Josef Radauer junior: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Josef Radauer''' (* [[18. 4. 1963]]) steht im Spannungsfeld der musikalischen Sparten Bigband, Wiener Klassik und Volksmusik: Er ist Solobassist bei der Camerata Salzburg und leitet die Ensembles von Tobi Reiser.  
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'''Josef Radauer''' (* [[18. April]] [[1963]]) steht im Spannungsfeld der musikalischen Sparten Bigband, Wiener Klassik und Volksmusik: Er ist Solobassist bei der Camerata Salzburg und leitet die Ensembles von Tobi Reiser.  
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
  
"Guaten Abend mitanand, grüass Gott allsamt.  Erlaubts, dass i an Verschnaufa mach, i muass a wenig rasten.“ Vor dem „Eisernen Vorhang“  im  Großen Salzburger Festspielhaus steht ein kleiner Bub in  Lederhose und Jopperl, über der Schulter eine große Bassgeige. Es ist der „Lungauer“ aus  Tobi Reisers Hirtenspiel beim  [Salzburger Adventsingen].  Couragiert erzählt er von der Verkündigung  auf einem Feld in „Zederhaus hinten“ und von seinem mühsamen Weg in die Stadt. Vier Jahre lang, von 1970 bis 1974, war Josef Radauer aus Salzburg-Aigen in dieser Rolle beim Adventsingen. Der damals Siebenjährige hatte alle Mühe, sein übergroßes Instrument zu halten, geschweige denn, es zu spielen. Aber er überzeugte  Lehrmeister und  Publikum. Der Sepperl war ein grandioser „Lungauer“: still, bescheiden,  etwas langsam  im Reden und im Spiel, sicher im Gesang und im Musizieren mit den Gleichaltrigen.
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"Guaten Abend mitanand, grüass Gott allsamt.  Erlaubts, dass i an Verschnaufa mach, i muass a wenig rasten.“ Vor dem „Eisernen Vorhang“  im  Großen Salzburger Festspielhaus steht ein kleiner Bub in  Lederhose und Jopperl, über der Schulter eine große Bassgeige. Es ist der „Lungauer“ aus  Tobi Reisers Hirtenspiel beim  [[Salzburger Adventsingen]].  Couragiert erzählt er von der Verkündigung  auf einem Feld in „Zederhaus hinten“ und von seinem mühsamen Weg in die Stadt. Vier Jahre lang, von 1970 bis 1974, war Josef Radauer aus Salzburg-Aigen in dieser Rolle beim Adventsingen. Der damals Siebenjährige hatte alle Mühe, sein übergroßes Instrument zu halten, geschweige denn, es zu spielen. Aber er überzeugte  Lehrmeister und  Publikum. Der Sepperl war ein grandioser „Lungauer“: still, bescheiden,  etwas langsam  im Reden und im Spiel, sicher im Gesang und im Musizieren mit den Gleichaltrigen.
„Die Qualität im Ensemblespiel lernte ich beim Tobi“, resümiert der Musiker.  Seit  1981 ist er Bassist der von Reiser gegründeten Musiziergemeinschaften, seit dem  Tod von Tobias Reiser des jüngeren  im Jahre 1999 deren musikalischer Leiter. „Das Musikantische aus der  Volksmusik  war  Grundlage für mein musikalisches Weiterkommen“, betont  Radauer. Auf dieser Basis studierte der Absolvent des Musischen Gymnasiums auf dem Mozarteum Kontrabass, sein Talent und seine Musikalität erkannte auch [Sándor Végh], der langjährige Chef der „[Camerata Academica]“. Als der junge Mann 1989    in das  Salzburger Kammerorchester als Kontrabassist eintrat, blieb keine Zeit mehr zum Lernen  für die restlichen Prüfungen für das Jusstudium. Er  wurde freischaffender Musiker. Als Posaunist, Tubist und  mit dem Tenorhorn bringt  „Sepperl“, wie ihn Freunde nennen,  auch das  Rüstzeug als  (jetzt  karenzierter) Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Aigen mit. Tobias Reiser und  Sándor Végh nennt der Musiker in einem Zug als seine wichtigsten musikalischen Leitfiguren. Beide waren sie Vollblutmusikanten, jeder Experte seines Fachs. Radauer fühlt sich in beiden Stilrichtungen wohl und liebt als Blasmusiker auch die Bigband. In Fortführung des musikalischen Erbes  von Reiser Vater und Sohn leitet er Konzerte  mit der Querverbindung von  Volksmusik zu Mozart,  das wieder  eingeführte Tobi-Reiser-Adventsingen in der Aula, Passionssingen und CD-Aufnahmen  mit Kompositionen  seines Vorbildes. „Reisers Musik ist wie die Bibel des guten Geschmacks“, schwärmt der musikalische Erbe und erweist so dem Jubilar, der am 1. März 100 Jahre alt geworden wäre und dieses Wochenende in St. Johann gefeiert wird, seine besondere Reverenz.
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„Die Qualität im Ensemblespiel lernte ich beim Tobi“, resümiert der Musiker.  Seit  1981 ist er Bassist der von Reiser gegründeten Musiziergemeinschaften, seit dem  Tod von Tobias Reiser des jüngeren  im Jahre 1999 deren musikalischer Leiter. „Das Musikantische aus der  Volksmusik  war  Grundlage für mein musikalisches Weiterkommen“, betont  Radauer. Auf dieser Basis studierte der Absolvent des Musischen Gymnasiums auf dem Mozarteum Kontrabass, sein Talent und seine Musikalität erkannte auch [[Sándor Végh]], der langjährige Chef der „[[Camerata Academica]]“. Als der junge Mann 1989    in das  Salzburger Kammerorchester als Kontrabassist eintrat, blieb keine Zeit mehr zum Lernen  für die restlichen Prüfungen für das Jusstudium. Er  wurde freischaffender Musiker. Als Posaunist, Tubist und  mit dem Tenorhorn bringt  „Sepperl“, wie ihn Freunde nennen,  auch das  Rüstzeug als  (jetzt  karenzierter) Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Aigen mit. Tobias Reiser und  Sándor Végh nennt der Musiker in einem Zug als seine wichtigsten musikalischen Leitfiguren. Beide waren sie Vollblutmusikanten, jeder Experte seines Fachs. Radauer fühlt sich in beiden Stilrichtungen wohl und liebt als Blasmusiker auch die Bigband. In Fortführung des musikalischen Erbes  von Reiser Vater und Sohn leitet er Konzerte  mit der Querverbindung von  Volksmusik zu Mozart,  das wieder  eingeführte Tobi-Reiser-Adventsingen in der Aula, Passionssingen und CD-Aufnahmen  mit Kompositionen  seines Vorbildes. „Reisers Musik ist wie die Bibel des guten Geschmacks“, schwärmt der musikalische Erbe und erweist so dem Jubilar, der am 1. März 100 Jahre alt geworden wäre und dieses Wochenende in St. Johann gefeiert wird, seine besondere Reverenz.
  
 
== Leistungen ==
 
== Leistungen ==

Version vom 7. März 2007, 11:21 Uhr

Bildbeschreibung

Josef Radauer (* 18. April 1963) steht im Spannungsfeld der musikalischen Sparten Bigband, Wiener Klassik und Volksmusik: Er ist Solobassist bei der Camerata Salzburg und leitet die Ensembles von Tobi Reiser.

Leben

"Guaten Abend mitanand, grüass Gott allsamt. Erlaubts, dass i an Verschnaufa mach, i muass a wenig rasten.“ Vor dem „Eisernen Vorhang“ im Großen Salzburger Festspielhaus steht ein kleiner Bub in Lederhose und Jopperl, über der Schulter eine große Bassgeige. Es ist der „Lungauer“ aus Tobi Reisers Hirtenspiel beim Salzburger Adventsingen. Couragiert erzählt er von der Verkündigung auf einem Feld in „Zederhaus hinten“ und von seinem mühsamen Weg in die Stadt. Vier Jahre lang, von 1970 bis 1974, war Josef Radauer aus Salzburg-Aigen in dieser Rolle beim Adventsingen. Der damals Siebenjährige hatte alle Mühe, sein übergroßes Instrument zu halten, geschweige denn, es zu spielen. Aber er überzeugte Lehrmeister und Publikum. Der Sepperl war ein grandioser „Lungauer“: still, bescheiden, etwas langsam im Reden und im Spiel, sicher im Gesang und im Musizieren mit den Gleichaltrigen. „Die Qualität im Ensemblespiel lernte ich beim Tobi“, resümiert der Musiker. Seit 1981 ist er Bassist der von Reiser gegründeten Musiziergemeinschaften, seit dem Tod von Tobias Reiser des jüngeren im Jahre 1999 deren musikalischer Leiter. „Das Musikantische aus der Volksmusik war Grundlage für mein musikalisches Weiterkommen“, betont Radauer. Auf dieser Basis studierte der Absolvent des Musischen Gymnasiums auf dem Mozarteum Kontrabass, sein Talent und seine Musikalität erkannte auch Sándor Végh, der langjährige Chef der „Camerata Academica“. Als der junge Mann 1989 in das Salzburger Kammerorchester als Kontrabassist eintrat, blieb keine Zeit mehr zum Lernen für die restlichen Prüfungen für das Jusstudium. Er wurde freischaffender Musiker. Als Posaunist, Tubist und mit dem Tenorhorn bringt „Sepperl“, wie ihn Freunde nennen, auch das Rüstzeug als (jetzt karenzierter) Kapellmeister der Trachtenmusikkapelle Aigen mit. Tobias Reiser und Sándor Végh nennt der Musiker in einem Zug als seine wichtigsten musikalischen Leitfiguren. Beide waren sie Vollblutmusikanten, jeder Experte seines Fachs. Radauer fühlt sich in beiden Stilrichtungen wohl und liebt als Blasmusiker auch die Bigband. In Fortführung des musikalischen Erbes von Reiser Vater und Sohn leitet er Konzerte mit der Querverbindung von Volksmusik zu Mozart, das wieder eingeführte Tobi-Reiser-Adventsingen in der Aula, Passionssingen und CD-Aufnahmen mit Kompositionen seines Vorbildes. „Reisers Musik ist wie die Bibel des guten Geschmacks“, schwärmt der musikalische Erbe und erweist so dem Jubilar, der am 1. März 100 Jahre alt geworden wäre und dieses Wochenende in St. Johann gefeiert wird, seine besondere Reverenz.

Leistungen

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