Hüttschlag: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. März 2015, 09:00 Uhr
| Karte | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | St. Johann/Pg. (JO) |
| Fläche: | 97,18 km² |
| Geografische Koordinaten: | 47°10'33" N 13°13'54" O |
| Höhe: | 1 030 m ü. A. |
| Einwohner: | 886 (1. Jänner 2013) |
| Postleitzahl(en): | 5612 |
| Vorwahl: | 0 64 17 |
| Gemeindekennziffer: | 50 413 |
| Gliederung Gemeindegebiet: | 3 Katastralgemeinden |
| Gemeindeamt: | 5612 Hüttschlag Nr. 19 |
| Offizielle Website: | www.hüttschlag.net |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Hans Toferer (ÖVP) |
| Gemeindevertretung (2014): | 13 Mitglieder: 8 ÖVP 5 SPÖ |
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1869 | 505 |
| 1880 | 470 |
| 1890 | 513 |
| 1900 | 520 |
| 1910 | 622 |
| 1923 | 585 |
| 1934 | 619 |
| 1939 | 637 |
| 1951 | 690 |
| 1961 | 781 |
| 1971 | 886 |
| 1981 | 906 |
| 1991 | 906 |
| 2001 | 974 |
| 2011 | 915 |
Hüttschlag ist eine Gemeinde im Großarltal im Pongau im Land Salzburg. Ein Teil des Gemeindegebiets gehört seit 1991 zum Nationalpark Hohe Tauern. Hüttschlag ist seit 2008 ein Bergsteigerdorf.
Geografie
Geografische Lage
Hüttschlag befindet sich ca. 8 km südlich von Großarl im Großarltal im Land Salzburg. Durch das Gemeindegebiet fließt der Großarler Ache.
Höchste Erhebung in Hüttschlag ist der Keeskogel (2.884 m). Dies ist auch der einzige Gletscher im Großarltal.
Ortsgliederung
Hüttschlag besteht aus den Katastralgemeinden Hüttschlag (620), Karteis (236) und See (118). Die Katastralgemeinden bilden dabei gleichzeitig die Ortsteile.
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben.
Nachbargemeinden
Folgende Nachbargemeinden hat Hüttschlag: Großarl im Norden, Kleinarl im Osten, Muhr im Nordosten, Malta im Süden, Bad Gastein im Nordwesten und Hofgastein im Westen.
Klima
Das lokale Klima in Hüttschlag entspricht der kontinental geprägten (tief-)montanen Höhenstufe mit milden bis heißen Sommern und kalten Wintern.
Die durchschnittliche Jahrestemperatur liegt bei 8,1 °C. Die durchschnittliche jährliche Niederschlagsmenge liegt bei 1298 Millimeter. Der meiste Niederschlag fällt im Juli mit durchschnittlich 191 Millimeter, der wenigste im Februar, März und November mit durchschnittlich 70 Millimeter.
Erreichbarkeit
Von der Tauernautobahn A10 von München, Wien, Salzburg oder Villach kommend bis zur Ausfahrt Bischofshofen. Auf der B311 (Pinzgauer Bundesstraße) weiter nach St. Johann im Pongau, weiter entlang der L109 (Großarler Landesstraße) nach Großarl und weiter bis nach Hüttschlag.
Verkehr
Die L109 verläuft durch das Großarltal. In Hüttschlag gibt es keinen Bahnhof. Stündlich fährt ein Bus von St. Johann im Pongau über Großarl nach Hüttschlag. Das Großarltal ist vom Durchzugsverkehr nicht betroffen, daher herrscht im gesamten Tal nur mäßiges Verkehrsaufkommen.
Geschichte
Bereits im 5. Jahrhundert wurde das Großarltal von aus dem Kärntner Raum kommenden Slawen besiedelt, was sich noch heute in den Namen Karteis, Tofern und Moritzen widerspiegelt. Die später einfallenden Bajuwaren verdrängten die Slawen und besiedelten das Tal dauerhaft. Seit dem Jahr 1000 war das Erzbistum Salzburg Grundherr. Ebenfalls in diese Zeit soll die Errichtung der ersten Kapelle fallen.
Um 1130 wurde vermutlich ein erster Steig ins Tal errichtet. Der Name "Arla" wandelte sich im Laufe der Zeit über "Arela", "Urla", "Michel-Arl" und "Mehrere Arl" zum heute gültigen Großarltal. Spuren von Schrammeisen, Holzkeilen und Spitzhacken in den alten Stollen lassen auf einen Kupfer- und Schwefelbergbau im 14. und 15. Jahrhundert schließen.
1672 wurde das Großarltal ein selbständiger Landgerichtsbezirk. 1675 wurde Hüttschlag zum Vikariat erhoben, 1879 weihte Erzbischof Maximilian Gandolf von Khuenburg die neu errichtete Kirche zum heiligen Josef. Im 17. Jahrhundert kam es zu einer rasanten Ausbreitung des lutherischen Glaubens, der aus den umliegenden Tälern ins Dorf getragen wurde. In den Jahren von 1731 bis 1732 mussten im Zuge der Protestantenvertreibung insgesamt rund 1 100 Evangelische ihre Heimat zwangsweise verlassen.
1755 wurde im "Mesnerhaus" (erbaut 1735) erstmals der Unterricht abgehalten. Bis 1905 wurden zwei Klassenräume zugebaut. 1962 kam es zur Einweihung des neuen Volksschulgebäudes, daneben bestand von 1940 bis 1972 noch ein Unterrichtsraum in Maurach. 1955 wurde schließlich die Hauptschule im benachbarten Großarl erbaut.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Bauwerke
- Pfarrkirche
Parks
Seit 1. Jänner 1991 ist Hüttschlag bei den Nationalpark Hohe Tauern Gemeinden dabei.
Vereine
Die Bewohner von Hüttschlag legen großen Wert auf Brauchtum und Volkskultur. Es bestehen zahlreiche Vereine, die die althergebrachten Bräuche erhalten, so u.a. die Trachtenmusikkapelle Hüttschlag, der Kirchenchor, der Rhythmische Chor, die Bauernschützen Hüttschlag, die Klöcker und Herreiter, die Freiwillige Feuerwehr Hüttschlag, die Bergrettung Hüttschlag, der Kameradschaftsbund Hüttschlag.
Regelmäßige Veranstaltungen
- Salzburger Bergadvent
- Blasius Schlenkerfahrt
- Pfingstfest
- Bauernherbsteröffnung und Kirchtag
Kulinarische Spezialitäten
Hüttschlag ist Teil der Genuss Region Großarltaler Bergbauernkäse. Verschiedene Käsespezialitäten werden produziert und zum Verkauf angeboten.
Wirtschaft und Infrastruktur
In Hüttschlag haben sich über die Jahre einige Klein- und Mittelbetriebe angesiedelt. Sie sind bedeutende Arbeitgeber für die Einwohner.
Tourismus
Der Tourismus ist ein weiteres Standbein in Hüttschlag. Zahlreiche Vermieter in jeder Unterkunftskategorie und 3 Hotels bieten rund 550 Gästebetten. Hüttschlag gehört gemeinsam mit Großarl zur Urlaubsregion Großarltal.
Sommertourismus
Das Bergsteigen und Wandern steht im Sommer im Mittelpunkt von Hüttschlag. Aufgrund seiner höchsten Dichte an bewirtschafteten Almen im Salzburger Land hat das Großarltal den Beinamen "Das Tal der Almen" erhalten. Im Großarltal werden insgesamt rund 400 km markierte Wanderwege in unterschiedlichen Schwierigkeitsstufen und und ca. 40 bewirtschaftete Almen angeboten. Im Sommer kann man in Hüttschlag auch Mountainbiken, Klettern oder Fischen. Es gibt auch einen Spielplatz, einen Sportplatz und einen Beachvolleyball-Platz.
Wintertourismus
Ein kostenloser Skibus bringt die Gäste zur Skischaukel Großarltal-Dorfgastein, die Teil von Ski amadé ist. Dort gibt es rund 80 Pistenkilometer und zahlreiche moderne Aufstiegshilfen. Folgende Aktivitäten werden in Hüttschlag im Winter angeboten: Langlaufen, Winterwandern, Eisstockschießen, Rodeln, Skitouren gehen, Schneeschuhwandern sowie Pferdeschlittenfahrten.
Ansässige Unternehmen
- Landhotel Gasthof Almrösl
- Hotel Hüttenwirt
- Hotel Oberkarteis
- Tischlerei Huber
- Almsommer Trachtenmode
- Gasthof Talwirt
- Bauernladenstüberl
- Aschaustüberl
- Kaminstadl
- ADEG-Markt
- Schaidreiter GmbH
Bürgermeister
- Hauptartikel: Bürgermeister der Gemeinde Hüttschlag
Städtepartnerschaften
Seit 1989 besteht mit der hessischen Gemeinde Borken (Deutschland) ein Partnerschaftsvertrag.
Persönlichkeiten
- Rupert Schaidreiter (* 1920, † 2009), Altbürgermeister
- Josef Kendlbacher
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Franziska Huttegger (* 1906 in Hüttschlag; † 1. Juni 1937 ebenda), Schriftstellerin
- Hermann Steinlechner (* 1938), ehemaliger Bürgermeister (ÖVP) der Pongauer Marktgemeinde Schwarzach im Pongau
Weblinks
- Eintrag in der deutschsprachigen Wikipedia zum Thema "Hüttschlag"
Quellen
- Website der Gemeinde Hüttschlag
- Österreichische Ortsdatenbank
- Statistik Austria
- SAGIS - SAlzburger Geographisches InformationsSystem
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