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| − | Silber- und Eisenfunde aus der La-Tène- und der Römerzeit im heutigen Gemeindegebiet weisen darauf hin, dass das Gebiet, das die Stadt heute einnimmt, schon früh besiedelt wurde. Der Name "Friesach" leitet sich vom slowensichen Wort "Breze" (=Ort bei den | + | Silber- und Eisenfunde aus der La-Tène- und der Römerzeit im heutigen Gemeindegebiet weisen darauf hin, dass das Gebiet, das die Stadt heute einnimmt, schon früh besiedelt wurde. Der Name "Friesach" leitet sich vom slowensichen Wort "Breze" (=Ort bei den Birken) in Verbinduzng mit der bajuvarischen Endung "ah" bzw "ach" (=kleiner Fluss) ab und erinnert an die einstige slawische Besiedelung des Ortes. Im Jahr [[860]] übereignete Ludwig der Deutsche mehrere Güter dem [[Erzbischof|Salzburger Erzbischof]] [[Adalwin]], unter anderem den ''Hof ad Friesah'' (vor Friesach), was als älteste Erwähnung des Stadtnamens gilt. Seine Lage an einem Haupthandelsweg zwischen Wien und Venedig wurde die Ansiedlung im Mittelalter rasch bedeutsam. Unter Erzbischof [[Gebhard]] wurde im [[11. Jahrhundert]] 1076 die Petersburg erbaut. Noch vor der [[Münzstätte Salzburg]] in der Salzburger Altstadt, welche die [[Münzstätte Laufen]] in der gleichnmamigen Stadt ablöste, begann die [[Münzstätte Friesach]] im Erzbistum etwa gleichzeitig mit der Münzstätte im heute bayrischen Laufen mit der Münzprägung. Das dazu benötigte Silber kam vor allem aus dem bei Friesach gelegenen [[Silberbergbau Zeltschach]]. Der [[Friesacher Pfennig]] erlangte in der Folge eine größere Bedeutung als der [[Salzburger Pfennig]]. Friesach blieb bis [[1803]] im Besitz der Salzburger Erzbischöfe, konnte aber nicht mehr an die hohe mittelalterliche Bedeutung anknüpfen. |
In der Stadt ist bereits im Jahr [[1255]] auch eine jüdische Geschäftstätigkeit urkundlich nachgewiesen. | In der Stadt ist bereits im Jahr [[1255]] auch eine jüdische Geschäftstätigkeit urkundlich nachgewiesen. | ||
Version vom 29. Oktober 2017, 19:27 Uhr
Vorlage:Historischer Salzburgbezug
Friesach wurde 1215 zur Stadt erhoben und blieb jahrhundertelang eine der sieben Städte im Fürsterzbisatum Salzburg. 1803 kam diese Stadt mit der Säkularisierung zur Habsburgermonarschie. Heute liegt die Stadtgemeinde im Norden Kärntens. Sie ist heute auch die älteste Stadt im heutigen Kärnten.
Geschichte
Silber- und Eisenfunde aus der La-Tène- und der Römerzeit im heutigen Gemeindegebiet weisen darauf hin, dass das Gebiet, das die Stadt heute einnimmt, schon früh besiedelt wurde. Der Name "Friesach" leitet sich vom slowensichen Wort "Breze" (=Ort bei den Birken) in Verbinduzng mit der bajuvarischen Endung "ah" bzw "ach" (=kleiner Fluss) ab und erinnert an die einstige slawische Besiedelung des Ortes. Im Jahr 860 übereignete Ludwig der Deutsche mehrere Güter dem Salzburger Erzbischof Adalwin, unter anderem den Hof ad Friesah (vor Friesach), was als älteste Erwähnung des Stadtnamens gilt. Seine Lage an einem Haupthandelsweg zwischen Wien und Venedig wurde die Ansiedlung im Mittelalter rasch bedeutsam. Unter Erzbischof Gebhard wurde im 11. Jahrhundert 1076 die Petersburg erbaut. Noch vor der Münzstätte Salzburg in der Salzburger Altstadt, welche die Münzstätte Laufen in der gleichnmamigen Stadt ablöste, begann die Münzstätte Friesach im Erzbistum etwa gleichzeitig mit der Münzstätte im heute bayrischen Laufen mit der Münzprägung. Das dazu benötigte Silber kam vor allem aus dem bei Friesach gelegenen Silberbergbau Zeltschach. Der Friesacher Pfennig erlangte in der Folge eine größere Bedeutung als der Salzburger Pfennig. Friesach blieb bis 1803 im Besitz der Salzburger Erzbischöfe, konnte aber nicht mehr an die hohe mittelalterliche Bedeutung anknüpfen.
In der Stadt ist bereits im Jahr 1255 auch eine jüdische Geschäftstätigkeit urkundlich nachgewiesen.
Im Salzburger Stadtteil Lehen erinnert die Friesachstraße als eine der sieben Städte des Fürsterzbistums an die ehemalige Zusammengehörigkeit zum Land Salzburg.
Quellen
- Wikipedia
- Eveline Brugger, Von der Ansiedelung bis zur Vertreibung, S. 128, in Österreichische Geschichte, Geschichte der Juden in Österreich, HG Herwig Wolfram, Verlag Ueberreuther, Wien, 2006