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Am [[24. April]] [[1109]] übergaben die Edlefreien Reginbert (auch Reimprecht) von Hagenau und sein Schwager Udalschalk von Stille dem Hochstift Passau ein kleines Chorherrenstift, das sie in Seitenstetten gegründet hatten. Dieser als Mitstifter von Seitenstetten bekannte Reginbert I. von Hagenau aus der niederösterreichischen Linie, hatte fünf Kinder. Den Ältesten Sohn Hartwig von Hagenau aus erster Ehe (Besitzer des oberösterreichischen Gutes Hagenau bei Braunau). Seine Adoptivtochter Richarda von Hagenau, die seine Frau Helena (Stille und Heft) aus ihrer ersten Ehe in die Ehe gebracht hatte, und die in die Familienstiftung Seitenstetten als Nonne eintreten sollte. Schließlich seinen zweiten Sohn Reginbert II. (auch Reinbert) von Hagenau (Bischof von Passau), sowie den dritten Sohn Werinhart von Hagenau (Vogt von Mondsee), der drei Kinder hatte. Schließlich das fünfte Kind, Ulrich von Hagenau, der anscheinend bereits früh verstarb. Reinberts (auch Reginbert I.) Sohn Reginbert II. wurde um [[1130]] Propst des Stiftes St. Pölten und im Jahr [[1139]] von Papst Innozenz II. zum Priester sowie zum Bischof von Passau geweiht. Dieses Bischofsamt hatte zuvor der Stiefbruder seiner Mutter Helena Stille und Heft zwischen 1092 und 1121 inne, der als Passauer Bischof Ulrich I. bzw. als Ulrich von Passau in den Urkunden genannt wurde. [[1146]] ernannte Reginbert II. von Hagenau seinen ältesten Bruder Hartwig zum Vogt des Spitals in Vöcklabruck. Er überzeugte seinen kinderlosen Bruder Hartwig ein Testament zu Gunsten des Passauer Erzbistums zu machen, bevor sich beide Brüder als getreue Gefolgsmänner der Staufer mit König Konrad III. auf den Zweiten Kreuzzug ([[1147]] - [[1149]]) begaben. In diesem Kreuzzug verloren beide ihr Leben; Reginbert wurde am 10. November [[1148]] ''"mit vielen tausend anderen Kreuzfahrern von den Türken in Kappadocien eingeschlossen und getötet"'', Hartwig starb am 23. November [[1149]] auf der Rückreise. Hierauf entbrannte ein Streit um das Erbe Hartwigs von Hagenau zwischen der Witwe Hartwigs (Hildegard von Moosbach), dem Erzbistum Passau und dem noch lebenden Bruder Hartwigs, Werinhart von Hagenau, der ebenfalls Ansprüche am Lehen angemeldet hatte. Eine Entscheidung diesbezüglich fällte Herzog Heinrich auf einem Gerichtstag, in der das Lehen Hagenau bei Braunau dem Erzbistum Passau zugesprochen wurde. Die Witwe Hartwigs, Hildegard von Hagenau (de Hagenowe), übergab [[1150]] das Lehen dem nunmehrigen Bischof von Passau Konrad I. und ging in ein Kloster. Werinhart (Werinhard I.) von Hagenau und dessen Söhne Dietrich und Wernhard II. wurden vorerst entschädigt, der vierte Sohn Ulrich von Hagenau war anscheinend bereits verstorben. Aber bereits [[1152]] oder [[1153]] vergab das Passauer Hochstift die Burg Hagenau bei Rott am Inn wieder an die Hagenauer (Koch-Sternfeld).
 
Am [[24. April]] [[1109]] übergaben die Edlefreien Reginbert (auch Reimprecht) von Hagenau und sein Schwager Udalschalk von Stille dem Hochstift Passau ein kleines Chorherrenstift, das sie in Seitenstetten gegründet hatten. Dieser als Mitstifter von Seitenstetten bekannte Reginbert I. von Hagenau aus der niederösterreichischen Linie, hatte fünf Kinder. Den Ältesten Sohn Hartwig von Hagenau aus erster Ehe (Besitzer des oberösterreichischen Gutes Hagenau bei Braunau). Seine Adoptivtochter Richarda von Hagenau, die seine Frau Helena (Stille und Heft) aus ihrer ersten Ehe in die Ehe gebracht hatte, und die in die Familienstiftung Seitenstetten als Nonne eintreten sollte. Schließlich seinen zweiten Sohn Reginbert II. (auch Reinbert) von Hagenau (Bischof von Passau), sowie den dritten Sohn Werinhart von Hagenau (Vogt von Mondsee), der drei Kinder hatte. Schließlich das fünfte Kind, Ulrich von Hagenau, der anscheinend bereits früh verstarb. Reinberts (auch Reginbert I.) Sohn Reginbert II. wurde um [[1130]] Propst des Stiftes St. Pölten und im Jahr [[1139]] von Papst Innozenz II. zum Priester sowie zum Bischof von Passau geweiht. Dieses Bischofsamt hatte zuvor der Stiefbruder seiner Mutter Helena Stille und Heft zwischen 1092 und 1121 inne, der als Passauer Bischof Ulrich I. bzw. als Ulrich von Passau in den Urkunden genannt wurde. [[1146]] ernannte Reginbert II. von Hagenau seinen ältesten Bruder Hartwig zum Vogt des Spitals in Vöcklabruck. Er überzeugte seinen kinderlosen Bruder Hartwig ein Testament zu Gunsten des Passauer Erzbistums zu machen, bevor sich beide Brüder als getreue Gefolgsmänner der Staufer mit König Konrad III. auf den Zweiten Kreuzzug ([[1147]] - [[1149]]) begaben. In diesem Kreuzzug verloren beide ihr Leben; Reginbert wurde am 10. November [[1148]] ''"mit vielen tausend anderen Kreuzfahrern von den Türken in Kappadocien eingeschlossen und getötet"'', Hartwig starb am 23. November [[1149]] auf der Rückreise. Hierauf entbrannte ein Streit um das Erbe Hartwigs von Hagenau zwischen der Witwe Hartwigs (Hildegard von Moosbach), dem Erzbistum Passau und dem noch lebenden Bruder Hartwigs, Werinhart von Hagenau, der ebenfalls Ansprüche am Lehen angemeldet hatte. Eine Entscheidung diesbezüglich fällte Herzog Heinrich auf einem Gerichtstag, in der das Lehen Hagenau bei Braunau dem Erzbistum Passau zugesprochen wurde. Die Witwe Hartwigs, Hildegard von Hagenau (de Hagenowe), übergab [[1150]] das Lehen dem nunmehrigen Bischof von Passau Konrad I. und ging in ein Kloster. Werinhart (Werinhard I.) von Hagenau und dessen Söhne Dietrich und Wernhard II. wurden vorerst entschädigt, der vierte Sohn Ulrich von Hagenau war anscheinend bereits verstorben. Aber bereits [[1152]] oder [[1153]] vergab das Passauer Hochstift die Burg Hagenau bei Rott am Inn wieder an die Hagenauer (Koch-Sternfeld).
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Werinhard I. von Hagenau und Zelking, der sich später nach seinem Sitz nur mehr Zelking nannte, wird von einigen Forschern als Begründer des Geschlechts der Zelkinger gesehen. Die Herren von Zelking zählten zu den Apostelgeschlechtern, jene alten Adelsgeschlechter von Österreich ob und unter der Enns, die zur Zeit der Babenberger (976–1246) schon ansässig waren und der Sage nach die erste Landherrentafel bildeten. Auf der heute nur mehr als Ruine erhaltenen Burg Zelking befanden sich über dem aus Granit errichteten Rundbogen des Eingangstores drei Wappen. Das Wappen der Herren von Hagenau, das der Herren von Zelking und das Wappen der Herren von Schlierbach. Ulrich II. von Zelking erwarb durch Heirat die Herrschaft Schlierbach im Kremstal. 1634 ist allerdings mit Wilhelm von Zelking das Geschlecht derer von Zelking ausgestorben.  
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Werinhard I. von Hagenau und Zelking, der sich später nach seinem durch Heirat in Besitz gekommenen Sitz nur mehr Zelking nannte, wird von einigen Forschern als Begründer des Geschlechts der Zelkinger gesehen. Die Herren von Zelking zählten zu den Apostelgeschlechtern, jene alten Adelsgeschlechter von Österreich ob und unter der Enns, die zur Zeit der Babenberger (976–1246) schon ansässig waren und der Sage nach die erste Landherrentafel bildeten. Auf der heute nur mehr als Ruine erhaltenen Burg Zelking befanden sich über dem aus Granit errichteten Rundbogen des Eingangstores drei Wappen. Das Wappen der Herren von Hagenau, das der Herren von Zelking und das Wappen der Herren von Schlierbach. Ulrich II. von Zelking erwarb durch Heirat die Herrschaft Schlierbach im Kremstal. 1634 ist allerdings mit Wilhelm von Zelking das Geschlecht derer von Zelking ausgestorben.  
    
Im [[12. Jahrhundert]] hatten die Hagenauer somit gleichzeitig drei Stammsitze inne:  
 
Im [[12. Jahrhundert]] hatten die Hagenauer somit gleichzeitig drei Stammsitze inne: