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| − | [[Datei:Schloss_Mittersill.jpg|thumb|300px|Schloss Mittersill]] | + | [[Datei:Schloss Mittersill, Ansicht vom Stadtzentrum aus.jpg|thumb|Schloss Mittersill, Ansicht vom Stadtzentrum.]] |
| − | Das '''Schloss Mittersill''' ist eigentlich eine Burg, die historisch eine bedeutende Rolle spielte, in der [[Nationalsozialismus|NS-Zeit]] eines von drei im Pinzgau betriebenen KZ-Nebenlager wurde und vorher und nachher prominente Gäste beherbergte. | + | [[Datei:Schloss_Mittersill.jpg|thumb|Schloss Mittersill]] |
| | + | [[Datei:Mittersill Schloss 1.png|thumb|Schloss von einer anderen Seite gesehen.]] |
| | + | Das '''Schloss Mittersill''' ist eigentlich eine Burg, die historisch eine bedeutende Rolle spielte, in der [[Nationalsozialismus|NS-Zeit]] eines von drei im [[Pinzgau]] betriebenen [[KZ Mauthausen-Außenlager Mittersill|KZ-Nebenlager]] wurde und vorher und nachher prominente Gäste beherbergte. |
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| − | ==Lage== | + | == Geografie == |
| − | Das einst als Burg errichtete Schloss Mittersill liegt auf einer Rückfallkuppe oberhalb des Ortes [[Mittersill]]. Sie schützte die strategisch und verkehrstechnisch wichtige Nord-Süd-Verbindung vom [[Pass Thurn]] zum [[Felber Tauern]] am Übergang über die [[Salzach]]. Das Schloss liegt etwa 160 m über der heutigen Stadt auf 940 [[m ü. A.]]. | + | Das einst als Burg errichtete Schloss Mittersill liegt auf einer Rückfallkuppe oberhalb der Stadt [[Mittersill]]. Sie schützte die strategisch und verkehrstechnisch wichtige Nord-Süd-Verbindung vom [[Pass Thurn]] zum [[Felber Tauern]] am Übergang über die [[Salzach]]. Das Schloss liegt etwa 160 m über der heutigen Stadt auf 940 [[m ü. A.]]. |
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| | ==Die Burg bis zum 16. Jahrhundert== | | ==Die Burg bis zum 16. Jahrhundert== |
| − | =====Erste Erwähnung=====
| + | ===Erste Erwähnung=== |
| − | Die erste urkundliche Nennung liegt aus dem Jahr [[1180]] vor. Damals war die Grafschaft im [[Oberpinzgau]] von den Bayernherzogen an die Grafen von Frontenhausen-Lechsgemünd vergeben. Von diesem Zeitpunkt an nennen sich die neuen Mittersiller Burgherren auch Grafen von Mittersill oder [[Pinzgau]]. | + | Die erste urkundliche Nennung liegt aus dem Jahr [[1180]] vor. Damals war die Grafschaft im [[Oberpinzgau]] von den [[Baiernherzöge in Salzburg|Baiernherzogen]] an die Grafen von Frontenhausen-Lechsgemünd vergeben. Von diesem Zeitpunkt an nennen sich die neuen Mittersiller Burgherren auch Grafen von Mittersill oder [[Pinzgau]]. |
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| − | =====Besitzwechsel=====
| + | ===Besitzwechsel=== |
| | Mit dem Tod des kinderlosen Heinrich von Mittersill im Jahr [[1220]] begann ein Besitzstreit. [[1228]] erhielt [[Erzbischof]] [[Eberhard II. von Regensberg]] nach einem Tauschgeschäft mit [[Bayern]] die Lehenshoheit. Später saßen die Herren von Felben als Burggrafen – sie waren zu [[Ministerialen]] geworden – auf der Burg. Der Besitzerwechsel hatte zahlreiche Fehden zur Folge. | | Mit dem Tod des kinderlosen Heinrich von Mittersill im Jahr [[1220]] begann ein Besitzstreit. [[1228]] erhielt [[Erzbischof]] [[Eberhard II. von Regensberg]] nach einem Tauschgeschäft mit [[Bayern]] die Lehenshoheit. Später saßen die Herren von Felben als Burggrafen – sie waren zu [[Ministerialen]] geworden – auf der Burg. Der Besitzerwechsel hatte zahlreiche Fehden zur Folge. |
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| − | =====Königliche Rechte=====
| + | ===Königliche Rechte=== |
| − | Aus einer Urkunde aus dem Jahre [[1386]] ist bekannt, dass zur Burg auch die Jagd im [[Habachtal]], [[Hollersbach]] und [[Mühlbachtal]] sowie das Fischrecht in der Salzach gehörten. Dies waren königliche Rechte ([[Regalien]]) wie auch die Hohe oder Blutsgerichtsbarkeit. Aus diesem Grund konnte Mitte des [[15. Jahrhundert]]s aus den Funktionen Burgpfleger und Landrichter jene des beamteten [[Pfleger|Pflegrichters]] hervorgehen. Die Burg Mittersill war bis zum Ende des [[19. Jahrhundert]]s Dienst- und Wohnsitz des Pflegers und des späteren Bezirksrichters. | + | Aus einer Urkunde aus dem Jahre [[1386]] ist bekannt, dass zur Burg auch die Jagd im [[Habachtal]], [[Hollersbachtal]] und [[Mühlbachtal]] sowie das Fischrecht in der Salzach gehörten. Dies waren königliche Rechte ([[Regalien]]) wie auch die [[Hohe Gerichtsbarkeit|Hohe]] oder Blutsgerichtsbarkeit. Aus diesem Grund konnte Mitte des [[15. Jahrhundert]]s aus den Funktionen Burgpfleger und Landrichter jene des beamteten [[Pfleger|Pflegrichters]] hervorgehen. Die Burg Mittersill war bis zum Ende des [[19. Jahrhundert]]s Dienst- und Wohnsitz des Pflegers und des späteren Bezirksrichters. |
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| − | =====Bauernkrieg=====
| + | ===Bauernkrieg=== |
| − | Am [[6. April]] [[1526]] setzten Bauern - vermutlich wegen des allseits verhassten Pflegers Peter Hund - die Burg in Brand. Nach Ende des Aufstands mussten hohe Strafen und Robotdienste zum Wiederaufbau geleistet werden. Dass diese Bauern unter der Führung von Matthias Stöckl vom Gut Hohenbramberg standen, wie überall behauptet wird, hat Fritz Koller in der Ortschronik von Bramberg nachdrücklich widerlegt. | + | Am [[6. April]] [[1526]] setzten Bauern - vermutlich wegen des allseits verhassten Pflegers Peter Hund - die Burg in Brand. Nach Ende des Aufstands mussten hohe Strafen und Robotdienste zum Wiederaufbau geleistet werden. Dass diese Bauern unter der Führung von Matthias Stöckl vom Gut Hohenbramberg standen, wie überall behauptet wird, hat Fritz Koller in der Ortschronik von [[Bramberg am Wildkogel]] nachdrücklich widerlegt. |
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| − | =====Brandkatastrophen=====
| + | ===Brandkatastrophen=== |
| | In den Jahren [[1555]], [[1597]] und [[1938]] gab es auf der Burg, bzw. dem Schloss [[Brände (Geschichte)|Brandkatastrophen]]. | | In den Jahren [[1555]], [[1597]] und [[1938]] gab es auf der Burg, bzw. dem Schloss [[Brände (Geschichte)|Brandkatastrophen]]. |
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| | ==Die Burg wird zum Schloss== | | ==Die Burg wird zum Schloss== |
| | =====Versteigerung===== | | =====Versteigerung===== |
| − | [[1880]] wurde das Schloss versteigert und gehörte fortan vermögenden Privatpersonen, die teilweise erhebliche Umbauten durchführten. [[1935]] fiel es durch hohe Verschuldung an das [[Bankhaus A. Lammer & Co|Bankhaus Lammer]] in [[Zell am See]]. In der Folge übernahmen das Schloss die Begründer eines so genannten „Sport- und Shooting-Clubs“ und bauten erneut um. In kürzester Zeit hatte der Club zahlreiche finanzkräftige und teilweise sehr prominente Mitglieder aus aller Welt. Es herrschte „high life“. Der [[Anschluss]] im Jahr [[1938]] beendete diese Phase schlagartig. Die Schlossbesitzer verloren ihren Besitz durch [[Arisierung]]. | + | [[1880]] wurde das Schloss versteigert und gehörte fortan vermögenden Privatpersonen, die teilweise erhebliche Umbauten durchführten. [[1929]] fiel es durch hohe Verschuldung an das [[Bankhaus A. Lammer & Co|Bankhaus Lammer]] in [[Zell am See]]. Die Bekanntschaft mit dem Münchner Kunsthändler Hugo von Grundherr zu Altenthann und Weyerhaus leitete den Abstieg der bis dahin schillernden Bankfrau [[Auguste Caroline Lammer]] ein. Grundherr war der Eigentümer des Schlosses Mittersill, stürzte sich immer mehr in Schulden, die Lammer abdeckte unter Hereinnahme von Pfändern, wie der Bibliothek des Schlosses und vor allem eines Gemäldes von Leonardo da Vinci, das damals mit 600.000 [[Schilling|öS]] von Lammer (heute etwa 2,8 Mio Euro) bewertet war. Als eine Bank, bei der Grundherr verschuldet war, die Versteigerung des Schlosses Mittersill erwirkte, erwarb es Frau Lammer und kam dadurch in noch größere finanzielle Schwierigkeiten, die zusätzlich durch die [[1000-Mark-Sperre]] eskalierten. Da ein Ausgleich scheiterte, kam es zum Konkurs. Das "Leonardo-Bild" war in der schwierigen Zeit nicht verkäuflich und konnte daher die Bank nicht mehr retten. |
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| − | =====NS-Zeit=====
| + | In der Folge übernahmen das Schloss die Begründer eines so genannten "Sport- und Shooting-Clubs" und bauten erneut um. In kürzester Zeit hatte der Club zahlreiche finanzkräftige und teilweise sehr prominente Mitglieder aus aller Welt. Es herrschte "high life". Der [[Anschluss]] im Jahr [[1938]] beendete diese Phase schlagartig. Die Schlossbesitzer verloren ihren Besitz durch [[Arisierungen im Pinzgau|"Arisierung"]]. |
| − | Die schon erwähnte Brandkatastrophe vom [[29. Juli]] [[1938]], die durch Blitzschlag ausgelöst wurde, brachte eine massive Zerstörung, der aber erneut ein Wiederaufbau folgte. Erst im Jahr [[1943]] war das Schloss wieder bewohnbar. Unter der Patronanz der SS wurde das „Sven-Hedin-Institut“ zur wissenschaftlichen Erforschung Innerasiens, vor allem Tibets, gegründet. Die Leitung hatte SS-Hauptsturmführer Dr. Ernst Schäfer. Etwa 20 Wissenschafter, darunter der Botaniker Dr. Volkmar Vareschi und der Anthropologe Dr. Trojan waren wissenschaftlich tätig. Es sollen grandiose Schätze aus Tibet vorhanden gewesen sein, wohl NS-Beutegut, das nach dem Krieg spurlos verschwand. Zur Verrichtung der anderen Arbeit wurde eines der drei [[KZ-Nebenlager im Pinzgau]] auf dem Schloss Mittersill eingerichtet. Es war ein Nebenlager des Hauptlagers KZ Mauthausen („1313 Schloß Lannach/ Steiermark, Kdo. v. Schloß Mittersill, Hauptlager Mauthausen“). Es bestand bis zum [[8. Mai]] [[1945]].
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| − | =====Nachkriegsjahre===== | + | ===NS-Zeit=== |
| − | Einige Jahre nach dem Krieg wurde das enteignete Schloss von den rechtmäßigen Besitzern erneut übernommen, umgebaut und restauriert. Es wurde nun zu einem beliebten Treffpunkt damaliger internationaler Prominenz, darunter Exkaiserin von Persien Soraya, Exkönig Faruk von Ägypten, die niederländische Königsfamilie, das Oberhaupt der Ismailiten, Prinz Aga Khan, die Schauspieler Gina Lollobrigida und Clark Gable sowie andere mehr. [[1957]] musste der Club wegen finanziellen Ruins schließen. [[1967]] wurde das Schloss von der „Internationalen Studentenmission“ erworben. Es wurde als Konferenz-, Studien- und Ferienzentrum für das „International Fellowship of Evangelical Students“ eingerichtet. Die neuen Besitzer, eine [[Protestantismus|evangelikale]] Organisation, sehen es als ihr Ziel, den christlichen Glauben unter Studenten und Akademikern – egal welcher Konfessionszugehörigkeit – zu erneuern. Derzeit – im Jahr [[2010]] – werden neue Besitzer gesucht.
| + | Die schon erwähnte Brandkatastrophe vom [[29. Juli]] [[1938]], die durch Blitzschlag ausgelöst wurde, brachte eine massive Zerstörung, der aber erneut ein Wiederaufbau folgte. Erst im Jahr [[1943]] war das Schloss wieder bewohnbar. Unter der Patronanz der SS wurde das "Sven-Hedin-Institut" zur wissenschaftlichen Erforschung Innerasiens, vor allem Tibets, gegründet. Die Leitung hatte SS-Hauptsturmführer Dr. Ernst Schäfer. Etwa 20 Wissenschafter, darunter der Botaniker Dr. Volkmar Vareschi und der Anthropologe Dr. Trojan waren wissenschaftlich tätig. Es sollen grandiose Schätze aus Tibet vorhanden gewesen sein, wohl NS-Beutegut, das nach dem Krieg spurlos verschwand. (Hier bestand gegen Kriegsende aber auch ein Depot für mittels "Arisierung" - gleichbedeutend mit NS-Kunstraub - in Frankreich und den Niederlanden aus jüdischem, sowie Staats- und Kirchenbesitz emtwendete Meisterwerke, für die die Brüder [[Kajetan Mühlmann]] und [[Josef Mühlmann]] aus [[Uttendorf]] im Rahmen der "Dienststelle Mühlmann" in Den Haag hauptverantwortlich (Kajetan Mühlmann), bzw. mitverantwortlich waren (Josef Mühlmann).) |
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| − | ==Bilder==
| + | Zur Verrichtung der anderen Arbeit wurde eines der drei [[KZ-Nebenlager im Pinzgau]] auf dem Schloss Mittersill eingerichtet. Es war ein Nebenlager des Hauptlagers [[Konzentrationslager Mauthausen|KZ Mauthausen]] ("1313 Schloß Lannach/ Steiermark, Kdo. v. Schloß Mittersill, Hauptlager Mauthausen"). Es bestand bis zum [[8. Mai]] [[1945]]. |
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| − | Datei:Schloss Mittersill, Ansicht vom Nationalparkzentrum aus.jpg|Schloss Mittersill, Ansicht vom Nationalparkzentrum aus
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| − | Datei:Schloss Mittersill, Ansicht vom Stadtzentrum aus.jpg|Schloss Mittersill, Ansicht vom Stadtzentrum aus
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| | + | ===Nachkriegsjahre=== |
| | + | Einige Jahre nach dem Krieg wurde das enteignete Schloss von den rechtmäßigen Besitzern erneut übernommen, umgebaut und restauriert. Ab [[29. Juli]] [[1952]] wurde es nun zu einem beliebten Treffpunkt damaliger internationaler Prominenz, darunter Exkaiserin von Persien Soraya, Exkönig Faruk von Ägypten, die [[Niederlande|niederländische]] Königsfamilie, das Oberhaupt der Ismailiten, Prinz Aga Khan, die Schauspieler Gina Lollobrigida und Clark Gable sowie andere mehr. [[1957]] musste der Club wegen finanziellen Ruins schließen. [[1967]] wurde das Schloss von der "Internationalen Studentenmission" erworben. Es wurde als Konferenz-, Studien- und Ferienzentrum für das "International Fellowship of Evangelical Students" eingerichtet. Die neuen Besitzer, eine [[Protestantismus|evangelikale]] Organisation, sehen es als ihr Ziel, den christlichen Glauben unter Studenten und Akademikern – egal welcher Konfessionszugehörigkeit – zu erneuern. Im Jahr [[2010]] wurden neue Besitzer gesucht. |
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| | + | === Ereignisse === |
| | + | Im Februar [[1937]] waren Mitglieder der Niederländischen Königsfamilie für mehrere Wochen zu Gast im Schloss Mittersill. Das ''Wiener Salonblatt'' berichtete:<ref>[https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=wsb&datum=19370307&query=%22Hotel+Excelsior%22+%22Zell+am+See%22&ref=anno-search&seite=8 ANNO], Wiener Salonblatt, Ausgabe vom 7. März 1937, Seite 8</ref><blockquote>''Das holländische Kronprinzenpaar in Oesterreich. Ihre kgl. Hoheiten Kronprinzessin Juliana der Niederlande und Prinz Bernhard der Niederlande trafen im Auto am [[16. Februar|16.]] V. M., aus Wien kommend, auf Schloß Mittersill in. Prinz Bernhard chauffierte selbst den Wagen. Auf der Durchreise wurde das Diner in Zell am See bei Ihrer Majestät Königin Wilhelmina im [[Hotel Excelsior]] eingenommen.'' |
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| | + | ''Das Schloß, malerisch auf der Höhe gelegen, war von allen Seiten mit Scheinwerfern beleuchtet. Graf Hans Czernin und Freiherr Hubert V. Pantz begrüßten die hohen Gäste, die von dem Schloß, seinen Einrichtungen und der Lage begeistert waren. Zu Ehren des Kronprinzenpaares fand am [[18. Februar|18.]] ein origineller Jägerball statt. Die Räume des Schlosses wurden mit [[Fichte]]<nowiki>ngirlanden</nowiki> und [[Latsche]]<nowiki>nzweigen</nowiki> geschmückt und waren in mildes Kerzenlicht getaucht; die Kronprinzessin trug eine hellblaue, mit Perlen garnierte Toilette, Prinz Bernhard trug eine Alt-Pinzgauer Joppe. Auch die übrigen Gäste, unter welchen sich Prinz Luitpold von Bayern, Prinzessin Elisabeth Windisch-Graetz, Freiherr Louis v. Rothschild u. a. befanden, waren in der Alpentracht erschienen. Volkstänze wurden vorgeführt, die gleich den Jodelvorträgen großen Beifall fanden.'' |
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| | + | ''Die hohen Gäste unternahmen Skiausflüge auf die [[Schmittenhöhe]] und nach [[Hollersbach]]. Königin Wilhelmina weilte in den nächsten Tagen zu kurzem Besuch des Kronprinzenpaares auf Schloß Mittersill und unternahm mit ihnen eine Schlittenpartie auf [[Pass Thurn|Paß Thurn]]. Am [[21. Februar|21.]] besuchte die Kronprinzessin und ihr Gemahl in Begleitung der Prinzessin [[Auersperg]], der Grafen Weddinghof und Hans Czernin und des Freiherrn v. Pantz ihre königliche Mutter in Zell am See. Nach der [[Schmittenhöhebahn|Seilbahnfahrt]] auf die Schmittenhöhe fand die Abfahrt auf Skiern statt, worauf der Tee eingenommen wurde. Für den späteren Nachmittag lud die Königin ihre Gäste zu einer Kinovorführung ein, wobei auch ein von Prinzen Bernhard auf seiner Hochzeitsreise aufgenommener Film gezeigt wurde.'' |
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| | + | ''Das Kronprinzenpaar, das beabsichtigt, einen Teil des Sommers auf Mittersill zuzubringen, trat auch dem ''Sport and Shootting Club'' als lebenslängliche Mitglieder bei. Aus diesem Anlaß gab ein langjähriges Klubmitglied, Mrs. Wilson, eine glanzvolle Abendparty, zu der über 80 Mitglieder des Hochadels geladen waren. Die Gäste waren wieder in der kleidsamen Tracht der [[Alpen]] erschienen. Eine Pinzgauer Kapelle, [[Schuhplatteln|Schuhplattler]] und eine Jazz spielten abwechselnd zum Tanz auf. Das Kronprinzenpaar äußerte sich begeistert über das amüsante Fest. Königin Wilhelmina kehrte am [[22. Februar|22.]] nach fünfwöchigem Aufenthalt in Oesterreich über die [[Schweiz]] nach Holland zurück und verabschiedete sich noch telephonisch von ihrer Tochter.'' |
| | + | |
| | + | ''Die Kronprinzessin und ihr Gemahl verbrachten noch längere Zeit in Mittersill. In den letzten Tagen traf auch der Bruder des Prinzen Bernhard, Prinz Aschwin zur Lippe-Biesterfeld, in Mittersill ein. Die Kronprinzessin lauft täglich Ski und huldigt mit Begeisterung dem [[Skijöring]]. Das Kronprinzenpaar unternahm auch größere Ausflüge nach [[Kitzbühel]], [[Krimml]] und Innsbruck, wo es die Skiabfahrt vom Glungezer machte.''</blockquote> |
| | ==Quellen== | | ==Quellen== |
| − | * BEGDV 6 Anlage zu § 1 Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG, http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/begdv_6/anlage_6.html vom 23.11.05 | + | * BEGDV 6 Anlage zu § 1 Verzeichnis der Konzentrationslager und ihrer Außenkommandos gemäß § 42 Abs. 2 BEG, [http://bundesrecht.juris.de/bundesrecht/begdv_6/anlage_6.html bundesrecht.juris.de] vom 23.11.05 |
| − | * Koller, Fritz, "Die Brüder Stöckl - Die Stöckl-Saga", in Hönigschmied, Hans, "Bramberg am Wildkogel", I. Band, Hrsg. Gemeinde Bramberg, Bramberg 1993 | + | * [[Fritz Koller|Koller, Fritz]]: ''Die Brüder Stöckl - Die Stöckl-Saga''. In [[Hans Hönigschmid|Hönigschmid, Hans]]: ''Bramberg am Wildkogel, I. Band''. Gemeinde Bramberg, Bramberg 1993. |
| − | * [[Josef Lahnsteiner]] * [[Josef Lahnsteiner]] ''Oberpinzgau von Krimml bis Kaprun. Eine Sammlung geschichtlicher, kunsthistorischer und heimatkundlicher Notizen für die Freunde der Heimat.'', Hollersbach, Salzburg, Selbstverlag 1956 | + | * [[Josef Lahnsteiner|Lahnsteiner, Josef]]: ''Oberpinzgau von Krimml bis Kaprun. Eine Sammlung geschichtlicher, kunsthistorischer und heimatkundlicher Notizen für die Freunde der Heimat.'', Hollersbach, Salzburg, Selbstverlag 1956 |
| − | * Lauth, Gerbert, „Millionäre und Könige auf Schloss Mittersill“ in „Mittersill in Geschichte und Gegenwart“, redigiert und gestaltet von Michael Forcher, Hg. Gemeinde Mittersill 1985, | + | * Lauth, Gerbert: ''Millionäre und Könige auf Schloss Mittersill''. In: Forcher, Michael: ''Mittersill in Geschichte und Gegenwart'', Gemeinde Mittersill 1985, |
| − | * [[Friederike Zaisberger]], „Burgen, Ansitze und Wehranlagen – Ihre Bedeutung und das wechselvolle Geschick der Besitzer“ in „Mittersill in Geschichte und Gegenwart“, redigiert und gestaltet von Michael Forcher, Hg. Gemeinde Mittersill 1985 | + | * [[Friederike Zaisberger|Zaisberger, Friederike]]: ''Burgen, Ansitze und Wehranlagen – Ihre Bedeutung und das wechselvolle Geschick der Besitzer'' In: Forcher, Michael: ''Mittersill in Geschichte und Gegenwart'', redigiert und gestaltet von Michael Forcher. Gemeinde Mittersill 1985. |
| | + | * [[Martin Gschwandtner|Gschwandtner, Martin]]: ''Auguste Caroline Lammer (1885-1937). Die bisher einzige Bankgründerin Österreichs. Ihre turbulente Geschichte in einer krisenhaften Zeit.'' München, Norderstedt 2007, 2. Auflage 2010. |
| | + | * [[Martin Gschwandtner|Gschwandtner, Martin]]: ''Auguste Caroline Lammer. Die tragische Geschichte der bisher einzigen Bankgründerin Östereichs.'' In: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] 145 (2005), S. 227-264, hier S. 234 ff. |
| | + | |
| | + | == Einzelnachweis == |
| | + | <references/> |
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| − | [[Kategorie:Geschichte|Mittersill, Schloss]] | + | {{SORTIERUNG: Mittersill, Schloss}} |
| − | [[Kategorie:Pinzgau|Mittersill, Schloss]] | + | [[Kategorie:Pinzgau]] |
| − | [[Kategorie:Mittersill|Mittersill, Schloss]] | + | [[Kategorie:Mittersill]] |
| − | [[Kategorie:historische Gebäude|Mittersill, Schloss]] | + | [[Kategorie:Architektur]] |
| − | [[Kategorie:Schloss|Mittersill, Schloss]] | + | [[Kategorie:Gebäude]] |
| − | [[Kategorie:Zweiter Weltkrieg|Mittersill, Schloss]] | + | [[Kategorie:historisches Gebäude]] |
| | + | [[Kategorie:Schloss]] |
| | + | [[Kategorie:Geschichte]] |
| | + | [[Kategorie:Zweiter Weltkrieg]] |
| | + | [[Kategorie:Nationalsozialismus]] |