Änderungen

74 Bytes hinzugefügt ,  20:20, 13. Okt. 2022
keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 1: Zeile 1: −
'''Hans Widrich''' (* [[3. Februar]] [[1936]] in Haberberg, Gemeinde Griffen, [[Kärnten]]) war über Jahrzehnte Pressechef der [[Salzburger Festspiele]] und im [[Österreich|österreichischen]] Kulturleben tätig.
+
[[Hofrat]] [[Professor|Prof.]] Dr. theol. '''Hans Widrich''' (* [[3. Februar]] [[1936]] in Griffen-Haberberg, [[Kärnten]]) war über Jahrzehnte Pressechef der [[Salzburger Festspiele]] und im [[Österreich|österreichischen]] Kulturleben tätig.
    
== Werdegang ==
 
== Werdegang ==
Zeile 5: Zeile 5:     
== Berufsleben ==
 
== Berufsleben ==
   
Noch als Student erhielt er 1961 den Auftrag, das neu errichtete Afro-Asiatische Institut in Graz aufzubauen, dessen Neubau in der Leechgasse 1964 eingeweiht wurde. 1965 bis 1971 war er Pressereferent der [[Erzdiözese Salzburg]] und geschäftsführender Schriftleiter der Kirchenzeitung [[Rupertusblatt]], Korrespondent der [[Kathpress]] und Mitglied des Kontaktkomitees der Diözese zu den politischen Parteien, 1971 bis 1974 Ressortchef für das Wochenmagazin der [[Salzburger Nachrichten]]. Ab 1968 wirkte er nebenamtlich, von 1975 bis 1996 hauptberuflich als Pressesprecher der [[Salzburger Festspiele]].
 
Noch als Student erhielt er 1961 den Auftrag, das neu errichtete Afro-Asiatische Institut in Graz aufzubauen, dessen Neubau in der Leechgasse 1964 eingeweiht wurde. 1965 bis 1971 war er Pressereferent der [[Erzdiözese Salzburg]] und geschäftsführender Schriftleiter der Kirchenzeitung [[Rupertusblatt]], Korrespondent der [[Kathpress]] und Mitglied des Kontaktkomitees der Diözese zu den politischen Parteien, 1971 bis 1974 Ressortchef für das Wochenmagazin der [[Salzburger Nachrichten]]. Ab 1968 wirkte er nebenamtlich, von 1975 bis 1996 hauptberuflich als Pressesprecher der [[Salzburger Festspiele]].
    
== Kulturpolitik ==
 
== Kulturpolitik ==
   
Als Mitarbeiter der [[Salzburger Festspiele]] engagierte sich Widrich für deren gesellschaftliche und programmatische Öffnung, insbes. für geistliche und zeitgenössische Musik. 1969 interessierte er ORF-Musikchef [[Otto Sertl]] für eine ständige Mitwirkung des neu konstituierten ORF-Symphonieorchesters bei den Festspielen. Er warb besonders auch für das moderne Schauspiel ([[Thomas Bernhard]], [[Rolf Hochhuth]], [[Peter Handke]]). In Verhandlungen mit Erzbischof Rohracher erwirkte er 1969 die Öffnung der Kollegienkirche für Veranstaltungen der Festspiele. Schließlich bereitete er die Festspiele auf die Heranziehung von Sponsoren vor. 1999 wirkte er in der Findungskommission für einen Festspielintendanten ([[Peter Ruzicka]]) mit.
 
Als Mitarbeiter der [[Salzburger Festspiele]] engagierte sich Widrich für deren gesellschaftliche und programmatische Öffnung, insbes. für geistliche und zeitgenössische Musik. 1969 interessierte er ORF-Musikchef [[Otto Sertl]] für eine ständige Mitwirkung des neu konstituierten ORF-Symphonieorchesters bei den Festspielen. Er warb besonders auch für das moderne Schauspiel ([[Thomas Bernhard]], [[Rolf Hochhuth]], [[Peter Handke]]). In Verhandlungen mit Erzbischof Rohracher erwirkte er 1969 die Öffnung der Kollegienkirche für Veranstaltungen der Festspiele. Schließlich bereitete er die Festspiele auf die Heranziehung von Sponsoren vor. 1999 wirkte er in der Findungskommission für einen Festspielintendanten ([[Peter Ruzicka]]) mit.
   −
Von 1979 bis 1987 war [[Peter Handke]] im Kupelwieserschlössl Widrichs unmittelbarer Nachbar und verfasste hier einen bedeutenden Teil seines frühen Werkes („Die Wiederholung“, „Die Abwesenheit“, „Über die Dörfer“) und zahlreiche Übersetzungen. Widrich baute in der Folgzeit eine umfangreiche Handke-Sammlung auf, die er der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überließ.
+
Von 1979 bis 1987 war [[Peter Handke]] am [[Mönchsberg]] im [[Kupelwieserschlössl]] Widrichs unmittelbarer Nachbar und verfasste hier einen bedeutenden Teil seines frühen Werkes („Die Wiederholung“, „Die Abwesenheit“, „Über die Dörfer“) und zahlreiche Übersetzungen. Widrich baute in der Folgzeit eine umfangreiche Handke-Sammlung auf, die er der Österreichischen Nationalbibliothek als Dauerleihgabe überließ.
   −
Im kirchlichen Bereich arbeitete Widrich beruflich und später ehrenamtlich für die Durchsetzung der Prinzipien des II. Vatikanischen Konzils. Er war 1968 gewähltes Mitglied der Salzburger Diözesansynode, 1974 des Österr. Synodalen Vorganges in Wien und 1996 des Salzburger Diözesanforums. Er war Pfarrgemeinderat in Salzburg- St. Blasius und am Salzburger [[Dom]]. Er publizierte mehrere Dokumentationen zur kirchlichen Zeitgeschichte.
+
Im kirchlichen Bereich arbeitete Widrich beruflich und später ehrenamtlich für die Durchsetzung der Prinzipien des II. Vatikanischen Konzils. Er war 1968 gewähltes Mitglied der Salzburger Diözesansynode, 1974 des Österr. Synodalen Vorganges in Wien und 1996 des Salzburger Diözesanforums. Er war Pfarrgemeinderat in der [[Stadtpfarre Salzburg-St. Blasius]] und in der Salzburger [[Dompfarre]]. Er publizierte mehrere Dokumentationen zur kirchlichen Zeitgeschichte.
    
1967 gründete Widrich in der Kustodie der [[Kollegienkirche]] die „[[Galerie am Markt]]“ für moderne Kunst und stellte die damalige österr. Avantgarde ([[Bruno Gironcoli]], [[Wolfgang Hollegha]], [[Josef Mikl]], [[Peter Pongratz]], [[Markus Prachensky]], [[Drago Prelog]], [[Erwin Reiter]], [[Edda Seidl-Reiter]]) erstmals in Salzburg vor. Als Präsident des [[Salzburger Kunstverein]]s öffnete er das traditionsreiche Künstlerhaus für die aktuellen internationalen Strömungen. Erstmals in Salzburg: Ausstellungen von [[Max Ernst]], Gonzales, Hajek, [[David Hockney]], [[Alfred Manessier]], [[Pier Paolo Pasolini]], [[Robert Rauschenberg]], [[Pierre Soulages]]). In der Serie „Palette“ konnten junge Künstler kostenlos ihre Arbeiten vorstellen. Ein neu geschaffenes Café im Künstlerhaus wurde sofort als Treffpunkt angenommen.
 
1967 gründete Widrich in der Kustodie der [[Kollegienkirche]] die „[[Galerie am Markt]]“ für moderne Kunst und stellte die damalige österr. Avantgarde ([[Bruno Gironcoli]], [[Wolfgang Hollegha]], [[Josef Mikl]], [[Peter Pongratz]], [[Markus Prachensky]], [[Drago Prelog]], [[Erwin Reiter]], [[Edda Seidl-Reiter]]) erstmals in Salzburg vor. Als Präsident des [[Salzburger Kunstverein]]s öffnete er das traditionsreiche Künstlerhaus für die aktuellen internationalen Strömungen. Erstmals in Salzburg: Ausstellungen von [[Max Ernst]], Gonzales, Hajek, [[David Hockney]], [[Alfred Manessier]], [[Pier Paolo Pasolini]], [[Robert Rauschenberg]], [[Pierre Soulages]]). In der Serie „Palette“ konnten junge Künstler kostenlos ihre Arbeiten vorstellen. Ein neu geschaffenes Café im Künstlerhaus wurde sofort als Treffpunkt angenommen.
Zeile 20: Zeile 18:  
1979 verantwortete er mit Skulpturen von [[Pino Castagna]] die erste Großausstellung auf den Plätzen um den Salzburger Dom. 1979 gründete er den „Verlag Hans Widrich“ für elitäre Druckgrafik, insbesondere für größere  Mappenwerke.
 
1979 verantwortete er mit Skulpturen von [[Pino Castagna]] die erste Großausstellung auf den Plätzen um den Salzburger Dom. 1979 gründete er den „Verlag Hans Widrich“ für elitäre Druckgrafik, insbesondere für größere  Mappenwerke.
   −
{{PAGENAME}} war [[1993]]/[[1994|94]] [[Präsidenten des Rotary Club Salzburg|Präsident des Rotary Club Salzburg]]. Er wohnte am [[Mönchsberg]] im [[Kupelwieserschlössl]].
+
Hans Widrich war [[1993]]/[[1994|94]] [[Präsidenten des Rotary Club Salzburg|Präsident des Rotary Club Salzburg]].
    
== Ehrenamtliche Aufgaben ==
 
== Ehrenamtliche Aufgaben ==
   
* 1967 bis 1970  1. Vizepräsident der Katholischen Aktion Salzburg
 
* 1967 bis 1970  1. Vizepräsident der Katholischen Aktion Salzburg
 
* 1973 Vorstandsmitglied, 1976 bis 1979 Präsident des Salzburger Kunstvereins
 
* 1973 Vorstandsmitglied, 1976 bis 1979 Präsident des Salzburger Kunstvereins
Zeile 30: Zeile 27:  
* 1977 bis 1979 Mitglied des Landesschulrates als Elternvertreter
 
* 1977 bis 1979 Mitglied des Landesschulrates als Elternvertreter
 
* 1977 bis 1981 Im Kunstbeirat des Bundesministeriums für Unterricht
 
* 1977 bis 1981 Im Kunstbeirat des Bundesministeriums für Unterricht
* 1980 und 1982 Österr. Regierungskommissär für die „Biennale des jeunes artistes“ in Paris, 1985 deren offizieller Korrespondent
+
* 1980 und 1982 Österreichischer Regierungskommissär für die „Biennale des jeunes artistes“ in Paris, 1985 deren offizieller Korrespondent
* 1993/1994 Präsident des [[Rotary Club]] Salzburg
+
* 1993/1994 Präsident des [[Rotary Club]]s Salzburg
    
== Auszeichnungen ==
 
== Auszeichnungen ==
   
* 1981 [[Verdienstzeichen|Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg]]
 
* 1981 [[Verdienstzeichen|Goldenes Verdienstzeichen des Landes Salzburg]]
 
* 1986 Ehrenbecher des [[Landeshauptmann]]s von Salzburg
 
* 1986 Ehrenbecher des [[Landeshauptmann]]s von Salzburg
Zeile 43: Zeile 39:  
* 2013 "Goldenes Doktordiplom" (Theol.) an der Universität Graz
 
* 2013 "Goldenes Doktordiplom" (Theol.) an der Universität Graz
   −
{{SORTIERUNG: Widrich, Hans}}
+
{{SORTIERUNG:Widrich, Hans}}
 
[[Kategorie:Person]]
 
[[Kategorie:Person]]
 
[[Kategorie:Journalist]]
 
[[Kategorie:Journalist]]
 
[[Kategorie:Person (Kunst)]]
 
[[Kategorie:Person (Kunst)]]
 
[[Kategorie:Journalist]]
 
[[Kategorie:Journalist]]
   
[[Kategorie:Person (Kirche)]]
 
[[Kategorie:Person (Kirche)]]
   
[[Kategorie:Religion]]
 
[[Kategorie:Religion]]
  −
   
[[Kategorie:Zuagroaste]]
 
[[Kategorie:Zuagroaste]]
 
+
[[Kategorie:Kärnten]]
 
[[Kategorie:Präsident]]
 
[[Kategorie:Präsident]]
 
[[Kategorie:Salzburger Nachrichten]]
 
[[Kategorie:Salzburger Nachrichten]]
 +
[[Kategorie:Geboren 1936]]
63.246

Bearbeitungen