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| | [[File:Diabaswerk Saalfelden 03.JPG|thumb|Diabaswerk Saalfelden]] | | [[File:Diabaswerk Saalfelden 03.JPG|thumb|Diabaswerk Saalfelden]] |
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| − | Bekannt ist der Biberg durch seinen Aufbau aus Diabas, ein sehr hartes Material, das für viele bauliche Maßnahmen heiß begehrt ist. Die Spuren des Abbaus sind heute weithin sichtbar und dessen Ausweitung war in den letzten Jahren aus ökologischen Gründen umstritten. Mit dem Tagbau wurde bereits im Jahr [[1927]] begonnen. Am Beginn des [[Zweiter Weltkrieg]] erreichte er das Plateau des Bibergs und bis ca. [[1955]] war das gesamte prähistorische Siedlungsareal auf der Felshöhe mit der Felshöhe selbst dem Bergbau zum Opfer gefallen. "Heute ragt der Biberg wie ein riesiger hohler Stockzahn aus der Talebene auf.“<ref>nach [[Fritz Moosleitner]]</ref> Die Tatsache, dass die Bedeutung des Bibergs schon früh erkannt wurde, hat leider nicht dazu beigetragen, diesen Platz zu erhalten oder auch nur rechtzeitig einer fachlichen Untersuchung zu unterziehen. Die Funde und die darauf basierenden Kenntnisse verdankt die Wissenschaft einigen Steinbrucharbeitern, die die bei der Abtragung der Humusschicht ans Tageslicht gekommenen Gegenstände aufgelesen und dem damaligen Landesarchäologen [[Martin Hell]] übergeben haben. | + | Bekannt ist der Biberg durch seinen Aufbau aus Diabas, ein sehr hartes Material, das für viele bauliche Maßnahmen heiß begehrt ist. Die Spuren des Abbaus sind heute weithin sichtbar und dessen Ausweitung war in den letzten Jahren aus ökologischen Gründen umstritten. Mit dem Tagbau wurde bereits im Jahr [[1927]] begonnen. Am Beginn des [[Zweiter Weltkrieg]] erreichte er das Plateau des Bibergs und bis ca. [[1955]] war das gesamte prähistorische Siedlungsareal auf der Felshöhe mit der Felshöhe selbst dem Bergbau zum Opfer gefallen. "Heute ragt der Biberg wie ein riesiger hohler Stockzahn aus der Talebene auf."<ref>nach [[Fritz Moosleitner]]</ref> Die Tatsache, dass die Bedeutung des Bibergs schon früh erkannt wurde, hat leider nicht dazu beigetragen, diesen Platz zu erhalten oder auch nur rechtzeitig einer fachlichen Untersuchung zu unterziehen. Die Funde und die darauf basierenden Kenntnisse verdankt die Wissenschaft einigen Steinbrucharbeitern, die die bei der Abtragung der Humusschicht ans Tageslicht gekommenen Gegenstände aufgelesen und dem damaligen Landesarchäologen [[Martin Hell]] übergeben haben. |
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| | ==Die Funde auf dem Plateau des Bibergs== | | ==Die Funde auf dem Plateau des Bibergs== |
| | Martin Hell berichtet nicht nur über das Fundmaterial, sondern auch über drei Mauerringe, von denen er - ohne die Möglichkeit zur näheren archäologischen Untersuchung – einen als keltisch, einen als spätantik und den dritten als [[Mittelalter|mittelalterlich]] einstuft. | | Martin Hell berichtet nicht nur über das Fundmaterial, sondern auch über drei Mauerringe, von denen er - ohne die Möglichkeit zur näheren archäologischen Untersuchung – einen als keltisch, einen als spätantik und den dritten als [[Mittelalter|mittelalterlich]] einstuft. |
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| − | Aus den Fundgegenständen geht hervor, dass nur einige wenige bronzezeitlich sind. Mehr als 90 % des Fundmaterials entstammt der Spätlatèneperiode, das ist ca. ein Jahrhundert v. Chr. Die darunter befindliche Hirschplastik, die nach Ansicht von Fritz Moosleitner zu den bedeutendsten keltischen Tierstatuetten überhaupt zählt, ist besonders hervorzuheben. Damals lebte im [[Pinzgau]] der Stamm der [[Kelten|keltischen]] [[Ambisonten]] und es wird vermutet, dass sie auf dem Biberg ihr Stammeszentrum hatten. Selbst in der Bezeichnung "Biberg“ lebt noch ihr Stammesname fort. Nach Hörburger hieß der "Bieberg“ im Jahr [[1350]] "Pyburch“, im Jahr [[1498]] "Pyburg“. Nach Moosleitner ist auch der Name ''Pinzgau'' von den Ambisonten abzuleiten, während Hörburger die Bezeichnung Pinzgau auf das ehemals große Vorkommen von [[Binsen]] rund um den [[Zeller See]] ableitet. | + | Aus den Fundgegenständen geht hervor, dass nur einige wenige bronzezeitlich sind. Mehr als 90 % des Fundmaterials entstammt der Spätlatèneperiode, das ist ca. ein Jahrhundert v. Chr. Die darunter befindliche Hirschplastik, die nach Ansicht von Fritz Moosleitner zu den bedeutendsten keltischen Tierstatuetten überhaupt zählt, ist besonders hervorzuheben. Damals lebte im [[Pinzgau]] der Stamm der [[Kelten|keltischen]] [[Ambisonten]] und es wird vermutet, dass sie auf dem Biberg ihr Stammeszentrum hatten. Selbst in der Bezeichnung "Biberg" lebt noch ihr Stammesname fort. Nach Hörburger hieß der "Bieberg" im Jahr [[1350]] "Pyburch", im Jahr [[1498]] "Pyburg". Nach Moosleitner ist auch der Name ''Pinzgau'' von den Ambisonten abzuleiten, während Hörburger die Bezeichnung Pinzgau auf das ehemals große Vorkommen von [[Binsen]] rund um den [[Zeller See]] ableitet. |
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| | ==Der Hirsch vom Biberg== | | ==Der Hirsch vom Biberg== |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| | * [[Franz Hörburger|Hörburger, Franz]]: ''[[Salzburger Ortsnamenbuch]]'' in [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 9. Ergänzungsband, im Selbstverlag der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Salzburg 1982. S. 109. | | * [[Franz Hörburger|Hörburger, Franz]]: ''[[Salzburger Ortsnamenbuch]]'' in [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], 9. Ergänzungsband, im Selbstverlag der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Salzburg 1982. S. 109. |
| − | * [[Fritz Moosleitner|Moosleitner, Fritz]]: ''"Eine Weihegabe für Cernunnos“'', in [[Salzburger Museumsblätter|Das Kunstwerk des Monats]], 7. Jahrgang / blatt 77, HG salzburger museum c.a. für kunst und kulturgeschichte der stadt und des landes salzburg | + | * [[Fritz Moosleitner|Moosleitner, Fritz]]: ''"Eine Weihegabe für Cernunnos"'', in [[Salzburger Museumsblätter|Das Kunstwerk des Monats]], 7. Jahrgang / blatt 77, HG salzburger museum c.a. für kunst und kulturgeschichte der stadt und des landes salzburg |
| − | * Moosleitner, Fritz: ''"Bronzezeit im Saalfeldner Becken“'', Archäologie in Salzburg, Band 1 | + | * Moosleitner, Fritz: ''"Bronzezeit im Saalfeldner Becken"'', Archäologie in Salzburg, Band 1 |
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| | == Einzelnachweise == | | == Einzelnachweise == |