Maxglan

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Maxglan ist ein Stadtteil im Westen der Stadt Salzburg. Im Süden bilden die Wiesen des Salzburger Flughafens die Grenze, im Westen gegen Taxham hin die Rosa-Hofmann-Straße und die bis zur Bahn gedachte Verlängerung der Favoritagasse. Die Grenze zwischen Maxglan-Riedenburg und dem eigentlichen Stadtteil Riedenburg, der Brauhausgasse wird dabei manchmal unterschiedlich gezogen. In Maxglan leben heute 13.500 Bewohner. Maxglan ist damit der zweitgrößte Stadtteil Salzburgs nach Lehen.

Im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert war Maxglan (nach der Bevölkerungszahl) die nach der Landeshauptstadt zweitgrößte Gemeinde des Landes Salzburg und das größte Bauerndorf Österreichs.


Geschichte

Funde im Raum der Gemeinde Maxglan sind aus der Steinzeit, der Bronzezeit und der Hallstattzeit () gefunden worden. Aus römischer Zeit sind Grabfunde bekannt. Im Frühmittelalter hieß der Ort nach dem Fluss Glan. Der Name Glan war damals auch Bezeichnung für eine Ortschaft und nicht nur für den dortigen Bachlauf. Wohl seit dem 15. Jahrhundert hieß der Ort nach dem Kirchenpatron auch St. Maximilian. Der Name St. Maximilian (auch Maximilian an der Glan) wurde später auf Maxlan (auch Maxlon) verkürzt und im 19. Jahrhundert zu Maxglan. Der Ort war dank seiner fruchtbaren Ackerböden lange ein vergleichsweise wohlhabendes Bauerndorf. Hier lebten aber auch Wäscher und Handwerker.

Am 7. Juni 1935 wurde vom Salzburger Landtag die Erweiterung des Gebietes der Landeshauptstadt Salzburg beschlossen. Mit Wirksamkeit vom 1. Juli 1935 kam der Großteil der bisher eigenständigen Gemeinde Maxglan zur Stadt Salzburg. Einige Randflächen wurden an die umliegenden Gemeinden Wals, Siezenheim und Leopoldskron abgetreten, einige kleinere, von diesen Ortschaften abgetrennte und ebenfalls nach Salzburg eingemeindete Flächen werden hingegen seitdem als zum Stadtteil Maxglan gehörig aufgefasst.

Die Pfarrkirche St. Maximilian

Urkundlich ist die Kirche seit 1323 erwähnt, die zuerst eine Filiale der Dompfarre war. 1516-1519 entstand dann der erste größere Kirchenbau unter Erzbischof Leonhard von Keutschach. In der Barockzeit wurde die Kirche mehrfach umgestaltet. Seit 1906 ist die Kirche Pfarrkirche. Die Uneinigkeit ob Neumaxlan eine eigene Kirche erhalten oder die alte Kirche erweitert werden sollte verhinderte etliche Jahrzehnte eine bauliche Erweiterung. 1952-1956 konnte der heutige Zubau vorgenommen werden.

Der Maxglaner Friedhof

Der Friedhof stammt in seinen Ursprüngen vermutlich aus dem 14. Jahrhundert und wurde 1519 gemeinsam mit der damals neu erbauten Kirche geweiht. 1883 und 1901 erfolgten Vergrößerungen des zuvor kleinen Dorffriedhofes Friedhofes. Beim Neubau der Kirche mussten etliche Gräber umgebettet werden. 1958 wurde an der STelle des im zweiten Weltkrieg durch Fliegerbomben zerstörten Karlbauerngutes das Kriegerdenkmal errichtet. Damals war der Friedhof wieder zu klein geworden. 1969 erfolgte daher auf einem Grundstück, dass zuvor der Österreichischen Post gehört hatte eine weitere Vergrößerung. Die letzte Friedhofserweiterung fand nach 1990 statt.

Maxglan und seine Teile

Maxglan besteht aus folgenden Teilen: Altmaxglan mit der zentralen Kirchensiedlung und der randlichen Mühldorfstraßensiedlung, Burgfried, Neumaxglan mit der Aiglhofsiedlung, Maxglan-Riedenburg mit der Torschauersiedlung und Glanhofen.

Altmaxglan und das alte Kirchenviertel

Maxglan war im frühen Mittelalter ein Bauerndorf, das sich um die Kirche St. Maximilian herum entwickelte. Ein hier gefundener und in der Südwand eingebauter Radlstein, Teil eines verloren gegangenen antik-römischen Reliefs belegt die alte Geschichte. Im nächsten Nahbereich finden sich aber auch bronzezeitliche und eisenzeitliche Funde.

  • Dr.-Franz-Rehrl-Siedlung Diese Siedlung ist nach dem Salzburger Landeshauptmann Dr. Franz Rehrl benannt. Diese Siedlung wurde mit in den Jahren um 1935 errichtet. Benannt sind die Straßen nach Orte im heute bayrischen Rupertigau, die bis 1803 in Salzburger Besitz waren (Mühldorf, Ampfing bei Mühldorf). Die Chiemgaustraße erinnert an die früheren Salzburger Besitzungen in diesem Bezirk. Sie ist gemeinsam mit der Ullreich-Siedlung (Sam), der Dollfuß-Siedlung (Kendlersiedlung) und der Neustädter-Stürmer-Siedlung (Gneis-Moos) eines der damals größeren Wohnbauprojekte.


Burgfried

Der Burgfried war möglicherweise ein befestigter Zufluchtsort von Maxglan und gehört möglicherweise zum ältesten Siedlungskern von Maxglan. „Burgfried“ (burccride) hieß der Schutzbereich eines Fürstenhofes, einer Stadt oder eines Marktes.

Der Burgfried ist ein Maxglaner Stadtteil, der zwischen den lange großteils unverbauten Flächen zwischen Neumaxglan und Altmaxglan, in Richtung Aiglhof gelegen ist. Räumlich gesehen liegt Burgfried dabei inselartig zwischen der Glan und dem als Werkskanal abzweigenden und wieder in die Glan mündenden Maxglaner Mühlbach. Hier wohnten an der Glan in historischer Zeit verschiedene Wäscher und Handwerker. An historischen Wäscherhäusern sind (Stand 1830) hier zu nennen: Wäscherlenz (Burgfriedgasse 3, erhalten), Wäscher-Münzer-Haus, Wäscher-Brandhofer-Haus, Wäscher-Marx-Haus, Wäscher-Eglhamer-Haus, Putzwäscherhaus und das Wäscher-Gartner-Haus. An diesen Abschnitt grenzt heute der Stölzlpark. Er ist benannt nach dem Maxglaner Mürgermeister, Landeshauptmann-Stellvertreter und Rechtanwalt Dr. Arthur Stölzl, der in der großzügigen Villa Arthur wohnte, zu dessen Park der heuteige Stölzlpark gehörte. In diesem Park befinden sich heute auch der Verkehrsgarten der Stadt Salzburg, ein Kindergarten und das Maxglaner Meimathaus.

Neu-Maxglan

Neumaxglan ist ein Stadtteil, der wesentlich noch in der Gemeinde Maxglan zu Zeiten der Monarchie zwischen 1860 und 1914 entstand. Er liegt zwischen Maxglaner Mühlbach und dem Müllner Arm des Almkanales. Hier liegen die Sonderschule und die Hauptschule von Maxglan. Auch die große Stieglbrauerei siedelte sich hier 1863 an. Vor 1850 bestand hier neben dem an der Glan gelegenen Rochusmeierhof nur ein Bauerngehöft, das Zillnergut. Der Zeit gemäß wurde diese Verbauung plangemäß und rasterartig als weitgehend dreigeschossiger Einzelhausbau vorgenommen. Durch den Aufschwung Neumaxglans stieg die Maxglaner Bevölkerung von 1890 (3465 Einwohner) auf 7204 Einwohner im Jahr 1910 an. Das aufstrebende Neumaxglan und das behäbige Altmaxglan war lange recht gegensätzlich. So leisteten sich etwa beide Teile getrennte Feuerwehren. Die von 1920 von Lehen nach Maxglan gebaute Gleisanlage (Stiegl-Bahn) zog in der Folge weitere Betriebe an.

  • Aiglhofsiedlung Die Aiglhofsiedlung entstand am Rand zum Stadtteil Mülln auf den wesentlich zu Maxglan gehörigen Aiglhoffeldern und wird zusammen mit den angrenzenden, dicht verbauten Gebieten von Mülln und Lehen vielfach bereits als eigener kleiner Stadtteil wahrgenommen. Der Name leitet sich von dem sich bereits in Mülln befindlichen Aiglhof - auch Lindhof genannt - ab. Westlich des Aiglhofes beginnt der Stadtteil Lehen, nördlich liegt Mülln, östlich der Stadtteil Riedenburg. Innerhalb Maxglans grenzt das Gebiet an Burgfried und Neumaxglan.

Die Verbauung der Aiglhoffelder wurde bereits 1927 in der damals noch eigenständigen Gemeinde Maxglan konkret geplant. Die Straßen im Aiglhof wurden großteils nach verdienten Generälen und Admirälen der Österreichischen Monarchie, wie z.B. Franz Conrad von Hötzendorf, Wilhelm von Tegetthoff, Eduard von Böhm-Ermolli und Viktor Graf Dankl von Krasnik benannt.

Maxglan-Riedenburg

Der südöstliche Teil von Maxglan wird Maxglan-Riedenburg genannt. Er bildet dabei das Bindeglied zum heute eigenständigen Stadtteil Riedenburg mit seiner zentralen Pfarrkirche St. Paul und wurde wesentlich nach dem zweiten Weltkrieg verbaut. Zuvor gab es hier nur einzeln stehende Gehöfte entlang der Kendlerstraße und einige Wohnbauten entlang der kurzen Stichstraßen Höglstraße-Krailnstraße und Hagmüllerstraße-Waldstraße. Der heutigen Siedlungsraum zwischen Kendlerstraße und Glan wurde erst infolge der Begradigung und Kanalisierung der Glan bebaubar.

  • Der Rochushof und die Stieglbrauerei

Der Brauereibetrieb war ursprünglich dort, wo derzeit noch das Gesundheitsamt der Stadt Salzburg untergebracht ist. Der Gasthof und die Brauerei lagen zuerst damit an der dortigen Stieglgasse, die ihrerseits an eine frühere Stiege zum dortigen Almkanal erinnert. Die Brauerei ist 1482 erstmals urkundlich erwähnt. 1863 übersiedelte diese Stiegelbrauerei nach Maxglan-Riedenburg. Der Name des landwirtschaftlichen Betriebes der Stieglbrauerei, der Rochushof, erinnert an den Pestpatron, den Heiligen Rochus und das dortige Pesthaus (Lazareth zum Heiligen Rochus) samt Pestfriedhof, das Fürsterzbischof Paris Lodron 1636 hier errichten ließ. Sigismund Graf Schrattenbach baute das nicht mehr benötigte Pestspital zu einem Arbeitshaus um, von dem der lateinische Spruch "Abstine aut autine" "Meide (die Straftat) oder leide (die Folgen)" über dem dortigen Portal angebracht heute noch berichtet.

  • Torschauersiedlung

Umgeben von Wiesenresten am Nordrand der Landebahn des Flughafens entwickelte sich ausgehend von einem ersten Siedlungskern am Torschauerweg, der schon um 1935 entstanden war, der kleine Siedlungsraum nach 1953 bis zur heutigen Größe. Der Name Torschauersiedlung erinnert an den ehemals deutsche Ort Torschau in der Mittel-Batschka (Serbien), aus dem etwa 300 vertriebene Volksdeutsche hier 1953 eine neue Heimat fanden.

Glanhofen

Glanhofen war bis 1935 eine rein bäuerliche Ortschaft im Gemeindegebiet von Maxglan. Mit der Eingemeindung Maxglans in die Landeshauptstadt Salzburg, wurde der Weiler aus der Katastralgemeinde Maxglan herausgelöst und politisch der Nachbargemeinde Siezenheim angeschlossen. Dieser Landschaftsraum mit seinem Weiler kam erst nach Festlegung der geplanten Südautobahn als neue Stadtgrenze im Jahr 1939 zur Stadt Salzburg, wurde aber dabei nicht mehr in die Katastralgemeinde Maxglan rückgeführt, sondern verblieb gemeinsam mit einem minimalen Landstreifen der Nachbargemeinde in der Katastralgemeinde Siezenheim.

Glanhofen besaß eine zentrale kleine Gehöftgruppe, die an der alten Hauptverkehrsader in den Pinzgau und nach Tirol gelegen war. Heute liegt dieser Raum eingekeilt zwischen dem Kerngebiet des Stadtteiles Maxglan im Norden und dem Salzburger Flughafen im Süden. Historisch lag hier auf für den Ackerbau sehr gut geeigneten Braunerdeböden eine kleine Gruppe von Bauerngütern, die im frühen Mittelalter im Eigentum von St. Peter waren. Nur das alte Scherzergut und das Jodlbauerngut sind davon in der Bausubstanz erhalten. 1830 lag hier noch das Kramergut, Vöttelgut, Bachmayrgut, Groß-Bachmayrgut und das Maxengut sowie der Gabelmacher. 1960 wurden die ertragreichen Ackergründe von Glanhofen für den Ausbau des Salzburger Flughafens (Salzburg Airport) verkauft.

Heute liegt der alte Siedlungskern mit seinen kleinen Wohnbauten unmittelbar am Rand der Landebahn des Flughafens und unmittelbar an der stark befahrenen Innsbrucker Bundesstraße, wobei an den umgebenden schmalen Wiesenrest großteils Gewerbegebiete angrenzen. Eine schlüssige räumliche Trennung zum angrenzenden Siedlungsraum von Maxglan-Riedenburg ist heute nicht mehr gegeben. Glanhofen wäre als eigenständiger Stadtteil viel zu klein, es tritt im Stadtgefüge als südlichster Teil des Stadtteiles Maxglan in Erscheinung.

Bauten

Quelle

siehe Salzburg Stadtteilnamen

Vorlage:Bezirke Stadt Salzburg

Weblinks