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| | Maria Pauer war beim Höllschmied Jakob Altinger in der Katharinenvorstadt in Dienst. Dort ereigneten sich merkwürdige und unheimliche Vorfälle, die zu ihrer Verhaftung führten. | | Maria Pauer war beim Höllschmied Jakob Altinger in der Katharinenvorstadt in Dienst. Dort ereigneten sich merkwürdige und unheimliche Vorfälle, die zu ihrer Verhaftung führten. |
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| − | Am [[25. Jänner]] [[1749]] hatte Maria im Auftrag ihrer Dienstherrin bei den Kapuzinern "etwas Geweihtes“ geholt, um diese Dinge nach alter Sitte in den Federbetten zu vernähen. Da geschah es, dass Gegenstände in Bewegung gerieten, es am Gang klopfte und die Leute flüchteten. Am [[27. Jänner]] wurde sie vom Stadtamtmann Johann Paul Kürchner verhaftet und in die Keuche des Rathauses gebracht. Die Enge des "Hexenkammerls“, die schlechte Kost und die unhygienischen Verhältnisse brachten das Mädchen in geistige Verwirrung und Apathie. Sie schmachtete zwei Monate und wurde nach einem fixen Fragenkatalog mit 557 Fragen vom [[Pflegegericht|Pfleg-]] und Stadtgericht unter Vorsitz des [[Pfleger]]s [[Joseph Heinrich von Zillerberg]] verhört. | + | Am [[25. Jänner]] [[1749]] hatte Maria im Auftrag ihrer Dienstherrin bei den Kapuzinern "etwas Geweihtes" geholt, um diese Dinge nach alter Sitte in den Federbetten zu vernähen. Da geschah es, dass Gegenstände in Bewegung gerieten, es am Gang klopfte und die Leute flüchteten. Am [[27. Jänner]] wurde sie vom Stadtamtmann Johann Paul Kürchner verhaftet und in die Keuche des Rathauses gebracht. Die Enge des "Hexenkammerls", die schlechte Kost und die unhygienischen Verhältnisse brachten das Mädchen in geistige Verwirrung und Apathie. Sie schmachtete zwei Monate und wurde nach einem fixen Fragenkatalog mit 557 Fragen vom [[Pflegegericht|Pfleg-]] und Stadtgericht unter Vorsitz des [[Pfleger]]s [[Joseph Heinrich von Zillerberg]] verhört. |
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| | Der Mühldorfer [[Hexenprozess]] griff auch nach der Mutter, der 48-jährigen Seilerstochter Anna Maria Zötlin aus Neumarkt, sie wurde in Landshut verhört und beschuldigte eine Liesel Gusterer. Beide Frauen wurden 1749 hingerichtet. | | Der Mühldorfer [[Hexenprozess]] griff auch nach der Mutter, der 48-jährigen Seilerstochter Anna Maria Zötlin aus Neumarkt, sie wurde in Landshut verhört und beschuldigte eine Liesel Gusterer. Beide Frauen wurden 1749 hingerichtet. |
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| | Die 16-jährige Maria Pauer, ein völlig verwirrtes Kind, wurde mit fragwürdigen Geständnissen wegen eines schon lächerlich gewordenen Verbrechens verurteilt und war – soweit bisher bekannt – die letzte Hexe, die auf dem Boden des heutigen Österreich hingerichtet wurde. | | Die 16-jährige Maria Pauer, ein völlig verwirrtes Kind, wurde mit fragwürdigen Geständnissen wegen eines schon lächerlich gewordenen Verbrechens verurteilt und war – soweit bisher bekannt – die letzte Hexe, die auf dem Boden des heutigen Österreich hingerichtet wurde. |
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| − | "Unter dem Krummstab ist gut leben“, dieser oft im Zusammenhang mit dem Erzstift Salzburg genannte Satz wird in diesem Fall vom rückständigen und mit unzeitgemäßer Härte geführten Prozess getrübt. | + | "Unter dem Krummstab ist gut leben", dieser oft im Zusammenhang mit dem Erzstift Salzburg genannte Satz wird in diesem Fall vom rückständigen und mit unzeitgemäßer Härte geführten Prozess getrübt. |
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| | Am [[18. Juni]] [[2009]] gab der Salzburger Erzbischof Dr. [[Alois Kothgasser]] zum Hexenprozess gegen Maria Pauer eine Stellungnahme ab, in der er die Verurteilung als "Justizmord" und "entsetzliches Verbrechen" bezeichnete und "Gott und die Menschen um Vergebung für diese Gräueltat" bat.<ref>Zum Wortlaut der Stellungnahme des Erzbischofs siehe unter ''Weblinks''.</ref> | | Am [[18. Juni]] [[2009]] gab der Salzburger Erzbischof Dr. [[Alois Kothgasser]] zum Hexenprozess gegen Maria Pauer eine Stellungnahme ab, in der er die Verurteilung als "Justizmord" und "entsetzliches Verbrechen" bezeichnete und "Gott und die Menschen um Vergebung für diese Gräueltat" bat.<ref>Zum Wortlaut der Stellungnahme des Erzbischofs siehe unter ''Weblinks''.</ref> |