Johann Nepomuk Ferdinand Prex: Unterschied zwischen den Versionen

Aus SALZBURGWIKI
Zur Navigation springen Zur Suche springen
(Die Seite wurde neu angelegt)
 
Zeile 1: Zeile 1:
Dr. '''Johann Nepomuk Ferdinand Prex''' (* [[1733]]; † [[1809]]) war ein Landschaftsphysiker in [[Zell am See|Zell im Pinzgau]], [[Radstadt]] und Salzburg.
+
Dr. '''Johann Nepomuk Ferdinand Prex''' (* 5. Oktober [[1733]] Salzburg Dompfarre; † [[1809]]) war ein Landschaftsphysiker in [[Zell am See|Zell im Pinzgau]], [[Radstadt]] und Salzburg.
  
 
== Leben ==
 
== Leben ==
 +
Johann Nepomuk Ferdinand Prex war Sohn des hochfürstlichen Leibkammerdieners Ferdinand Leopold und dessen Ehefrau (seit dem 10.5.1728) Josepha Joly.
 +
Immatrikulierte sich am 4. 12. 1744 als Rudimentist. Nach Studienabschluss (nicht in Wien) und der Ablegung des medizinischen Doktorats folgteneinige Jahre praktische Tätigkeit außerhalb der Residenzstadt Salzburg.
 +
 +
Ende 1765 bis Mitte 1768 absolvierte er eine Ausbildung als Geburtshelfer am weltberühmten Accouchier-hospital in Paris.<ref>Heinz Schüler, Nachrichten über Salzburger Arzte, Bader und Apotheker des 18. Jahrhunderts, in: Adler. Jb. d. heraldisch-genealogischen Gesellschaft, Bd. 13, Folge 3 (1986/87), S. 172.</ref> Nach Einschätzung von L. Mozart waren die 450 fl, die Prex als Stipendium bekommen hatte, für die Pariser Lebenshaltungskosten viel zu niedrig bemessen.<ref>Leopold Mozart an Lorenz Hagenauer am 9. Juni 1766, in: Mozart. Briefe und Aufzeichnungen. Hg. v. Wilhelm A. Bauern. Otto Erich Deutsch. Bd. 1 (Kassel-Basel-London 1962), S. 226.</ref> Dr Prex war als Arzt für ein zu gründendes, aber nie umgesetztes, Geburtshaus in Salzburg vorgesehen.<ref>Anregung des Collegium Medicum vom 4. April 178, Gunda Barth-Scalmani (1994): Die Reform des Hebammenwesens in Salzburg zwischen 1760 und 1815. – Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde – 134: 365 - 398, hier: 370-371.</ref> Prex gehörte zum engeren Freudeskreis der Familie Mozart.
 +
 +
Am 23. Jänner 1769 wurde Landschaftsphysicus supernumerarius (überzähliger Landschaftsphysikus) und Geburtshelfer, zugleich zuständig für die Ausbildung der Hebammen, mit dem Recht der freien Praxis.<ref>Heinz Schüler, Nachrichten über Salzburger Arzte, Bader und Apotheker des 18. Jahrhunderts, in: Adler. Jb. d. heraldisch-genealogischen Gesellschaft, Bd. 13, Folge 3 (1986/87), S. 172.</ref>
 +
 +
Nachdem er eine bislang unbekannte Zeit lang Landschaftsphysiker in Zell im Pinzgau gewesen war, wechselte er am 17. April 1788 als [[Bezirksärzte in Radstadt|Landschaftsphysiker nach Radstadt.]]<ref>SLA LAA A II. 07 a, Teil 2.</ref>
 +
 +
 +
Am 31.Juli 1805 wurde er mit Belassung seines bisherigen Einkommens pensioniert und verstarb am 19. Oktober 1809 in Salzburg.

Version vom 15. Dezember 2025, 15:06 Uhr

Dr. Johann Nepomuk Ferdinand Prex (* 5. Oktober 1733 Salzburg Dompfarre; † 1809) war ein Landschaftsphysiker in Zell im Pinzgau, Radstadt und Salzburg.

Leben

Johann Nepomuk Ferdinand Prex war Sohn des hochfürstlichen Leibkammerdieners Ferdinand Leopold und dessen Ehefrau (seit dem 10.5.1728) Josepha Joly. Immatrikulierte sich am 4. 12. 1744 als Rudimentist. Nach Studienabschluss (nicht in Wien) und der Ablegung des medizinischen Doktorats folgteneinige Jahre praktische Tätigkeit außerhalb der Residenzstadt Salzburg.

Ende 1765 bis Mitte 1768 absolvierte er eine Ausbildung als Geburtshelfer am weltberühmten Accouchier-hospital in Paris.[1] Nach Einschätzung von L. Mozart waren die 450 fl, die Prex als Stipendium bekommen hatte, für die Pariser Lebenshaltungskosten viel zu niedrig bemessen.[2] Dr Prex war als Arzt für ein zu gründendes, aber nie umgesetztes, Geburtshaus in Salzburg vorgesehen.[3] Prex gehörte zum engeren Freudeskreis der Familie Mozart.

Am 23. Jänner 1769 wurde Landschaftsphysicus supernumerarius (überzähliger Landschaftsphysikus) und Geburtshelfer, zugleich zuständig für die Ausbildung der Hebammen, mit dem Recht der freien Praxis.[4]

Nachdem er eine bislang unbekannte Zeit lang Landschaftsphysiker in Zell im Pinzgau gewesen war, wechselte er am 17. April 1788 als Landschaftsphysiker nach Radstadt.[5]


Am 31.Juli 1805 wurde er mit Belassung seines bisherigen Einkommens pensioniert und verstarb am 19. Oktober 1809 in Salzburg.

  1. Heinz Schüler, Nachrichten über Salzburger Arzte, Bader und Apotheker des 18. Jahrhunderts, in: Adler. Jb. d. heraldisch-genealogischen Gesellschaft, Bd. 13, Folge 3 (1986/87), S. 172.
  2. Leopold Mozart an Lorenz Hagenauer am 9. Juni 1766, in: Mozart. Briefe und Aufzeichnungen. Hg. v. Wilhelm A. Bauern. Otto Erich Deutsch. Bd. 1 (Kassel-Basel-London 1962), S. 226.
  3. Anregung des Collegium Medicum vom 4. April 178, Gunda Barth-Scalmani (1994): Die Reform des Hebammenwesens in Salzburg zwischen 1760 und 1815. – Mitt(h)eilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde – 134: 365 - 398, hier: 370-371.
  4. Heinz Schüler, Nachrichten über Salzburger Arzte, Bader und Apotheker des 18. Jahrhunderts, in: Adler. Jb. d. heraldisch-genealogischen Gesellschaft, Bd. 13, Folge 3 (1986/87), S. 172.
  5. SLA LAA A II. 07 a, Teil 2.