| − | Obwohl die Errichtung der [[Gebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Salzburg|Universitätsgebäude]] bereits politisch weitgehend fixiert war, erzielten die durch den Schauspieler Herbert Fux, den Bäckermeister [[Richard Hörl]] und den Richter [[Eckehart Ziesel]] vereinigten Bürgerinitiativen, dass sich neben dem eigentlichen "Vordenker" Hans Sedlmayr weitere prominente Persönlichkeiten für den Erhalt der Freisaal-Wiesen einsetzten, z. B. Altlandeshauptmann und Altbundeskanzler [[Josef Klaus]], Pater Thomas Michels [[OSB]], einer der Gründer der [[Paris-Lodron-Universität Salzburg|Volluniversität]] im Jahr [[1963]], sowie auch der Dichter [[Peter Handke]], welcher der Gegend zwischen [[Moosstraße]] und Hellbrunner Allee im Jahr [[1983]] auch ein literarisches Denkmal schenkte.<ref>Handke, Peter (1983): ''Der Chinese des Schmerzes.'' Berlin: Suhrkamp-Verlag, Kapitel 1</ref> | + | Obwohl die Errichtung der [[Gebäude der Naturwissenschaftlichen Fakultät an der Universität Salzburg|Universitätsgebäude]] bereits politisch weitgehend fixiert war, erzielten die durch den Schauspieler Herbert Fux, den Bäckermeister [[Richard Hörl]] und den Richter [[Eckehart Ziesel]] vereinigten Bürgerinitiativen, dass sich neben dem eigentlichen "Vordenker" Hans Sedlmayr weitere prominente Persönlichkeiten für den Erhalt der Freisaal-Wiesen einsetzten, z. B. Altlandeshauptmann und Altbundeskanzler [[Josef Klaus (Politiker)|Josef Klaus]], Pater Thomas Michels [[OSB]], einer der Gründer der [[Paris-Lodron-Universität Salzburg|Volluniversität]] im Jahr [[1963]], sowie auch der Dichter [[Peter Handke]], welcher der Gegend zwischen [[Moosstraße]] und Hellbrunner Allee im Jahr [[1983]] auch ein literarisches Denkmal schenkte.<ref>Handke, Peter (1983): ''Der Chinese des Schmerzes.'' Berlin: Suhrkamp-Verlag, Kapitel 1</ref> |
| | Die Altstadt-Universität wurde so Realität. Als sich auch die ''[[Salzburger Nachrichten]]'' mit einem Leitartikel am [[23. Juni]] [[1977]] kurz vor der Gemeinderatswahl auf die Seite der Grünlandschützer stellten, das "schwindlige Mikro-Manhattan beim [[Hauptbahnhof Salzburg|Bahnhof]] als Spottgeburt aus Rücksichtslosigkeit und Beton" bezeichneten und feststellten, dass sich "Salzburgs Murksokratie anschickte, dem vorstädtischen Mikro-Manhattan im Süden bei [[Hellbrunn]] ein Gegenstück zu verpassen", schlug nach einem Leitartikel in den ''Salzburger Nachrichten'' von [[Clemens M. Hutter]] mit dem Titel "Die Salzburger Murksokratie" auch die öffentliche Meinung um.<ref>Salzburger Nachrichten, 23. Juni 1077, S. 1f: ''Die Salzburger Murksokratie''.</ref> Die Bürgerinitiative kandidierte für die [[Gemeinderatswahl 1977 (Stadt Salzburg)|Gemeinderatswahl 1977]] und erreichte am [[2. Oktober]] 1977 zwei Mandate, die Herbert Fux und Richard Hörl zugewiesen wurden. Bei der nächsten [[Gemeinderatswahl 1982 (Stadt Salzburg)|Gemeinderatswahl]] im Jahr [[1982]] wurden sogar sechs Mandate und ein Regierungssitz für die [[Bürgerliste]] erreicht.<ref>[[Johannes Straubinger|Straubinger, Johannes]] (2009): ''Sehnsucht Natur'', Band 2: ''Ökologisierung des Denkens''. Salzburg: ''Books on Demand'', S. 170–195.</ref> Auf Initiative von [[Salzburger Stadtsenat|Stadtrat]] [[Johannes Voggenhuber]], der Ende April [[1984]] einen konkreten Diskussionsentwurf für eine Grünlanddeklaration vorlegte, wurde ein Expertengremium eingerichtet, dem neben Vertretern der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] auch die Landesplanung, der Gemeindeverband, die [[Arbeiterkammer Salzburg|Arbeiterkammer]], die [[Wirtschaftskammer Salzburg|Wirtschaftskammer]], die [[Landwirtschaftskammer Salzburg|Landwirtschaftskammer]] und der [[Regionalverband Salzburg-Stadt und Umgebungsgemeinden]] angehörten.<ref>Jung, Daniela (2000): ''Das politische Tauziehen um den Grüngürtel für den Salzburger Ballungsraum von 1984 bis 1999 - eine raumordnungspolitische Fallstudie.'' Diplomarbeit [[Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg|Geisteswissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg]], S. 83.</ref> Im Rahmen des Expertengremiums wurde zwischen Herbst 1984 und Juni [[1985]] die Deklaration "Geschütztes Grünland" fertig ausgearbeitet und am [[28. Juni]] 1985 als "heiliger Schwur" des Gemeinderates beschlossen.<ref>Voggenhuber, Johannes (1986): Deklaration geschütztes Grünland. - In: Dieter Steiner, Hrsg.: Das Salzburg-Projekt. Entwurf einer europäischen Stadt. Architektur -Politik - Öffentlichkeit. Wien: Falter-Verlag, S. 48-55.</ref> Die Politiker wollten dadurch 3 500 Hektar gewidmetes Grünland auf Dauer erhalten und darin keine Bauten und Maßnahmen zulassen, die diesem Ziel widersprechen. | | Die Altstadt-Universität wurde so Realität. Als sich auch die ''[[Salzburger Nachrichten]]'' mit einem Leitartikel am [[23. Juni]] [[1977]] kurz vor der Gemeinderatswahl auf die Seite der Grünlandschützer stellten, das "schwindlige Mikro-Manhattan beim [[Hauptbahnhof Salzburg|Bahnhof]] als Spottgeburt aus Rücksichtslosigkeit und Beton" bezeichneten und feststellten, dass sich "Salzburgs Murksokratie anschickte, dem vorstädtischen Mikro-Manhattan im Süden bei [[Hellbrunn]] ein Gegenstück zu verpassen", schlug nach einem Leitartikel in den ''Salzburger Nachrichten'' von [[Clemens M. Hutter]] mit dem Titel "Die Salzburger Murksokratie" auch die öffentliche Meinung um.<ref>Salzburger Nachrichten, 23. Juni 1077, S. 1f: ''Die Salzburger Murksokratie''.</ref> Die Bürgerinitiative kandidierte für die [[Gemeinderatswahl 1977 (Stadt Salzburg)|Gemeinderatswahl 1977]] und erreichte am [[2. Oktober]] 1977 zwei Mandate, die Herbert Fux und Richard Hörl zugewiesen wurden. Bei der nächsten [[Gemeinderatswahl 1982 (Stadt Salzburg)|Gemeinderatswahl]] im Jahr [[1982]] wurden sogar sechs Mandate und ein Regierungssitz für die [[Bürgerliste]] erreicht.<ref>[[Johannes Straubinger|Straubinger, Johannes]] (2009): ''Sehnsucht Natur'', Band 2: ''Ökologisierung des Denkens''. Salzburg: ''Books on Demand'', S. 170–195.</ref> Auf Initiative von [[Salzburger Stadtsenat|Stadtrat]] [[Johannes Voggenhuber]], der Ende April [[1984]] einen konkreten Diskussionsentwurf für eine Grünlanddeklaration vorlegte, wurde ein Expertengremium eingerichtet, dem neben Vertretern der [[Stadtgemeinde Salzburg|Stadtgemeinde]] auch die Landesplanung, der Gemeindeverband, die [[Arbeiterkammer Salzburg|Arbeiterkammer]], die [[Wirtschaftskammer Salzburg|Wirtschaftskammer]], die [[Landwirtschaftskammer Salzburg|Landwirtschaftskammer]] und der [[Regionalverband Salzburg-Stadt und Umgebungsgemeinden]] angehörten.<ref>Jung, Daniela (2000): ''Das politische Tauziehen um den Grüngürtel für den Salzburger Ballungsraum von 1984 bis 1999 - eine raumordnungspolitische Fallstudie.'' Diplomarbeit [[Kultur- und Gesellschaftswissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg|Geisteswissenschaftliche Fakultät der Universität Salzburg]], S. 83.</ref> Im Rahmen des Expertengremiums wurde zwischen Herbst 1984 und Juni [[1985]] die Deklaration "Geschütztes Grünland" fertig ausgearbeitet und am [[28. Juni]] 1985 als "heiliger Schwur" des Gemeinderates beschlossen.<ref>Voggenhuber, Johannes (1986): Deklaration geschütztes Grünland. - In: Dieter Steiner, Hrsg.: Das Salzburg-Projekt. Entwurf einer europäischen Stadt. Architektur -Politik - Öffentlichkeit. Wien: Falter-Verlag, S. 48-55.</ref> Die Politiker wollten dadurch 3 500 Hektar gewidmetes Grünland auf Dauer erhalten und darin keine Bauten und Maßnahmen zulassen, die diesem Ziel widersprechen. |