Thymelicus sylvestris

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Thymelicus sylvestris (Papilio sylvestris Poda, 1761: 79) ist eine Art aus der Ordnung Lepidoptera (Schmetterlinge), Familie Hesperiidae(Dickkopffalter).

Diagnose

T. sylvestris ist sehr ähnlich Thymelicus lineola, unterscheidet sich aber eindeutig durch die vor allem unterseits rotbraunen und nicht schwarzen Fühlerkolben von dieser Art.

Verbreitung, Lebensraum und Phänologie

T. sylvestris ist in Salzburg aus allen Landesteilen nachgewiesen worden und ist eine der häufigsten Dickkopffalter-Arten im Land. Die Höhenverbreitung ist aber eher gering und nur von rund 400 bis 1450 m belegt. Die Art bewohnt vor allem trockene, wie feuchte Magerwiesen, Sumpfwiesen und Flachmoore, ist regelmäßig aber auch in blütenreichen Hochstaudenfluren, an Weg- und sonnigen Waldrändern und sogar auf angrenzenden Fettwiesen, im Siedlungsgebiet und in Gärten anzutreffen. Für ein dauerhaftes Vorkommen benötigt sie aber mehrjährige Gräser, die nicht gemäht werden. T. sylvestris fliegt in einer Generation im Jahr von Juni bis August, mit dem Häufigkeitsmaximum in Juli (Kurz & Kurz 2025).

Nachbarfaunen

Die Art ist nicht nur in allen österreichischen Bundesländern verbreitet (Huemer 2013), sondern kommt auch in allen Landesteilen von Oberösterreich (Kusdas & Reichl, 1973) und Bayern (Haslberger & Segerer 2021) vor.

Biologie und Gefährdung

Die Falter beginnen ihre tageszeitliche Aktivität spätestens ab 10 Uhr MEZ und sind fliegend noch bis gegen 19 Uhr MEZ anzutreffen (in einem Bereich von 18,5 °C bis 27,5 °C und bei einem Bewölkungsgrad von 0/8 bis 2/8, aber auch bei bedecktem Himmel). Auch die Nektaraufnahme beginnt ab 10 Uhr MEZ, wurde am Abend aber nur bis gegen 17 Uhr MEZ beobachtet. Die Copula scheint bevorzugt gegen Mittag stattzufinden (12 bis 13 Uhr MEZ, n = 2, alle Daten nach Kurz & Kurz 2025). Als Nektarquellen sind bisher vor allem weiße, rosafarbene bis rote Blüten mit mäßig langer Kronröhre dokumentiert (Daten auch außerhalb von Salzburg, in alphabetischer Reihenfolge): Dianthus pontederae, Eupatorium cannabinum, Knautia sp., Origanum vulgare, Orlaya grandiflora und Trifolium pratense. Dabei tritt T. sylvestris, neben Faltern der eigenen Art, in Konkurrenz durch Ressourcennutzung zu zahlreichen anderen tagaktiven Schmetterlingen, besonders aus den Familien Papilionidae, Hesperiidae, Pieridae, Lycaenidae, Nymphalidae und Zygaenidae (Kurz & Kurz 2025).

Über die Entwicklungsstadien von T. sylvestris liegen aus Salzburg keine dokumentierten Daten vor. Nach Lepiforum (2025) fressen die Raupen an den Blättern verschiedenster mehrjähriger Gräser, allen voran Holcus lanatus und Holcus mollis.

Wegen der weiten Verbreitung im Land und der Häufigkeit der Art ist zurzeit keine Gefährdung gegeben, auch wenn magere, nicht gemähte Wiesen für die Larvalentwicklung benötigt (Einstufung LC nach Embacher et al. 2025).