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| | Der '''Kothbach''', auch Kotbach, ist ein [[Wildbach]] in der [[Tennengau]]er Bezirkshauptstadt [[Hallein]]. | | Der '''Kothbach''', auch Kotbach, ist ein [[Wildbach]] in der [[Tennengau]]er Bezirkshauptstadt [[Hallein]]. |
| − | [[Datei:Kotbach beim Wimmerschlössl.jpg|mini|Der Antlasbach (Aiglbach) mündet von rechts kommend in den Kothbach.]] | + | [[Datei:Kotbach beim Wimmerschlössl.jpg|mini|Der Antlessbach (Aiglbach) mündet von rechts kommend in den Kothbach.]] |
| | == Verlauf == | | == Verlauf == |
| | An den Hängen des [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnbergs]], wenige Meter auf [[Bayern|bayrischer]] Seite im [[Berchtesgadener Land]], hat der Bach seine Quelle. Er fließt dann in Richtung Zentrum von [[Bad Dürrnberg]], dort am westlichen Rand, talwärts. In der Nähe des Knappensteigs und des Jakobbergstollens mündet der Glanerbach auf 654 m ü. A. in den Kothbach, der weiter in nördliche Richtung fließt. Er fließt an der ehemaligen Jakob- und Oswaldmühle, wo der Raingrabenbach (~ 580 m ü. A.) einmündet, sowie westlich des [[Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Hallein|Bundesgymnasiums und Bundesrealgymnasiums Hallein]] vorbei. Unterhalb der [[Volksschule Hallein-Stadt]] mündet der ebenfalls vom Dürrnberg kommenden Antlessbach (~ 460 m ü. A.) in den Kothbach, der dann durch die [[Halleiner Altstadt]] fließt: An der [[Augustinergasse (Hallein)|Augustinergasse]], dem [[Florianiplatz (Hallein)|Florianiplatz]] und die [[Metzgergasse (Hallein)|Metzgergasse]] bis nördlich der [[Salzachbühne]], wo er in die [[Salzach]] mündet. | | An den Hängen des [[Dürrnberg (Hallein)|Dürrnbergs]], wenige Meter auf [[Bayern|bayrischer]] Seite im [[Berchtesgadener Land]], hat der Bach seine Quelle. Er fließt dann in Richtung Zentrum von [[Bad Dürrnberg]], dort am westlichen Rand, talwärts. In der Nähe des Knappensteigs und des Jakobbergstollens mündet der Glanerbach auf 654 m ü. A. in den Kothbach, der weiter in nördliche Richtung fließt. Er fließt an der ehemaligen Jakob- und Oswaldmühle, wo der Raingrabenbach (~ 580 m ü. A.) einmündet, sowie westlich des [[Bundesgymnasium und Bundesrealgymnasium Hallein|Bundesgymnasiums und Bundesrealgymnasiums Hallein]] vorbei. Unterhalb der [[Volksschule Hallein-Stadt]] mündet der ebenfalls vom Dürrnberg kommenden Antlessbach (~ 460 m ü. A.) in den Kothbach, der dann durch die [[Halleiner Altstadt]] fließt: An der [[Augustinergasse (Hallein)|Augustinergasse]], dem [[Florianiplatz (Hallein)|Florianiplatz]] und die [[Metzgergasse (Hallein)|Metzgergasse]] bis nördlich der [[Salzachbühne]], wo er in die [[Salzach]] mündet. |
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| | == Namensgebung == | | == Namensgebung == |
| − | Der Name Kotbach, ein [[Kelten|keltisches]] "Sprachdenkmal ersten Ranges",<ref>Georg Rohregger: "Heilige Orte der Kelten in Österreich. Ein Handbuch." Wien 2005. Pichler Verlag. S. 110. ISBN 3-85431-373-X</ref> ist bis heute im Sprachgebrauch erhalten geblieben. | + | Der Name Kotbach, ein [[Kelten|keltisches]] "Sprachdenkmal ersten Ranges",<ref>Georg Rohregger: "Heilige Orte der Kelten in Österreich. Ein Handbuch." Wien 2005. Pichler Verlag. S. 110. ISBN 3-85431-373-X</ref> ist bis heute im Sprachgebrauch erhalten geblieben. Da der Bach aus dem sehr bedeutenden Keltensiedlungsgebiet Dürrnberg durch Wälder herabfließt, scheint die Erklärung, dass der Name ein Relikt aus der keltischen Sprache sein könnte plausibel. KOT/COT/CHOD ist in der keltischen Sprache eines der Wörter für Wald<ref>Inge Resch-Rauter: "Unser Keltisches Erbe." Verlag Teletool Edition 2020. ISBN/EAN 978-3-9500-1670-3</ref>. Für diese Annahme spricht, dass für Hallein die Siedlungskontinuität der Kelten- über [[Römer]]zeit bis hin zur [[Bajuwaren|bajuwarischen]] Landnahme nachgewiesen ist. |
| − | Da der Bach aus dem sehr bedeutenden Keltensiedlungsgebiet Dürrnberg durch Wälder herabfließt, scheint die Erklärung, dass der Name ein Relikt aus der keltischen Sprache sein könnte plausiebel. KOT/COT/CHOD ist in der keltischen Sprache eines der Wörter für Wald<ref>Inge Resch-Rauter: Unser Keltisches Erbe. Verlag Teletool Edition 2020. ISBN/EAN 978-3-9500-1670-3</ref>. Für diese Annahme spricht, dass für Hallein die Siedlungskontinuität der Kelten- über Römerzeit bis hin zur bajuwarischen Landnahme nachgewiesen ist. | + | Historisch gesehen wurden Gerinne stets zur Abwässer Entsorgung genutzt und auch Fäkalien eingeleitet. Den Namen Kothbach unter diesem Aspekt zu betrachten ist unsinnig, da sonst jeder Bach oder Fluss an Siedlungsgebieten als Kotbach bezeichnet hätte werden können, jedoch nur wenige Fließgewässer tragen diesen Namen.<ref>siehe [https://de.wikipedia.org/wiki/Kotbach]</ref>. Bestrebungen den Bach umzubenennen blieben bisher erfolglos <ref>[https://www.der-salzschreiber.at/index.php?id=3#c12324 www.der-salzschreiber.at], [[Salzschreiber]]</ref>, obwohl es dafür sogar einen Gemeinderatsbeschluss gibt. |
| − | Historisch gesehen wurden Gerinne stets zur Abwässer Entsorgung genutzt und auch Fäkalien eingeleitet. Den Namen Kothbach unter diesem Aspekt zu betrachten ist unsinnig, jeder Bach oder Fluß an Siedlungsgebieten hätte als Kotbach bezeichnet werden können, jedoch nur wenige Fließgewässer tragen diesen Namen [https://de.wikipedia.org/wiki/Kotbach]. | |
| − | Bestrebungen den Bach umzubenennen blieben bisher erfolglos <ref>https://www.der-salzschreiber.at/index.php?id=3#c12324 Salzschreiber</ref>, obwohl es dafür sogar einen Gemeinderatsbeschluss gibt. | |
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| | Beim Kothbach dürfte es sich um jenen "Muehlpach" handeln, der [[1198]] erstmals urkundlich im Zusammenhang mit der neuerlichen [[Salz]]gewinnung im Dürrnberg erwähnt wurde. | | Beim Kothbach dürfte es sich um jenen "Muehlpach" handeln, der [[1198]] erstmals urkundlich im Zusammenhang mit der neuerlichen [[Salz]]gewinnung im Dürrnberg erwähnt wurde. |
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| − | [[Hermann Friedrich Wagner]] schreibt dazu in seinem Buch "Topographie von Alt-Hallein": | + | [[Hermann Friedrich Wagner]] schreibt dazu in seinem Buch "Topographie von Alt-Hallein":<blockquote>''Der bedeutendste dieser Bäche kommt durch die Schlucht des Reingrabens aus dem [[Abtswald]]e und hieß einst in seinem Unterlaufe Mühlbach oder Mühlgraben. In diesen Bach stürzt an der Dietrichbergwand im sogenannten Mühlgrabenfalle der Kotbach, der im Wildmoos auf der Gänstratten, jenseits der Reichsgrenze entspringt, und am Dürrnberg den Glannerbach, der vom Glannerberg bis zum Johann-Jakob-Stollen fließt, aufnimmt. Im Stadtgebiete fließen dem nunmehrigen Kotbache zu: der Aigibach, den Hübner irrig Adlers- oder Risenbach nennt ...</blockquote> |
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| − | ''Der bedeutendste dieser Bäche kommt durch die Schlucht des Reingrabens aus dem [[Abtswald]]e und hieß einst in seinem Unterlaufe Mühlbach oder Mühlgraben. In diesen Bach stürzt an der Dietrichbergwand im sogenannten Mühlgrabenfalle der Kotbach, der im Wildmoos auf der Gänstratten, jenseits der Reichsgrenze entspringt, und am Dürrnberg den Glannerbach, der vom Glannerberg bis zum Johann-Jakob-Stollen fließt, aufnimmt. Im Stadtgebiete fließen dem nunmehrigen Kotbache zu: der Aigibach, den Hübner irrig Adlers- oder Risenbach nennt ... | |
| | [[Datei:Kothbach-bruecke-georgenberg-raingraben.jpg|mini|Raingraben mit Kothbachbrücke am Georgsberg]] | | [[Datei:Kothbach-bruecke-georgenberg-raingraben.jpg|mini|Raingraben mit Kothbachbrücke am Georgsberg]] |
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| | == Nebenflüsse == | | == Nebenflüsse == |
| | Glanerbach, Raingrabenbach und Antlessbach. Der Antlessbach wird oder wurde auch als Kleinkirchentalbach (Kirchentalerlbach), Risenbach, Antlassbach und Aiglbach bezeichnet. | | Glanerbach, Raingrabenbach und Antlessbach. Der Antlessbach wird oder wurde auch als Kleinkirchentalbach (Kirchentalerlbach), Risenbach, Antlassbach und Aiglbach bezeichnet. |
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| | Im Bereich der [[Augustinergasse (Hallein)|Augustinergasse]] befindet sich eine Wehranlage aus dem [[18. Jahrhundert]], die für Löschwassergewinnung errichtet worden war. | | Im Bereich der [[Augustinergasse (Hallein)|Augustinergasse]] befindet sich eine Wehranlage aus dem [[18. Jahrhundert]], die für Löschwassergewinnung errichtet worden war. |
| | [[File:Wehranlage Augustinergasse.jpg|thumb|Wehranlage Augustinergasse]] | | [[File:Wehranlage Augustinergasse.jpg|thumb|Wehranlage Augustinergasse]] |
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| | == Ereignisse == | | == Ereignisse == |
| | Beim [[Hochwasser 2021]] überflutete der Kothach die Halleiner Altstadt, riss Fahrzeuge und anderes mit sich. Und das weckt bei vielen Erinnerungen an [[1976]]. Nicht die Salzach ist das Problem. Diese ist seit Jahren mit einem massiven [[Hochwasserschutz]] verbaut und auf einen großen Pegelstand ausgerichtet. Auch damals brachten die Zubringerbäche vom Dürrnberg die Katastrophe in die Altstadt. Bald danach wurden große Rückhaltesperren errichtet. [[2014]] wurden die Planungen zum Hochwasserschutzprojekt für den Kothbach von der [[Wildbach- und Lawinenverbauung]] (WLV) vorgestellt. Denn 19 Kubikmeter Wasser pro Sekunde können durch das Bachbett des Kothbaches in die Salzach abfließen - bei einem Hochwasser fallen 42 Kubikmeter pro Sekunde an. Nachdem das Bachbett in der Altstadt nicht mehr ausgeweitet werden könne, haben die Experten weitere Retentionsbauten empfohlen, damit die Altstadt bis zu einem 30-jährlichen Hochwasser geschützt werden kann. Unter anderem soll im Anstieg zu den [[Barmsteine]]n in [[Kleinkirchental]] (Kirchentalerl) ein 125 Meter breites und 14 Meter hohes Retensionsbauwerk entstehen. Dazu müsste auch eine neue Straße gebaut und der Wanderweg verlegt werden. Kosten insgesamt: 6,3 Millionen Euro. | | Beim [[Hochwasser 2021]] überflutete der Kothach die Halleiner Altstadt, riss Fahrzeuge und anderes mit sich. Und das weckt bei vielen Erinnerungen an [[1976]]. Nicht die Salzach ist das Problem. Diese ist seit Jahren mit einem massiven [[Hochwasserschutz]] verbaut und auf einen großen Pegelstand ausgerichtet. Auch damals brachten die Zubringerbäche vom Dürrnberg die Katastrophe in die Altstadt. Bald danach wurden große Rückhaltesperren errichtet. [[2014]] wurden die Planungen zum Hochwasserschutzprojekt für den Kothbach von der [[Wildbach- und Lawinenverbauung]] (WLV) vorgestellt. Denn 19 Kubikmeter Wasser pro Sekunde können durch das Bachbett des Kothbaches in die Salzach abfließen - bei einem Hochwasser fallen 42 Kubikmeter pro Sekunde an. Nachdem das Bachbett in der Altstadt nicht mehr ausgeweitet werden könne, haben die Experten weitere Retentionsbauten empfohlen, damit die Altstadt bis zu einem 30-jährlichen Hochwasser geschützt werden kann. Unter anderem soll im Anstieg zu den [[Barmsteine]]n in [[Kleinkirchental]] (Kirchentalerl) ein 125 Meter breites und 14 Meter hohes Retensionsbauwerk entstehen. Dazu müsste auch eine neue Straße gebaut und der Wanderweg verlegt werden. Kosten insgesamt: 6,3 Millionen Euro. |
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| | Halleins [[Bürgermeister der Stadt Hallein|Bürgermeister]] [[Alexander Stangassinger]] ([[SPÖ]]) sagte am Sonntag, [[18. Juli]] [[2021]] gegenüber den SN: "Es hat in den [[1970er]]-Jahren ein ähnliches Ereignis gegeben. Es läuft hier auch ein Hochwasserschutzprojekt. Das ist gerade in Bau. Es hat sich leider durch verschiedene Einsprüche, auch von Umweltorganisationen, deutlich verzögert. Sonst wären wir hier schon viel weiter. Und möglicherweise wäre dieses Unglück viel glimpflicher verlaufen oder hätte größtenteils verhindert werden können." | | Halleins [[Bürgermeister der Stadt Hallein|Bürgermeister]] [[Alexander Stangassinger]] ([[SPÖ]]) sagte am Sonntag, [[18. Juli]] [[2021]] gegenüber den SN: "Es hat in den [[1970er]]-Jahren ein ähnliches Ereignis gegeben. Es läuft hier auch ein Hochwasserschutzprojekt. Das ist gerade in Bau. Es hat sich leider durch verschiedene Einsprüche, auch von Umweltorganisationen, deutlich verzögert. Sonst wären wir hier schon viel weiter. Und möglicherweise wäre dieses Unglück viel glimpflicher verlaufen oder hätte größtenteils verhindert werden können." |
| − | <!--Textbeispiel: Am soundsovielten jenes Monats im Jahr fuhr ein vollbesetzter Reisebus in den Fluss und kippte um. Glücklicherweise konnten alle 50 Insassen geborgen werden. Ein Jahr zuvor hatte ein Hochwasser binnen Minuten große Teile des Ortes überschwemmt.-->
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| | == Quellen == | | == Quellen == |