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| | == Allgemeines zum Götschenberg == | | == Allgemeines zum Götschenberg == |
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| − | Der Götschenberg ist in der Umgebung auch als „Roter Felsen“ bekannt, was sein Erscheinungsbild - siehe [[Eiserner Hut]] - gut beschreibt. Fährt man von [[Bischofshofen]] Richtung [[Mühlbach am Hochkönig]], so sieht man am Taleingang rechter Hand einen steil aufragenden roten Felsen, der aus eisenhältigem rotem [[Kalkstein]] besteht (Ankerit). Von seiner Kuppe aus hat man eine hervorragende Aussicht über das [[Salzachtal]] einerseits und Richtung [[Hochkeil]] und [[Mitterberg]] andererseits. Das Gipfelplateau mit seiner kleinen Hochfläche von ca. 30 x 25 m liegt ca. 150 m über dem Talboden. Am Gegenhang nördlich der Anhöhe verlief der alte Weg ins Mühlbachtal. Felsabbrüche nach Osten und Süden und steile Hänge nach Norden und Westen machen die Anhöhe von Natur aus zu einem geschützten Platz. Nicht direkt auf dem Plateau aber in der näheren Umgebung waren mehrere Quellen, die für das Trinkwasser genutzt werden konnten. Damit war der Götschenberg als Siedlungsplatz geradezu prädestiniert. | + | Der Götschenberg ist in der Umgebung auch als "Roter Felsen" bekannt, was sein Erscheinungsbild - siehe [[Eiserner Hut]] - gut beschreibt. Fährt man von [[Bischofshofen]] Richtung [[Mühlbach am Hochkönig]], so sieht man am Taleingang rechter Hand einen steil aufragenden roten Felsen, der aus eisenhältigem rotem [[Kalkstein]] besteht (Ankerit). Von seiner Kuppe aus hat man eine hervorragende Aussicht über das [[Salzachtal]] einerseits und Richtung [[Hochkeil]] und [[Mitterberg]] andererseits. Das Gipfelplateau mit seiner kleinen Hochfläche von ca. 30 x 25 m liegt ca. 150 m über dem Talboden. Am Gegenhang nördlich der Anhöhe verlief der alte Weg ins Mühlbachtal. Felsabbrüche nach Osten und Süden und steile Hänge nach Norden und Westen machen die Anhöhe von Natur aus zu einem geschützten Platz. Nicht direkt auf dem Plateau aber in der näheren Umgebung waren mehrere Quellen, die für das Trinkwasser genutzt werden konnten. Damit war der Götschenberg als Siedlungsplatz geradezu prädestiniert. |
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| | == Ausgrabungen und wissenschaftliche Untersuchungen == | | == Ausgrabungen und wissenschaftliche Untersuchungen == |
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| − | Seit [[1879]] wurden am Götschenberg immer wieder kleinere Grabungen durchgeführt. [[Johann Pirchl (senior)|Johann Pirchl]], Bergverwalter der [[Mitterberger Kupferbergbau (Unternehmen)|Mitterberger Kupferbergbau Gesellschaft]] und Rudolf Much, Althistoriker aus Wien, machten den Anfang. Grabungen durch Georg Kyrle und [[Martin Hell (Landesarchäologe)|Martin Hell]], Eisenbahningenieur und späterer [[Salzburger Landesarchäologe]], folgten. Man erkannte allmählich wie wichtig diese Anhöhe für die Salzburger Bergbau- und Besiedelungsgeschichte ist. Ein Teil des Götschenberges wurde daher [[1969]] unter Schutz gestellt und zum Naturdenkmal erklärt. Damit sind Eingriffe und insbesondere Grabungen im Bereich des Hügels untersagt. Leider wurden im [[Mittelalter]] größere Erdbewegungen vorgenommen, sodass die meisten vorhergehenden Kulturschichten zerstört worden sind. | + | Seit [[1879]] wurden am Götschenberg immer wieder kleinere Grabungen durchgeführt. [[Johann Pirchl senior|Johann Pirchl]], Bergverwalter der [[Mitterberger Kupferbergbau (Unternehmen)|Mitterberger Kupferbergbau Gesellschaft]] und Rudolf Much, Althistoriker aus Wien, machten den Anfang. Grabungen durch Georg Kyrle und [[Martin Hell (Landesarchäologe)|Martin Hell]], Eisenbahningenieur und späterer [[Salzburger Landesarchäologe]], folgten. Man erkannte allmählich wie wichtig diese Anhöhe für die Salzburger Bergbau- und Besiedelungsgeschichte ist. Ein Teil des Götschenberges wurde daher [[1969]] unter Schutz gestellt und zum Naturdenkmal erklärt. Damit sind Eingriffe und insbesondere Grabungen im Bereich des Hügels untersagt. Leider wurden im [[Mittelalter]] größere Erdbewegungen vorgenommen, sodass die meisten vorhergehenden Kulturschichten zerstört worden sind. |
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| | Trotz interessanter Ergebnisse der ersten Ausgrabungen blieben viele Fragen offen, daher beantragte [[Andreas Lippert]] eine Ausnahmegenehmigung und begann [[1979]] mit systematischen Bodenuntersuchungen. In jährlichen Grabungskampagnen bis zum Jahr [[1987]] wurden das Hochplateau und der Nordabhang von ihm und seinem Team genauer untersucht. | | Trotz interessanter Ergebnisse der ersten Ausgrabungen blieben viele Fragen offen, daher beantragte [[Andreas Lippert]] eine Ausnahmegenehmigung und begann [[1979]] mit systematischen Bodenuntersuchungen. In jährlichen Grabungskampagnen bis zum Jahr [[1987]] wurden das Hochplateau und der Nordabhang von ihm und seinem Team genauer untersucht. |
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| | === Römische Zeit, Spätantike, Frühmittelalter === | | === Römische Zeit, Spätantike, Frühmittelalter === |
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| − | In dieser Besiedelungsperiode wurde der Nordfuß der steilen Hügelkuppe mit Wall und Graben befestigt. Auf dem Wall wurde zur erhöhten Sicherheit auch noch eine Palisade errichtet. Damit wird die Siedlung zu einer sog. befestigten Rückzugssiedlung, [[Fliehburg]] genannt, einer [[Romanik|romanischen]] Bevölkerungsgruppe, die möglicherweise während der unsicheren Zeit der Völkerwanderung und Zeit der Merowinger bis zur Gründung der [[Pfarrkirche hl. Maximilian|Maximilianzelle]] um 700 n. Chr. in Pongo-Bischofshofen bestanden hat. Wie in den Perioden davor gibt es keine erhaltene Fundschicht, jedoch zahlreiche Funde, die die Besiedelung über einen längeren Zeitraum belegen. Es lassen sich eine frühkaiserzeitliche Phase, etwa in den ersten Jahrzehnten des ersten Jahrhunderts n. Chr., und eine spätantike Besiedlungsphase unterscheiden. Für diese Besiedelung kann nur ein grober zeitlicher Rahmen angenommen werden, nämlich zwischen dem 3. und 6., ev. auch dem 7. Jh. n. Chr. Aus spätantiker Zeit stammen vor allem Fragmente keramischer und gläserner Erzeugnisse, sowie Geräte. | + | In dieser Besiedelungsperiode wurde der Nordfuß der steilen Hügelkuppe mit Wall und Graben befestigt. Auf dem Wall wurde zur erhöhten Sicherheit auch noch eine Palisade errichtet. Damit wird die Siedlung zu einer sog. befestigten Rückzugssiedlung, [[Fliehburg]] genannt, einer [[Romanik|romanischen]] Bevölkerungsgruppe, die möglicherweise während der unsicheren Zeit der Völkerwanderung und Zeit der Merowinger bis zur Gründung der [[Pfarrkirche zum hl. Maximilian|Maximilianzelle]] um 700 n. Chr. in Pongo-Bischofshofen bestanden hat. Wie in den Perioden davor gibt es keine erhaltene Fundschicht, jedoch zahlreiche Funde, die die Besiedelung über einen längeren Zeitraum belegen. Es lassen sich eine frühkaiserzeitliche Phase, etwa in den ersten Jahrzehnten des ersten Jahrhunderts n. Chr., und eine spätantike Besiedlungsphase unterscheiden. Für diese Besiedelung kann nur ein grober zeitlicher Rahmen angenommen werden, nämlich zwischen dem 3. und 6., ev. auch dem 7. Jh. n. Chr. Aus spätantiker Zeit stammen vor allem Fragmente keramischer und gläserner Erzeugnisse, sowie Geräte. |
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| | === Hochmittelalter und Spätmittelalter === | | === Hochmittelalter und Spätmittelalter === |
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| | === Neuzeit === | | === Neuzeit === |
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| − | Abgesehen von einer kurzfristigen Instandsetzung der Wallbefestigung am Nordhang, die vermutlich eine Notmaßnahme in der Zeit der [[Salzburger Bauernaufstände und Bauernkriege|Bauernkriege]] war, wurde und wird der Götschenberg nur mehr landwirtschaftlich genutzt und war nicht mehr besiedelt. | + | Abgesehen von einer kurzfristigen Instandsetzung der Wallbefestigung am Nordhang, die vermutlich eine Notmaßnahme in der Zeit der [[Salzburger Bauernaufstände|Bauernkriege]] war, wurde und wird der Götschenberg nur mehr landwirtschaftlich genutzt und war nicht mehr besiedelt. |
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| | == Museen == | | == Museen == |