Änderungen

keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 17: Zeile 17:  
Die eben dargelegten Verbreitungsverhältnisse der Cholera in Wien sind keineswegs von localer Bedeutung die Krankheit hat sich überall so oder in ähnlicher Weise verhalten.
 
Die eben dargelegten Verbreitungsverhältnisse der Cholera in Wien sind keineswegs von localer Bedeutung die Krankheit hat sich überall so oder in ähnlicher Weise verhalten.
 
Was nun die angeführten Thatsachen bezüglich eines Schlusses auf das mehr minder wahrscheinliche, diessjährige Betroffenwerden unserer Stadt von der Seuche anbelangt, so ist vorerst allerdings die gegenwärtige Jahreszeit die schwüle Sommerhitze ein Moment, dessen Bedeutung nicht zu übersehen ist; da eben die Wärme einen wesentlichen Einfluss auf die Cholera-Propagation nimmt.
 
Was nun die angeführten Thatsachen bezüglich eines Schlusses auf das mehr minder wahrscheinliche, diessjährige Betroffenwerden unserer Stadt von der Seuche anbelangt, so ist vorerst allerdings die gegenwärtige Jahreszeit die schwüle Sommerhitze ein Moment, dessen Bedeutung nicht zu übersehen ist; da eben die Wärme einen wesentlichen Einfluss auf die Cholera-Propagation nimmt.
Erfahrungsgemäss sind die Schnelligkeit und Extensität der Seuche am grössten während des August und September - gerade diese Monate sind an der Schwelle einer Epidemie am meisten zu fürchten. Da indess der erwähnte meteorologische Faktor die Cholera keineswegs zu erzeugen, sondern deren Entwicklung und Verbreitung nur zu fördern oder zu hemmen vermag, lässt sich als hieher bezügliche Schlussfolgerung nur sagen, dass die gegenwärtige sommerliche Hitze der Verbreitung der Krankheit sehr förderlich ist. Unsere Befürchtung ob der Schwüle des Sommers ist nicht so sicher, als die Zuversicht zur Kälte des Winters, der jedenfalls mit der Krankheit auch die Furcht verscheuchen könnte."<ref>Wiener medizinische Wochenschrift, Bd. 15 (1865), 1083-1084./ref>
+
Erfahrungsgemäss sind die Schnelligkeit und Extensität der Seuche am grössten während des August und September - gerade diese Monate sind an der Schwelle einer Epidemie am meisten zu fürchten. Da indess der erwähnte meteorologische Faktor die Cholera keineswegs zu erzeugen, sondern deren Entwicklung und Verbreitung nur zu fördern oder zu hemmen vermag, lässt sich als hieher bezügliche Schlussfolgerung nur sagen, dass die gegenwärtige sommerliche Hitze der Verbreitung der Krankheit sehr förderlich ist. Unsere Befürchtung ob der Schwüle des Sommers ist nicht so sicher, als die Zuversicht zur Kälte des Winters, der jedenfalls mit der Krankheit auch die Furcht verscheuchen könnte."<ref>Wiener medizinische Wochenschrift, Bd. 15 (1865), 1083-1084.</ref>
      Zeile 24: Zeile 24:     
== 1836 ==
 
== 1836 ==
Im Jahr 1836 kam es zu einem Verdachtsfall in Salzburg. Auf Grund eines Zeitungsartikels über den Ausbruch der Cholera zu Salzburg in der Moy‘schen Augsburger Zeitung 7. Juli 1836 Nummer 189 begann die k. b. Regierung des Isarkreises Ermittlungen. Die Landgerichtsärzte in Berchtesgaden und Laufen wurden angeschrieben und befragt. Dr. Joseph Zetl der Landgerichtsarzt von Laufen antwortete: "Es wird Gehorsams berichtet dass der gehorsamst Unterfertigte auf den Grund des angezogenen Zeitungsartikel sich mit dem k.k. Kreis Physikus Dr [[Joseph Susan|Susann]] unmittelbar in physikats-ärztliche Korrespondenz setzte, und unter gestrigen nachstehende, wörtlich exzerpierte Aufklärung erhielt."
+
Im Jahr 1836 kam es zu einem Verdachtsfall in Salzburg. Auf Grund eines Zeitungsartikels über den Ausbruch der Cholera zu Salzburg in der Moy‘schen Augsburger Zeitung 7. Juli 1836 Nummer 189 begann die k. b. Regierung des Isarkreises Ermittlungen. Die Landgerichtsärzte in Berchtesgaden und Laufen wurden angeschrieben und befragt. Dr. Joseph Zetl der Landgerichtsarzt von Laufen antwortete: "Es wird Gehorsams berichtet dass der gehorsamst Unterfertigte auf den Grund des angezogenen Zeitungsartikel sich mit dem k.k. Kreis Physikus Dr [[Joseph August Susan|Susann]] unmittelbar in physikats-ärztliche Korrespondenz setzte, und unter gestrigen nachstehende, wörtlich exzerpierte Aufklärung erhielt."
    
Aus Salzburg hatte Zetl folgende Information erhalten:
 
Aus Salzburg hatte Zetl folgende Information erhalten: