrenze

Der Steinpass ist eine markante Geländekante in Bayern im sogenannten Kleinen Deutschen Eck am Südostrand der Chiemgauer Alpen. Die Höhe ist 615 m ü. A.[1] und die Passstraße hat eine maximale Steigung von acht Prozent.

Beschreibung

Von der Stadt Salzburg führt über Bad Reichenhall eine wichtige Straßenverbindung in den Pinzgau nach Lofer und durch das Saalachtal weiter nach Süden. Noch in Bayern, im Ort Melleck, lag die von Fuhrwerken früher so gefürchtete steile Mülleckerbergstraße, die zum Steinpass an der salzburgisch-bayerischen Grenze hinaufführte. Durch den Wendelbergtunnel verlor der alte Pass mit seinen Kehren, die von der Geländekante ins Saalachtal auf rund 550 m ü. A. hinunter führten, seinen Schrecken und damit seine bis in die zweite Hälfte des 20. Jahrhunderts wichtige Verkehrsfunktion.

Salzburgs Geschichte nach Josef Eder
Der nächste Absatz (das nächste Kapitel) entstammt Aufzeichnungen des Salzburger Baumeisters und Heimatforschers Josef Eder (* 1859; † 1935).

Geschichte

Die Saalach hatte nach der Eiszeit die steil ansteigende Berglehne angeschnitten. Bereits zur Zeit der Kelten bestand ein Saumweg, auf dem die Engstelle umgangen werden konnte.

Nach Ausbruch des Dreißigjährigen Krieges wurde die Bedeutung von Talenge und Pass als strategische Stellen erkannt und deshalb ließ Fürsterzbischof Paris Graf von Lodron um 1625 einen starken wehrhaften Turm errichten und oberhalb desselben, gegen Unken zu, ein Blockhaus dazu. Der Turm hatte eine Durchfahrt von einer Straßenbreite, darüber zwei Stockwerke und ein steiles Holzschindeldach. Über dem Tor war ein großes steinernes Lodron'sches Wappen angebracht. Seither war dort eine Grenzwache stationiert.

Während der Freiheitskämpfe der Salzburger und Tiroler zwischen 1805 und 1809 wurde auch am Steinpass besonders hart gekämpft.

Der Steinpass als Grenze

Seit dem 14. Jahrhundert ist hier eine Landesgrenze. Gebildet wird sie vom Steinbach, den die heutige Straße zwischen altem Zollamt und dem 1987 eröffneten Wendelbergtunnel, der den Weg über Melleck auf der Passhöhe ersetzte, überquert. Der Steinpass, früher Pass Steinbach, befindet sich aber nicht auf der Passhöhe, sondern bei einer Engstelle zwischen Steinbach und Fels. Bis 1929 stand dort das Steinpass-Tor, das Fürsterzbischof Paris Lodron 1646 hatte errichten lassen. Es musste dem Ausbau der Straße weichen, die man 1902 in Serpentinen nach Melleck gebaut hatte. Davor führte der Weg gerade hinauf und war so steil, dass Fuhrwerke zusätzliche Pferde benötigten, die der Mellecker Wirt gegen Entgelt verlieh. Ein Teil dieser Urtrasse ist noch zu sehen. Die Zollämter bzw. Mautstationen standen im Lauf der Jahrhunderte an wechselnden Plätzen. Das letzte gemeinsame Zollamt wurde 1952 bezogen und 1998 geräumt.[2]

Bilder

 Steinpass – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons

Weblink

Quellen

Einzelnachweise

  1. Lage siehe AMap-Karte
  2. Quelle www.sn.at vom 14. Oktober 2019