Wasserspiele Hellbrunn: Unterschied zwischen den Versionen
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Unter dem Schloss selbst befindet sich mittig die größte Grotte, die dem Neptun (Poseidon) und seinen Meeresrössern gewidmet ist. Sie wird auch ''Neptungrotte'' genannt. Aus der Decke kann auch überraschend ein Regenschauer herabkommen. Bemerkenswert ist das [[Germaul]], vielfach als heimliches Wahrzeichen von Hellbrunn und seiner Wasserspiele bezeichnet, das regelmäßig immer wieder die Augen verdreht und die Zunge herausstreckt. Neben der ''Neptungrotte'' gelegen sind jenseits der Spiegelgrotte die Vogelsang-Grotte, die mit Vogelstimmen und -gezwitscher überrascht, sowie im Norden der Neptungrotte die Muschel- und die Ruinengrotte. Alle Sinne der Besucher sollen so überrascht und beeindruckt werden. | Unter dem Schloss selbst befindet sich mittig die größte Grotte, die dem Neptun (Poseidon) und seinen Meeresrössern gewidmet ist. Sie wird auch ''Neptungrotte'' genannt. Aus der Decke kann auch überraschend ein Regenschauer herabkommen. Bemerkenswert ist das [[Germaul]], vielfach als heimliches Wahrzeichen von Hellbrunn und seiner Wasserspiele bezeichnet, das regelmäßig immer wieder die Augen verdreht und die Zunge herausstreckt. Neben der ''Neptungrotte'' gelegen sind jenseits der Spiegelgrotte die Vogelsang-Grotte, die mit Vogelstimmen und -gezwitscher überrascht, sowie im Norden der Neptungrotte die Muschel- und die Ruinengrotte. Alle Sinne der Besucher sollen so überrascht und beeindruckt werden. | ||
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Die folgenden kleinen ''Wasserautomaten'' zeigen fünf von Wasserkraft getriebene Figurengruppen: Müller, Töpfer und Scherenschleifer bei ihrer Arbeit sowie Perseus, Andromeda vor dem Meeresungeheuer rettend und Apollo, den Marsyas bestrafend. | Die folgenden kleinen ''Wasserautomaten'' zeigen fünf von Wasserkraft getriebene Figurengruppen: Müller, Töpfer und Scherenschleifer bei ihrer Arbeit sowie Perseus, Andromeda vor dem Meeresungeheuer rettend und Apollo, den Marsyas bestrafend. | ||
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Das ''[[Mechanische Theater]]'' schuf [[1752]] [[Lorenz Rosenegger]] und ersetzte mit diesem die schon [[1741]] als baufällig beschriebene Schmied-Grotte, [[Orgelbauer#Hoforgelmacher|Hoforgelmacher]] [[Johann Rochus Egedacher]] lieferte die Pfeifen der dazugehörigen Wasserorgel. Bei geöffneten Türen wird das Leben in einer barocken Stadt szenisch gezeigt: mit mehr als 130, sich mechanisch durch die Kraft des Wassers bewegenden Figuren. | Das ''[[Mechanische Theater]]'' schuf [[1752]] [[Lorenz Rosenegger]] und ersetzte mit diesem die schon [[1741]] als baufällig beschriebene Schmied-Grotte, [[Orgelbauer#Hoforgelmacher|Hoforgelmacher]] [[Johann Rochus Egedacher]] lieferte die Pfeifen der dazugehörigen Wasserorgel. Bei geöffneten Türen wird das Leben in einer barocken Stadt szenisch gezeigt: mit mehr als 130, sich mechanisch durch die Kraft des Wassers bewegenden Figuren. | ||
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| − | Der Rundgang durch die Wasserspiele endet an einem Neptun | + | Der Rundgang durch die Wasserspiele endet an einem Neptun-Brunnen. |
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Version vom 6. Mai 2020, 19:48 Uhr
Die Wasserspiele Hellbrunn sind ein Teil der Anlage von Hellbrunn im Süden der Stadt Salzburg. Die Wasserspiele zählen, wie das gesamte Anlage, zu den denkmalgeschützten Objekten in der Stadt Salzburg.
Beschreibung
Mittels der Wasserkraft werden verschiedene Springbrunnen, versteckte Wasserspritzen und andere Apparaturen zum Staunen und zur Überraschung der Besucher betrieben. Alle Stationen sind entweder in als Grotte gestalteten Räumen im Untergeschoss von Schloss Hellbrunn oder in eigenen, kleinen Gebäuden entlang des Baches eingerichtet.
Geschichte
Fürsterzbischof Markus Sittikus von Hohenems hat mit den Wasserspielen eine Anlage bauen lassen, mit der er als Teil deiner frühneuzeitlichen Kunst- und Wunderkammer Gäste zum Staunen bringen wollte.
Zu sehen sind in dieser Reihenfolge:
Ein kleines Amphitheater, in dessen Mitte ein steinerner Tisch aus Marmor, der Fürstentisch, steht, nächstgelegen sind große Kunstteiche. Dort lud der Fürsterzbischof Markus Sittikus zu Gesellschaften ein. War die Gesellschaft, so konnte der Fürsterzbischof seine Gäste auch mit Wasserfontänen erfrischen, die aus den Sitzen der steinernen Stühle emporschossen.
In der Grotte von Orpheus und Eurydike wird dem Sänger Orpheus gehuldigt, der in die Unterwelt hinabstieg, um seine Geliebte Eurydike aus dem Reich der Toten wegzuführen. Seine Musik ist derart zauberhaft bewegend, dass sogar die wilden Tiere der Unterwelt still inne halten.
Im Sternweiherbrunnen, auch Brunnen Altemps liegt in der Achse an der Gartenseite von Schloss Hellbrunn. Dort entspringt eine starke natürliche Wasserquelle, die den Sternweiher speist und als Hellbrunnerbach abfließt. Auf einer halbrunden Mauer steht dort die Statue des Perseus, der das Haupt der Medusa hochstreckt, umgeben von Allegorien der vier Jahreszeiten als Zeichen der Vergänglichkeit aller Dinge.
Unter dem Schloss selbst befindet sich mittig die größte Grotte, die dem Neptun (Poseidon) und seinen Meeresrössern gewidmet ist. Sie wird auch Neptungrotte genannt. Aus der Decke kann auch überraschend ein Regenschauer herabkommen. Bemerkenswert ist das Germaul, vielfach als heimliches Wahrzeichen von Hellbrunn und seiner Wasserspiele bezeichnet, das regelmäßig immer wieder die Augen verdreht und die Zunge herausstreckt. Neben der Neptungrotte gelegen sind jenseits der Spiegelgrotte die Vogelsang-Grotte, die mit Vogelstimmen und -gezwitscher überrascht, sowie im Norden der Neptungrotte die Muschel- und die Ruinengrotte. Alle Sinne der Besucher sollen so überrascht und beeindruckt werden.
Die Statue der Minerva in den Wasserspielen zeigt auf dem Schild in der Mitte das schlangenumkränzte Haupt der Gorgone Medusa. Das Gorgoneion in der Mitte des griechischen Schildes (Ägis) ist Schmuck und Schutzzauber, der der Göttin als zusätzlicher Schutz im Kampf gegen Ungerechtigkeit und Unsitte diente.
Die folgenden kleinen Wasserautomaten zeigen fünf von Wasserkraft getriebene Figurengruppen: Müller, Töpfer und Scherenschleifer bei ihrer Arbeit sowie Perseus, Andromeda vor dem Meeresungeheuer rettend und Apollo, den Marsyas bestrafend.
Entlang eines Bachlaufes begegnen die Besucher nun Göttin Minerva, einem Steinbockkopf, dem hirschköpfigen Aktaeon mit seinen Hunden, dem Helden Perseus, der Eurydike sowie der Statue eines "Monstrums" vom Haunsberg, das dort angeblich 1531 gefangen wurde.
Das Mechanische Theater schuf 1752 Lorenz Rosenegger und ersetzte mit diesem die schon 1741 als baufällig beschriebene Schmied-Grotte, Hoforgelmacher Johann Rochus Egedacher lieferte die Pfeifen der dazugehörigen Wasserorgel. Bei geöffneten Türen wird das Leben in einer barocken Stadt szenisch gezeigt: mit mehr als 130, sich mechanisch durch die Kraft des Wassers bewegenden Figuren.
In der Kronengrotte erinnert eine durch einen Wasserstrahl aufsteigende oder absteigende goldene Krone, die vor 1807 über dem Kopf eines antik römischen Löwen schwebte und den Besucher an die Vergänglichkeit der Macht vor der göttlichen Allmacht erinnert.
Der Rundgang durch die Wasserspiele endet an einem Neptun-Brunnen.
Öffnungszeiten
Die Hellbrunner Wasserspiele sind von Anfang April bis Ende Oktober geöffnet.
Bildergalerie
- Gärmaul Schloss Hellbrunn Wasserspiele.jpg
Germaul in Schloss Hellbrunn Wasserspiele
weitere Bilder
Wasserspiele Hellbrunn – Sammlung von weiteren Bildern, Videos und Audiodateien im SALZBURGWIKI
Wasserspiele Hellbrunn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien auf Wikimedia Commons
Literatur
- “Die” kaiserlichen Lustschlösser Hellbrunn und Klessheim nächst Salzburg, ein Führer für Fremde und Einheimische, 1856 (online-Link)
- Schaber, Wilfried (NE): Hellbrunn - Schloss, Park und Wasserspiele, März 2004, Herausgeber Schloss Hellbrunn Verwaltung (offizieller Führer), ISBN 3-200-00075-9,
- Fischer, Friedrich Johann: Höhle und Gesicht - Mythisches Hellbrunn, Verlag der Salzburger Druckerei, ca. 1980
Quellen
- Wilfried Schaber: Hellbrunn – Schloss, Park und Wasserspiele, Salzburg, Schlossverwaltung Hellbrunn, Sbg. 2004. ISBN 3-200-00075-9.
- Reinhard Medicus: Der Kreuzwegberg in Hellbrunn und der Anifer Alterbach, in: Bastei – Zeitschrift des Stadtvereines Salzburg für die Erhaltung und Pflege von Bauten, Kultur und Gesellschaft. 54 Jg. Salzburg 2005. 2. Folge, S. 31–35.
- Robert Bigler: Schloss Hellbrunn, Wunderkammer der Gartenarchitektur, Bölau Vlg Wien, 1996
- Sibylle Kampl und Christof Kühberger (Herausgeber) Schaulust- Die unerwartete Welt des Markus Sittikus, Verlag Schlossverwaltung Hellbrunn, Salzburg 2016