Thymelicus lineola
Thymelicus lineola (Papilio lineola Ochsenheimer, 1808: 230-231) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Hesperiidae(Dickkopffalter).
Diagnose
T. lineola ist im Erscheinungsbild sehr ähnlich der meist häufigeren Thymelicus sylvestris, unterscheidet sich aber eindeutig durch die unterseitige Färbung der Fühlerkolben, die bei T. lineola schwarz, bei T. sylvestris aber rotbraun ist.
Verbreitung, Lebensraum und Phänologie
Wie die verwandte Thymelicus sylvestris wurde auch T. lineola in Salzburg bereits in allen Landesteilen angetroffen (Embacher et al. 2025), ist im Allgemeinen aber deutlich seltener als diese. Auch die Höhenverbreitung ist mit rund 500 bis 1400 m sehr ähnlich jener der Schwesterart. Die Art bewohnt Halbtrockenrasen, Magerwiesen, blütenreiche Straßen- und Wegränder, ist aber auch auf Sumpfwiesen und in Wasserdostbeständen anzutreffen. Die Imagines fliegen in einer Generation im Jahr von Juni bis August, mit dem Schwerpunkt im Juli (Kurz & Kurz 2025).
Nachbarfaunen
T. lineola kommt in allen österreichischen Bundesländern vor (Huemer 2013). Sie ist auch in jeweils allen Landesteilen von Oberösterreich (Kusdas & Reichl 1973), als auch von Bayern (Haslberger & Segerer 2021) nachgewiesen.
Biologie und Gefährdung
Zur Biologie der Imagines liegen nur Einzelbeobachtungen vor. Die tageszeitliche Aktivität beginnt ab 9 Uhr MEZ, die Falter fliegen am Abend bis 17 Uhr MEZ. Die Nektaraufnahme wurde nur in einem Fall zwischen 9 und 10 Uhr MEZ festgestellt. Letztere erfolgte an Lotus corniculatus, dem Hornklee. Zu den Entwicklungsstadien sind keine Informationen aus Salzburg dokumentiert. Nach Lepiforum (2025) fressen die Raupen an verschiedenen Süßgräsern ([Poaceae]]), darunter besonders Elymus repens, Calamagrostis epigejos, Phleum pratense, Dactylis glomerata oder Lolium perenne, aber auch an zahlreichen anderen Arten.
Die Art wird sowohl für das gesamte Bundesland, als auch für das Alpenvorland und das Salzburger Becken, trotz der meist geringen Individuendichte, noch als ungefährdet angesehen (Einstufung LC nach Gros 2023 und Embacher et al. 2025).