Bad Gastein: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 31. Oktober 2013, 14:43 Uhr
| Karte | |
|---|---|
| Basisdaten | |
| Politischer Bezirk: | St. Johann im Pongau (JO) |
| Fläche: | 170,73 km² |
| Geografische Koordinaten: | 47°06'52" N 13°08'07" O |
| Höhe: | 1 002 m ü. A. |
| Einwohner: | 4 271 (1. Jänner 2013) |
| Postleitzahl: | 5640 |
| Vorwahl: | 0 64 34 |
| Gemeindekennziffer: | 50 403 |
| Gliederung Gemeindegebiet: | 3 Katastralgemeinden |
| Gemeindeamt: | Karl-Heinrich-Waggerl-Straße 29 5640 Bad Gastein |
| Offizielle Website: | www.bad-gastein.at |
| Politik | |
| Bürgermeister: | Gerhard Steinbauer(ÖVP) |
| Gemeinderat (2009): | 25 Mitglieder: 11 ÖVP 8 SPÖ 1 ULB 1 FPÖ |
| Bevölkerungs- entwicklung | |
|---|---|
| Datum | Einwohner |
| 1869 | 922 |
| 1880 | 1 126 |
| 1890 | 1 394 |
| 1900 | 1 659 |
| 1910 | 2 350 |
| 1923 | 2 668 |
| 1934 | 3 493 |
| 1939 | 4 367 |
| 1951 | 5 048 |
| 1961 | 5 742 |
| 1971 | 5 301 |
| 1981 | 5 580 |
| 1991 | 5 662 |
| 2001 | 5 838 |
| 2011 | 4 390 |
Bad Gastein ist eine Gemeinde im südlichen Pongau.
Geografie
Geografische Lage
Der berühmte und viel besuchte (Welt-)Kurort liegt im Süden des Salzburger Landes auf einer Anhöhe im südlichen Gasteinertal. Seinen besonderen Reiz verdankt das ehemals schwer zugängliche Gebirgsdorf den aus der "Belle Époque"[1] stammenden Hotelpalästen, die dem Ort ein großstädtisches Flair inmitten einer wunderbaren, pittoresken und spektakulären Gebirgskulisse verleihen.
Die Gemeinde liegt fast am südlichen Ende des Gasteinertals auf 1 000 m ü. A. auf einer Anhöhe, unterhalb des westlich gelegenen Stubnerkogels. Im Gemeindegebiet teilt sich das Gasteinertal in das südöstlich führende Kötschachtal und den weiteren Verlaufs des Gasteintals nach Böckstein. Das Gemeindezentrum liegt rund 140 m höher als der Gasteinertal-Talschluss im Ortsteil Badbruck.
Das Gemeindegebiet erstreckt sich über 170,73 km² und die Länge der Gemeindegrenze liegt bei 74,76 km. Die Bevölkerungsdichte beträgt 26 Einwohner/km². Bad Gastein ist flächenmäßig die größte Gemeinde des Pongaus.
Neben dem Stubnerkogel im Westen erhebt sich der Graukogel im Westen.
Durch den Ort fließt die Gasteiner Ache, die im Ortsgebiet den Gasteiner Wasserfall bildet. Aus dem Kötschachtal mündet im Ortsteil Badbruck der Kötschachbach.
Ortsgliederung
Die politische Gemeinde Bad Gastein besteht aus den drei Katastralgemeinden Badgastein, Böckstein und Remsach, wobei nach Fläche und Einwohner gerechnet Böckstein mit seinem gebirgigen "Hinterland" (bis zur Landesgrenze an den Hohen Tauern) die größte Katastralgemeinde darstellt. Seit dem 18. Jahrhundert bildet die Gasteiner Ache am "Plateau" eine Trennlinie, deren südlich anschließender Teil mit dem "Comini-Viertel" und der "Patschgsiedlung" zu "Hinterbaden", heute "Böckstein", gehört. In diesem Bereich gehen etliche heutige Ortsnamen auf karantanisch-frühsüdslawische Sprachwurzeln zurück. Bad Gastein gehört mit seinem Böcksteiner Anteil zum Nationalpark Hohe Tauern, aus welchem der Bereich von Sportgastein ausgenommen ist. Im Zentrum Sportgasteins (dieses ohne Dauersiedlung) befindet sich die große Naßfeldalm, die unter strengstem Landschaftsschutz steht.
Weiters wird die Gemeinde in folgende Ortschaften unterteilt:
- Böckstein 2 765
- Bad Gastein 1 920
- Badbruck 372
- Hinterschneeberg 211
- Kötschachdorf 299
- Kötschachtal (Bad Gastein) 155
- Remsach 116
Anmerkung: In kursiver Schrift wird die Einwohnerzahl der Ortschaften nach dem Stand der Volkszählung aus dem Jahr 2001 angegeben.
Nachbargemeinden
Im Süden grenzt die Gemeinde an die Kärntner Gemeinden Mallnitz und Flattach, im Westen an die Pinzgauer Marktgemeinde Rauris, im Norden an die Pongauer Marktgemeinde Bad Hofgastein, im Osten an die Gemeinde Hüttschlag und im Nordosten an die Marktgemeinde Großarl.
Geschichte
Die älteste Darstellung Bad Gasteins ist mit 1690 datiert. Südwestlich der Gemeinde lag eines der ergiebigsten Tauerngold-Abbaureviere des Erzbistums Salzburg im Radhausberg-Massiv. Seine höchste Blütezeit erlebte der nunmehrige Kurort im 19. Jahrhundert. Persönlichkeiten wie Erzherzog Johann, Kaiser Franz Joseph I., der deutsche Kaiser Wilhelm I. und König Leopold II. von Belgien kurten regelmäßig in Bad Gastein. Zahlreiche Hotels entstanden in dieser Zeit.
Im 20. Jahrhundert waren unter anderem Dirigent Arturo Toscanini (1937), Bundeskanzler Leopold Figl (1952), Schauspieler Georg Thomalla, der Schah von Persien oder der saudische König Ibn Saud I. in Bad Gastein zu Besuch.
Ein weiterer Meilenstein in der Geschichte war die Ski-WM Badgastein 1958. Sie war das erste Sportgroßereignis in Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg und das erste, das im Fernsehen übertragen wurde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Zu Beginn des 21. Jahrhunderts bereitet der Gemeinde der fortschreitende Verfall einiger Denkmal geschützter Objekte im Zentrum der Gemeinde große Sorgen, die von Franz Duval erworben wurden. Entgegen der Zusagen von Duval, diese zu revitalisieren, ist bis 2011 nichts geschehen und die Gebäude befinden sich teilweise in bereits sehr schlechtem Zustand. Siehe dazu den Salzburgwiki-Beitrag Gasteiner Hotelbauten.
Theater
Museen
Bauwerke
- Gasteiner Hotelbauten
- Historischer Bad Gasteiner Bahnhof 2010 im Paket mit den Bahnhöfen Angertal und Böckstein von den ÖBB an eine private schwedische Investorengruppe verkauft
- Gusseisenbrunnen in Böckstein
- Der mehrstöckige Brunnen gilt als erster Gusseisenbrunnen Europas und wurde auf der Pariser Weltausstellung von 1878 als Sensation gepriesen. Kaiser Franz Joseph I. schenkte ihn 1881 der Gemeinde Bad Gastein und ließ ihn vor dem heutigen Kurhaus Rader im Ortszentrum von Altböckstein aufstellen. 1984 wurde der Brunnen restauriert und erstrahlt seither wieder im alten Glanz.
- Die Nikolauskirche gilt als ältestes unverändertes Bauwerk des gesamten Gasteinertals und stammt aus dem 14. Jahrhundert. Sie wurde nicht (!) als "Knappenkirche" erbaut und war seit 1622 offizielle Vikariatskirche (neben der damals untergeordneten Preimskirche, der heutigen Pfarrkirche). Sie besitzt in ihrem Inneren eine kunsthistorisch wertvolle, spätgotische Freskenreihe des Meisters von Schöder und eine Wurzel Jesse Darstellung (der Familie Främinger) und stellt ein im Land Salzburg einzigartiges architektonisches Juwel mittelalterlicher Baukunst dar (Einstützen-Zentralraumkirche in der Parler Tradition).
- Böcksteiner Kirche Maria zum Guten Rat
- Montansiedlung Altböckstein
- Felsentherme Gastein
- Comini-Villa
- Kraftwerk am Wasserfall
Parks
Seit 1. Jänner 1991 ist Bad Gastein bei den Nationalpark Hohe Tauern Gemeinden mit 95,71 Quadratkilometern dabei.
Naturdenkmäler
- Die drei Wasserfälle verfügen gemeinsam über eine Fallhöhe von 341 m. Der Obere und der Untere Wasserfall liegen ihren Namen entsprechend knapp oberhalb bzw. unterhalb des Ortszentrums, wobei vor allem der Untere Wasserfall von der ehemaligen Grabenbäckerquelle oder dem Kraftwerk aus bewundert, ein beeindruckendes Erlebnis darstellt.
- Der eigentlich als „Gasteiner Wasserfall“ verstandene Mittlere Wasserfall trennt das Ortszentrum in zwei, durch die 1840 erbaute Wasserfallbrücke verbundene Teile. Er wird seit jeher als das Wahrzeichen Gasteins bezeichnet und ist beliebtes Motiv vieler Postkarten und Urlaubsbilder.
- Die im Zuge des Eisenbahnbaus zu Beginn des 20. Jahrhunderts freigelegten drei Gletschermühlen befinden sich beim Poserplatz, an der Gasteiner Straße oberhalb des ehemaligen Hotel Söntgens und direkt im Ortszentrum hinter der Parkgarage.
- Sportgastein/Naßfelder Tal mit den Wasserfällen Kessel-, Schleier- und Bärenfall, erreichbar über die Gasteiner Alpenstraße
Sport
Im Februar 1958 war Bad Gastein Austragungsort der Alpinen Ski-WM. Seit 2007 ist der Damen Tenniszirkus mit den Gastein Ladies im Juli zu Gast.
Vereine
Gasteiner Kulturkreis, FC Bad Gastein (Fußball), Verein Montandenkmal Altböckstein;
Regelmäßige Veranstaltungen
Wirtschaft und Infrastruktur
Grundlage für die Wirtschaft bilden 17 Thermalquellen, die mit 40° C zu Tage treten sowie im Winter die Skigebiete.
Fremdenverkehr
2010 wurden im gesamten Gasteinertal 2,47 Millionen Nächtigungen gezählt. Mit 1,18 Millionen Übernachtungen liegt dabei Bad Gastein knapp vor Bad Hofgastein mit 1,10 Millionen. Die Gasteiner Bergbahnen AG investieren in mehreren Jahren (Stand Jänner 2011) rund 70 Millionen Euro in Aufstiegshilfen und Beschneiungsanlagen. Die zu Bad Gastein zählenden Wintersportgebiete sind das Skigebiet Schlossalm - Angertal - Stubnerkogel, der Graukogel und das Skigebiet in Sportgastein. Gespurte Winterwanderwege, Loipen zum Langlaufen und Schlittenhundefahrten im Naßfeld komplettieren das Wintersportangebot.
Die Felsentherme Gastein zieht seit ihrem Umbau im Jahr 2004 rund 200 000 Besucher jährlich an.
1996 zählte die Gemeinde 885 000 Übernachtungen, weniger als im Jahr zuvor. Dann wurde wieder investiert und 2001 konnten 1 112 000 Nächtigungen registriert werden. Für 2012 erwartete die Gemeinde 1 130 000 Nächtigungen.
Beherberungsbetriebe
Europäischer Hof, Grand Hotel Gasteinerhof, Grand Hotel de l´Europe (Bad Gastein), Hotel Salzburger Hof, Hotel Sonngastein, Ski Lodge Reineke, Grandhotel Straubinger, Hotel Wildbad u.a.
Verkehr
Bad Gastein liegt an der B 167, der Gasteiner Straße, die von Lend im Salzachtal durchs Gasteinertal zur Zugverladestelle der Tauernschleuse in Böckstein führt. Seit 20. September 1905 fährt die Tauernbahn durch das Gasteinertal und verbindet so Bad Gastein mit Salzburg und Kärnten.
Ansässige Unternehmen
Gasteiner Mineralwasser, Gasteiner Bergbahnen AG, Bad Gasteiner Kur- und KongressbetriebsgesmbH
Politik
Bürgermeister
- Hauptartikel: Bürgermeister der Gemeinde Bad Gastein
Persönlichkeiten
- Angelo Comini (* 13. September 1839 in Artegna, Friaul, Italien, † 16. Mai 1916 ebenda) bedeutendster Baumeister in der Geschichte Gasteins
- Franz Xaver Franzmair (* 22. Februar 1901 in Timelkam, Oberösterreich, † 13. Mai 1988 in Salzburg), Hotelier und Baumeister (Hotelanlagen, Felsenbad), Ehrenbürger Bad Gasteins
- Gerhard Garstenauer, * 22. Jänner 1925 in Fusch), Architekt (Felsenbad, Kongresszentrum, Sport-Gastein)
- Georg Thomalla (* 14. Februar 1915 in Kattowitz, Oberschlesien, heute Polen, † 25. August 1999 in Starnberg, Bayern, Deutschland), Schauspieler
- Erwin Wexberg (* 12. Februar 1889 in Wien, † 10. Jänner 1957 in Washington, Vereinigte Staaten von Amerika), Individualpsychologe und Arzt (Schüler Alfred Adlers)
- S. Karl Huber (* 25. Mai 1907 in Salzburg, † 15. Jänner 1978 ebenda), Architekt
- Josef Wessicken (* 10. August 1837 in Salzburg; † 19. Oktober 1918 ebenda), Architekt
- Alois Windischbauer (* 8. Jänner 1846 in Wels, Oberösterreich, † 22. Jänner 1917 in Bad Gastein), Hotelier, Begründer der Windischbauer-Dynastie (Hotel Elisabethpark, Hotel Kaiserhof, Hotel Gasteinerhof, Hotel Savoy, Hotel Regina, Hotel Astoria und Hotel Söntgen
- Heinrich Zimburg (* 18. Mai 1895 in Mährisch-Weißkirchen; † 30. März 1978 in Sankt Johann im Pongau) Kurdirektor von 1934 bis 1964], Lokalhistoriker und Herausgeber der Bad Gasteiner Badeblätter von 1935 bis 1970
Töchter und Söhne der Gemeinde
- Hauptartikel: Töchter und Söhne der Gemeinde Bad Gastein
Ehhrenbürger der Gemeinde Bad Gastein
- Hauptartikel: Ehrenbürger der Gemeinde Bad Gastein
- Franz Xaver Franzmair
- Eckart Witzigmann
- Karl Heinrich Waggerl
Literatur
- Gruber, Fritz: Mosaiksteine zur Geschichte Gasteins und seiner Salzburger Umgebung, Bad Gastein 2012, 528 Seiten, 838 wissenschaftliche Anmerkungen, Eigenverlag des Rotary Clubs Bad Gastein: rb-badgastein@rotary.at, ISBN 978-3-200-02728-2.
- Gruber, Fritz: Die Strochner-Stiftung anno 1489 und die ältere Geschichte des Armenbadspitals in Badgastein, in: Roland Floimair (Hrg.) "Salzburg Dokumentationen" Nr. 99, Salzburg 1989, S. 11 bis S. 80. heute "Kurhotel Badehospiz"
- Gruber, Fritz: Aus der Vergangenheit der Pfarre Badgastein, in: Die Kirche St. Nikolaus in Badgastein, Bad Gastein 1989, S. 25 bis S. 88.
- Gruber, Fritz: Das alte Gastein (Bildband mit ausführlichen Texten), 1993.
- Gruber, Fritz: Hochalpine Straßenreste aus mittelalterlicher und frühneuzeitlicher Sicht, in: Andreas Lippert (Hrg.): Hochalpine Altstraßen im Raum Badgastein-Mallnitz, Böcksteiner Montana 10, VWGÖ Wien 1993, S. 277 bis S. 312.
- Gruber, Fritz: Altböckstein und die Jüngere Geschichte der Tauerngoldproduktion. (= Böcksteiner Montana; 1). 2., erweiterte Auflage 2005.
- Gruber, Fritz: Wanderführer Graukogel und Wanderführer Stubnerkogel, Bad Hofgastein, o. J.,76 und 64 Seiten, hrg. von der Gasteiner Bergbahnen AG.
- Krisch, Laurenz: Der Bad Gasteiner Karl Heinrich Waggerl. Gasteiner Museum, Bad Gastein 1996, 32 Seiten
- Krisch, Laurenz: Angelo Comini, der bedeutendste Baumeister in der Geschichte Bad Gasteins. Gasteiner Museum, Bad Gastein 1997, 48 Seiten
- Krisch, Laurenz: Der Salzburger Architekt Josef Wessicken und sein Wirken in Bad Gastein. Gasteiner Museum, Bad Gastein 2004, 48 Seiten
- Krisch, Laurenz: Der Bad Gasteiner Baumeister Franz Xaver Franzmair und seine Architekten. Gasteiner Museum, Bad Gastein 2005, 64 Seiten
- Krisch, Laurenz: Die Geschichte des Grand Hotel de l'Europe in Bad Gastein, Gasteiner Museum, Bad Gastein 2009, 80 Seiten.
- Zimburg, Heinrich: Die Geschichte Gasteins und des Gasteiner Tales. Braumüller, Wien 1948, 384 Seiten mit 66 Abbildungen.
Bildgalerie
Gusseisenbrunnen in Böckstein
Schloss Czernin in Böckstein
Weblinks
Quellen
- Statistik Austria
- die angeführte Literatur
- Salzburgwiki-Beiträge
- "Salzburger Nachrichten", 5. Februar 2011 und 23. Oktober 2012
- "Salzburger Woche", Ausgabe "Pongauer Nachrichten", 12. April 2012
- St. Johann, Großarltal, Kleinarltal, Kompass Wanderkarte 1:50.000
- SAGIS - SAlzburger Geographisches InformationsSystem
Fußnoten
| Städte und Gemeinden im Pongau | |
|
Stadtgemeinden:
Bischofshofen ∙
Radstadt ∙
St. Johann im Pongau ∙ | |
