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[[Datei:Heustadel mit Leichläden.jpg|thumb|Heustadel mit Leichenbrettern am Weg nach [[Ramseiden]]]]
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[[Datei:Heustadel mit Leichläden.jpg|thumb|Heustadel mit Leichenbrettern am Weg nach [[Ramseiden (Saalfelden am Steinernen Meer)|Ramseiden]]]]
 
[[Datei:Leichläden auf einem Heustadel in Saalfelden.jpg|thumb|Leichläden auf einem Heustadel in Saalfelden]]
 
[[Datei:Leichläden auf einem Heustadel in Saalfelden.jpg|thumb|Leichläden auf einem Heustadel in Saalfelden]]
 
[[Datei:Hütte mit Leichläden am Weg zur Einsiedelei.jpg|thumb|Hütte mit Leichläden am Weg zur [[Einsiedelei am Palfen]]]]
 
[[Datei:Hütte mit Leichläden am Weg zur Einsiedelei.jpg|thumb|Hütte mit Leichläden am Weg zur [[Einsiedelei am Palfen]]]]
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Früher wurden die Toten zuhause auf Brettern aufgebahrt, die im [[Pinzgau]] ''Leichläden'' heißen. Das lässt sich im Pinzgau bis in das [[8. Jahrhundert]] zu­rückverfolgen. Diese To­tenbretter dienten der Aufbah­rung des in weißes Leinen ein­geschlagenen oder eingenähten Leichnams. Nur die blank geputzten Schuhe, die besten, die der Verstorbene hatte, schauten heraus. Damit sollte symbo­lisch der freie Weg zum Him­mel dargestellt werden. Hinausgetragen wurde der Verstorbene auch mit den Fü­ßen voran - noch heute kennt man das Sprichwort, dass je­mand "mit den Füßen zuerst" aus dem Haus getragen wird. Nach der Totenmesse in der Kirche ließ man den Leichnam samt Brett ins offene Grab rut­schen. Daher kommt der Aus­druck ,Brettlrutscher' für den Tod, wie er in einem alten Pinz­gauer Lied besungen wird. Bis vor wenigen Jahrzehnten sei der Brauch des Aufbahrens zuhause für rund 48 Stunden noch öfters gepflegt worden:  
 
Früher wurden die Toten zuhause auf Brettern aufgebahrt, die im [[Pinzgau]] ''Leichläden'' heißen. Das lässt sich im Pinzgau bis in das [[8. Jahrhundert]] zu­rückverfolgen. Diese To­tenbretter dienten der Aufbah­rung des in weißes Leinen ein­geschlagenen oder eingenähten Leichnams. Nur die blank geputzten Schuhe, die besten, die der Verstorbene hatte, schauten heraus. Damit sollte symbo­lisch der freie Weg zum Him­mel dargestellt werden. Hinausgetragen wurde der Verstorbene auch mit den Fü­ßen voran - noch heute kennt man das Sprichwort, dass je­mand "mit den Füßen zuerst" aus dem Haus getragen wird. Nach der Totenmesse in der Kirche ließ man den Leichnam samt Brett ins offene Grab rut­schen. Daher kommt der Aus­druck ,Brettlrutscher' für den Tod, wie er in einem alten Pinz­gauer Lied besungen wird. Bis vor wenigen Jahrzehnten sei der Brauch des Aufbahrens zuhause für rund 48 Stunden noch öfters gepflegt worden:  
 
   
 
   
Ab dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] verschwand der Brauch sukzes­sive. Viele Scheunen oder Sta­del wurden abgerissen, damit gingen viele Leichläden verlo­ren. Doch es gibt noch Leute, welche diese Stücke pflegen und restaurieren. Auf Wande­rungen im Gebiet der genann­ten Orte sind noch schöne To­tenbretter zu sehen.  
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Ab dem [[Ersten Weltkrieg]] verschwand der Brauch sukzes­sive. Viele Scheunen oder Sta­del wurden abgerissen, damit gingen viele Leichläden verlo­ren. Doch es gibt noch Leute, welche diese Stücke pflegen und restaurieren. Auf Wande­rungen im Gebiet der genann­ten Orte sind noch schöne To­tenbretter zu sehen.  
    
Zu erwähnen ist, dass neben den Totenbrettern auch viele Gedenkbretter angebracht wurden. Diese unterscheiden sich von den Leichläden durch den Inhalt des Geschriebenen. Denn der Grund für die Anord­nung dieser Bretter ist die Be­tonung der Hausgemeinschaft, der geschlossenen bäuerlichen Familie. Neben den Namen der Angehörigen einer Sippe sind auch die der [[Dienstboten|Knechte und Mäg­de]]. welche dem gleichen Hof angehörten, vermerkt.  
 
Zu erwähnen ist, dass neben den Totenbrettern auch viele Gedenkbretter angebracht wurden. Diese unterscheiden sich von den Leichläden durch den Inhalt des Geschriebenen. Denn der Grund für die Anord­nung dieser Bretter ist die Be­tonung der Hausgemeinschaft, der geschlossenen bäuerlichen Familie. Neben den Namen der Angehörigen einer Sippe sind auch die der [[Dienstboten|Knechte und Mäg­de]]. welche dem gleichen Hof angehörten, vermerkt.  
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==Aberglaube==
 
==Aberglaube==
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Mit den Totenbrettern waren, wie mit allen Dingen, die in irgendeiner Beziehung zu „Sterben, Leibern und Seelen Verstorbener“ stehen, auch abergläubische Vorstellungen und Praktiken verbunden. Die wesentliche Bedeutung von Leichläden ist aber die Erinnerung an den Verstorbenen, damit für sein Seelenheil gebetet und gute Werke verrichtet werden und der eigenen Trauer der Stachel genommen wird.  
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Mit den Totenbrettern waren, wie mit allen Dingen, die in irgendeiner Beziehung zu "Sterben, Leibern und Seelen Verstorbener" stehen, auch abergläubische Vorstellungen und Praktiken verbunden. Die wesentliche Bedeutung von Leichläden ist aber die Erinnerung an den Verstorbenen, damit für sein Seelenheil gebetet und gute Werke verrichtet werden und der eigenen Trauer der Stachel genommen wird.  
 
   
 
   
 
Beschriftet wurde der Leich­laden nie im Sterbehaus - und schon gar nicht dort ange­bracht. Denn man befürchtete, dass es im Haus geistert. Man dachte, dass sich die Seele des Toten um den Leichladen he­rum aufhält. Manch ansonsten mutiger Sprücheklopfer habe in den Nächten einen weiten Um­weg um diese Bretter gemacht.
 
Beschriftet wurde der Leich­laden nie im Sterbehaus - und schon gar nicht dort ange­bracht. Denn man befürchtete, dass es im Haus geistert. Man dachte, dass sich die Seele des Toten um den Leichladen he­rum aufhält. Manch ansonsten mutiger Sprücheklopfer habe in den Nächten einen weiten Um­weg um diese Bretter gemacht.
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==Quellen==
 
==Quellen==
* Lenz Kriss-Rettenbeck, „Bilder und Zeichen religiösen Volksglaubens“, S. 53 – 54, Verlag Georg D. W. Callwey, München, 2. Auflage 1971
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* Lenz Kriss-Rettenbeck, "Bilder und Zeichen religiösen Volksglaubens", S. 53 – 54, Verlag Georg D. W. Callwey, München, 2. Auflage 1971
 
* {{Quelle PiN|31. Oktober 2012}}
 
* {{Quelle PiN|31. Oktober 2012}}