Munderfing: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. November 2015, 16:05 Uhr
Munderfing ist eine Gemeinde mit 2 858 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2014) in Oberösterreich im Bezirk Braunau am Inn im Innviertel.
Allgemeines
Munderfing grenzt im Norden an die Stadt Mattighofen und im Süden an die Gemeinde Lochen am See, die direkt an das Bundesland Salzburg, an den nördlichen Flachgau und den Mattsee grenzt. Munderfing hat auch Anteil am Kobernaußerwald, in dem seit 2014 der Windpark Munderfing, ein Windenergie-Projekt, in Betrieb ist. Dieser Windpark rief zahlreiche Bürgermeister von Flachgauer Gemeinden auf den Plan, die um ihren Fremdenverkehr angesichts "...„bis zu 200 Meter hoher Windkraftanlagen.." (Zitat Bürgermeister der Gemeinde Berndorf bei Salzburg Josef Guggenberger[1]) bangen.
Verkehr
Ddurch das Ortsgebiet führt von Süden nach Norden die Bahnlinie Braunau am Inn-Steindorf mit einem Bahnhof und zwei Haltestellen. Weiters verbindet die durch das Ortsgebiet führende Landesstraße die Salzburger Marktgemeinde Straßwalchen mit der innviertler Stadt Mattighofen.
Filialkirche St. Valentin
Kirche St. Valentin, Valentinhaft (Munderfing, Innviertel)
Die Filialkirche der Pfarre Munderfing liegt südlich von Munderfing am Rand einer Hochterrasse im Dörflein Valentinhaft.
Eine Sage erzählt, dass der heilige Wolfgang am Standort der späteren Kirche anwesend war. Auf der rechten Seite des Haupteingangs befindet sich ein Stein, in dem sich eine armdicke krumme Öffnung befindet, durch welche der heilige Wolfgang den Türriegel innen betätigt haben soll. Die Anwesenheit des Heiligen ist für die Zeit zwischen 974 und 976 belegt. Urkundlich wurde die Kirche 1179 erstmals erwähnt.
Valentinhaft war früher als Wallfahrtsort bekannt, da der Kirchenpatron als Helfer bei der „Hinfallenden Krankheit“ (Epilepsie) galt. Hauptwallfahrtstag war der 7. Jänner, der Festtag des heiligen Valentin von Rätien.
Die heutige Kirche wurde am 29. April 1458 vom Weihbischof von Passau, Sigmund von Salona, geweiht. Kaiser Joseph II. ließ sie 1786 sperren, die gesamten Kirchengeräte mussten an die neu errichtete Pfarre Überackern abgegeben werden. Die Kirche wurde zur Versteigerung ausgeschrieben und zum Abbruch bestimmt. Als auch die dritte Versteigerung ergebnislos blieb, haben am 24. Februar 1791 elf Ortschaften des Landgerichtes Friedburg ein Gesuch eingereicht, um die Kirche als „Lokalkaplanei“ zu erhalten und dadurch den drohenden Abbruch zu verhindern. Nachdem das Ansuchen abgewiesen worden war, kaufte schließlich Mathias Gerner, Müller in Achenlohe, das Gotteshaus im selben Jahr.
Der Abbruchsbefehl wurde ignoriert und der spätere Besitzer Anton Huber verkaufte das Gebäude an fünf Bauern weiter. Erst 1833 wurde die Kirche wieder zum Gottesdienst zugelassen und nach und nach instand gesetzt. Konsistorialrat Hofstötter, Pfarrer von Munderfing, ließ die Kirche in den 1960er Jahren renovieren und damit vor dem Verfall retten. Seit einer neuerlichen Renovierung in den vergangenen Jahren erstrahlt sie im neuen Glanz.
Inneres
Durch ein gotisches Portal im Turm betritt man das Innere. Den Chorraum überspannt noch das ursprüngliche gotische Netzrippengewölbe mit Rippen aus Tuffstein, das Hauptschiff ein frühbarockes Gewölbe mit Perlstab-Stuckaturen.
Der Hochaltar stammt aus dem Jahr 1646 und ist in Spätrenaissance-Formen gestaltet. Darauf stehen drei gotische Figuren aus dem Vorgängeraltar von 1459: In der Mitte der Kirchenpatron Valentin als Bischof mit zwei Kranken zu seinen Füßen. Links der heilige Sebastian (Pestpatron) und rechts der heilige Florian. Das ovale Bild im Auszug zeigt eine Kreuzigungsszene. Bekrönt wird der Altar von einer Figur des Pestpatrons Rochus.
Der linke Seitenaltar enthält ein Gemälde einer Madonna im Blumenkranz. Links steht die Figur des heiligen Erasmus mit einer Seilwinde, rechts die des heiligen Wolfgang mit einem Kirchenmodell. Der rechte Seitenaltar aus dem Jahr 1660 zeigt das letzte Abendmahl und die Heiligen Antonius (links) und Josef (rechts).
Kanzel und Empore stammen aus der Zeit um 1720. Die Empore ist mit Darstellungen der zwölf Apostel bemalt. An der rechten Seitenwand befindet sich ein frühbarockes Fresko mit der Darstellung des Hochaltars.
Im Jahr 2015 wurde von Dorfbewohnern berichtet, dass einmal im Monat ein Gottesdienst stattfindet.
Bildergalerie
Weblink
Quellen
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Munderfing"
- ↑ "Salzburger Woche", Ausgabe "Flachgauer Nachrichten", 27. Mai 2014
- http://www.valentinhaft.at/
- Andreas Hirsch, Bad Reichenhall, Textgestaltung Abschnitt Filialkirche St. Valentin