Elisabeth Maria Kalisch: Unterschied zwischen den Versionen
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| + | '''Elisabeth Maria Kalisch''', geborene Loew (* [[24. November]] [[1848]] in Würzburg, [[Deutschland]]; † [[17. Mai]] [[1929]] in Berlin), Künstlername ''Lilli Lehmann'' war Starsopranistin, Gesangspädagogin und große Gönnerin für die Errichtung des [[Mozarteum (Gebäude)|Mozarteumsgebäudes]] an der [[Schwarzstraße]] in der [[Stadt Salzburg]]. | ||
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| − | Lilli Lehmanns künstlerisches und organisatorisches Engagement zwischen [[1901]] und [[1928]] | + | Lilli Lehmanns künstlerisches und organisatorisches Engagement zwischen [[1901]] und [[1928]] hatte entscheidend dazu beigetragen, dass sich einerseits die [[Salzburger Festspiele]] etablieren konnten und andererseits das Mozarteum-Gebäude errichtet wurde. |
| − | Von den acht [[Salzburger Mozartfest]]en, dem anerkannten Vorläufer der Salzburger Festspiele, die zwischen [[1877]] und [[1910]] stattfanden, prägte Lehmann vor allem das 7. Fest [[1906]] mit ihrer Darstellung der Donna Anna in [[Wolfgang | + | Von den acht [[Salzburger Mozartfest]]en, dem anerkannten Vorläufer der Salzburger Festspiele, die zwischen [[1877]] und [[1910]] stattfanden, prägte Lehmann vor allem das 7. Fest [[1906]] mit ihrer Darstellung der ''Donna Anna'' in [[Wolfgang Amadé Mozart|Mozarts]] ''[[Don Giovanni]]''. |
| − | Unermüdlich trug sie mit Wohltätigkeitskonzerten und Spendenaufrufen dazu bei, dass das Mozarteum | + | Am [[8. August]] 1910 nahm Lehmann die Grundsteinlegung zum Mozarteum vor. Unermüdlich trug sie mit Wohltätigkeitskonzerten und Spendenaufrufen dazu bei, dass das Mozarteum an der [[Schwarzstraße]] [[1914]] gebaut und [[Mozarts Geburtshaus]] angekauft werden konnte ([[1917]]). Als sich während der Errichtung des Mozarteums finanzielle Schwierigkeiten ergaben, spendete sie 200.000 [[Krone]]n gegen eine bescheidene Jahresrente auf Lebenszeit. Aus Anlass der Eröffnung des Mozarteumsgebäudes wurde [[1914]] auf der Bastei ihr zu Ehren eine Linde gepflanzt. |
| − | Als Basis für ihre Salzburger Aktivitäten diente ihr | + | Von [[1916]] bis [[1928]] unterrichtete sie jeden Sommer Stilgesang am [[Universität Mozarteum Salzburg|Mozarteum]], Kurse, die zum Entstehen der [[Internationale Sommerakademie am Mozarteum|Internationalen Sommerakademie Mozarteum]] führten. |
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| + | Als Basis für ihre Salzburger Aktivitäten diente ihr die [[1898]] in [[Scharfling]] am [[Mondsee (See)|Mondsee]] errichtete [[Villa Lehmann]]. Ihre Sommerresidenz am Mondsee im Salzkammergut ließ sie kurz nach ihrer Hochzeit mit dem Tenor Paul Kalisch 1898/9 erbauen. | ||
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==Ehrungen== | ==Ehrungen== | ||
| − | Lilli Lehmann wurde die Ehrenpräsidentschaft der [[Internationale Stiftung Mozarteum|Internationalen Stiftung Mozarteum]] verliehen. Außerdem erhielt sie am [[4. Oktober]] [[1920]] als erste Frau überhaupt die [[Ehrenbürger der Stadt Salzburg|Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg]] überreicht. | + | Lilli Lehmann wurde [[1901]] die Ehrenpräsidentschaft der [[Internationale Stiftung Mozarteum|Internationalen Stiftung Mozarteum]] verliehen und war seit [[1914]] Trägerin der Goldenen ''Mozart-Medaille''. [[1916]] wurde sie Ehrenmitglied der [[Mozart-Gemeinde]]. |
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In der [[Stadt Salzburg]] ist die [[Lilli-Lehmann-Gasse]] im Stadtteil [[Parsch]] nach der Kammersängerin benannt. | In der [[Stadt Salzburg]] ist die [[Lilli-Lehmann-Gasse]] im Stadtteil [[Parsch]] nach der Kammersängerin benannt. | ||
| − | Bis heute erhalten junge, talentierte | + | Bis heute erhalten junge, talentierte Sänger und Musiker jährlich die 1916 erstmals geprägte ''[[Lilli-Lehmann-Medaille]]'' der Internationalen Stiftung Mozarteum als Auszeichnung. |
| − | Im Mozartjahr [[2006]] zeigte das [[Museum Agricultur]] in [[Schleedorf]] eine Ausstellung, die der heute fast vergessenen Förderin des Salzburger Musiklebens gewidmet war. | + | Im [[Mozartjahr]] [[2006]] zeigte das [[Museum Agricultur]] in [[Schleedorf]] eine Ausstellung, die der heute fast vergessenen Förderin des Salzburger Musiklebens gewidmet war. |
==Quellen== | ==Quellen== | ||
| − | *Schaudorf Schleedorf [http://www.schaudorf.at/pdf/Lilli_Marie2006.pdf] | + | *Schaudorf Schleedorf, der Link <nowiki>[http://www.schaudorf.at/pdf/Lilli_Marie2006.pdf]</nowiki> war bei einer Überprüfung im Juni 2018 nicht mehr vorhanden |
| − | *Salzburger Nachrichten | + | *[[Salzburger Nachrichten]] |
| + | * [https://www.tourismuspresse.at/presseaussendung/TPT_20180619_TPT0002/historische-see-villa-von-ehemaliger-starsopranistin-lilli-lehmann-auf-willhaben-zu-kaufen-bild www.tourismuspresse.at/presseaussendung], abgefragt am 29. Juni 2018 | ||
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Aktuelle Version vom 14. August 2022, 17:06 Uhr
Elisabeth Maria Kalisch, geborene Loew (* 24. November 1848 in Würzburg, Deutschland; † 17. Mai 1929 in Berlin), Künstlername Lilli Lehmann war Starsopranistin, Gesangspädagogin und große Gönnerin für die Errichtung des Mozarteumsgebäudes an der Schwarzstraße in der Stadt Salzburg.
Lehmann und Salzburg
Lilli Lehmanns künstlerisches und organisatorisches Engagement zwischen 1901 und 1928 hatte entscheidend dazu beigetragen, dass sich einerseits die Salzburger Festspiele etablieren konnten und andererseits das Mozarteum-Gebäude errichtet wurde.
Von den acht Salzburger Mozartfesten, dem anerkannten Vorläufer der Salzburger Festspiele, die zwischen 1877 und 1910 stattfanden, prägte Lehmann vor allem das 7. Fest 1906 mit ihrer Darstellung der Donna Anna in Mozarts Don Giovanni.
Am 8. August 1910 nahm Lehmann die Grundsteinlegung zum Mozarteum vor. Unermüdlich trug sie mit Wohltätigkeitskonzerten und Spendenaufrufen dazu bei, dass das Mozarteum an der Schwarzstraße 1914 gebaut und Mozarts Geburtshaus angekauft werden konnte (1917). Als sich während der Errichtung des Mozarteums finanzielle Schwierigkeiten ergaben, spendete sie 200.000 Kronen gegen eine bescheidene Jahresrente auf Lebenszeit. Aus Anlass der Eröffnung des Mozarteumsgebäudes wurde 1914 auf der Bastei ihr zu Ehren eine Linde gepflanzt.
Von 1916 bis 1928 unterrichtete sie jeden Sommer Stilgesang am Mozarteum, Kurse, die zum Entstehen der Internationalen Sommerakademie Mozarteum führten.
Als Basis für ihre Salzburger Aktivitäten diente ihr die 1898 in Scharfling am Mondsee errichtete Villa Lehmann. Ihre Sommerresidenz am Mondsee im Salzkammergut ließ sie kurz nach ihrer Hochzeit mit dem Tenor Paul Kalisch 1898/9 erbauen.
Lehmann war auch Mitglied in der Salzburger Festspielhaus-Gemeinde im Wiener Hauptverein, trat jedoch vehement gegen die Errichtung eines Festspielhauses in Salzburg ein. Ihr lag das Mozarteum mehr am Herzen.
Lilli Lehmann hatte das Privileg zu ihren Lebzeiten einen Teil ihres Repertoires unter der direkten Anweisung von Komponisten, wie Verdi, Wagner oder Mahler, erarbeiten zu können.
Ehrungen
Lilli Lehmann wurde 1901 die Ehrenpräsidentschaft der Internationalen Stiftung Mozarteum verliehen und war seit 1914 Trägerin der Goldenen Mozart-Medaille. 1916 wurde sie Ehrenmitglied der Mozart-Gemeinde.
Außerdem erhielt sie am 4. Oktober 1920 als erste Frau überhaupt die Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg überreicht. Bis 2018 hatten lediglich zwei weitere Frauen die Ehrenbürgerschaft der Stadt Salzburg erhalten: Wissenschaftsministerin Herta Firnberg 1986 und Helga Rabl-Stadler 2018.[1]
In der Stadt Salzburg ist die Lilli-Lehmann-Gasse im Stadtteil Parsch nach der Kammersängerin benannt.
Bis heute erhalten junge, talentierte Sänger und Musiker jährlich die 1916 erstmals geprägte Lilli-Lehmann-Medaille der Internationalen Stiftung Mozarteum als Auszeichnung.
Im Mozartjahr 2006 zeigte das Museum Agricultur in Schleedorf eine Ausstellung, die der heute fast vergessenen Förderin des Salzburger Musiklebens gewidmet war.
Quellen
- Schaudorf Schleedorf, der Link [http://www.schaudorf.at/pdf/Lilli_Marie2006.pdf] war bei einer Überprüfung im Juni 2018 nicht mehr vorhanden
- Salzburger Nachrichten
- www.tourismuspresse.at/presseaussendung, abgefragt am 29. Juni 2018
- Kaut, Josef: Festspiele in Salzburg, Residenz Verlag Salzburg, 1965
Einzelnachweis
- ↑ "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 29. November 2018
