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Die Vorgaben aus Berlin waren klar definiert, die Wohnungen mussten etwa 24 Quadratmeter Wohnfläche/Küche aufweisen, dazu 16 Quadratmeter Schlafzimmer und zehn Quadratmeter Kabinett. Die Arbeitsbedingungen sind heute unvorstellbar: ''„Ich musste als Bauleiter zwei Projekte in [[Mauterndorf]] und [[Tamsweg]] kontrollieren. Ich bin dorthin mit dem Fahrrad und dem Zug gefahren. Zurück ging es mit einem Kohletransport-Lkw nach [[Obertauern]], mit dem Rad ins Tal und dann mit dem Zug zurück“'', erinnert sich Till.
 
Die Vorgaben aus Berlin waren klar definiert, die Wohnungen mussten etwa 24 Quadratmeter Wohnfläche/Küche aufweisen, dazu 16 Quadratmeter Schlafzimmer und zehn Quadratmeter Kabinett. Die Arbeitsbedingungen sind heute unvorstellbar: ''„Ich musste als Bauleiter zwei Projekte in [[Mauterndorf]] und [[Tamsweg]] kontrollieren. Ich bin dorthin mit dem Fahrrad und dem Zug gefahren. Zurück ging es mit einem Kohletransport-Lkw nach [[Obertauern]], mit dem Rad ins Tal und dann mit dem Zug zurück“'', erinnert sich Till.
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Nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft in den [[USA]] kehrte er wieder nach Salzburg zurück, meldete sich beim Arbeitsamt und wurde gefragt, ob er denn schon bei der ''„Neuen Heimat“'' nachgefragt habe? ''„Ich dachte mir, diese Gesellschaft wird es wohl nicht mehr geben, aber sie existierte weiter und dort haben sie gleich gesagt: ,Auf Sie warten wir ja schon.‘“'' So fing er bei seinem „alten“ Arbeitgeber wieder an, studierte Architektur und legte die Ziviltechnikerprüfung ab. 1964 wurde dann die „Neue Heimat“ mit der ''„Salzburger Wohnsiedlungsgesellschaft“'' zur (GSWB fusioniert, die heute je zur Hälfte im Eigentum der Stadt und des Landes Salzburg steht. Till: ''„1966 wurde ich technischer Leiter der GSWB und war 17 Jahre lang Geschäftsführer.“'' Unter seiner Ägide wurden 9000 Wohnungen gebaut.
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Nach Kriegseinsatz und Gefangenschaft in den [[USA]] kehrte er wieder nach Salzburg zurück, meldete sich beim Arbeitsamt und wurde gefragt, ob er denn schon bei der ''„Neuen Heimat“'' nachgefragt habe? ''„Ich dachte mir, diese Gesellschaft wird es wohl nicht mehr geben, aber sie existierte weiter und dort haben sie gleich gesagt: ,Auf Sie warten wir ja schon.‘“'' So fing er bei seinem „alten“ Arbeitgeber wieder an, studierte Architektur und legte die Ziviltechnikerprüfung ab. 1964 wurde dann die „Neue Heimat“ mit der ''„Salzburger Wohnsiedlungsgesellschaft“'' zur GSWB fusioniert, die heute je zur Hälfte im Eigentum der Stadt und des Landes Salzburg steht. Till: ''„1966 wurde ich technischer Leiter der GSWB und war 17 Jahre lang Geschäftsführer.“'' Unter seiner Ägide wurden 9000 Wohnungen gebaut.
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''Nach dem Krieg herrschte in Salzburg eine große Wohnungsnot“'', erzählt der rüstige Pensionist: ''„Das erste Bauvorhaben war der Polizeiblock in der [[Ignaz-Harrer-Straße]], der jetzt abgerissen wurde.“'' Wiederaufbau bestehender Objekte war kaum nötig, mit Ausnahme einer Anlage in [[Hallein]]. ''„Damals war Lehen unser größtes neues Vorhaben“'', sagt Till: ''„Das war aber nicht leicht, weil alles von Wien aus geleitet wurde. Der Bundeswohn- und Siedlungsfonds vergab die Mittel.“'' Außerdem waren die meisten Baustoffe wie Zement oder Holz nur auf Bezugsschein erhältlich, was sich etwa beim Projekt [[Aiglhof]] als extrem mühsam herausstellte.
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''Nach dem Krieg herrschte in Salzburg eine große Wohnungsnot“'', erzählt der rüstige Pensionist: ''„Das erste Bauvorhaben war der Polizeiblock in der [[Ignaz-Harrer-Straße]], der jetzt abgerissen wurde.“'' Wiederaufbau bestehender Objekte war kaum nötig, mit Ausnahme einer Anlage in [[Hallein]]. ''„Damals war Lehen unser größtes neues Vorhaben“'', sagt Till: ''„Das war aber nicht leicht, weil alles von Wien aus geleitet wurde. Der Bundeswohn- und Siedlungsfonds vergab die Mittel.“'' Außerdem waren die meisten Baustoffe wie Zement oder Holz nur auf Bezugsschein erhältlich, was sich etwa beim Projekt [[Aiglhof]] als extrem mühsam herausstellte.
    
Die offiziellen Vorgaben waren einfach, aber klar: Es musste Wohnraum geschaffen werden, der möglichst billig war, aber ein gewisses Maß an Qualität aufwies. Till: ''„Die durchschnittliche Wohnungsgröße lag bei etwa 60 Quadratmetern, auf Balkone wurde verzichtet.“''
 
Die offiziellen Vorgaben waren einfach, aber klar: Es musste Wohnraum geschaffen werden, der möglichst billig war, aber ein gewisses Maß an Qualität aufwies. Till: ''„Die durchschnittliche Wohnungsgröße lag bei etwa 60 Quadratmetern, auf Balkone wurde verzichtet.“''

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