| − | Das Stammwappen der Hagenauer zeigt einen grünen Dreiberg mit Hagenbaum im Schild. Über dem Schild der Helm, der bei der bayrischen (und späteren salzburger) Linie von einem Flug, und bei der niederösterreichischen und oberösterreichischen Linie von Büffelhörnern geziert wurde. Die Helmdecke ist rot-weiß tingiert. Das Wappen ist ein redendes Wappen, wobei der Hagenbaum für "Hagen" und der Dreiberg für "Au" steht. Seit der ersten Hälfte des [[12. Jahrhundert]]s findet man das Wappen an Grabstätten, später auch in Kirchen und an weltlichen Gebäuden. Vom [[14. Jahrhundert|14.]] bis ins [[19. Jahrhundert]] haben sich an Urkunden angehängte Siegel mit dem Hagenauer-Wappen erhalten. Die Gestaltung dieser Siegel variierte über etliche Jahrhunderte bei stets gleichbleibendem Wappen, je nach dem Zeitgeschmack und Können des Siegelschneiders. Der Dreiberg ist ein Begriff aus der Heraldik und bezeichnet einen Hügel mit wenigstens drei Wölbungen. Durch die ebenfalls verwendete Blasonierung "Berg" und später auch "Hügel", war es zu falschen Darstellungen in Wappenbüchern gekommen. Der Dreiberg ist in manchen Siegeln als solcher schwer erkennbar und wurde vereinzelt auch als gebogener Schildfuß oder als "Berg" ohne Wölbungen dargestellt. Die nebenstehende Abbildung des Wappens der niederösterreichischen Linie der Hagenauer aus Siebmacher´s Wappenbuch von 1918 - Der Niederösterreichische Landständische Adel (IV. Band, 4. Abteilung, 1. Teil, Tafel 74) ist diesbezüglich falsch, der Hügel müßte ein Dreiberg sein ([[Hagenauer - Theorien über die Herren von Hagenau|s.h.]]). Die Darstellung des Hagenbaums, der in der Literatur manchmal auch als Hagenstrauch blasoniert wurde, variierte in persönlichen Siegeln. Er wurde als Hagenbaum mit schrägem gestümmelten Ast, als gekrümmter Hagenbaum mit schrägem Ast, als Hagenbaum zwischen zwei schrägen Ästen, als Hagenbaum mit Ästchen, als belaubter Hagenbaum, als Hagenbaum von Zweigen umkränzt oder als Hagenbaum mit seitlich Zweigen dargestellt. Im 17. Jahrhundert erhielten die Hagenauer in Salzburg die Bestätigung ihres Wappens mit Wappenbesserung durch den kaiserlichen Palatin. Das Schild wurde durch einen Sporn geteilt, darin das alte Stammwappen mit grünem Dreiberg und dem Hagenbaum, seitlich davon zwei auffliegende schwarze Adler auf goldenem Grund, die Decken nun in den Farben Salzburgs (rot-weiß, schwarz-gold). Der Helm mit Kleinod hatte einen Flug als Helmzier. In der Barockzeit wurde mitunter auch ein wachsender Greif mit entwurzeltem Hagenbaum als Helmzier verwendet, dessen symbolische Bedeutung jedoch nicht bekannt ist. Aus dem Jahr 1137 stammt die älteste Darstellung des Wappens, das auf dem Epitaph des Reimprecht von Hagenau abgebildet ist (heute Stift St. Pölten, Niederösterreich). | + | Das Stammwappen der Hagenauer zeigt einen grünen Dreiberg mit Hagenbaum im Schild. Über dem Schild der Helm, der bei der bayrischen (und späteren salzburger) Linie von einem Flug, und bei der niederösterreichischen und oberösterreichischen Linie von Büffelhörnern geziert wurde. Die Helmdecke ist rot-weiß tingiert. Das Wappen ist ein redendes Wappen, wobei der Hagenbaum für "Hagen" und der Dreiberg für "Au" steht. Seit der ersten Hälfte des [[12. Jahrhundert]]s findet man das Wappen an Grabstätten, später auch in Kirchen und an weltlichen Gebäuden. Vom [[14. Jahrhundert|14.]] bis ins [[19. Jahrhundert]] haben sich an Urkunden angehängte Siegel mit dem Hagenauer-Wappen erhalten. Die Gestaltung dieser Siegel variierte über etliche Jahrhunderte bei stets gleichbleibendem Wappen, je nach dem Zeitgeschmack und Können des Siegelschneiders. Der Dreiberg ist ein Begriff aus der Heraldik und bezeichnet einen Hügel mit wenigstens drei Wölbungen. Durch die ebenfalls verwendete Blasonierung "Berg" und später auch "Hügel", war es zu falschen Darstellungen in Wappenbüchern gekommen. Der Dreiberg ist in manchen Siegeln als solcher schwer erkennbar und wurde vereinzelt auch als gebogener Schildfuß oder als "Berg" ohne Wölbungen dargestellt. Die nebenstehende Abbildung des Wappens der niederösterreichischen Linie der Hagenauer aus Siebmacher´s Wappenbuch von 1918 - Der Niederösterreichische Landständische Adel (IV. Band, 4. Abteilung, 1. Teil, Tafel 74) ist diesbezüglich falsch, der "Hügel" müßte ein Dreiberg sein ([[Hagenauer - Theorien über die Herren von Hagenau|s.h.]]). Die Darstellung des Hagenbaums, der in der Literatur manchmal auch als Hagenstrauch blasoniert wurde, variierte in persönlichen Siegeln. Er wurde als Hagenbaum mit schrägem gestümmelten Ast, als gekrümmter Hagenbaum mit schrägem Ast, als Hagenbaum zwischen zwei schrägen Ästen, als Hagenbaum mit Ästchen, als belaubter Hagenbaum, als Hagenbaum von Zweigen umkränzt oder als Hagenbaum mit seitlich Zweigen dargestellt. Im 17. Jahrhundert erhielten die Hagenauer in Salzburg die Bestätigung ihres Wappens mit Wappenbesserung durch den kaiserlichen Palatin. Das Schild wurde durch einen Sporn geteilt, darin das alte Stammwappen mit grünem Dreiberg und dem Hagenbaum, seitlich davon zwei auffliegende schwarze Adler auf goldenem Grund, die Decken nun in den Farben Salzburgs (rot-weiß, schwarz-gold). Der Helm mit Kleinod hatte einen Flug als Helmzier. In der Barockzeit wurde mitunter auch ein wachsender Greif mit entwurzeltem Hagenbaum als Helmzier verwendet, dessen symbolische Bedeutung jedoch nicht bekannt ist. Aus dem Jahr 1137 stammt die älteste Darstellung des Wappens, das auf dem Epitaph des Reimprecht von Hagenau abgebildet ist (heute Stift St. Pölten, Niederösterreich). |
| | Interessant sind auch die Wappendarstellungen in den symbolträchtigen Familiengrüften der Hagenauer zu [[Petersfriedhof|St. Peter]] in Salzburg. ''"Die heraldischen Elemente verloren ihren Eigenwert und wurden zum Teil wieder rein dekorativ eingesetzt als bloße Füllung üppig gestalteter Kartuschen."'' So in der Gruft Nr. XV, in der sich sein Erbauer, der Handelsherr Georg Hagenauer (* 1649, † 1736), bestatten ließ. Manche Historiker haben vermutet, dass es sich auf Grund der vielen alt-testamentarischen Zitate in einem großen Gemälde in der Gruft, um die letzte Ruhestätte eines Mitgliedes aus einem Geheimbund handeln könnte. Das Hagenauer-Wappen wurde auf eine ovale, konvexe Metallplatte gemalt, die von einer reich verzierten und vergoldeten Kartusche umrahmt ist. Links und rechts vom Familienwappen wurde Georg mit seinen Frauen und Kindern dargestellt (links die Herren, rechts die Frauen). Das barocke Wappen ist hier in üppiger und symbolträchtiger Art und Weise dargestellt. Man hatte die richtige Blasonierung (in der Heraldik die fachsprachliche Beschreibung eines Wappens), wie bei vielen Wappendarstellungen des Hochbarocks, auf Kosten naturalistischer Darstellung und Symbolik verändert. Die Blasonierung des gebesserten Adelswappens für Georg Hagenauer im heute noch erhaltenen Wappenbrief von 1686 lautete: ''"auf grünem Dreiberg ein "Hagenstrauch" (-baum)"''. Auf der Gruft steht auf dem Dreiberg ein belaubter Hagenbaum, was man als Symbol für das erneut aufblühende Geschlecht deuten könnte. In seinem Testament hatte Georg Hagenauer auch vermerkt: ''"damit ... der Hagenauerische Name nit gleich vergessen werde"''. Am (heraldisch) rechten Berg sind zusätzlich drei kleinere Bäume (oder Sträucher), die offenbar als Symbol für die drei Söhne Georgs gedeutet werden können. Seitlich im Wappen befinden sich die auffliegenden Adler der Wappenmehrung, auf dem Turnierhelm ein offener Flug (durch die Wappenbesserung ein wachsender Greif/Adler mit entwurzeltem Hagenstrauch). | | Interessant sind auch die Wappendarstellungen in den symbolträchtigen Familiengrüften der Hagenauer zu [[Petersfriedhof|St. Peter]] in Salzburg. ''"Die heraldischen Elemente verloren ihren Eigenwert und wurden zum Teil wieder rein dekorativ eingesetzt als bloße Füllung üppig gestalteter Kartuschen."'' So in der Gruft Nr. XV, in der sich sein Erbauer, der Handelsherr Georg Hagenauer (* 1649, † 1736), bestatten ließ. Manche Historiker haben vermutet, dass es sich auf Grund der vielen alt-testamentarischen Zitate in einem großen Gemälde in der Gruft, um die letzte Ruhestätte eines Mitgliedes aus einem Geheimbund handeln könnte. Das Hagenauer-Wappen wurde auf eine ovale, konvexe Metallplatte gemalt, die von einer reich verzierten und vergoldeten Kartusche umrahmt ist. Links und rechts vom Familienwappen wurde Georg mit seinen Frauen und Kindern dargestellt (links die Herren, rechts die Frauen). Das barocke Wappen ist hier in üppiger und symbolträchtiger Art und Weise dargestellt. Man hatte die richtige Blasonierung (in der Heraldik die fachsprachliche Beschreibung eines Wappens), wie bei vielen Wappendarstellungen des Hochbarocks, auf Kosten naturalistischer Darstellung und Symbolik verändert. Die Blasonierung des gebesserten Adelswappens für Georg Hagenauer im heute noch erhaltenen Wappenbrief von 1686 lautete: ''"auf grünem Dreiberg ein "Hagenstrauch" (-baum)"''. Auf der Gruft steht auf dem Dreiberg ein belaubter Hagenbaum, was man als Symbol für das erneut aufblühende Geschlecht deuten könnte. In seinem Testament hatte Georg Hagenauer auch vermerkt: ''"damit ... der Hagenauerische Name nit gleich vergessen werde"''. Am (heraldisch) rechten Berg sind zusätzlich drei kleinere Bäume (oder Sträucher), die offenbar als Symbol für die drei Söhne Georgs gedeutet werden können. Seitlich im Wappen befinden sich die auffliegenden Adler der Wappenmehrung, auf dem Turnierhelm ein offener Flug (durch die Wappenbesserung ein wachsender Greif/Adler mit entwurzeltem Hagenstrauch). |