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In keltischen Niederlassungen der Mittel- und Spätlatènezeit finden sich fast überall kleine Tierstatuetten aus Bronze. Gegenstand ihrer Darstellung sind Eber oder Stier, seltener Hirsch und Pferd. Es werden immer männliche Tiere dargestellt. In ihnen sah man gewisse göttliche Eigenschaften wie Kraft, Stärke oder Schnelligkeit. Diese Tiere wurden bei den alljährlichen Feiern den Göttern zum Opfer gebracht. Die Statuetten aus Bronze werden als Votivgaben gedeutet, die man den Göttern anstelle lebender Tiere weihen konnte. Der Hirsch vom Biberg wurde im Jahr [[1942]] aufgelesen. [[Martin Hell]] erwarb die Statuette um zehn Reichsmark. Erst nach seinem Ableben gelangte das Fundstück in die Bestände des [[Salzburger Museum Carolino Augusteum]], heute ''Salzburg Museum'' genannt. In der großen Keltenausstellung in [[Hallein]] im Jahr [[1980]] wurde der ''Hirsch vom Biberg'' das erste Mal einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.  
 
In keltischen Niederlassungen der Mittel- und Spätlatènezeit finden sich fast überall kleine Tierstatuetten aus Bronze. Gegenstand ihrer Darstellung sind Eber oder Stier, seltener Hirsch und Pferd. Es werden immer männliche Tiere dargestellt. In ihnen sah man gewisse göttliche Eigenschaften wie Kraft, Stärke oder Schnelligkeit. Diese Tiere wurden bei den alljährlichen Feiern den Göttern zum Opfer gebracht. Die Statuetten aus Bronze werden als Votivgaben gedeutet, die man den Göttern anstelle lebender Tiere weihen konnte. Der Hirsch vom Biberg wurde im Jahr [[1942]] aufgelesen. [[Martin Hell]] erwarb die Statuette um zehn Reichsmark. Erst nach seinem Ableben gelangte das Fundstück in die Bestände des [[Salzburger Museum Carolino Augusteum]], heute ''Salzburg Museum'' genannt. In der großen Keltenausstellung in [[Hallein]] im Jahr [[1980]] wurde der ''Hirsch vom Biberg'' das erste Mal einer breiten Öffentlichkeit vorgestellt.  
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Es handelt sich um eine liegende Figur, wobei die Stellung des rechten Vorderbeines darauf hindeutet, dass sich das Tier erheben will. Das fein modellierte Geweih zeigt sechs Enden. Das rückwärtige Ende des Körpers weist ein Loch auf. Spuren einer harzartigen Substanz lassen einen ursprünglich eingeklebten Schwanz aus Naturhaar vermuten. Die Höhe der Figur beträgt 10,8 cm. Es handelt sich um eine eindeutig keltische Arbeit wenngleich römische Einflüsse zu erkennen sind. Die Herkunft der Statuette wird im westlichen Mitteleuropa vermutet. Als Zeitstellung wird das 1. Jh. v. Chr. angenommen. Die Hirschstatue war vermutlich eine dem keltischen Hirschgott Cernunnos dargebrachte Votivgabe. Cernunnos ist u.a. auch auf dem berühmten Silberkessel von Gundestrup als menschliche Figur mit Hirschgeweih dargestellt.
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Es handelt sich um eine liegende Figur, wobei die Stellung des rechten Vorderbeines darauf hindeutet, dass sich das Tier erheben will. Das fein modellierte Geweih zeigt sechs Enden. Das rückwärtige Ende des Körpers weist ein Loch auf. Spuren einer harzartigen Substanz lassen einen ursprünglich eingeklebten Schwanz aus Naturhaar vermuten. Die Höhe der Figur beträgt 10,8 cm. Es handelt sich um eine eindeutig keltische Arbeit wenngleich römische Einflüsse zu erkennen sind. Die Herkunft der Statuette wird im westlichen Mitteleuropa vermutet. Als Zeitstellung wird das 1. Jh. v. Chr. angenommen. Die Hirschstatue war vermutlich eine dem keltischen Hirschgott Cernunnos dargebrachte Votivgabe. Cernunnos ist u. a. auch auf dem berühmten Silberkessel von Gundestrup als menschliche Figur mit Hirschgeweih dargestellt.
    
==Der Kultplatz am Biberg==
 
==Der Kultplatz am Biberg==