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'''Retinit''' ist ein Sammelbegriff für verschiedene fossile Harze. | '''Retinit''' ist ein Sammelbegriff für verschiedene fossile Harze. | ||
==Allgemeines== | ==Allgemeines== | ||
| − | Retinit ist kein Mineral. Retinit ist organischen Ursprungs und enthält wenig oder gar keine Bernsteinsäure. Er kommt in Braunkohlelagerstätten vor und wird trotz seiner Ähnlichkeit in der Regel nicht als Bernstein, ''sondern allenfalls als eine mögliche Zwischenstufe in der Genese vom frischen Harz zum Bernstein'' betrachtet. Der Name Retinit wurde im 19. | + | Retinit ist kein [[Mineralien|Mineral]]. Retinit ist organischen Ursprungs und enthält wenig oder gar keine Bernsteinsäure. Er kommt in Braunkohlelagerstätten vor und wird trotz seiner Ähnlichkeit in der Regel nicht als Bernstein, ''sondern allenfalls als eine mögliche Zwischenstufe in der Genese vom frischen Harz zum Bernstein'' betrachtet. Der Name ''Retinit'' wurde im [[19. Jahrhundert]] zur Unterscheidung vom ''Succinit'' (Baltischer Bernstein) eingeführt. |
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==Beschreibung== | ==Beschreibung== | ||
Retinit ''findet sich amorph, in rundlichen Massen oder stumpfeckigen Stücken, derb, eingesprengt und als Überzug, auch erdig.'' Er ''ist weißlich, gelblich bis braun, fettglänzend, durchscheinend bis undurchsichtig.'' | Retinit ''findet sich amorph, in rundlichen Massen oder stumpfeckigen Stücken, derb, eingesprengt und als Überzug, auch erdig.'' Er ''ist weißlich, gelblich bis braun, fettglänzend, durchscheinend bis undurchsichtig.'' | ||
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==Vorkommen in Salzburg== | ==Vorkommen in Salzburg== | ||
| − | Retinite aus den Salzburger Vorkommen sind braun bis gelblich oder auch rotbraun. Stücke mit dieser Färbung sind auch bei größerer Dicke durchsichtig. Lederfarbene Retinite jedoch nicht. In Salzburg stammen diese bernsteinähnlichen fossilen Harze aus Sandstein von [[Anthering]], [[Muntigl]] und [[St. Pankraz]], aber auch aus den | + | Retinite aus den Salzburger Vorkommen sind braun bis gelblich oder auch rotbraun. Stücke mit dieser Färbung sind auch bei größerer Dicke durchsichtig. Lederfarbene Retinite jedoch nicht. In Salzburg stammen diese bernsteinähnlichen fossilen Harze aus dem Sandstein von [[Anthering]], [[Muntigl]] und [[St. Pankraz am Haunsberg]], aber auch aus den [[Kohle]]<nowiki>vorkommen</nowiki> in [[St. Gilgen]]. Größere Mengen finden sich in den [[Roßfeldschichten]] bei [[Weitenau]] am Putzenanger, Gemeinde [[Scheffau am Tennengebirge]]. Die Retinitstücke auf dem beiliegenden Foto – eines davon geschliffen - stammen aus [[Grubach]] in [[St. Koloman]]. Das dortige Vorkommen ist angeblich um die 90 Mio. Jahre alt. |
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| − | *https://peter-hug.ch/Retinit | + | * [https://peter-hug.ch/Retinit peter-hug.ch] |
| − | *[[Albert Strasser|Strasser, Albert]]: Die Minerale Salzburgs, hgg. im Eigenverlag, Salzburg 1989 | + | * [[Albert Strasser|Strasser, Albert]]: ''Die Minerale Salzburgs'', S. 113, 124, 128, hgg. im Eigenverlag, Salzburg 1989 |
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Aktuelle Version vom 19. November 2020, 17:35 Uhr
Retinit ist ein Sammelbegriff für verschiedene fossile Harze.
Allgemeines
Retinit ist kein Mineral. Retinit ist organischen Ursprungs und enthält wenig oder gar keine Bernsteinsäure. Er kommt in Braunkohlelagerstätten vor und wird trotz seiner Ähnlichkeit in der Regel nicht als Bernstein, sondern allenfalls als eine mögliche Zwischenstufe in der Genese vom frischen Harz zum Bernstein betrachtet. Der Name Retinit wurde im 19. Jahrhundert zur Unterscheidung vom Succinit (Baltischer Bernstein) eingeführt.
Beschreibung
Retinit findet sich amorph, in rundlichen Massen oder stumpfeckigen Stücken, derb, eingesprengt und als Überzug, auch erdig. Er ist weißlich, gelblich bis braun, fettglänzend, durchscheinend bis undurchsichtig.
Vorkommen in Salzburg
Retinite aus den Salzburger Vorkommen sind braun bis gelblich oder auch rotbraun. Stücke mit dieser Färbung sind auch bei größerer Dicke durchsichtig. Lederfarbene Retinite jedoch nicht. In Salzburg stammen diese bernsteinähnlichen fossilen Harze aus dem Sandstein von Anthering, Muntigl und St. Pankraz am Haunsberg, aber auch aus den Kohlevorkommen in St. Gilgen. Größere Mengen finden sich in den Roßfeldschichten bei Weitenau am Putzenanger, Gemeinde Scheffau am Tennengebirge. Die Retinitstücke auf dem beiliegenden Foto – eines davon geschliffen - stammen aus Grubach in St. Koloman. Das dortige Vorkommen ist angeblich um die 90 Mio. Jahre alt.
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Retinit"
- peter-hug.ch
- Strasser, Albert: Die Minerale Salzburgs, S. 113, 124, 128, hgg. im Eigenverlag, Salzburg 1989