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| | ==Beschreibung== | | ==Beschreibung== |
| − | Das Bauernhaus liegt am Uttendorfer Sonnberg an der Straße Richtung [[Keltendorf Steinerbichl Uttendorf]] und Gasthof [[Liebenberg]], die auf Höhe des Bauerngutes auf der Trasse der alten Straße, die über den Sonnberg führte, verläuft. „Das Haus macht einen schlossartigen Eindruck. Es ist ein alter, behäbiger Bauernsitz, in zwei Stockwerken ganz gemauert.“ [[Josef Lahnsteiner]] beschreibt mit diesen Worten das alte Bauernhaus, das von der Besitzerfamilie, die neben dem alten Haus ein neues Wohnhaus errichtet hat, seit Jahren nicht mehr bewohnt ist und dem Denkmalschutz untersteht. Das alte Haus zeigt auf der Nordseite ein Gemälde, das eine Jagdszene im [[Pinzgau]] um das Jahr [[1700]] darstellt und heute bereits schadhaft ist. | + | Das Bauernhaus liegt am Uttendorfer Sonnberg an der Straße Richtung [[Keltendorf Steinerbichl Uttendorf]] und Gasthof [[Liebenberg]], die auf Höhe des Bauerngutes auf der Trasse der alten Straße, die über den Sonnberg führte, verläuft. "Das Haus macht einen schlossartigen Eindruck. Es ist ein alter, behäbiger Bauernsitz, in zwei Stockwerken ganz gemauert.“ [[Josef Lahnsteiner]] beschreibt mit diesen Worten das alte Bauernhaus, das von der Besitzerfamilie, die neben dem alten Haus ein neues Wohnhaus errichtet hat, seit Jahren nicht mehr bewohnt ist und dem Denkmalschutz untersteht. Das alte Haus zeigt auf der Nordseite ein Gemälde, das eine Jagdszene im [[Pinzgau]] um das Jahr [[1700]] darstellt und heute bereits schadhaft ist. |
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| | ==Geschichte== | | ==Geschichte== |
| | Der Bauernhof steht – wie oben erwähnt – an der alten Straße, die über den Sonnberg führte. | | Der Bauernhof steht – wie oben erwähnt – an der alten Straße, die über den Sonnberg führte. |
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| − | Im Stockurbar des [[Wolf Dietrich von Raitenau]] ist vermerkt: „Ein Grundstückl unter Reichensberg in dem unteren Felde bei dem Weg, ist vor alters, weil die Straß oben durch den Perg gegangen, ain gemain Ez (Ötz) gewesen, ein Espan, wie es in den Taidingen heißt, wo die Viehtreiber ihr Vieh weiden lassen durften.“ | + | Im Stockurbar des [[Wolf Dietrich von Raitenau]] ist vermerkt: "Ein Grundstückl unter Reichensberg in dem unteren Felde bei dem Weg, ist vor alters, weil die Straß oben durch den Perg gegangen, ain gemain Ez (Ötz) gewesen, ein Espan, wie es in den Taidingen heißt, wo die Viehtreiber ihr Vieh weiden lassen durften.“ |
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| | Der heutige Bau dürfte aus dem [[17. Jahrhundert]] stammen, möglicherweise war Reichensberg auch ein [[Zehenthof]]. | | Der heutige Bau dürfte aus dem [[17. Jahrhundert]] stammen, möglicherweise war Reichensberg auch ein [[Zehenthof]]. |
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| − | Nach dem Urbarzettel von [[1469]] diente Reichensberg dem Stifte Millstatt jährlich 4 Kas und 30 Pfund Schmalz. Aus [[1520]] existiert ein neues Urbarbuch, in dem in wunderschöner Schrift verzeichnet steht: „Hannß zu Reichensberg zynnst jerlich: 7 Schilling, 10 Pfennig, 4 Kas, oder dafür 68 Pfennig und 20 Pfund Schmalz.“ Daneben war noch ein Kuchldienst an das Amt Schwarzenbach nach Gassen vorgeschrieben: 2 Pfund Schmalz und 25 Eier. Ein Pfund Schmalz hatte damals den Wert von 5 bis 6 Kreuzern. | + | Nach dem Urbarzettel von [[1469]] diente Reichensberg dem Stifte Millstatt jährlich 4 Kas und 30 Pfund Schmalz. Aus [[1520]] existiert ein neues Urbarbuch, in dem in wunderschöner Schrift verzeichnet steht: "Hannß zu Reichensberg zynnst jerlich: 7 Schilling, 10 Pfennig, 4 Kas, oder dafür 68 Pfennig und 20 Pfund Schmalz.“ Daneben war noch ein Kuchldienst an das Amt Schwarzenbach nach Gassen vorgeschrieben: 2 Pfund Schmalz und 25 Eier. Ein Pfund Schmalz hatte damals den Wert von 5 bis 6 Kreuzern. |
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| | =====Die Besitzerreihe===== | | =====Die Besitzerreihe===== |
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| | =====Eine Sage und andere Erzählungen===== | | =====Eine Sage und andere Erzählungen===== |
| − | Eine Sage erinnert noch heute an Wolfgang Gruber: „Ein Jäger, der mit dem Weibe des Wolf Gruber ein Techtelmechtel hatte, führte den Gruber auf das [[Ödwinkelkees]] hinauf. Dort wollten sie Gams jagen. Aber der Jäger stieß den Gruber in eine Gletscherspalte hinab, um ihn loszuwerden und seine Frau zu bekommen. Wolfgang war jedoch ein großer starker Mann; es gelang ihm mit seinem Stutzen Stufen in das Eis zu schlagen. Mit vieler Mühe kam er, wenn auch ganz zerstraubt, aus dem kühlen Grab heraus.“ | + | Eine Sage erinnert noch heute an Wolfgang Gruber: "Ein Jäger, der mit dem Weibe des Wolf Gruber ein Techtelmechtel hatte, führte den Gruber auf das [[Ödwinkelkees]] hinauf. Dort wollten sie Gams jagen. Aber der Jäger stieß den Gruber in eine Gletscherspalte hinab, um ihn loszuwerden und seine Frau zu bekommen. Wolfgang war jedoch ein großer starker Mann; es gelang ihm mit seinem Stutzen Stufen in das Eis zu schlagen. Mit vieler Mühe kam er, wenn auch ganz zerstraubt, aus dem kühlen Grab heraus.“ |
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| − | Josef Lahnsteiner erwähnt auch elektrische Entladungen, die sich im Hause Reichensberg zugetragen haben, ohne wesentlich zu schaden. „''Zweimal entwickelte sich ein Kugelblitz, der durch den Kamin herabfuhr, beim Ofentürl heraussprang und im Keller verschwand. Einmal nahm er die Wasserleitung zum Weggefährten, ein andermal wollte er den Radioapparat probieren, der aber diesen Besuch nicht vertrug. Zuletzt machte es einen Knall und dahin war das Gespenst.''“ Seit [[1955]] wird das Haus durch einen Blitzableiter geschützt. | + | Josef Lahnsteiner erwähnt auch elektrische Entladungen, die sich im Hause Reichensberg zugetragen haben, ohne wesentlich zu schaden. "''Zweimal entwickelte sich ein Kugelblitz, der durch den Kamin herabfuhr, beim Ofentürl heraussprang und im Keller verschwand. Einmal nahm er die Wasserleitung zum Weggefährten, ein andermal wollte er den Radioapparat probieren, der aber diesen Besuch nicht vertrug. Zuletzt machte es einen Knall und dahin war das Gespenst.''“ Seit [[1955]] wird das Haus durch einen Blitzableiter geschützt. |
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| | ==Quellen== | | ==Quellen== |