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Breicha studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Germanistik in Wien, war von [[1969]] bis [[1974]] Direktoriumsmitglied des Avantgardefestivals ''steirischer herbst''. Im gleichen Zeitraum fungierte er mit Hilde Spiel und Georg Eisler als Herausgeber der neuen Hefte ''ver sacrum''. [[1966]] gründete er gemeinsam mit Gerhard Fritsch die Literaturzeitschrift ''Protokolle'', die er bis zu ihrer Einstellung [[1997]] betreute. Zudem war Breicha vielfacher Autor von Kunstmonografien.
 
Breicha studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Germanistik in Wien, war von [[1969]] bis [[1974]] Direktoriumsmitglied des Avantgardefestivals ''steirischer herbst''. Im gleichen Zeitraum fungierte er mit Hilde Spiel und Georg Eisler als Herausgeber der neuen Hefte ''ver sacrum''. [[1966]] gründete er gemeinsam mit Gerhard Fritsch die Literaturzeitschrift ''Protokolle'', die er bis zu ihrer Einstellung [[1997]] betreute. Zudem war Breicha vielfacher Autor von Kunstmonografien.
  
Noch vor Inbetriebnahme des Rupertinums im Jahr [[1983]] war Otto Breicha bereits als Direktor engagiert worden, er leitete das Haus bis Ende [[1997]]. Er gab seinem Haus das Profil. Sein Motto war, Qualität zu sammeln und nicht Trends. Breicha verstand es, internationale Kunst zu sammeln, etwa die zyklischen Folgen von Goya, Otto Dix, Daumier, Mappenwerke von Slevogt und Corinth. Zugleich konnte er aber auch österreichische Künstler mit jeweils repräsentativem Querschnitt dokumentieren, so etwa Kurt Moldovan, Günter Brus, Fritz Wotruba, die Künstler der österreichischen Ausformung der Pop-Art, dann des legendären Art Clubs. Er edierte Mappenwerke von Karl Anton Fleck, Peter Pongratz, Alois Riedl, Karl Rössing, Johannes Wanke, Max Weiler und vielen anderen.
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Noch vor der Eröffnung des Rupertinums im Jahr [[1983]] war Otto Breicha bereits als Direktor engagiert worden, er leitete das Haus bis Ende [[1997]]. Er gab seinem Haus das Profil. Sein Motto war, Qualität zu sammeln und nicht Trends. Breicha verstand es, internationale Kunst zu sammeln, etwa die zyklischen Folgen von Goya, Otto Dix, Daumier, Mappenwerke von Slevogt und Corinth. Zugleich konnte er aber auch österreichische Künstler mit jeweils repräsentativem Querschnitt dokumentieren, so etwa Kurt Moldovan, Günter Brus, [[Fritz Wotruba]], die Künstler der österreichischen Ausformung der Pop-Art, dann des legendären Art Clubs. Er edierte Mappenwerke von Karl Anton Fleck, Peter Pongratz, Alois Riedl, Karl Rössing, Johannes Wanke, Max Weiler und vielen anderen.
  
Ohne Breicha gäbe es die bedeutendste österreichische Fotosammlung im Rupertinum nicht. Er selbst wurde durch seine Autorenfotos bekannt, die er während seiner Tätigkeit in der österreichischen Gesellschaft für Literatur von [[1962]] bis [[1972]] schoss <ref>Salzburger Nachrichten vom 30.12.2003 (Karl-Heinz Ritschel) [http://www.salzburg.com/nwas/archiv_artikel.php?xm=643424&res=0]</ref>.
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Ohne Breicha gäbe es die bedeutendste österreichische Fotosammlung im Rupertinum nicht. Er selbst wurde durch seine Autorenfotos bekannt, die er während seiner Tätigkeit in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur von [[1962]] bis [[1972]] schoss<ref>Salzburger Nachrichten vom 30.12.2003 ([[Karl-Heinz Ritschel]]) [http://www.salzburg.com/nwas/archiv_artikel.php?xm=643424&res=0]</ref>.
  
 
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* H. Boeckl. Das Spätwerk, 1988 (Hg.)
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* Weiler: die innere Figur, 1989 (Hg.)
 
* Weiler: die innere Figur, 1989 (Hg.)
 
* G. Klimt. Die Bilder und Zeichnungen der Sammlung Leopold, 1990 (Hg.)
 
* G. Klimt. Die Bilder und Zeichnungen der Sammlung Leopold, 1990 (Hg.)
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Version vom 29. März 2017, 07:11 Uhr

Otto Breicha (* 26. Juli 1932 in Wien, † 28. Dezember 2003 ebendort) war lange Jahre Leiter des Museums Rupertinum in Salzburg.

Leben

Breicha studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaft und Germanistik in Wien, war von 1969 bis 1974 Direktoriumsmitglied des Avantgardefestivals steirischer herbst. Im gleichen Zeitraum fungierte er mit Hilde Spiel und Georg Eisler als Herausgeber der neuen Hefte ver sacrum. 1966 gründete er gemeinsam mit Gerhard Fritsch die Literaturzeitschrift Protokolle, die er bis zu ihrer Einstellung 1997 betreute. Zudem war Breicha vielfacher Autor von Kunstmonografien.

Noch vor der Eröffnung des Rupertinums im Jahr 1983 war Otto Breicha bereits als Direktor engagiert worden, er leitete das Haus bis Ende 1997. Er gab seinem Haus das Profil. Sein Motto war, Qualität zu sammeln und nicht Trends. Breicha verstand es, internationale Kunst zu sammeln, etwa die zyklischen Folgen von Goya, Otto Dix, Daumier, Mappenwerke von Slevogt und Corinth. Zugleich konnte er aber auch österreichische Künstler mit jeweils repräsentativem Querschnitt dokumentieren, so etwa Kurt Moldovan, Günter Brus, Fritz Wotruba, die Künstler der österreichischen Ausformung der Pop-Art, dann des legendären Art Clubs. Er edierte Mappenwerke von Karl Anton Fleck, Peter Pongratz, Alois Riedl, Karl Rössing, Johannes Wanke, Max Weiler und vielen anderen.

Ohne Breicha gäbe es die bedeutendste österreichische Fotosammlung im Rupertinum nicht. Er selbst wurde durch seine Autorenfotos bekannt, die er während seiner Tätigkeit in der Österreichischen Gesellschaft für Literatur von 1962 bis 1972 schoss[1].

Nach ihm ist der Otto-Breicha-Preis für Fotokunst benannt, der ursprünglich von 1983 bis 2001 alle zwei Jahre vergeben worden war und 2007 wiederbelebt wurde.

Werke

  • Finale und Auftakt, 1964 (Hg. mit G. Fritsch)
  • Aufforderung zum Mißtrauen, 1967 (Hg. mit G. Fritsch)
  • Um Wotruba, 1967 (Hg.)
  • W. Hutter. Essay und Werkkatalog, 1969
  • G. Eisler. Monographie und Werkkatalog, 1970
  • A. Urteil, 1970
  • A. Rainer. Überdeckungen, 1972
  • P. Pongratz, 1975 (Hg.)
  • O. Kokoschka: vom Erlebnis im Leben, 1976 (Hg.)
  • A. Kubin, 1977 (Hg.)
  • Wotruba, 1977 (Hg.)
  • G. Klimt, 1978 (Hg.)
  • Der Art Club in Österreich 1981 (Hg.)
  • Österreich zum Beispiel, 1982 (Hg. mit R. Urbach)
  • Wirklichkeiten, 1988 (Hg.)
  • H. Boeckl. Das Spätwerk, 1988 (Hg.)
  • Weiler: die innere Figur, 1989 (Hg.)
  • G. Klimt. Die Bilder und Zeichnungen der Sammlung Leopold, 1990 (Hg.)
  • Miteinander, zueinander, gegeneinander, 1992 (Hg.)
  • Österreichische Plastik seit 1945, 1994
  • Wotruba und die Folgen, 1994
  • Gut zum Druck, 1997 (Hg. mit D. Grimmer)
  • Anfänge des Informel in Österreich, 1997 (Hg.) [2]

Quellen

  1. Salzburger Nachrichten vom 30.12.2003 (Karl-Heinz Ritschel) [1]
  2. Österreich Lexikon [2]
Zeitfolge
Vorgänger

Direktor des MdM
1983 – 1997
Nachfolgerin

Peter Weiermair