Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
2.640 Bytes hinzugefügt ,  09:13, 23. Apr. 2024
ergänzt
Zeile 2: Zeile 2:  
[[Datei:Schmittentunnel.JPG|miniatur]]
 
[[Datei:Schmittentunnel.JPG|miniatur]]
 
{{#ev:youtube|qjQYJYcCWaw|280|right|Schmittentunnel Bau 1993 bis 1996, 13:45 min Video}}
 
{{#ev:youtube|qjQYJYcCWaw|280|right|Schmittentunnel Bau 1993 bis 1996, 13:45 min Video}}
[[Datei:Schmittentunnel Portal 01.jpg|thumb|Einfahrt Schmittentunnel [[Zell am See]]-[[Schüttdorf]].]]
+
[[Datei:Schmittentunnel Innenaufnahme 2024.jpg|thumb|Innenaufnahme Frühjahr 2024.]]
[[Datei:Schmittentunnel Portal 02.jpg|thumb|Einfahrt Schmittentunnel [[Zell am See]]-[[Schüttdorf]].]]
+
[[Datei:Schmittentunnel Flucht- und Rettungsstollen 2024.jpg|thumb|Ein Tor zum Flucht- und Rettungsstollen im Schmittentunnel.]]
 +
[[Datei:Schmittentunnel Flucht- und Rettungsstollen Ausgang Seehäusl 2024.jpg|thumb|Flucht- und Rettungsstollen im Schmittentunnel. Im Bild einer der bestehenden Fluchtstollen beim Seehäusl.]]
 
Der '''Schmittentunnel''' ist mit 5 111 m der längste Landesstraßentunnel in Österreich. Er dient als Umfahrungstunnel der [[Pinzgauer Straße]] (B 311) im Stadtgebiet von [[Zell am See]].
 
Der '''Schmittentunnel''' ist mit 5 111 m der längste Landesstraßentunnel in Österreich. Er dient als Umfahrungstunnel der [[Pinzgauer Straße]] (B 311) im Stadtgebiet von [[Zell am See]].
   Zeile 19: Zeile 20:  
Von [[1. Oktober|1.]] bis [[25. Oktober]] [[2018]] war der Tunnel gesperrt. Grund für die lange Sperre ist der Austausch der gesamten Steuerungsanlage. Sie ist 20 Jahre alt und hat das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht.<ref>Quelle [https://www.sn.at/salzburg/chronik/schmittentunnel-ein-monat-zu-zell-am-see-droht-stauchaos-39676765 www.sn.at], abgefragt am 6. September 2018</ref> Neben alljährlichen Schließungen wegen Wartungsarbeiten war der Tunnel im Jahr [[2023]] abermals einen Monat gesperrt. Vom  [[6. November]] wurde der Tunnel im Zuge der Generalsanierung wieder für einen Monat gesperrt. Beim Schmittentunnel stand die Erneuerung der Beleuchtung auf dem Programm. Abgeschlossen waren die [[2020]] gestarteten Arbeiten damit aber noch lange nicht. Sie dauern voraussichtlich bis [[2030]]. Das [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land Salzburg]] hat dafür 90 Mill. Euro budgetiert. Der Bau des Tunnels in den Jahren 1993 bis 1996, als es noch den [[Schilling]] gab, kostete umgerechnet rund 50 Mill. Euro. 2023 wurden noch größere Verzögerungen erwartet. Viele Pinzgauer hatten den Eindruck, dass der Verkehr zugenommen hat, seit es auf der [[Tauernautobahn]] wegen der Tunnelbaustelle täglich zu Staus kommt. Offenbar weichen Autofahrer über den Pinzgau aus. Oberpinzgauer, Zeller und Gasteiner, die häufig Richtung Salzburg den Weg über das Salzachtal und die A 10 nehmen, berichten, dass sie jetzt über das [[Saalachtal]] und das [[Kleine Deutsche Eck]] fahren.  
 
Von [[1. Oktober|1.]] bis [[25. Oktober]] [[2018]] war der Tunnel gesperrt. Grund für die lange Sperre ist der Austausch der gesamten Steuerungsanlage. Sie ist 20 Jahre alt und hat das Ende ihrer Nutzungsdauer erreicht.<ref>Quelle [https://www.sn.at/salzburg/chronik/schmittentunnel-ein-monat-zu-zell-am-see-droht-stauchaos-39676765 www.sn.at], abgefragt am 6. September 2018</ref> Neben alljährlichen Schließungen wegen Wartungsarbeiten war der Tunnel im Jahr [[2023]] abermals einen Monat gesperrt. Vom  [[6. November]] wurde der Tunnel im Zuge der Generalsanierung wieder für einen Monat gesperrt. Beim Schmittentunnel stand die Erneuerung der Beleuchtung auf dem Programm. Abgeschlossen waren die [[2020]] gestarteten Arbeiten damit aber noch lange nicht. Sie dauern voraussichtlich bis [[2030]]. Das [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land Salzburg]] hat dafür 90 Mill. Euro budgetiert. Der Bau des Tunnels in den Jahren 1993 bis 1996, als es noch den [[Schilling]] gab, kostete umgerechnet rund 50 Mill. Euro. 2023 wurden noch größere Verzögerungen erwartet. Viele Pinzgauer hatten den Eindruck, dass der Verkehr zugenommen hat, seit es auf der [[Tauernautobahn]] wegen der Tunnelbaustelle täglich zu Staus kommt. Offenbar weichen Autofahrer über den Pinzgau aus. Oberpinzgauer, Zeller und Gasteiner, die häufig Richtung Salzburg den Weg über das Salzachtal und die A 10 nehmen, berichten, dass sie jetzt über das [[Saalachtal]] und das [[Kleine Deutsche Eck]] fahren.  
    +
Die Sperre [[2023]] des Schmittentunnels wegen Sanierungsarbeiten von [[6. November]] bis [[6. Dezember]] musste bis [[20. Dezember]] verlängert werden. Bei der laufend stattfindenden Tunnelkontrolle wurde beim Südportal ein rund 22 Meter langer und zwei Meter breiter Hohlraum in der Tunneldecke festgestellt. Im Zuge der Sanierung der Stelle wurde auch eine detaillierte Schadensanalyse durchgeführt, die das wahre Ausmaß der Schäden am Bauwerk deutlicher machte.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/sperre-zeller-schmittentunnels-149448286 www.sn.at], 1. Dezember 2023</ref> Seit [[21. Dezember]] ist er wieder einspurig in Richtung [[Maishofen]] befahrbar. Die einsturzgefährdete Stützkonstruktion des Südportals wurde mit Dutzenden massiven Baumstämmen gesichert, die jeweils eine Last bis zu 150 Tonnen tragen können. An einer dauerhaften Sanierung des Portals wird gearbeitet.<ref>{{Quelle SN|22. Dezember 2023}}</ref>
 +
 +
==  Flucht- und Rettungsstollen  ==
 +
[[Datei:Schmittentunnel_Rettungsstollen_Grafik.jpg|thumb|Grafische Darstellung der neuen Flucht- und Rettungstunnels.]]
 
==== Schmittentunnel hat nur zwei Fluchtwege ====
 
==== Schmittentunnel hat nur zwei Fluchtwege ====
 
Nach mehr als 25 Jahren Dauerbetrieb sind die technischen Anlagen in der Röhre zum Teil am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Dazu kommen neue Vorschriften. Das betrifft insbesondere die Fluchtwege. Der Abstand zwischen den Fluchtwegen darf nicht mehr länger als 500 Meter sein. Der Schmittentunnel ist mit einer Länge von 5&nbsp;111 Metern der längste Landesstraßentunnel in Österreich und hat nur zwei Fluchtwege. Der eine ist die Ausfahrt Schüttdorf-Nord, der zweite der Fluchtstollen Seehäusl, der beim Friedhof ins Freie führt. Der Fluchtweg ist im ungünstigsten Fall bis zu 3&nbsp;000 Meter lang.
 
Nach mehr als 25 Jahren Dauerbetrieb sind die technischen Anlagen in der Röhre zum Teil am Ende ihrer Lebensdauer angelangt. Dazu kommen neue Vorschriften. Das betrifft insbesondere die Fluchtwege. Der Abstand zwischen den Fluchtwegen darf nicht mehr länger als 500 Meter sein. Der Schmittentunnel ist mit einer Länge von 5&nbsp;111 Metern der längste Landesstraßentunnel in Österreich und hat nur zwei Fluchtwege. Der eine ist die Ausfahrt Schüttdorf-Nord, der zweite der Fluchtstollen Seehäusl, der beim Friedhof ins Freie führt. Der Fluchtweg ist im ungünstigsten Fall bis zu 3&nbsp;000 Meter lang.
   −
Bis zum Jahr 2030 werden deshalb in drei Abschnitten Flucht- und Rettungsstollen mit einer Gesamtlänge von 3&nbsp;610 Metern gebaut. Die Stollen werden rund 50 Meter östlich des Haupttunnels errichtet, mit Querstollen an diesen angebunden und sind für Einsatzfahrzeuge befahrbar. Die Arbeiten am ersten Stollen, dem 1&nbsp;770 Meter langen Abschnitt Nord, sollen im Frühjahr 2024 beginnen, sagt der Sprecher von [[LH-Stv]]. [[Stefan Schnöll]] ([[ÖVP]]). Im Herbst [[2023]] erfolgte die Vergabe der Arbeiten. Die Bauzeit für diesen einen Stollen beträgt drei Jahre. Danach werden der Abschnitt Mitte und ab [[2028]] oder [[2029]] der Abschnitt Süd gebaut. Bei diesen kürzeren Abschnitten beträgt die Bauzeit jeweils zwei Jahre. Zu längeren Sperren des Haupttunnels kommt es während des Baus der Rettungswege nicht.
+
Bis zum Jahr [[2030]] werden deshalb in drei Abschnitten Flucht- und Rettungsstollen mit einer Gesamtlänge von 3&nbsp;610 Metern gebaut. Die Stollen werden rund 50 Meter östlich des Haupttunnels errichtet, mit Querstollen an diesen angebunden und sind für Einsatzfahrzeuge befahrbar. Die Arbeiten am ersten Stollen, dem 1&nbsp;770 Meter langen Abschnitt Nord, sollen im Frühjahr 2024 beginnen, sagt der Sprecher von [[LH-Stv]]. [[Stefan Schnöll]] ([[ÖVP]]). Im Herbst [[2023]] erfolgte die Vergabe der Arbeiten. Die Bauzeit für diesen einen Stollen beträgt drei Jahre. Danach werden der Abschnitt Mitte und ab [[2028]] oder [[2029]] der Abschnitt Süd gebaut. Bei diesen kürzeren Abschnitten beträgt die Bauzeit jeweils zwei Jahre. Zu längeren Sperren des Haupttunnels kommt es während des Baus der Rettungswege nicht.
 +
 
 +
Für den Bau muss rund 180&nbsp;000 Kubikmeter Material aus dem Berg herausgeholt werden.  Gebaut wird in drei Abschnitten, die nacheinander abgearbeitet werden. Der Vortrieb des Tunnels wird durch jeweils eine Bohrphase und eine Sprengphase erfolgen, daran anschließend wird geschuttert, also das Material weggebracht. Am Schluss wird gesichert. Das ist der klassische Tunnelbau. Eine Tunnelbohrmaschine kommt nicht zum Einsatz, weil es um eher kürzere Abschnitte geht, da wäre das nicht verhältnismäßig, sagt Ludwig Fegerl, Geologe beim [[Land Salzburg (Verwaltung)|Land Salzburg]].
   −
Die aktuelle Sperre [[2023]] des Schmittentunnels wegen Sanierungsarbeiten von [[6. November]] bis [[6. Dezember]] musste bis [[20. Dezember]] verlängert werden. Bei der laufend stattfindenden Tunnelkontrolle wurde beim Südportal ein rund 22 Meter langer und zwei Meter breiter Hohlraum in der Tunneldecke festgestellt. Im Zuge der Sanierung der Stelle wurde auch eine detaillierte Schadensanalyse durchgeführt, die das wahre Ausmaß der Schäden am Bauwerk deutlicher machte.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/sperre-zeller-schmittentunnels-149448286 www.sn.at], 1. Dezember 2023</ref> Seit [[21. Dezember]] ist er wieder einspurig in Richtung [[Maishofen]] befahrbar. Die einsturzgefährdete Stützkonstruktion des Südportals wurde mit Dutzenden massiven Baumstämmen gesichert, die jeweils eine Last bis zu 150 Tonnen tragen können. An einer dauerhaften Sanierung des Portals wird gearbeitet.<ref>{{Quelle SN|22. Dezember 2023}}</ref>
+
; Eckpunkte zu den Flucht- und Rettungsstollen
 +
* Baubeginn im April 2024 (Vorbereitungen)
 +
* Gesamtkosten für das Sicherheitspaket: rund 95 Millionen Euro, davon rund 76,5 Millionen Euro für die Flucht- und Rettungsstollen
 +
* Derzeit (2024) gibt es zwei Fluchtwege. Im Endausbau werden es zusätzliche zwölf sein, davon sind vier für Einsatzfahrzeuge befahrbar.
 +
* Drei Abschnitte, Fertigstellung aller Abschnitte ist im Jahr 2030 geplant
 +
* Noch im April 2024: Vorbereitungsarbeiten im Vorportalbereich des Fluchtstollens Seehäusl (Baustelleneinrichtung)
 +
* Ab Mitte Mai 2024: Der bestehende Fluchtweg beim Seehäusl wird aufgeweitet, um Platz für den Stollen-Vortrieb zu schaffen
 +
* Ab Mitte Juni 2024: Der Stollen in Richtung Zell am See wird vorangetrieben
 +
* Umfangreiche Information der betroffenen Grundstücksbesitzer und Anrainer erfolgte bereits, außerdem wird eine Ombudsstelle eingerichtet
 +
* Insgesamt werden bis zu 30 Personen auf der Baustelle tätig sein
 +
* Sperren aufgrund des Baus der Flucht- und Rettungsstollen wird es nur kurzzeitig geben, nämlich wenn die Durchbrüche zum Haupttunnel gemacht werden. Das Landes-Medienzentrum wird darüber rechtzeitig informieren. Genauso wie über die weitere Vorgehensweise bei der Sanierung des Südportals, sobald der Beginn der Arbeiten feststeht, für die derzeit noch die Ausschreibung läuft.
    +
== Bildergalerie ==
 +
<gallery>
 +
Datei:Schmittentunnel Portal 01.jpg|Einfahrt Schmittentunnel [[Zell am See]]-[[Schüttdorf]].
 +
Datei:Schmittentunnel Portal 02.jpg|Einfahrt Schmittentunnel Zell am See-Schüttdorf.
 +
</gallery>
 
==Quellen==
 
==Quellen==
 
* "[[Salzburger Nachrichten]]", u. a. vom [https://www.sn.at/salzburg/chronik/ausweichverkehr-pinzgau-147210124 20. Oktober 2023] "Sperre des Schmittentunnels: Ausweichverkehr von A10 über Pinzgau wird gebremst"
 
* "[[Salzburger Nachrichten]]", u. a. vom [https://www.sn.at/salzburg/chronik/ausweichverkehr-pinzgau-147210124 20. Oktober 2023] "Sperre des Schmittentunnels: Ausweichverkehr von A10 über Pinzgau wird gebremst"
 
* [https://service.salzburg.gv.at/landversand/Landversand.sf/de_AT/?ObjectPath=/Shops/Landversand/Products/2003-DVD-77 Land Salzburg ]
 
* [https://service.salzburg.gv.at/landversand/Landversand.sf/de_AT/?ObjectPath=/Shops/Landversand/Products/2003-DVD-77 Land Salzburg ]
 
* [http://www.ffzellamsee.at/ueber-uns/aufgaben/schmittentunnel/ Freiwillige Feuerwehr Zell am See]
 
* [http://www.ffzellamsee.at/ueber-uns/aufgaben/schmittentunnel/ Freiwillige Feuerwehr Zell am See]
 +
* [[Salzburger Landeskorrespondenz]] vom [https://service.salzburg.gv.at/lkorrj/detail?nachrid=69884 22. April 2024]
    
== Einzelnachweis ==
 
== Einzelnachweis ==

Navigationsmenü