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| − | [[Bild:Ruine Guetrat.jpg|thumb|Ruine Guetrat]] | + | [[Datei:Ruine Guetrat, Südansicht.jpg|thumb|Burgruine Guetrat, Südansicht]] |
| − | [[Datei:Ruine Guetrat und Festung Hohensalzburg.jpg|thumb|Ruine Guetrat und die [[Festung Hohensalzburg]]: der Blick geht von [[Kaltenhausen]]in Richtung Norden]] | + | [[Datei:Ruine Guetrat Mai 2020.JPG|thumb|Burgruine Guetrat]] |
| − | Die '''Ruine Guetrat''' befindet sich im Gemeindegebiet der Stadt [[Hallein]] im Stadtteil [[Rehhof]]. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Hallein|denkmalgeschützten Objekten in Hallein]]. | + | [[Datei:Ruine Guetrat und Festung Hohensalzburg.jpg|thumb|Burgruine Guetrat und die [[Festung Hohensalzburg]]: der Blick geht von [[Kaltenhausen]]in Richtung Norden]] |
| | + | Die '''Burgruine Guetrat''' befindet sich im Gemeindegebiet der Stadt [[Hallein]] im Stadtteil [[Rehhof]]. Sie zählt zu den [[Denkmalgeschützte Objekte in Hallein|denkmalgeschützten Objekten in Hallein]]. |
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| | + | == Geografie == |
| | + | Die Burgruine Guetrat befindet sich auf einem Felssporn mit steilen Abbrüchen zur Ost-, Nord- und Westseite. Der Zugang erfolgt von der Südseite über einen schmalen Pfad, der zuletzt über den steilabfallenden Felsgrat führt. Der Höhenunterschied am Felssporn beträgt ca. 20 hm auf etwa 50 m Länge. Die Überreste der Wehrbauten und des Pallas sind aufsteigend hintereinander angeordnet. Die Gesamtanlage ist vergleichsweise eher klein. |
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| | + | Zu erreichen ist die Burgruine Guetrat über die [[Salzburgerstraße (Hallein)|Salzburgerstraße]] in der Ortschaft [[Au (Hallein)|Au]] beim Hotel Auwirt, wo der [[Salzquellenweg (Hallein)|Salzquellenweg]] nach Westen abzweigt. Von diesem geht es über diesen Weg und einen steilen Fußweg hinauf zu der etwa auf 620 [[m ü. A.]] gelegenen Ruine. Weglänge: 1,3 km Höhendifferenz: ca. 180 m. Trittsicherheit erforderlich. |
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| | == Geschichte == | | == Geschichte == |
| − | Sie war vom Geschlecht der [[Guetrater]] zu Beginn des [[13. Jahrhundert]]s am ''Tuval'' (später: [[Gutratsberg]]) in 622 m Höhe auf einem Felssporn errichtet worden, von dem aus man einen guten Blick auf die Grenze zu [[Berchtesgaden]] hatte.
| + | Kuno von Schnaitsee war um [[1130]]/[[1140]] in die Dienste des Salzburger Erzbischofs [[Konrad I. von Abenberg]] getreten und hatte von den [[Grafen von Plain]] die Reste der einst größeren Grafschaft im oberen [[Salzburggau]] erhalten. Dies waren die ''Grafschaft im Kuchltal'' und das [[Pfleggericht Grafengaden]] (mit Sitz in unmittelbarer Nähe zu den [[Salzgewinnung am Tuval|Tuval-Salinen]]). |
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| | + | Es gab heftige Auseinandersetzungen um die Salzquellen am Tuval ([[Gutratsberg]]), bei denen auch die Grafen von Plain und deren Bevollmächtigter Kuno III. aktiv waren. Vor [[1198]] gestattete der Salzburger [[Erzbischof]] [[Adalbert III.]] dem Burggrafen von [[Hohenwerfen]], Kuno von Schnaitsee, den Bau einer Burg unmittelbar bei den Tuval-Salinen, die Burg Altgutrat. |
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| | + | Als die Salinen nach 1200 (die Salzlager im [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnberg]] wurden seit 1198 wieder ausgelaugt) an Bedeutung verloren, errichtete Kuno III. etwas unterhalb der Tuval-Salinen (das waren Salzquellen, wo genau sie sich befunden hatten, ist nicht bekannt) eine sehr bescheidene Wehranlage, die Burg Gutrat, von der heute noch Reste als Ruine vorhanden sind. Die Burg wurde in 622 m Höhe auf einem Felssporn errichtet mit Blick über das [[Salzachtal]] hin auch zur Salzverladestelle an der [[Königsseeache]] in [[Niederalm]]. |
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| | + | Seit [[1209]] führten Kuno III. und seine Nachkommen das Prädikat ''vom [[Guetrater|Gutrat]]''. |
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| | + | Die Burg blieb im Besitz der Gutrater bis sie gemeinsam mit den Herren von [[Kalham]] im Jahre [[1299]] bei einem Streit mit Erzbischof [[Konrad IV. von Fohnsdorf]] entmachtet wurden. Die Burg viel an das [[Erzstift Salzburg|Erzstift]]. Heinrich von Gutrat erhielt es aber wieder als Lehen zurück. [[1304]] gab ein Sohn eines Kunos<ref>hier muss noch bestimmt werden, welcher Kuno</ref>, [[Kuno von Gutrat]], seinen gesamten Besitz einschließlich der Burg dem Erzbischof Konrad IV. von Fohnsdorf als Lehen zurück und es ging endgültig in den Besitz des Erzstifts über. Danach verlieren sich die Spuren und sehr wahrscheinlich wurde die Burg dem Verfall preisgegeben. |
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| − | Die Guetrater hatten von [[Erzbischof]] [[Adalbert III.]] die Erlaubnis zur Errichtung bekommen, da dieser in der Burg einen wirksamen Schutz für die [[Salz]]lagerstätten am Tuval sah. Als die Guetrater Ende des [[13. Jahrhundert]]s vom Erzbischof im Streit entmachtet wurden, fiel das Gebäude an das [[Erzbistum]] zurück und wurde rasch dem Verfall preisgegeben.
| + | Ein gewisser Hohenauer von [[Taxach]] kaufte [[1607]] Gutrat. Dessen Enkel erwarb [[1624]] das Oberreitgut, das mit der Ruine Gutrat bis ins [[20. Jahrhundert]] verbunden war. Die Hohenauer nannten sich ab [[1869]] dann Hagenauer. [[1936]] erwarb Dr. Ing. [[Robert Oedl]] die Ruine und kam durch Schenkung [[1973]] in den Besitz von Margaretha Barta und Erika Werl und ist noch heute in Privatbesitz. |
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| − | ==Sanierung==
| + | Die Zerstörung der Ruine war im [[19. Jahrhundert]] schon so weit fortgeschritten, dass Burgenforscher der damaligen Zeit kaum mehr ihr ursprüngliches Aussehen rekonstruieren konnten. |
| − | Im Zuge des Burgensicherungs-Programms des [[Land Salzburg|Landes Salzburg]] wurden von [[2002]] bis Ende [[2005]] auch Sanierungsarbeiten an der Burgruine Guetrat durchgeführt. Während der Bauetappe [[2002]] konnte der Bereich der "Hauptburg" mit einem mehrstöckigen Bergfried und nördlich anschließendem zweiräumigen Palas untersucht und saniert werden. Auf dem etwa 56 Meter langen und neun Meter breiten Gelände stehen noch Reste des Turmes. Die Geschosse des Wohntraktes sind längst zusammengefallen. Die Wissenschafter legten die Ruine von 3,50 Meter hohem Schutt frei und konnten das Gebäude somit um ein ganzes Stockwerk erhöhen.
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| − | Der Bauabschnitt [[2003]]/[[2004]] konzentrierte sich auf die südlich unterhalb der Hauptburg gelegenen "Vorwerke". Dabei handelt es sich um zwei offene, mit Umfassungsmauern eingefriedete Hofflächen sowie einen ursprünglich wohl mehrstöckigen Torbau. Das umfangreiche, bei den archäologischen Grabungen geborgene Fundmaterial gibt Hinweise auf die Ausstattung und Nutzung der einzelnen Raumeinheiten. So verweisen Tuff- und bearbeitete Marmorbruchstücke vor allem im Bereich des Bergfriedes auf eine besonders repräsentative Ausführung dieses Traktes. Das Fundmaterial umfasst ansonsten vor allem unverbrannte Tierknochen (Speiseabfälle), die Hinweise auf die Ernährung der Burgbewohner ermöglichen, weiters Bruchstücke von Tongefäßen (Töpfe, Schalen, Henkelkrüge, Tiegellampen, Schalen, Näpfe) diverse Metallartefakte wie Nägel, Haken, Messer und Beschläge sowie Fragmente von Glasgefäßen. Mehrere Räume dürften mit Kachelöfen beheizt worden sein. | + | Die Ruine gab der [[Altenguthrathstraße (Hallein)]] ihren Namen. |
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| | + | === Sicherungsarbeiten 2002–2005 === |
| | + | Im Zuge des Burgensicherungs-Programms des [[Land Salzburg (Gebietskörperschaft)|Landes Salzburg]] wurden von [[2002]] bis Ende [[2005]] auch Sanierungsarbeiten an der Burgruine Guetrat durchgeführt. Während der Bauetappe 2002 konnte der Bereich der "Hauptburg" mit einem mehrstöckigen Bergfried und nördlich anschließendem zweiräumigen Palas untersucht und saniert werden. Auf dem etwa 56 Meter langen und neun Meter breiten Gelände stehen noch Reste des Turmes. Die Geschosse des Wohntraktes sind längst zusammengefallen. Die Wissenschafter legten die Ruine von 3,50 Meter hohem Schutt frei und konnten das Gebäude somit um ein ganzes Stockwerk erhöhen. |
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| | + | Der Bauabschnitt [[2003]]–[[2004]] konzentrierte sich auf die südlich unterhalb der Hauptburg gelegenen "[[Bollwerk|Vorwerk]]e". Dabei handelt es sich um zwei offene, mit Umfassungsmauern eingefriedete Hofflächen sowie einen ursprünglich wohl mehrstöckigen Torbau. Das umfangreiche, bei den archäologischen Grabungen geborgene Fundmaterial gibt Hinweise auf die Ausstattung und Nutzung der einzelnen Raumeinheiten. So verweisen Tuff- und bearbeitete Marmorbruchstücke vor allem im Bereich des Bergfriedes auf eine besonders repräsentative Ausführung dieses Traktes. Das Fundmaterial umfasst ansonsten vor allem unverbrannte Tierknochen (Speiseabfälle), die Hinweise auf die Ernährung der Burgbewohner ermöglichen, weiters Bruchstücke von Tongefäßen (Töpfe, Schalen, Henkelkrüge, Tiegellampen, Schalen, Näpfe) diverse Metallartefakte wie Nägel, Haken, Messer und Beschläge sowie Fragmente von Glasgefäßen. Mehrere Räume dürften mit Kachelöfen beheizt worden sein. |
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| | Anhand des Fundmaterials kann analog den historischen Quellen eine intensive Nutzung der Burg im 13. und bis in das [[14. Jahrhundert]] belegt werden. Vereinzelte Funde sprechen für eine fallweise Nachnutzung des Areals bis in das [[16. Jahrhundert]]. | | Anhand des Fundmaterials kann analog den historischen Quellen eine intensive Nutzung der Burg im 13. und bis in das [[14. Jahrhundert]] belegt werden. Vereinzelte Funde sprechen für eine fallweise Nachnutzung des Areals bis in das [[16. Jahrhundert]]. |
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| − | ==Quellen== | + | === weitere Bilder === |
| − | *Salzburger Nachrichten | + | {{Bildkat}} |
| − | *[http://gutrat.kritzkratz.net/geschichte/geschichte1.htm Geschichte Gutrats ] | + | * {{Commonscat|Burgruine Gutrat}} |
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| | + | == Weblinks == |
| | + | * [https://www.burgenseite.com/brg/gutrat_txt.htm www.burgenseite.com/Burgruine Guetrat] |
| | + | * [https://www.burgenseite.com/brg/DA_final_web.pdf multimediale Rekonstruktion der Burg Guetrat, Dipl.Ing (FH) Iris Mairer, 2004] |
| | + | * [http://www.ruine.at/gutrat.htm www.ruine.at/Gutrat] |
| | + | |
| | + | == Quellen == |
| | + | * [[Anif. Kultur, Geschichte und Wirtschaft von Anif, Niederalm und Neu-Anif]], Seite 71 |
| | + | * [[Hallein. Ursprung und Geschichte der Salinenstadt]], Seite 20, 67, 68 |
| | + | * "Salzburger Nachrichten" |
| | + | * [https://wehrbauten.at/slbg/salzburg.html?/slbg/gutrat/gutrat.html www.wehrbauten.at] |
| | + | * [https://gutrat.kritzkratz.net/geschichte/geschichte1.htm Geschichte Gutrats ] |
| | + | * [https://www.euregio-salzburg.info/objekt/ruine-guetrat/ www.euregio-salzburg.info] |
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| | + | == Fußnote == |
| | + | <references/> |
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| − | [[Kategorie:Tennengau|Guetrat, Ruine]] | + | {{SORTIERUNG: Guetrat, Ruine}} |
| − | [[Kategorie:Hallein|Guetrat, Ruine]] | + | [[Kategorie:Tennengau]] |
| − | [[Kategorie:Architektur|Guetrat, Ruine]] | + | [[Kategorie:Hallein]] |
| − | [[Kategorie:Verteidigungsanlage|Guetrat, Ruine]] | + | [[Kategorie:Kultur und Bildung]] |
| − | [[Kategorie:Ruine|Guetrat, Ruine]] | + | [[Kategorie:Architektur]] |
| − | [[Kategorie:Denkmalschutz|Guetrat, Ruine]] | + | [[Kategorie:Verteidigungsanlage]] |
| − | [[Kategorie:Denkmalschutz (Hallein)|Guetrat, Ruine]] | + | [[Kategorie:Ruine]] |
| | + | [[Kategorie:Denkmalschutz]] |
| | + | [[Kategorie:Denkmalschutz (Hallein)]] |