Tschechische Republik: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Juni 2015, 09:45 Uhr
Die Tschechische Republik (auch: Tschechien) ist ein mitteleuropäischer Staat.
Historische Bezüge, Salzburgbezug
Das Gebiet der heutigen Tschechischen Republik gehörte von 1438 bis 1918 zum Habsburgerreich, das heißt: von 1804 bis 1918 zum Kaisertum Österreich und von 1867 bis 1918 zur (österreichischen Hälfte der) Österreichisch-Ungarischen Monarchie. Von 1918 bis 1938 und von 1945 bis 1992 bildete es mit dem der Slowakei einen gemeinsamen Staat (Tschechoslowakei), in der NS-Zeit bildete das tschechischsprachige Kerngebiet das "Protektorat Böhmen und Mähren". Es wies bis nach dem Zweiten Weltkrieg einen beträchtlichen deutschsprachigen Bevölkerungsanteil auf, der besonders in den Grenzgebieten und den historischen Städten ansässig war.
Das Gebiet der heutigen Tschechischen Republik umfasst die historischen Länder:
- Königreich Böhmen (Hauptstadt: Prag [tschechisch: Praha]),
- Markgrafschaft Mähren (Hauptstadt: Brünn [tschechisch: Brno]) und
- Österreichisch- oder Mährisch-Schlesien (von Schlesien musste die habsburgische Thronerbin Maria Theresia im Jahr 1742 den größten Teil an Preußen abtreten [danach „Preußisch-Schlesien“ oder einfach „Schlesien“ genannt; heute zu Polen gehörig], der kleinere Teil [danach „Österreichisch-Schlesien“ genannt] blieb bei Österreich; von Österreichisch-Schlesien kam nach dem Ersten Weltkrieg ein kleiner, östlich gelegener Teil an Polen; seither ist für den nunmehr tschechischen Teil Schlesiens eher die Bezeichnung „Mährisch-Schlesien“ [bisweilen auch „Tschechisch-Schlesien“] gängig).
Von diesen drei historischen Gebieten der Tschechischen Republik ist Böhmen, sowohl der Fläche (ca. 52.000 km², das sind zwei Drittel des Staatsgebiets) als auch der Bevölkerung nach, das bei Weitem größte, Mährisch-Schlesien das bei Weitem kleinste.
Zu den historischen Zäsuren Böhmens und Mährens gehört die vergebliche Empörung der Stände gegen die habsburgisch-katholische Herrschaft (1618: Zweiter Prager Fenstersturz, 1620: Schlacht am Weißen Berg), in deren Gefolge etliche auswärtige (HabsburgerHabsburg]]treue) Adelsgeschlechter in Böhmen und Mähren zu Besitz kamen - wovon zB Liechtenstein, Lichtenstein-Kastelkorn, Lodron und Schwarzenberg später auch in Bezug zu Salzburg traten.
Böhmen
Bedeutende Städte Böhmens sind insbesondere in historischer Hinsicht
- Prag (tschechisch: Praha) in Zentralböhmen,
- Budweis (tschechisch: České Budějovice) in Südböhmen,
- Pilsen (tschechisch: Plzeň) in Westböhmen,
- Eger (tschechisch: Cheb) in Westböhmen,
- Reichenberg (tschechisch: Liberec) in Nordböhmen,
- Königgrätz (tschechisch: Hrádec Kralové) in Ostböhmen.
Ein Salzburger Erzbischof böhmischer Herkunft war Adalbert III. von Böhmen.
Mähren
Bedeutende Städte Mährens sind insbesondere in historischer Hinsicht
- Brünn (tschechisch: Brno) in Südmähren,
- Olmütz (tschechisch: Olomouc) in Nordmähren,
- Kremsier (tschechisch: Kroměříž) in Nordmähren,
- Iglau (tschechisch: Jihlava) an der Grenze zu Böhmen.
In Südmähren, nahe der österreichischen Grenze, liegen Orte, die mit der Geschichte des Fürstenhauses Liechtenstein verbunden sind: Eisgrub (tschechisch: Lednice) und Nikolsburg (tschechisch: Mikulov).
Ein Salzburger Fürsterzbischof schlesisch-mährischer Herkunft war Jakob Ernst Graf Liechtenstein.
Schlesien
Von den Städten Österreichisch-Schlesiens sind in historischer Hinsicht am ehesten zu erwähnen:
- Troppau (tschechisch: Opava),
- Teschen (tschechisch: Český Těšín; polnischer Teil: Cieszyn),
- Ostrau (tschechisch: Ostrava),
- Jägerndorf (tschechisch: Krnov).
Quellen, Weblinks
Eigenartikel, gestützt ua. auf
- Wikipedia-Artikel „Tschechien“
- Wikipedia-Artikel „Böhmen“
- Wikipedia-Artikel „Mähren“
- (Schlesien:)
- Wikipedia-Artikel „Schlesien“
- Wikipedia-Artikel „Österreichisch-Schlesien“
- Wikipedia-Artikel „Mährisch-Schlesien“