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'''Franz Schaffgotsch''', geboren als ''Franz Graf Schaffgotsch'' genannt ''Semperfrei von und zu Kynast und Greiffenstein'' (* [[13. Dezember]] [[1902]] in Bregenz, Vorarlberg; † [[21. Dezember]] [[1942]] in Dubrovnik, Jugoslawien) war ein österreichischer Maler, Grafiker und Bühnenbildner.  
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'''Franz Schaffgotsch''', geboren als ''Franz Graf Schaffgotsch'' genannt ''Semperfrei von und zu Kynast und Greiffenstein'' (* [[13. Dezember]] [[1902]] in Bregenz, [[Vorarlberg]]; † [[21. Dezember]] [[1942]] in Dubrovnik, [[Kroatien]]) war ein österreichischer Maler, Grafiker und Bühnenbildner.  
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==Biographie==
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== Leben ==
Franz Schaffgotsch entstammte einem alten schlesischen Adelsgeschlecht und war der Sohn des späteren Salzburger Landespräsidenten [[Levin Graf Schaffgotsch]].  
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Franz Schaffgotsch entstammte einem alten [[Schlesien|schlesischen]] Adelsgeschlecht und war der Sohn des späteren Salzburger Landespräsidenten [[Levin Graf Schaffgotsch]].  
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Obwohl er wegen einer fortdauernden Krankheit keine geregelte künstlerische Ausbildung erhielt, wurde er erster stilbildender Bühnenbildner des [[Salzburger Marionettentheater]]s, für das er unter anderem groteske Gespensterphantasien, z. B. die [[1925]] herausgegebene Mappe "Bestien", an Alfred Kubin erinnernde Federzeichnungen von Schreckensszenarien und Angstvisionen, und Märchenillustrationen schuf. Im selben Jahr präsentierte er seine Werke im Salzburger Kunstsalon [[Mora]] erstmals der interessierten Öffentlichkeit. [[1929]] folgte eine gemeinsame Ausstellung mit George Grosz in München. Nebenbei war Schaffgotsch auch als Buchillustrator tätig und gestaltete unter anderem die künstlerischen Einlagen des Kinderbuchs "Das kalte Herz" von Stefanie Ginzey.
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Obwohl er wegen einer fortdauernden Krankheit keine geregelte künstlerische Ausbildung erhielt, wurde er erster stilbildender Bühnenbildner des [[Salzburger Marionettentheater]]s, für das er unter anderem groteske Gespensterphantasien, z. B. die [[1925]] herausgegebene Mappe "''Bestien''", an [[Alfred Kubin]] erinnernde Federzeichnungen von Schreckensszenarien und Angstvisionen, und Märchenillustrationen schuf. Im selben Jahr präsentierte er seine Werke im Salzburger Kunstsalon [[Mora]] erstmals der interessierten Öffentlichkeit. [[1929]] folgte eine gemeinsame Ausstellung mit George Grosz in [[München]]. Nebenbei war Schaffgotsch auch als Buchillustrator tätig und gestaltete unter anderem die künstlerischen Einlagen des Kinderbuchs "Das kalte Herz" von [[Stefanie Ginzey]]. Schaffgotsch war Mitglied des Salzburger ''[[Sonderbund]]es österreichischer Künstler''.
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[[1934]] beteiligte er sich aktiv an der Niederschlagung eines nationalsozialistischen Putschversuches in seiner Wohngemeinde [[Lamprechtshausen]]. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in [[Salzburg]] im [[März]] [[1938]] kehrte er von einer gemeinsamen Italienreise mit seiner jüdischen Ehefrau Hedwig nicht mehr nach Österreich zurück und wurde, nach einem kurzen Aufenthalt in Triest, in Zagreb ansässig. Dort verdiente er sich seinen Lebensunterhalt vor allem durch kirchliche Aufträge und Restaurierungsarbeiten. [[1942]] wurde er von den kroatischen Behörden festgenommen und in einem deutschen Internierungslager in Dubrovnik inhaftiert. Dort verstarb er kurz darauf unter ungeklärten Umständen.  
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[[1926]] heiratete er Hedwig (''Hede'') Nilson, geborene Vetter (* [[25. November]] [[1890]] in Hamburg, [[Deutschland]]; † [[17. Februar]] [[1977]] in der [[Stadt Salzburg]]), die nach erster Ehe mit Dirigenten und Komponisten [[Einar Nilson]] (* 21. Februar 1881 in Stockholm, [[Schweden]]; † 21. April 1964 in Hollywood, [[USA]]) geschieden war,<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/salzburg-dompfarre/TRBXV/?pg=219 Trauungsbuch der Dompfarre Salzburg, Band XV, S. 216.]</ref> und ihren Sohn [[Nils Nilson]], (* 1918 in Berlin; † 7. Juli 1988 in München) mit in die Ehe brachte.
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Für [[1933]] findet sich eine Notiz, dass Schaffgotsch Bühnenbilder für das [[Stadttheater Salzburg]] entwarf.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svb&datum=19331228&seite=6&zoom=33&query=%22Franz%2BSchaffgotsch%22&ref=anno-search ANNO], [[Salzburger Volksblatt]], Ausgabe vom 28. Dezember 1933, Seite 6</ref>. [[1935]] scheint Schaffgotsch als Direktor-Stellvertreter am Stadttheater Salzburg auf, wo er im selben und darauffolgenden Jahr auch als Bühnenbildner tätig war.<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19350912&query=text:%22Franz+Schaffgotsch%22&ref=anno-search&seite=6 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 12. September 1935, Seite 6 sowie [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19360129&query=text:%22Franz+Schaffgotsch%22&ref=anno-search&seite=5 ANNO], Salzburger Chronik, Ausgabe vom 29. Jänner 1936, Seite 5</ref> Er schuf auch Bühnenbilder für das [[Salzburger Marionettentheater]].<ref>Quelle [https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=svz&datum=19460321&query=text:%22Franz+Schaffgotsch%22&ref=anno-search&seite=2 ANNO], [[Salzburger Volkszeitung]], Ausgabe vom 21. März 1946, Seite 2</ref>
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[[Datei:Die Bühne 1934 49.jpg|thumb|Bild unten: [[Salzburger Marionettentheater]] "Columbine" von H. Seebach. Bühnenbild von Franz Schaffgotsch.]]
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[[1934]] beteiligte er sich aktiv an der Niederschlagung eines [[Nationalsozialisten|nationalsozialistischen]] [[Juliputsch|Putschversuches]] in seiner Wohngemeinde [[Lamprechtshausen]] und engagierte sich in der Zeit des [[Ständestaat]]s als ''Landesjugendführer''. Nach dem Einmarsch der deutschen Truppen in Salzburg im [[März]] [[1938]] kehrte er von einer gemeinsamen [[Italien]]<nowiki>reise</nowiki> mit seiner jüdischen Ehefrau Hedwig nicht mehr nach Österreich zurück und wurde, nach einem kurzen Aufenthalt in [[Küstenland#Triest|Triest]], in Zagreb ansässig. Dort verdiente er sich seinen Lebensunterhalt vor allem durch kirchliche Aufträge und Restaurierungsarbeiten. [[1942]] wurde er auf Sipan von den kroatischen Behörden festgenommen und in einem deutschen Internierungslager im damals italienischen Dubrovnik inhaftiert. Dort verstarb er kurz darauf unter ungeklärten Umständen.  
    
Seine Frau Hedwig, dem Naziterror entkommen, veröffentlichte [[1949]] ein Buch über das Schicksal ihres Mannes und ihr eigenes während der nationalsozialistischen Herrschaft.
 
Seine Frau Hedwig, dem Naziterror entkommen, veröffentlichte [[1949]] ein Buch über das Schicksal ihres Mannes und ihr eigenes während der nationalsozialistischen Herrschaft.
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== Ehrung in Salzburg ==
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Zum Andenken an Franz Schaffgotsch wurde am [[19. August]] [[2016]] in der [[Arenbergstraße]] Nr. 25 ein [[Stolperstein]] verlegt, am [[17. August]] [[2020]] folgte ein zweiter vor dem [[Haus für Mozart]].
    
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
* [http://www.exil-archiv.de/html/biografien/schaffgotsch.htm Eintrag im exil-archiv.de]
 
* [http://www.exil-archiv.de/html/biografien/schaffgotsch.htm Eintrag im exil-archiv.de]
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* [https://www.stolpersteine-salzburg.at/stolperstein/Schaffgotsch,Franz  Stolperstein: Franz Schaffgotsch]
    
==Literatur und Quellen==
 
==Literatur und Quellen==
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* Nikolaus Schaffer: ''Nachruf nach fünfzig Jahren. Zwei Künstlerschicksale während der NS-Herrschaft in Salzburg: Helene von Taussig und Franz Schaffgotsch.'' In: Das Salzburger Jahr 1988/89. Eigenverlag der Salzburger Landesregierung. Salzburg 1988
 
* Nikolaus Schaffer: ''Nachruf nach fünfzig Jahren. Zwei Künstlerschicksale während der NS-Herrschaft in Salzburg: Helene von Taussig und Franz Schaffgotsch.'' In: Das Salzburger Jahr 1988/89. Eigenverlag der Salzburger Landesregierung. Salzburg 1988
 
* Rolf Jessewitsch, Gerhard Schneider: ''Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider.'' Verlag Wienand. Köln 1999. ISBN 3-87909-665-1
 
* Rolf Jessewitsch, Gerhard Schneider: ''Verfemt – Vergessen – Wiederentdeckt. Kunst expressiver Gegenständlichkeit aus der Sammlung Gerhard Schneider.'' Verlag Wienand. Köln 1999. ISBN 3-87909-665-1
* Adolf Haslinger, Peter Mittermayr (Hg.): ''Salzburger Kulturlexikon.'' [[Residenz Verlag]]. Salzburg-Wien-Frankfurt/Main 2001. ISBN 3-7017-1129-1
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{{Quelle Kulturlexikon}}
 
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* [[Gert Kerschbaumer|Kerschbaumer, Gert]]: ''Franz Gotthard Schaffgotsch'' auf [https://www.stolpersteine-salzburg.at/stolperstein/Schaffgotsch,Franz+Gotthard www.stolpersteine-salzburg.at]
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== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Person (Kunst)|Schaffgotsch, Franz]]
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{{SORTIERUNG:Schaffgotsch, Franz}}
[[Kategorie:Maler|Schaffgotsch, Franz]]
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[[Kategorie:Person]]
[[Kategorie:Grafiker|Schaffgotsch, Franz]]
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[[Kategorie:Person (Geschichte)]]
[[Kategorie:Person|Schaffgotsch, Franz]]
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[[Kategorie:Person (Kunst)]]
[[Kategorie:Geschichte (Person)|Schaffgotsch, Franz]]
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[[Kategorie:Person (Bühnenbildner)]]
[[Kategorie:Person (Geschichte)|Schaffgotsch, Franz]]
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[[Kategorie:Kultur und Bildung]]
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[[Kategorie:Kultur]]
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[[Kategorie:Kunst]]
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[[Kategorie:Bildende Kunst]]
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[[Kategorie:Theater]]
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[[Kategorie:Maler]]
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[[Kategorie:Grafiker]]
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[[Kategorie:NS-Opfer]]
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[[Kategorie:Nationalsozialismus]]
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[[Kategorie:Zweiter Weltkrieg]]
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[[Kategorie:Zuagroaste]]
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[[Kategorie:Vorarlberg]]
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[[Kategorie:Stolperstein]]
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[[Kategorie:Geboren 1902]]
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[[Kategorie:Gestorben 1942]]