Öko-Tempolimit Tauernautobahn

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Das Öko-Tempolimit Tauernautobahn (IG-L) ist eine gesetzlich vorgeschriebene Geschwindigkeitsreduzierung alle Kraftfahrzeuge auf der Tauernautobahn im Bereich vom Walserberg-Dreieck bis Golling von 130 km/h auf 100 km/h.

Allgemeines

Übersteigt der Pkw-Anteil an der Stickstoffdioxidbelastung einen gewissen Schwellenwert in diesem Teil der Tauernautobahn, wird ein Tempolimit von 100 km/h mittels Überkopftafel sowie kleineren Tafeln bei Auffahrten oder Parkplatzausfahrten angezeigt. Eine Reduktion der zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 130 auf 100 km/h bringt eine erhebliche Reduktion der Stickstoffoxid Emissionen. Ebenso werden der Lärm sowie weitere Luftschadstoffe (Feinstaub, Dieselruss, ...) reduziert.

Laut Luftschadstoffinventur wurden in Österreich im Jahr 2009 80,1 Mio. Tonnen Treibhausgase ermittelt, davon machte der Straßenverkehr 21 Mio. Tonnen (rund ein Viertel) aus.

Eine Geschwindigkeitsreduktion beim Pkw von 130 km/h auf 100 km/h senkt die Stickoxide um ein knappes Drittel, Kohlendioxid und Feinstaub um rund 20 Prozent. Da in der Realität andere Durchschnittsgeschwindigkeiten gefahren werden, beträgt die Reduktion der Stickstoffoxide bei den Pkw etwa 19%.

Die Gesamtreduktion (inkl. Lkw) beträgt in Summe etwa acht Prozent. Dies entspricht einer einmonatigen Sperre der Autobahn.

Änderungen seit der Einführung

Seit der Einführung dieses Öko-Tempolimits im Jahr 2005 ergaben sich folgende Dinge:

  • Die Diskussionen an Wirtshausstammtischen und in Leserbriefen über die Sinnhaftigkeit oder Unsinn hören nicht auf;
  • Die Schadstoffbelastung bei Tempo 100 ist nachweislich gesunken;
  • Horrorunfälle hat es seit der Einführung des Öko Tempolimit auf diesem Abschnitt keine mehr gegeben;
  • Die Kontrolle mittels Radar wird immer dichter;

Einnahmen aus Übertretungen

Obwohl diese Maßnahme medial stark verbreitet wurde und durch gute Beschilderung jedermann erkenntlich ist, scheinen sich die Autofahrer hartnäckig zu weigern, gesetzliche Vorschriften einzuhalten. Nicht anders sind die Einnahmen aus Geschwindigkeitsüberschreitungen während 100-km/h-Phasen zu erklären: waren es im ersten Jahr (2005) noch 1,5 Mio. Euro, so wurden bereits im ersten Quartal 2011 Strafverfügungen in der Höhe von 1,265.166 Mio. Euro verschickt.

Eine Radarbox bei Golling hielt in nur 24 Stunden 2 000 Schnellfahrer fest. Insgesamt wird dieser Streckenabschnitt von gut einem Dutzend Radargeräte Tag und Nacht überwacht, wobei zwei Geräte von vorne messen, um auch Strafverfolgungen in die Bundesrepublik Deutschland zu ermöglichen.

Dir. Erich Lobensommer vom SAMTC erklärte, dass er regelmäßig Beschwerden von Clubmitgliedern erhielte, die das Tempolimit nicht nachvollziehen können und man den Eindruck hat, es wird einfach nur abgecasht. Vergleicht man nun die Zeitersparnis auf diesem 27 Kilometer langen Abschnitt, so ergibt sich ein Zeitvorsprung von vier Minuten, wenn man nicht 100 km/h einhält, sondern 130 km/h fährt[1]. Eine Strafverfügung kostet ab € 100.--, je nach Geschwindigkeitsüberschreitung.

Quellen

Einzelnachweise

  1. wobei sich die Frage erhebt, ob nicht so mancher Lamentierer deutlich höhere Geschwindigkeiten zu fahren anstrebt