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| | [[Datei:Stolperstein_Opfer_Zigeunerlager_Maxglan.jpg|miniatur|Stolperstein für die Opfer des Zigeunerlager Maxglan am [[Schwarzgrabenweg]]]] | | [[Datei:Stolperstein_Opfer_Zigeunerlager_Maxglan.jpg|miniatur|Stolperstein für die Opfer des Zigeunerlager Maxglan am [[Schwarzgrabenweg]]]] |
| | [[Datei:Erinnerungstafel_Zigeunerlager_Maxglan.jpg|miniatur|Erinnerungstafel für die Opfer des Zigeunerlager Maxglan am [[Schwarzgrabenweg]], vis a vis der Stolpersteine]] | | [[Datei:Erinnerungstafel_Zigeunerlager_Maxglan.jpg|miniatur|Erinnerungstafel für die Opfer des Zigeunerlager Maxglan am [[Schwarzgrabenweg]], vis a vis der Stolpersteine]] |
| − | Das '''Zigeunerlager Maxglan''' war in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] ein Zwangslager für [[Roma|Sinti]] in der [[Stadt Salzburg]]. Es befand sich in Widerspruch zu seinem Namen rechts des [[Glanbach]]s in [[Leopoldskroner Moos]], [[Schwarzgrabenweg]] und bestand zwischen Herbst [[1940]] und April [[1943]]. | + | Das '''Zigeunerlager Maxglan''' war in der Zeit des [[Nationalsozialismus]] ein Zwangslager für [[Roma|Sinti]] in der [[Stadt Salzburg]]. |
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| | + | Es befand sich in Widerspruch zu seinem Namen rechts des [[Glanbach]]s in [[Leopoldskroner Moos]], [[Schwarzgrabenweg]] und bestand zwischen Herbst [[1940]] und April [[1943]]. 1940 berichtete das ''[[Salzburger Volksblatt]]'' in einem Beitrag über die Arbeiten die Hochbauabteilung des Salzburger Stadtbauamts "... zwei Wohnbaracken für Obdachlose am Kräutlerweg erbaut, das Zigeunerlager nach Leopoldskron-Moos verlegt, ...".<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19400405&query=%22Zigeunerlager%22&ref=anno-search&seite=4 ANNO], Salzburger Volksblatt, Ausgabe vom 5. April 1940, Seite 4</ref> |
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| | ==Über das Zwangslager== | | ==Über das Zwangslager== |
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| | In Zusammenhang mit der in der Stadt Salzburg von einem parteiunabhängigen Personenkomitee, von allen Opfergruppen sowie vom [[Dachverband Salzburger Kulturstätten]] und von der Gemeinderätin [[Ingeborg Haller]] initiierten Aktion [[Stolpersteine]] konnte der Historiker [[Gert Kerschbaumer]] die Namen und Schicksalsverläufe der am Rande der Mozart- und Festspielstadt zwangsinternierten Sinti, von 245 Kindern, Frauen und Männern ermitteln – hier ein Beispiel: | | In Zusammenhang mit der in der Stadt Salzburg von einem parteiunabhängigen Personenkomitee, von allen Opfergruppen sowie vom [[Dachverband Salzburger Kulturstätten]] und von der Gemeinderätin [[Ingeborg Haller]] initiierten Aktion [[Stolpersteine]] konnte der Historiker [[Gert Kerschbaumer]] die Namen und Schicksalsverläufe der am Rande der Mozart- und Festspielstadt zwangsinternierten Sinti, von 245 Kindern, Frauen und Männern ermitteln – hier ein Beispiel: |
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| − | <i>'''[[Agathe Herzenberger]]''', am 2. Oktober 1941 in Salzburg in Unfreiheit geboren, ist eine Tochter der Sängerin Therese Herzenberger und ihres Lebenspartners Lambert Baumann-Blach. Agathes Mutter, ihre vier Geschwister Anton, Rosa, Rudolf und Wilhelm und ihre Großmutter Pauline Blach zählten zu den Laiendarstellern in Leni Riefenstahls Film »Tiefland«.</i> | + | <i>[[Agathe Herzenberger]], am 2. Oktober 1941 in Salzburg in Unfreiheit geboren, ist eine Tochter der Sängerin Therese Herzenberger und ihres Lebenspartners Lambert Baumann-Blach. Agathes Mutter, ihre vier Geschwister Anton, Rosa, Rudolf und Wilhelm und ihre Großmutter Pauline Blach zählten zu den Laiendarstellern in Leni Riefenstahls Film »Tiefland«.</i> |
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| | Entgegen den Behauptungen, Riefenstahls Komparsen hätten die Nazi-Zeit überlebt, steht eindeutig fest, dass die gesamte Familie Herzenberger nach [[Auschwitz]] deportiert und dort ermordet wurde. Von den insgesamt 51 Komparsen wurden 25 nach Auschwitz, drei nach [[Ravensbrück]] und 14 nach Lackenbach deportiert; zwei Personen starben im Lager Maxglan, das Schicksal der übrigen sieben ist noch ungeklärt. | | Entgegen den Behauptungen, Riefenstahls Komparsen hätten die Nazi-Zeit überlebt, steht eindeutig fest, dass die gesamte Familie Herzenberger nach [[Auschwitz]] deportiert und dort ermordet wurde. Von den insgesamt 51 Komparsen wurden 25 nach Auschwitz, drei nach [[Ravensbrück]] und 14 nach Lackenbach deportiert; zwei Personen starben im Lager Maxglan, das Schicksal der übrigen sieben ist noch ungeklärt. |
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| | * [http://www.salzburg.com/online/nachrichten/newsletter/Die-Schuld-des-Nicht-wissen-wollens.html?article=eGMmOI8VecX6yE8ZUajzdo1DTZ2YM1MJDzbwL4w&img=&text=&mode=& »Die Schuld des Nicht-wissen-Wollens«, Salzburger Nachrichten, 11. August 2010 ] | | * [http://www.salzburg.com/online/nachrichten/newsletter/Die-Schuld-des-Nicht-wissen-wollens.html?article=eGMmOI8VecX6yE8ZUajzdo1DTZ2YM1MJDzbwL4w&img=&text=&mode=& »Die Schuld des Nicht-wissen-Wollens«, Salzburger Nachrichten, 11. August 2010 ] |
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| | + | == Einzelnachweis == |
| | + | <references/> |
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| | [[Kategorie:Geschichte]] | | [[Kategorie:Geschichte]] |