Ottavio Mosto: Unterschied zwischen den Versionen

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==Leben und Werk==
 
==Leben und Werk==
Der aus Padua stammende Künstler war vor allem in Salzburg und Prag tätig. Am 2. Jänner 1690 erhielt er den Auftrag, für den Mirabellgarten Skulpturen zum Thema der vier Jahreszeiten und 14. Juli 1690 zum Thema der vier Elemente anzufertigen. Seine letzten Jahre verbrachte Mosto in Prag. Hier war er vor 1697 auf Einladung des Grafen Thun-Hohenstein tätig, und schuf nächst dem Toskana-Palais die Statue des Erzengels Michael und für die Karlsbrücke die Statuengruppe des hl. Wenzel sam Engeln. Er galt in Böhmen als führende Vertreter des barocken Illusionismus.
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Der aus Padua stammende Künstler war vor allem in Salzburg und Prag tätig. Er lernte u.a. bei dem bekannten Barockbildhauer Gian Lorenzo Bernini. Mit seiner Frau hatte Maria Francesca hatte er zwei Töchter, Anna Maria Theresia und Evrozina Margaret Lucretia und den Sohn Anton Wenzel. Er starb im Alter von 42 Jahren. Seine Arbeit wird vielfach als dekoratives barockes Werk wahrgenommen, das an die Arbeiten seines Lehrherren nicht ganz heranreicht. 
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Am 2. Jänner 1690 erhielt er den Auftrag, für den Mirabellgarten Skulpturen zum Thema der vier Jahreszeiten und 14. Juli 1690 zum Thema der vier Elemente anzufertigen. Seine letzten Jahre verbrachte Mosto in Prag. Hier war er vor 1697 auf Einladung des Grafen Thun-Hohenstein tätig, und schuf nächst dem Toskana-Palais die Statue des Erzengels Michael und für die Karlsbrücke die Statuengruppe des hl. Wenzel sam Engeln. Er galt in Böhmen als führende Vertreter des barocken Illusionismus.
  
 
===Kunstwerke in Salzburg===
 
===Kunstwerke in Salzburg===

Version vom 1. Mai 2016, 10:29 Uhr

Ottavio Mosto, auch Octavio, (* um 1659 Padua, † 1701 Prag)[1] war ein italienischer Stuckateur und Bildhauer, der zeitweise in Salzburg tätig war und insbesondere im Jahr 1690 verschiedene Marmorskulpturen für den Mirabellgarten schuf.

Leben und Werk

Der aus Padua stammende Künstler war vor allem in Salzburg und Prag tätig. Er lernte u.a. bei dem bekannten Barockbildhauer Gian Lorenzo Bernini. Mit seiner Frau hatte Maria Francesca hatte er zwei Töchter, Anna Maria Theresia und Evrozina Margaret Lucretia und den Sohn Anton Wenzel. Er starb im Alter von 42 Jahren. Seine Arbeit wird vielfach als dekoratives barockes Werk wahrgenommen, das an die Arbeiten seines Lehrherren nicht ganz heranreicht. Am 2. Jänner 1690 erhielt er den Auftrag, für den Mirabellgarten Skulpturen zum Thema der vier Jahreszeiten und 14. Juli 1690 zum Thema der vier Elemente anzufertigen. Seine letzten Jahre verbrachte Mosto in Prag. Hier war er vor 1697 auf Einladung des Grafen Thun-Hohenstein tätig, und schuf nächst dem Toskana-Palais die Statue des Erzengels Michael und für die Karlsbrücke die Statuengruppe des hl. Wenzel sam Engeln. Er galt in Böhmen als führende Vertreter des barocken Illusionismus.

Kunstwerke in Salzburg

Mosto wurde vom hochfürstlichen Obersthofmarschall-Amt zur Anfertigung folgender Marmorskulpturen herangezogen:

  • vier Marmorstatuen, symbolisierend je eine Jahreszeit (Auftrag vom 2. Jänner 1690 um je 200 Gulden);
  • vier „doppelte Statuen“ (Auftrag vom 14. Juli 1690 um je 500 Gulden, dazu das Eisenzeug und zwei Hilfsarbeiter zwei Wochen lang für jede Gruppe) – die vier sogenannten Raptusgruppen[2], die um das zentrale Springbrunnenbecken des Mirabellgartens stehen und die vier Elemente verbildlichen:
    • Element Erde: Hades entführt Persephone
    • Element Feuer: Äneas rettet seinen Vater Anchises aus dem brennenden Troja
    • Element Luft: Herkules erwürgt den Riesen Antäus
    • Element Wasser: Raub der schönen Helena

Die Statuen der vier Jahreszeiten sind hier die römischen Göttinnen Flora (Frühling), Ceres (Sommer), Pomona (Herbst) und Vesta (Winter), die zusammen mit vier weiteren antiken Göttinnen auf der inneren südlichen Balustrade stehen.

Mosto schuf auch die Stuckaturen der Thun'schen Kapelle in der Salzburger Franziskanerkirche.

Ottavio Mosto war mit einer winheimischen Person verheiratet.[3]

Prag

Hier schuf er[4]

  • die Stuckfassade der Kirche St. Jakob (Kostel Svatého Jakuba) in Prag (1695) mit Reliefs: Szenen aus dem Leben der Hll. Jakob, Franz von Assisi und Antonius von Padua;[5]
  • die Statue des Hl. Michael an der Ecke des Palais Thun-Hohenstein
  • Die Dekoration des Palais Kaiserstein auf der Prager Kleinseite
  • den Sockel der Wenzel-Statue an der Auffahrt zur Prager Burg

In Prag wurde auch sein Sohn Anton Wenzel geboren, der ebenfalls Bildhauer wurde und im Jahr 1734 in Salzburg heiratete.

Quellen

  • Artikel „Mosto Ottavio“ auf kralovskacesta.cz (Website über den „Königsweg“ [Kralovská Cesta] in Prag)
  • Friedrich Pirckmayer, Notizen zur Bau- und Kunstgeschichte Salzburgs, in: Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde (MGSLK) 43, 1903, S. 191-340, Abschnitt „Mirabell“ S. 235-247 [hier: S. 236], S. 255.
  • Franz Martin, Eintrag „Mosto, Ottavio“, in: Ulrich Thieme, Felix Becker, Hans Vollmer (Hg.): Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart, Fünfundzwanzigster Band (Leipzig 1931) S. 192; gestützt auf
    • Pirckmayer aaO p. 26, 65 [Seitenangabe offenbar nach einer selbständigen Veröffentlichung des vorgenannten MGSLK-Beitrages];
    • Österreichische Kunsttopographie 13 (1914), S. 159f., 206;
    • Franz Martin, Salzburg. Ein Führer (1923), S. 58;
    • denselben, Kunstgeschichte von Salzburg (Wien 1925), S. 124, 126;
    • Lreg.-Arch. Hfk. Ca. Dni. 1729;
    • Dompfarrmatriken.
  • Hubert Profanter, Projekt "Artisti Italiani in Austria" > Künstlerverzeichnis >Ottavio Mosto, unter Verweisung auf
    • die Vorigen (Pirckmayer, Martin) und
    • Anton Eckardt, Die Kunst in Salzburg während des XVII. Jahrhunderts. Strassburg 1910. S.112.

Fußnoten

  1. Lebensdaten nach dem unter den Quellen angeführten Artikel „Mosto Ottavio“ auf www.kralovskacesta.cz.
  2. Raptusgruppe: Von lateinisch raptus, "Raub", "Entführung" – in der Bildenden Kunst Darstellung einer Entführung. Bekannte Beispiele sind der Raub der Amymone, der Raub der Europa, der Raub der Sabinerinnen und „Nessus raubt Dejanira” (Das grosse Kunstlexikon von P.W. Hartmann).
  3. Dieser Hinweis findet sich bei Hubert Profanter aaO. Deutsch ist im Hinblick auf das damalige Fürsterzbistum als Teil des heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation wohl als Einheimische zu deuten.
  4. „Mosto Ottavio“ auf www.kralovskacesta.cz.
  5. Madeleine Reincke, Baedecker Prag, S. 257; Julie Wood (Hg:) Le nuove Guide Oro: Praga, S. 161. Milano 2002. ISBN 88-365-2436-2. Michelin Carte e Guide: Praga e dintorni, S. 130.

Bildergalerien

Die vier Jahreszeiten oder römischen Gottheiten im Mirabellgarten

Die vier Raptusgruppen im Mirabellgarten

Weblinks

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