Änderungen

Zur Navigation springen Zur Suche springen
K
Textersetzung - „„“ durch „"“
Zeile 29: Zeile 29:     
=== Der Prinz legt sich einen "Hofstaat" zu ===
 
=== Der Prinz legt sich einen "Hofstaat" zu ===
''So wurde denn der Bauernjunge aus Mattighofen über Nacht ein Prinz Tunora aus Strivali, der vorderhand nur von den Studenten Respect vor seiner Fürstenwürde und den Titel „Durchlaucht“ verlangte. Und ihm Beides zu gewähren, machte den Studenten Spaß. Auffallender ist es, daß der Prinz ohne Geld, so oft er den Rector um ein Darlehen anging, ein solches von demselben auch immer erhielt. Indessen machte Cajetan in seiner prinzlichen Würde wieder einige Schritte vorwärts: er bezog ein besseres Quartier, im [[Goldgasse (Stadt Salzburg)|Milchgäßchen]] nahe dem [[Alter Markt|Marktplatze]], ernannte seinen Collegen Elbl zum Geheimsecretär, den zweiten, Joseph Schmid, zum Leibkammerdiener und legte zuletzt auch noch beim Schneider einen großartigen Pump an, denn er ließ sich einen weißen Uniformrock mit apfelgrünen Aufschlägen, weiße Beinkleider und einen hechtgrauen Ueberrock anfertigen; dann verschaffte er sich ein großes Ordensband  mit einem Stern und ein fürstliches Petschaft.  
+
''So wurde denn der Bauernjunge aus Mattighofen über Nacht ein Prinz Tunora aus Strivali, der vorderhand nur von den Studenten Respect vor seiner Fürstenwürde und den Titel "Durchlaucht“ verlangte. Und ihm Beides zu gewähren, machte den Studenten Spaß. Auffallender ist es, daß der Prinz ohne Geld, so oft er den Rector um ein Darlehen anging, ein solches von demselben auch immer erhielt. Indessen machte Cajetan in seiner prinzlichen Würde wieder einige Schritte vorwärts: er bezog ein besseres Quartier, im [[Goldgasse (Stadt Salzburg)|Milchgäßchen]] nahe dem [[Alter Markt|Marktplatze]], ernannte seinen Collegen Elbl zum Geheimsecretär, den zweiten, Joseph Schmid, zum Leibkammerdiener und legte zuletzt auch noch beim Schneider einen großartigen Pump an, denn er ließ sich einen weißen Uniformrock mit apfelgrünen Aufschlägen, weiße Beinkleider und einen hechtgrauen Ueberrock anfertigen; dann verschaffte er sich ein großes Ordensband  mit einem Stern und ein fürstliches Petschaft.  
    
=== Ein Prinz braucht eine Geliebte ===
 
=== Ein Prinz braucht eine Geliebte ===
Zeile 39: Zeile 39:     
=== Die Geldquellen versiegten, Treml floh aus Salzburg ===
 
=== Die Geldquellen versiegten, Treml floh aus Salzburg ===
''Endlich versiegten alle Quellen, die Mahner um ihr Geld rührten sich immer mehr, und so blieb denn nichts Anderes übrig als die – Flucht. Dieses wilde Leben hatte angesichts einer Bevölkerung von mehreren Tausend Seelen, angesichts aller Behörden, angesichts der Hochschule, der die flotten Vögel zunächst unterstanden, fast ein ganzes Jahr gedauert. Die Schulden beliefen sich auf 2257 fl., wovon der Rector allein 1300 fl. geliehen. Nun waren die jungen Strolche fort. Die Behörde erließ einen Steckbrief, aber vergebens, denn Cajetan hatte sich zu seinen inzwischen nach Bayern übersiedelten Eltern geflüchtet, und diese von dem ganzen Lügengewebe eingenommenen alten Leute trauerten nun mit dem Sohne zusammen, daß ihm sein Prinzenthum vorenthalten werde u. dgl. m. Aber Cajetan spielte sein Spiel weiter. Er schrieb an Josephine Grenier einen Brief, dessen Orthographie mit einem Studiosus der philosophischen Facultät nicht vereinbar ist, und klagte ihr, daß sein Fürstenthum sehr wankelmüthig, und nannte sich jetzt „dermalen in Dunkelheit versetzter Prinz Tunora“. Auch bat er die Geliebte, ihm durch Bestechung eine Lieutenantsstelle in der kurfürstlichen Leibgarde zu verschaffen. Zweitausend Gulden bot er dafür. Dieser Brief wurde von der Behörde aufgefangen und blieb somit unbeantwortet.  
+
''Endlich versiegten alle Quellen, die Mahner um ihr Geld rührten sich immer mehr, und so blieb denn nichts Anderes übrig als die – Flucht. Dieses wilde Leben hatte angesichts einer Bevölkerung von mehreren Tausend Seelen, angesichts aller Behörden, angesichts der Hochschule, der die flotten Vögel zunächst unterstanden, fast ein ganzes Jahr gedauert. Die Schulden beliefen sich auf 2257 fl., wovon der Rector allein 1300 fl. geliehen. Nun waren die jungen Strolche fort. Die Behörde erließ einen Steckbrief, aber vergebens, denn Cajetan hatte sich zu seinen inzwischen nach Bayern übersiedelten Eltern geflüchtet, und diese von dem ganzen Lügengewebe eingenommenen alten Leute trauerten nun mit dem Sohne zusammen, daß ihm sein Prinzenthum vorenthalten werde u. dgl. m. Aber Cajetan spielte sein Spiel weiter. Er schrieb an Josephine Grenier einen Brief, dessen Orthographie mit einem Studiosus der philosophischen Facultät nicht vereinbar ist, und klagte ihr, daß sein Fürstenthum sehr wankelmüthig, und nannte sich jetzt "dermalen in Dunkelheit versetzter Prinz Tunora“. Auch bat er die Geliebte, ihm durch Bestechung eine Lieutenantsstelle in der kurfürstlichen Leibgarde zu verschaffen. Zweitausend Gulden bot er dafür. Dieser Brief wurde von der Behörde aufgefangen und blieb somit unbeantwortet.  
    
=== Auf der Flucht und schließlich gefangengenommen nach Salzburg gebracht ===
 
=== Auf der Flucht und schließlich gefangengenommen nach Salzburg gebracht ===
''Nun ging unser Prinz Tunora auf Wanderschaft und wendete sich, mit einem Sparpfennig seiner Eltern versehen, nach der Universität Innsbruck. Da er einmal schon Prinz gewesen, wollte er ein gewöhnlicher Student nicht mehr sein, und so hielt er denn als ein Graf Taufkirch seinen Einzug in die Stadt. Den Weg dahin hatte er theils zu Fuß, theils im Stellwagen zurückgelegt, aber von der letzten Station ab drei Pferde gemiethet. Indeß dem Grafen Taufkirch fehlte sein Factotum Elbl, die Prellereien gelangen ihm nicht so leicht, auch in weit geringerem Umfange, und schon nach wenigen Wochen mußte er das Weite suchen. Nachdem er eine Weile umhergeirrt, gerieth er doch den österreichischen Gerichten in die Hände, er wurde nach Salzburg abgeliefert und nach abgeschlossener Untersuchung zu dreijähriger Festungshaft verurtheilt. Sein College Elbl erhielt einen dreiwöchentlichen Arrest, aber während Cajetan der Prinz ohne körperliche Züchtigung davon kam, wurde dessen einstiger Geheimsecretär zum Willkomm und zum Abschied mit je zwölf Karbatschhieben bedacht. Die Acten über das Vorerzählte, welche sich noch, zwei Rieß stark, im [[Landesgericht]]e zu Salzburg befinden, hat der salzburgische Geschichtsforscher Hauptmann [[Anton von Schallhammer|A. von Schallhammer]] [Bd. XXIX, S. 108] ausgezogen, und dieser Auszug liegt im [[Salzburg Museum|Salzburger Museum]] aufbewahrt; ein M. v. H. nahm Einsicht in denselben und bearbeitete ihn für ein Feuilleton der Wiener „Neuen Freien Presse“, welches dann „Der Sammler“ nachdruckte. Auch in den [[Archiv der Erzabtei St. Peter|Archivalien]] des Salzburger [119] [[St. Peter]]stiftes finden sich in einer handschriftlichen Chronik einige Pfefferkörner zu dieser tragikomischen Geschichte.  
+
''Nun ging unser Prinz Tunora auf Wanderschaft und wendete sich, mit einem Sparpfennig seiner Eltern versehen, nach der Universität Innsbruck. Da er einmal schon Prinz gewesen, wollte er ein gewöhnlicher Student nicht mehr sein, und so hielt er denn als ein Graf Taufkirch seinen Einzug in die Stadt. Den Weg dahin hatte er theils zu Fuß, theils im Stellwagen zurückgelegt, aber von der letzten Station ab drei Pferde gemiethet. Indeß dem Grafen Taufkirch fehlte sein Factotum Elbl, die Prellereien gelangen ihm nicht so leicht, auch in weit geringerem Umfange, und schon nach wenigen Wochen mußte er das Weite suchen. Nachdem er eine Weile umhergeirrt, gerieth er doch den österreichischen Gerichten in die Hände, er wurde nach Salzburg abgeliefert und nach abgeschlossener Untersuchung zu dreijähriger Festungshaft verurtheilt. Sein College Elbl erhielt einen dreiwöchentlichen Arrest, aber während Cajetan der Prinz ohne körperliche Züchtigung davon kam, wurde dessen einstiger Geheimsecretär zum Willkomm und zum Abschied mit je zwölf Karbatschhieben bedacht. Die Acten über das Vorerzählte, welche sich noch, zwei Rieß stark, im [[Landesgericht]]e zu Salzburg befinden, hat der salzburgische Geschichtsforscher Hauptmann [[Anton von Schallhammer|A. von Schallhammer]] [Bd. XXIX, S. 108] ausgezogen, und dieser Auszug liegt im [[Salzburg Museum|Salzburger Museum]] aufbewahrt; ein M. v. H. nahm Einsicht in denselben und bearbeitete ihn für ein Feuilleton der Wiener "Neuen Freien Presse“, welches dann "Der Sammler“ nachdruckte. Auch in den [[Archiv der Erzabtei St. Peter|Archivalien]] des Salzburger [119] [[St. Peter]]stiftes finden sich in einer handschriftlichen Chronik einige Pfefferkörner zu dieser tragikomischen Geschichte.  
    
''Der ganze Vorgang ist als ein Beitrag zur Culturgeschichte zu Beginn des laufenden Jahrhunderts immerhin erheblich genug, und wenn man die Schicksale dieses Abenteurers kennen gelernt hat, so weiß man nicht, worüber man mehr staunen soll: ob über die Verwegenheit und den Uebermuth etlicher Studenten, welche ein ganzes Jahr lang die Bevölkerung einer Universitätsstadt geradezu am Narrenseile führten, oder über die Dummheit und Indolenz dieser letzteren, die den augenscheinlichen Betrug so mir nichts dir nichts sich vorspielen ließ. Nachdem der Prinz von Tunora seinen Prinzentitel abgelegt und als gewöhnlicher Mensch ins bürgerliche Leben sich zurückgezogen hatte, fand er später in München eine Anstellung bei der Finanzbehörde und starb hochbetagt im Jahre 1860. Zur Zeit, als er in Haft genommen wurde, befand er sich im Besitz einer unbedeutenden Barschaft, welche das Gericht so gewissenhaft an die Gläubiger vertheilte, daß jeder pr. Gulden 2304800/541680 Pfennige Entschädigung erhielt.  
 
''Der ganze Vorgang ist als ein Beitrag zur Culturgeschichte zu Beginn des laufenden Jahrhunderts immerhin erheblich genug, und wenn man die Schicksale dieses Abenteurers kennen gelernt hat, so weiß man nicht, worüber man mehr staunen soll: ob über die Verwegenheit und den Uebermuth etlicher Studenten, welche ein ganzes Jahr lang die Bevölkerung einer Universitätsstadt geradezu am Narrenseile führten, oder über die Dummheit und Indolenz dieser letzteren, die den augenscheinlichen Betrug so mir nichts dir nichts sich vorspielen ließ. Nachdem der Prinz von Tunora seinen Prinzentitel abgelegt und als gewöhnlicher Mensch ins bürgerliche Leben sich zurückgezogen hatte, fand er später in München eine Anstellung bei der Finanzbehörde und starb hochbetagt im Jahre 1860. Zur Zeit, als er in Haft genommen wurde, befand er sich im Besitz einer unbedeutenden Barschaft, welche das Gericht so gewissenhaft an die Gläubiger vertheilte, daß jeder pr. Gulden 2304800/541680 Pfennige Entschädigung erhielt.  
    
=== Seine Geliebte gebar ein Mädchen von ihm ===
 
=== Seine Geliebte gebar ein Mädchen von ihm ===
''Am schlimmsten erging es der Geliebten des Prinzen von Tunora. Josephine Grenier genas bald nach dessen Flucht eines Mägdleins, das sich in der Folge zu einer schönen Jungfrau entwickelte, aber in die Hände eines Wüstlings gerieth und zuletzt im Spital für Unheilbare auf dem Gasteige zu München eines elendiglichen Todes starb. Die Mutter Josephine Grenier hatte sich zu Salzburg Jahre lang als Putzmacherin das Leben gefristet, starb aber auch im Spital, „verhöhnt und verspottet“, wie es in der erwähnten Handschrift des Peterstiftes stehen soll. Was konnte die Arme dafür, daß sie, von dem frechen, verlogenen Burschen schamlos hinters Licht geführt, das Opfer einer Verblendung wurde, von der sich Stärkere als das unerfahrene Mädchen hatten berücken lassen? –  
+
''Am schlimmsten erging es der Geliebten des Prinzen von Tunora. Josephine Grenier genas bald nach dessen Flucht eines Mägdleins, das sich in der Folge zu einer schönen Jungfrau entwickelte, aber in die Hände eines Wüstlings gerieth und zuletzt im Spital für Unheilbare auf dem Gasteige zu München eines elendiglichen Todes starb. Die Mutter Josephine Grenier hatte sich zu Salzburg Jahre lang als Putzmacherin das Leben gefristet, starb aber auch im Spital, "verhöhnt und verspottet“, wie es in der erwähnten Handschrift des Peterstiftes stehen soll. Was konnte die Arme dafür, daß sie, von dem frechen, verlogenen Burschen schamlos hinters Licht geführt, das Opfer einer Verblendung wurde, von der sich Stärkere als das unerfahrene Mädchen hatten berücken lassen? –  
    
=== Da gab es noch einen anderen Cajetan Trem[b]l ===
 
=== Da gab es noch einen anderen Cajetan Trem[b]l ===
''Alles Vorstehende fußt auf Angaben, welche der Feuilletonist H. Wun für die „Neue Freie Presse“ nach Actenauszügen bearbeitete, die Hauptmann von Schallhammer, ein höchst gewissenhafter, ja fast kleinlicher Forscher gemacht und im Salzburger Museum niedergelegt hat. Die Geschichte liest sich mit großer Spannung und ist ja auch einzig in ihrer Art; aber ich konnte mich nicht mit der Angabe des Feuilletonisten, daß Treml später in Bayern eine Anstellung bei der Finanzbehörde gefunden habe und in München 1860 hochbetagt gestorben sei, mir nichts dir nichts zufrieden geben und stellte weitere Nachforschungen an, in welchen mich Herr Bibliothekar Gutenäcker an der königlichen Staatsbibliothek auf das wirksamste unterstützte, und deren Ergebnisse ich im Folgenden mittheile. Ein Cajetan Trembl (nach Taufschein), geb. zu Zengberg, Pfarre Lohkirchen im bayrischen Landgerichte Neumarkt an der Rott. wurde im Jänner 1821 zum Kanzlisten bei dem Generalfiscalate in München ernannt und dann 1826 bei Aufhebung dieser Stelle quiescirt. Interimistisch bei der Ministerialbausection verwendet, sah er sich am 23. Jänner 1839 als Officiant bei dem königlichen Hauptstempelamte angestellt und am 24. Jänner 1847 (vom 1. Februar an gerechnet) zum Central-Staatscasse-Officianten befördert. Am 17. November 1853 von einem Gehirnblutschlage betroffen, erholte er sich nicht wieder völlig und wurde am 16. April 1856 quiescirt. Er starb in München am 7. April 1860. Verheiratet war er zweimal, seine erste [120] Frau starb im Winter 1849/50; seine zweite Frau Katharina geborene Feistl, welche er 1851 ehelichte, starb 1882 in München. Diese aus Acten erhobenen Angaben stimmen nur theilweise mit jenen des Artikels in der „Neuen Freien Presse“ überein. Dieser Artikel nennt unseren Mann Treml, der in Baiern Angestellte hieß Trembl; nach jenen Angaben wäre er in Mattighofen 1783 geboren; der bayrische Beamte kam 1785 in Zengberg zur Welt. Die Angabe, daß er bei der Finanzbehörde angestellt gewesen, stimmt, ebenso daß er hochbetagt (75 Jahre alt) gestorben. Die Ansicht, daß dieser Cajetan Trembl und unser Cajetan Treml eine und dieselbe Person seien, ist nicht ausgeschlossen, da merkwürdiger Weise bei Beiden einzelne Momente zusammenfallen. Beide Cajetan waren um die Zeit, als die Geschichte spielt, im Jahre 1803, der Eine 17, der Andere 19 Jahre alt gewesen, und eine Anstellung des Einen und des Anderen 18 Jahre später ist auch ganz gut denkbar; ob aber der in bayrischen Diensten gestandene Trembl mit dem Treml der Schallhammer’schen Forschungen wirklich identisch, bleibt doch noch zu untersuchen.
+
''Alles Vorstehende fußt auf Angaben, welche der Feuilletonist H. Wun für die "Neue Freie Presse“ nach Actenauszügen bearbeitete, die Hauptmann von Schallhammer, ein höchst gewissenhafter, ja fast kleinlicher Forscher gemacht und im Salzburger Museum niedergelegt hat. Die Geschichte liest sich mit großer Spannung und ist ja auch einzig in ihrer Art; aber ich konnte mich nicht mit der Angabe des Feuilletonisten, daß Treml später in Bayern eine Anstellung bei der Finanzbehörde gefunden habe und in München 1860 hochbetagt gestorben sei, mir nichts dir nichts zufrieden geben und stellte weitere Nachforschungen an, in welchen mich Herr Bibliothekar Gutenäcker an der königlichen Staatsbibliothek auf das wirksamste unterstützte, und deren Ergebnisse ich im Folgenden mittheile. Ein Cajetan Trembl (nach Taufschein), geb. zu Zengberg, Pfarre Lohkirchen im bayrischen Landgerichte Neumarkt an der Rott. wurde im Jänner 1821 zum Kanzlisten bei dem Generalfiscalate in München ernannt und dann 1826 bei Aufhebung dieser Stelle quiescirt. Interimistisch bei der Ministerialbausection verwendet, sah er sich am 23. Jänner 1839 als Officiant bei dem königlichen Hauptstempelamte angestellt und am 24. Jänner 1847 (vom 1. Februar an gerechnet) zum Central-Staatscasse-Officianten befördert. Am 17. November 1853 von einem Gehirnblutschlage betroffen, erholte er sich nicht wieder völlig und wurde am 16. April 1856 quiescirt. Er starb in München am 7. April 1860. Verheiratet war er zweimal, seine erste [120] Frau starb im Winter 1849/50; seine zweite Frau Katharina geborene Feistl, welche er 1851 ehelichte, starb 1882 in München. Diese aus Acten erhobenen Angaben stimmen nur theilweise mit jenen des Artikels in der "Neuen Freien Presse“ überein. Dieser Artikel nennt unseren Mann Treml, der in Baiern Angestellte hieß Trembl; nach jenen Angaben wäre er in Mattighofen 1783 geboren; der bayrische Beamte kam 1785 in Zengberg zur Welt. Die Angabe, daß er bei der Finanzbehörde angestellt gewesen, stimmt, ebenso daß er hochbetagt (75 Jahre alt) gestorben. Die Ansicht, daß dieser Cajetan Trembl und unser Cajetan Treml eine und dieselbe Person seien, ist nicht ausgeschlossen, da merkwürdiger Weise bei Beiden einzelne Momente zusammenfallen. Beide Cajetan waren um die Zeit, als die Geschichte spielt, im Jahre 1803, der Eine 17, der Andere 19 Jahre alt gewesen, und eine Anstellung des Einen und des Anderen 18 Jahre später ist auch ganz gut denkbar; ob aber der in bayrischen Diensten gestandene Trembl mit dem Treml der Schallhammer’schen Forschungen wirklich identisch, bleibt doch noch zu untersuchen.
    
== Quellen ==
 
== Quellen ==
* ''Der Sammler''. Belletristische Beilage zur „Augsburger Abendzeitung“. Redacteur Karl Stolz. 5. November 1881, Nr. 132, S. 4; „Prinz von Tunora“.
+
* ''Der Sammler''. Belletristische Beilage zur "Augsburger Abendzeitung“. Redacteur Karl Stolz. 5. November 1881, Nr. 132, S. 4; "Prinz von Tunora“.
 
* [[ Liselotte von Eltz-Hoffmann|Eltz-Hoffmann, Liselotte von]]: ''[[Salzburger G'schichten]]
 
* [[ Liselotte von Eltz-Hoffmann|Eltz-Hoffmann, Liselotte von]]: ''[[Salzburger G'schichten]]
  

Navigationsmenü