Michael Dengg: Unterschied zwischen den Versionen

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{{Quellenangabe}}'''Michael Dengg''' (* [[28. März]] [[1879]] in [[Mauterndorf]], [[Lungau]]; † [[18. März]] [[1974]]) war Bauer, Maurer und [[Salzburger Schriftsteller|Schriftsteller]]. Bekannt ist er unter anderem für seine zwei großen Werke, dem ''"Lungauer Volksleben"'' und den ''"Lungauer Volkssagen"''.
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'''Michael Dengg''' (* [[28. März]] [[1879]] in [[Mauterndorf]], [[Lungau]]; † [[18. März]] [[1974]] ebenda)<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/mauterndorf/TFBV/?pg=46 Taufbuch der Pfarre Mauterndorf, Band V, S. 43.]</ref> war Bauer, Maurer, [[Salzburger Schriftsteller|Schriftsteller]] und Pionier der [[Lungau]]er Volkskultur.
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
Michael Dengg wurde am 28. März 1879  in Mauterndorf im Lungau geboren. Seine Eltern bewirtschafteten dort eine kleine Keusche. Nach dem Besuch der Volksschule, der sogenannten ''"Donnerstagschule"'' in [[Mariapfarr]], wurde er mit 13 Jahren Halterbub beim Veitlbauern und lauschte bereits damals interessiert den Erzählungen der Bauersleute, [[Dienstboten]] und Händler. Er diente sechs Jahre lang bei verschiedenen Bauern in der Umgebung. Im Jahre [[1898]] erlernte der das Maurerhandwerk. Als Maurer kam er dann in die [[Steiermark]] und sogar ans Meer nach Abazzia (heute Opatja, [[Kroatien]]) hinunter. Hauptsächlich war er aber im Lungau beschäftigt. Sein Spezialgebiet waren Zimmeröfen, Sparherde und Backöfen und so war er auch in der [[Burg Mauterndorf]] und im [[Schloss Moosham]] tätig.
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Michael Dengg wurde in der Plierscherkeusche im Mauterndorfer Ortsteil [[Ledermoos (Mauterndorf)|Ledermoos]] geboren. Seine Eltern Michael Dengg und Juliane, geborene Winkler, bewirtschafteten dort eine kleine Keusche. Nach dem Besuch der [[Volksschule Mariapfarr|Volksschule]], der sogenannten "''Donnerstagschule''" in [[Mariapfarr]], wurde er mit 13 Jahren Halterbub beim Veitlbauern und lauschte bereits damals interessiert den Erzählungen der Bauersleute, [[Dienstboten]] und Händler. Er diente sechs Jahre lang bei verschiedenen Bauern in der Umgebung. Im Jahre [[1898]] erlernte der das Maurerhandwerk. Als Maurer kam er dann in die [[Steiermark]] und sogar ans Meer nach Abbazia (heute Opatja, [[Kroatien]]). Hauptsächlich war er aber im Lungau beschäftigt. Sein Spezialgebiet waren Zimmeröfen, Sparherde und Backöfen und so war er auch in der [[Burg Mauterndorf]] und im [[Schloss Moosham]] tätig.
  
Bereits als junger Bursche besaß Michael Dengg ein damals seltenes Fahrrad, mit dem er laut Erzählungen viele Schauplätze von Geschichts- und Sagenquellen besuchte.
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Bereits als junger Bursche besaß Michael Dengg ein - für damalige Verhältnisse seltenes - Fahrrad, mit dem er laut Erzählungen viele Schauplätze von Geschichts- und Sagenquellen besuchte.
  
Im Jahre [[1937]] erbaute Michael Dengg an der Stelle des sehr baufälligen Hauses seines Vaters ein neues Haus, auch deshalb, weil ihn sonst seine Auserwählte, Marianna Mauser vom Zischgengut in Mauterndorf, sonst nicht zum Ehemann genommen hätte. Die Trauung des bereits 59 Jahre alten Mannes mit der um einiges jüngeren Frau fand schließlich im [[St. Johannes am Imberg|Imbergkirchlein]] in [[Salzburg]] statt. Trauzeuge war [[Kuno Brandauer]]. Es war die erste Trauung für den damals neuen Mauterndorfer Pfarrer [[Karl Steinlechner]]. Aus der glücklichen Ehe des Michael Denggs kamen acht Kinder hervor.
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Im Jahr [[1922]] wurde er Ehrenmitglied des [[Erster Österreichischer Reichsverband für Alpine Volks- und Gebirgstrachtenvereine|Ersten Österreichischen Reichsverbandes für Alpine Volks- und Gebirgstrachtenvereine]], [[1926]] korrespondierendes Mitglied der [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]].
  
Neben der harten Arbeit als Bauer und Maurer widmete sich Michael Dengg aus reiner Liebhaberei der Schriftstellerei. Er schrieb über das heimatliche Brauchtum und sammelte unzählig viele Volkssagen. Noch heute gelten seine beiden Bücher ''"Lungauer Volksleben"'' ([[1914]]) und ''"Lungauer Volkssagen"'' ([[1922]]) als Standardwerke der Lungauer Volkskunde. Weitere Bücher sind ein wissenschaftliches Buch über den [[Lungauer Dialekt]] (''"Die Lungauer Dialektsprache in vergleichender Darstellung mit den Nachbarländern"'') und Führer über den Markt Mauterndorf, den Lungau und über die Mauterndorfer Friedhofskapelle.
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Am [[6. November]] [[1927]] war er Gründungsobmann des [[Katholischer Arbeiterverein|katholischen Arbeitervereins]].
  
Michael Dengg hatte sein ganzes Leben lang in bescheidener Zurückgezogenheit nach der Lebensauffassung eines Almhalters gelebt.
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Im Jahre [[1937]] erbaute Michael Dengg an der Stelle des sehr baufälligen Hauses seines Vaters ein neues Haus, auch deshalb, weil ihn sonst seine Auserwählte, Marianna Mauser (* [[30. September]] [[1914]] in Mauterndorf) vom Zischgengut in Mauterndorf, nicht zum Ehemann genommen hätte. Die Trauung des bereits 59 Jahre alten Mannes mit der um einiges jüngeren Frau fand schließlich im [[St. Johannes am Imberg|Imbergkirchlein]] in der [[Stadt Salzburg]] statt.<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-st-andrae/TRB38/?pg=80 Trauungsbuch der Pfarre Salzburg-St. Andrä, Band XXXVIII, S. 77.]</ref> Trauzeuge war [[Kuno Brandauer]]. Es war die erste Trauung für den damals neuen Mauterndorfer [[Pfarrer von Mauterndorf|Pfarrer]] [[Karl Steinlechner]]. Aus der glücklichen Ehe gingen acht Kinder hervor<!--, darunter
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* Michael (* [[27. August]] [[1937]]), seit 1966 verheiratet mit Sieglinde, geborene Kernberger
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* Marianne (* [[26. November]] [[1939]])
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* [[N.N.]]
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* (unbenannt) (*/† [[20. Jänner]] [[1943]])
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* Rosa Adeline (* [[28. August]] [[1944]]), die am [[1. November]] [[1964]] eine Tochter, Michaela Dengg, bekam
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* Elisabeth, seit [[27. Oktober]] [[1973]] verheiratet mit Theodor Rauscher-->.
  
Am 18. März des Jahres 1974 verstarb Michael Dengg in hohem Alter an Herzversagen.
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Neben der harten Arbeit als Bauer und Maurer widmete sich Michael Dengg aus reiner Liebhaberei der Schriftstellerei. Er schrieb über das heimatliche Brauchtum und sammelte unzählig viele [[Salzburger Volkssagen|Volkssagen]]. Noch heute gelten seine beiden Bücher "''Lungauer Volksleben''" ([[1913]]) und "''Lungauer Volkssagen''" ([[1922]]) als Standardwerke der Lungauer Volkskunde. Weitere Bücher sind ein wissenschaftliches Buch über den [[Lungauer Dialekt]] ("''Die Lungauer Dialektsprache in vergleichender Darstellung mit den Nachbarländern''") und Führer über den Markt Mauterndorf, den Lungau und über die Mauterndorfer Friedhofskapelle.
  
== Siehe auch ==
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Michael Dengg hatte sein ganzes Leben lang in bescheidener Zurückgezogenheit nach der Lebensauffassung eines Almhalters gelebt. Am 18. März des Jahres 1974 verstarb er in hohem Alter an Herzversagen.
* [[Sagen und Legenden]]
 
* [[Salzburger Volkssagen]]
 
  
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== Weblink ==
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* [https://www.heimathaus-dengg.at/ www.heimathaus-dengg.at], über das Haus von Michael Dengg
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== Quelle ==
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* [[Klaus Heitzmann|Heitzmann, Klaus]]: ''Michael Dengg (1879-1974) - Schriftsteller und Pionier der Lungauer Volkskultur''. In: [[Peter Klammer|Klammer, Peter]]: und [[Hermann Rumschöttel]] (Hrsg.): ''Mauterndorf - der königliche Markt''. Mauterndorf (Peter Klammer) 2017.
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Gestorben 1974]]

Aktuelle Version vom 10. April 2022, 12:21 Uhr

Michael Dengg (* 28. März 1879 in Mauterndorf, Lungau; † 18. März 1974 ebenda)[1] war Bauer, Maurer, Schriftsteller und Pionier der Lungauer Volkskultur.

Leben

Michael Dengg wurde in der Plierscherkeusche im Mauterndorfer Ortsteil Ledermoos geboren. Seine Eltern Michael Dengg und Juliane, geborene Winkler, bewirtschafteten dort eine kleine Keusche. Nach dem Besuch der Volksschule, der sogenannten "Donnerstagschule" in Mariapfarr, wurde er mit 13 Jahren Halterbub beim Veitlbauern und lauschte bereits damals interessiert den Erzählungen der Bauersleute, Dienstboten und Händler. Er diente sechs Jahre lang bei verschiedenen Bauern in der Umgebung. Im Jahre 1898 erlernte der das Maurerhandwerk. Als Maurer kam er dann in die Steiermark und sogar ans Meer nach Abbazia (heute Opatja, Kroatien). Hauptsächlich war er aber im Lungau beschäftigt. Sein Spezialgebiet waren Zimmeröfen, Sparherde und Backöfen und so war er auch in der Burg Mauterndorf und im Schloss Moosham tätig.

Bereits als junger Bursche besaß Michael Dengg ein - für damalige Verhältnisse seltenes - Fahrrad, mit dem er laut Erzählungen viele Schauplätze von Geschichts- und Sagenquellen besuchte.

Im Jahr 1922 wurde er Ehrenmitglied des Ersten Österreichischen Reichsverbandes für Alpine Volks- und Gebirgstrachtenvereine, 1926 korrespondierendes Mitglied der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde.

Am 6. November 1927 war er Gründungsobmann des katholischen Arbeitervereins.

Im Jahre 1937 erbaute Michael Dengg an der Stelle des sehr baufälligen Hauses seines Vaters ein neues Haus, auch deshalb, weil ihn sonst seine Auserwählte, Marianna Mauser (* 30. September 1914 in Mauterndorf) vom Zischgengut in Mauterndorf, nicht zum Ehemann genommen hätte. Die Trauung des bereits 59 Jahre alten Mannes mit der um einiges jüngeren Frau fand schließlich im Imbergkirchlein in der Stadt Salzburg statt.[2] Trauzeuge war Kuno Brandauer. Es war die erste Trauung für den damals neuen Mauterndorfer Pfarrer Karl Steinlechner. Aus der glücklichen Ehe gingen acht Kinder hervor.

Neben der harten Arbeit als Bauer und Maurer widmete sich Michael Dengg aus reiner Liebhaberei der Schriftstellerei. Er schrieb über das heimatliche Brauchtum und sammelte unzählig viele Volkssagen. Noch heute gelten seine beiden Bücher "Lungauer Volksleben" (1913) und "Lungauer Volkssagen" (1922) als Standardwerke der Lungauer Volkskunde. Weitere Bücher sind ein wissenschaftliches Buch über den Lungauer Dialekt ("Die Lungauer Dialektsprache in vergleichender Darstellung mit den Nachbarländern") und Führer über den Markt Mauterndorf, den Lungau und über die Mauterndorfer Friedhofskapelle.

Michael Dengg hatte sein ganzes Leben lang in bescheidener Zurückgezogenheit nach der Lebensauffassung eines Almhalters gelebt. Am 18. März des Jahres 1974 verstarb er in hohem Alter an Herzversagen.

Weblink

Quelle

Einzelnachweise