Ephemeroptera: Unterschied zwischen den Versionen

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Aus Europa sind bisher 339 Arten bekannt, aus Österreich immerhin noch 115 (Thomas & Belfiore 2010). Eintagsfliegen besitzen große, reich geäderte Vorderflügel und kleine Hinterflügel, sowie oft sehr lange Schwanzanhänge. Die Tiere sind schlank, ihr Körper ist aber auch bei den größten Arten kaum länger als 40 mm. Die Färbung ist meist unscheinbar und mehr oder weniger gelblich bis braungrau. Ephemeroptera fliegen oft in Schwärmen in Gewässernähe oder über dem Wasser, ihr Flug ist aber eher träge und hüpfend. Wie der deutsche Name sagt, haben die erwachsenen Tiere nur eine sehr kurze Lebensdauer (meist nur wenige Stunden). Nach dem gemeinschaftlichen Hochzeitsflug sterben die Männchen sehr rasch, und auch die Weibchen legen nur noch die Eier ab und sterben danach. Die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] nehmen in ihrem kurzen Leben keine Nahrung zu sich.
 
Aus Europa sind bisher 339 Arten bekannt, aus Österreich immerhin noch 115 (Thomas & Belfiore 2010). Eintagsfliegen besitzen große, reich geäderte Vorderflügel und kleine Hinterflügel, sowie oft sehr lange Schwanzanhänge. Die Tiere sind schlank, ihr Körper ist aber auch bei den größten Arten kaum länger als 40 mm. Die Färbung ist meist unscheinbar und mehr oder weniger gelblich bis braungrau. Ephemeroptera fliegen oft in Schwärmen in Gewässernähe oder über dem Wasser, ihr Flug ist aber eher träge und hüpfend. Wie der deutsche Name sagt, haben die erwachsenen Tiere nur eine sehr kurze Lebensdauer (meist nur wenige Stunden). Nach dem gemeinschaftlichen Hochzeitsflug sterben die Männchen sehr rasch, und auch die Weibchen legen nur noch die Eier ab und sterben danach. Die [[Glossar Biologie#I|''Imagines'']] nehmen in ihrem kurzen Leben keine Nahrung zu sich.
  
Eintagsfliegen entwickeln sich im Wasser. Die Larven leben zwischen Wasserpflanzen und atmen mit kiemenähnlichen Organen am Hinterleib. Sie ernähren sich meist von [[Glossar Biologie#D|''Detritus'']] oder pflanzlichen Materialien. Die Entwicklung verläuft langsam, bevor sich die Larve in einer vorletzten Häutung zur so genannten Präimago oder Nymphe verwandelt. Diese verlässt das Wasser, ist bereits flugfähig, kann sich aber noch nicht fortpflanzen. Erst nach einer letzten Häutung erscheint die fortpflanzungsfähige Imago. Einmalig unter den Insekten ist dabei, dass sich hier fertig ausgebildete Flügel mithäuten (Weber, 1974).
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Eintagsfliegen entwickeln sich im Wasser. Die Larven leben zwischen Wasserpflanzen und atmen mit kiemenähnlichen Organen am Hinterleib. Sie ernähren sich meist von [[Glossar Biologie#D|''Detritus'']] oder pflanzlichen Materialien. Die Entwicklung verläuft langsam, bevor sich die Larve in einer vorletzten Häutung zur so genannten Präimago oder Nymphe verwandelt. Diese verlässt das Wasser, ist bereits flugfähig, kann sich aber noch nicht fortpflanzen. Erst nach einer letzten Häutung erscheint die fortpflanzungsfähige [Glossar_Biologie#I|Imagino]]. Einmalig unter den Insekten ist dabei, dass sich hier fertig ausgebildete Flügel mithäuten (Weber, 1974).
 
==Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg==
 
==Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg==
 
===Verbreitung und Lebensraum===
 
===Verbreitung und Lebensraum===

Version vom 15. November 2017, 20:50 Uhr

Ein Weibchen von Ephemera vulgata

Ephemeroptera (Eintagsfliegen) sind eine kleine Ordnung urtümlicher Insekten.

Allgemeines

Aus Europa sind bisher 339 Arten bekannt, aus Österreich immerhin noch 115 (Thomas & Belfiore 2010). Eintagsfliegen besitzen große, reich geäderte Vorderflügel und kleine Hinterflügel, sowie oft sehr lange Schwanzanhänge. Die Tiere sind schlank, ihr Körper ist aber auch bei den größten Arten kaum länger als 40 mm. Die Färbung ist meist unscheinbar und mehr oder weniger gelblich bis braungrau. Ephemeroptera fliegen oft in Schwärmen in Gewässernähe oder über dem Wasser, ihr Flug ist aber eher träge und hüpfend. Wie der deutsche Name sagt, haben die erwachsenen Tiere nur eine sehr kurze Lebensdauer (meist nur wenige Stunden). Nach dem gemeinschaftlichen Hochzeitsflug sterben die Männchen sehr rasch, und auch die Weibchen legen nur noch die Eier ab und sterben danach. Die Imagines nehmen in ihrem kurzen Leben keine Nahrung zu sich.

Eintagsfliegen entwickeln sich im Wasser. Die Larven leben zwischen Wasserpflanzen und atmen mit kiemenähnlichen Organen am Hinterleib. Sie ernähren sich meist von Detritus oder pflanzlichen Materialien. Die Entwicklung verläuft langsam, bevor sich die Larve in einer vorletzten Häutung zur so genannten Präimago oder Nymphe verwandelt. Diese verlässt das Wasser, ist bereits flugfähig, kann sich aber noch nicht fortpflanzen. Erst nach einer letzten Häutung erscheint die fortpflanzungsfähige [Glossar_Biologie#I|Imagino]]. Einmalig unter den Insekten ist dabei, dass sich hier fertig ausgebildete Flügel mithäuten (Weber, 1974).

Kenntnisstand der Gruppe in Salzburg

Verbreitung und Lebensraum

Obwohl Eintagsfliegen oft in großen Massen fliegen, ist über diese Insektenordnung in Salzburg praktisch nichts bekannt. Weder das Arteninventar, noch die Ökologie der Tiere ist bisher untersucht worden. Es gibt keine systematischen Bearbeiter und daher waren bis 2010 auch nur fünf Arten für Salzburg dokumentiert (ZOOBODAT 2010, Kurz & Kurz 2014).

Artenzahlen in Salzburg

Die nunmehr (August 2014) zwölf aus Salzburg nachgewiesenen Arten verteilen sich auf fünf verschiedene Familien. Zu erwarten sind vermutlich 60 bis 70 verschiedene Arten.

Familie Artenzahl
Baetidae 4
Oligoneuriidae 1
Heptageniidae 2
Ephemeridae 2
Ephemerellidae 3
Summe 12

Weiterführende Informationen

Projekt: Fauna und Flora von Salzburg

Quellen

  • Biogeografische Daten: ZOBODAT (2010.10.28): Biogeografische Recherche.
  • Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2014. Naturkundliches Informationssystem. – URL: http://www.nkis.info [online 06 August 2014].
  • Thomas, A. & C. Belfiore (ed.). 2010. Ephemeroptera. Fauna Europaea version 2.2, http://www.faunaeur.org [online 14 Oktober 2010].
  • Weber, H. 1974. Grundriß der Insektenkunde. 5. Auflage, neu bearbeitet von H. Weidner. Gustav Fischer Verlag, Stuttgart, New York, 640 pp.