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| | Um den [[20. November]] sorgte ein Schreiben der Erzdiözese Salzburg für Aufsehen: Einem renommierten Kirchentheologen und Mitglied im Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz wurde untersagt, in der Kapelle von Schloss Goldenstein eine Messe zu zelebrieren. Hintergrund ist eine Veranstaltung am [[8. Dezember]], zu der die Nonnen ehemalige Schülerinnen zu einem kleinen Fest einladen. Im Rahmen dieser Feier war auch ein Dankgottesdienst geplant, den der Münchner Theologe Wolfgang F. Rothe leiten sollte. Rothe hatte zuvor sowohl die Schwestern als auch die Journalistin Edith Meinhart in kirchenrechtlichen Fragen beraten. Im Gegensatz zum mittlerweile pensionierten Pfarrer [[Johann Ebster]] (90), der die Messen für die Schwestern und Gläubigen üblicherweise unkompliziert übernimmt, legte Rothe Wert darauf, die offizielle Zustimmung der Eigentümer – sprich der Kirche – einzuholen. Obwohl die Erzdiözese zunächst ihre Genehmigung erteilt hatte, erfolgte heute überraschend sowohl aus Salzburg als auch aus Oberösterreich eine Absage. Generalvikar Harald Mattel teilte dem Münchner Theologen schriftlich mit: "Nach gemeinsamer Beratung der aktuellen Situation mit dem Stift Reichersberg muss ich Ihnen leider mitteilen, dass bis zur Klärung der Situation der Schwestern und der Klostergemeinschaft keine Gottesdienste von unserer Seite erlaubt sind." Die Erzdiözese und das Stift Reichersberg betonten, dass es ihnen wichtig sei, zunächst offene Fragen zu klären und eine geordnete Struktur herzustellen.<ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=1257459122855115&set=a.168626818405023 facebook.com], 21. November 2025 [[InfoMediaWorx]]</ref> | | Um den [[20. November]] sorgte ein Schreiben der Erzdiözese Salzburg für Aufsehen: Einem renommierten Kirchentheologen und Mitglied im Betroffenenbeirat der Deutschen Bischofskonferenz wurde untersagt, in der Kapelle von Schloss Goldenstein eine Messe zu zelebrieren. Hintergrund ist eine Veranstaltung am [[8. Dezember]], zu der die Nonnen ehemalige Schülerinnen zu einem kleinen Fest einladen. Im Rahmen dieser Feier war auch ein Dankgottesdienst geplant, den der Münchner Theologe Wolfgang F. Rothe leiten sollte. Rothe hatte zuvor sowohl die Schwestern als auch die Journalistin Edith Meinhart in kirchenrechtlichen Fragen beraten. Im Gegensatz zum mittlerweile pensionierten Pfarrer [[Johann Ebster]] (90), der die Messen für die Schwestern und Gläubigen üblicherweise unkompliziert übernimmt, legte Rothe Wert darauf, die offizielle Zustimmung der Eigentümer – sprich der Kirche – einzuholen. Obwohl die Erzdiözese zunächst ihre Genehmigung erteilt hatte, erfolgte heute überraschend sowohl aus Salzburg als auch aus Oberösterreich eine Absage. Generalvikar Harald Mattel teilte dem Münchner Theologen schriftlich mit: "Nach gemeinsamer Beratung der aktuellen Situation mit dem Stift Reichersberg muss ich Ihnen leider mitteilen, dass bis zur Klärung der Situation der Schwestern und der Klostergemeinschaft keine Gottesdienste von unserer Seite erlaubt sind." Die Erzdiözese und das Stift Reichersberg betonten, dass es ihnen wichtig sei, zunächst offene Fragen zu klären und eine geordnete Struktur herzustellen.<ref>[https://www.facebook.com/photo/?fbid=1257459122855115&set=a.168626818405023 facebook.com], 21. November 2025 [[InfoMediaWorx]]</ref> |
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| − | ==== 26. November: Überraschende Wendung: Propst Grasl unterbreitet einen nicht annehmbaren Vertrag ==== | + | ==== 26. November: Überraschende Wendung: Propst Grasl unterbreitet eine nicht annehmbare Vereinbarung ==== |
| | Am Mittwoch, den [[26. November]], hatte der Propst, vertreten durch Sprecher und Krisenkommunikator Harald Schiffl, den Schwestern einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der "bis auf Weiteres" den Verbleib ermöglicht. Das Treffen fand in der Gemeinde Elsbethen statt. Die Schwestern nahmen nicht persönlich teil. Mit am Tisch saßen [[Bürgermeister der Gemeinde Elsbethen|Bürgermeister]] [[Matthias Herbst]] ([[ÖVP]]), der stets seine Rolle als Vermittler angeboten hatte, sowie als Vertreterin der Nonnen ihre ehemalige Schülerin Christina Wirtenberger und einer der Unterstützer. | | Am Mittwoch, den [[26. November]], hatte der Propst, vertreten durch Sprecher und Krisenkommunikator Harald Schiffl, den Schwestern einen Lösungsvorschlag unterbreitet, der "bis auf Weiteres" den Verbleib ermöglicht. Das Treffen fand in der Gemeinde Elsbethen statt. Die Schwestern nahmen nicht persönlich teil. Mit am Tisch saßen [[Bürgermeister der Gemeinde Elsbethen|Bürgermeister]] [[Matthias Herbst]] ([[ÖVP]]), der stets seine Rolle als Vermittler angeboten hatte, sowie als Vertreterin der Nonnen ihre ehemalige Schülerin Christina Wirtenberger und einer der Unterstützer. |
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| | Nun oblag es den Schwestern, ob die Vereinbarung mit dem Propst unterzeichnet wird. Auch für vier Helferinnen sind Unterschriftenfelder vorgesehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nonnen-goldenstein-propst-schwestern-188419225 sn.at], 27. November 2025</ref> | | Nun oblag es den Schwestern, ob die Vereinbarung mit dem Propst unterzeichnet wird. Auch für vier Helferinnen sind Unterschriftenfelder vorgesehen.<ref>[https://www.sn.at/salzburg/chronik/nonnen-goldenstein-propst-schwestern-188419225 sn.at], 27. November 2025</ref> |
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| − | ==== 28. November: Die Schwestern lehnen den angebotenen Vertrag ab ==== | + | ==== 28. November: Die Schwestern lehnen die angebotene Vereinbarung ab ==== |
| | Der Anwalt der Nonnen empfahl den Schwestern, die achtseitige Vereinbarung nicht zu unterschreiben. Es ist ein Knebelvertrag. Der Wortlaut im Vertrag erinnere den Anwalt an "Verträge in Nordkorea". Der Advokat spricht von "geistig unhygienischen Forderungen" und von einer "Hochnäsigkeit" des Propstes. In einem Telefonat mit den "[[Salzburger Nachrichten]]" sagt Schwester Bernadette: "Es war versprochen, dass wir bis zu unserem Lebensende hier sein dürfen. Das hat der Propst gebrochen, das muss gesagt werden." | | Der Anwalt der Nonnen empfahl den Schwestern, die achtseitige Vereinbarung nicht zu unterschreiben. Es ist ein Knebelvertrag. Der Wortlaut im Vertrag erinnere den Anwalt an "Verträge in Nordkorea". Der Advokat spricht von "geistig unhygienischen Forderungen" und von einer "Hochnäsigkeit" des Propstes. In einem Telefonat mit den "[[Salzburger Nachrichten]]" sagt Schwester Bernadette: "Es war versprochen, dass wir bis zu unserem Lebensende hier sein dürfen. Das hat der Propst gebrochen, das muss gesagt werden." |
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