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'''Phyllonorycter ulmifoliella''' (''Tinea ulmifoliella'' Hübner, [1817]: Taf. 66, Fig. 444) ist eine Art aus der Ordnung [[Lepidoptera]], Familie [[Gracillariidae]].
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'''Phyllonorycter ulmifoliella''' (''Tinea ulmifoliella'' Hübner, [1817]: Taf. 66, Fig. 444) ist eine [[Glossar Biologie#A|Art]] aus der [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] [[Lepidoptera]] (Schmetterlinge), [[Glossar Biologie#F|Familie]] [[Gracillariidae]] (Miniermotten oder Blatt-Tütenmotten).
    
==Diagnose==
 
==Diagnose==
''P. ulmifoliella'' gehört zu den ''Phyllonorycter''-Arten mit basalem weißem Längsstrich und daran anschließend einer vollständigen Querbinde. Ihr am ähnlichsten ist ''[[Phyllonorycter anderidae]]'', die ebenfalls an Birken miniert und anhand der Minen nicht sicher unterscheidbar ist. Die Raupen von ''P. ulmifoliella'' weisen einen typischen, orangefarbenen Fleck auf dem 6. Abdominalsegment auf, der den Raupen von ''P. anderidae'' fehlt. Der Thorax ist bei den Imagines von ''P. ulmifoliella'' einheitlich hellbraun, besitzt bei ''P. anderidae'' hingegen an den Seiten und in der Mitte eine weiße Längslinie (Lepiforum 2025).
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''P. ulmifoliella'' gehört zu den ''Phyllonorycter''-Arten mit basalem weißem Längsstrich und daran anschließend einer vollständigen Querbinde. Ihr am ähnlichsten ist ''[[Phyllonorycter anderidae]]'', die ebenfalls an [[Birke]]n miniert und anhand der Minen nicht sicher unterscheidbar ist. Die Raupen von ''P. ulmifoliella'' weisen einen typischen, orangefarbenen Fleck auf dem 6. Abdominalsegment auf, der den Raupen von ''P. anderidae'' fehlt. Der Thorax ist bei den [[Glossar Biologie#I|Imag]]ines von ''P. ulmifoliella'' einheitlich hellbraun, besitzt bei ''P. anderidae'' hingegen an den Seiten und in der Mitte eine weiße Längslinie (Lepiforum 2025).
    
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
 
==Verbreitung, Lebensraum und Phänologie<ref>siehe [[Glossar Biologie#P|Phänologie]]</ref>==
''P. ulmifoliella'' ist im Land Salzburg weit verbreitet und aus allen Landesteilen mit Ausnahme des [[Lungau]] bereits angegeben worden (Embacher et al. 2024). Die Höhenverbreitung ist bisher von 420 bis 800 m Höhe dokumentiert ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025). Die Art bewohnt Waldränder und Lichtungen, aber auch anthropogene Lebensräume (Gärten und Parks). ''P. ulmifoliella'' tritt in Salzburg höchstwahrscheinlich in zwei Generationen im Jahr auf. Nachweise von [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] datieren aus dem März (aus der Zucht) und von Mai bis August, jene von Raupen vom Juli und Oktober ([[Michael Kurz (Wissenschafter)|Kurz]] & [[Marion Kurz|Kurz]] 2025).
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''P. ulmifoliella'' ist im [[Salzburg (Bundesland)|Land Salzburg]] weit verbreitet und aus allen Landesteilen mit Ausnahme des [[Lungau]]s bereits angegeben worden (Embacher et al. 2024). Die Höhenverbreitung ist bisher von 420 bis 800 m Höhe dokumentiert (Kurz & Kurz 2025). Die Art bewohnt [[Wald (Pflanzenformation)|Wald]]<nowiki></nowiki>ränder und Lichtungen, aber auch anthropogene Lebensräume (Gärten und Parks). ''P. ulmifoliella'' tritt in Salzburg höchstwahrscheinlich in zwei Generationen im Jahr auf. Nachweise von [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] datieren aus dem März (aus der Zucht) und von Mai bis August, jene von Raupen vom Juli und Oktober (Kurz & Kurz 2025).
    
==Nachbarfaunen==
 
==Nachbarfaunen==
Nach Huemer (2013) kommt ''P. ulmifoliella'' in allen österreichischen Bundesländern mit Ausnahme des Burgenlandes vor. Klimesch (1990) meldet sie für Oberösterreich aus allen drei Landesteilen. Dasselbe gilt für Bayern, wo die Art ebenfalls rezent aus allen vier Naturräumen angegeben wird (Haslberger & Segerer 2016).
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Nach Huemer (2013) kommt ''P. ulmifoliella'' in allen österreichischen Bundesländern mit Ausnahme des [[Burgenland]]es vor. Klimesch (1990) meldet sie für [[Oberösterreich]] aus allen drei Landesteilen. Dasselbe gilt für [[Bayern]], wo die Art ebenfalls rezent aus allen vier Naturräumen angegeben wird (Haslberger & Segerer 2016).
    
==Biologie und Gefährdung==
 
==Biologie und Gefährdung==
Über die Lebensweise der [[Glossar_Biologie#I|Imagines]] ist in Salzburg bisher nichts bekannt. Die Raupen leben in Faltenminen auf der Blattunterseite von Birken-Arten (in Salzburg an der Hängebirke, ''[[Betula pendula]]'', und an der Moorbirke, ''[[Betula pubescens]]'', festgestellt). Sie fressen hier lebenslang und verpuppen sich auch in der Mine. Als Nahrungskonkurrenten (Konkurrenz durch Ressourcennutzung) wurden, neben den Raupen der eigenen Art, bisher folgende Organismen dokumentiert:<p>
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Über die Lebensweise der Imagines ist in Salzburg bisher nichts bekannt. Die Raupen leben in Faltenminen auf der Blattunterseite von Birken-Arten (in Salzburg an der Hängebirke, ''[[Betula pendula]]'', und an der Moorbirke, ''[[Betula pubescens]]'', festgestellt). Sie fressen hier lebenslang und verpuppen sich auch in der Mine. Als Nahrungskonkurrenten (Konkurrenz durch Ressourcennutzung) wurden, neben den Raupen der eigenen Art, bisher folgende Organismen dokumentiert:<p>
    
Lepidoptera:<ul>
 
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<li>''[[Phyllonorycter cavella]]''
 
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Helotiales (eine [[Glossar Biologie#O|Ordnung]] der Schlauch[[pilze]]):<ul>
 
<li>''[[Marssonia betulae]]''
 
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Wegen der weiten Verbreitung der Art im Land, sowie wegen der geringen Bindung an einen bestimmten Lebensraumtyp ist die Art in Salzburg ungefährdet (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
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Wegen der weiten Verbreitung der Art im Land sowie wegen der geringen Bindung an einen bestimmten Lebensraumtyp ist die Art in Salzburg ungefährdet (Einstufung LC nach Embacher et al. 2024).
    
==Weiterführende Informationen==
 
==Weiterführende Informationen==
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*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
 
*Haslberger, A. &amp; A.H. Segerer 2016. Systematische, revidierte und kommentierte Checkliste der Schmetterlinge Bayerns (Insecta: Lepidoptera). Mitteilungen der Münchner Entomologischen Gesellschaft 106. Supplement: 336 pp.
 
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
 
*Huemer, P. 2013. Die Schmetterlinge Österreichs (Lepidoptera). Systematische und faunistische Checkliste. Studiohefte 12. Tiroler Landesmuseum Innsbruck: 304 pp.
*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Ent. Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
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*Klimesch, J. 1990. Die Schmetterlinge Oberösterreichs, Teil 6. Microlepidoptera I. Entomologische Arbeitsgemeinschaft am O.Ö. Landesmuseum Linz: 1–332.
*Kurz, M. A. & M. E. Kurz 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.06.27].
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*Kurz, M. A. & [[Marion Kurz|M. E. Kurz]] 2000–2025. Naturkundliches Informationssystem. URL: http://www.nkis.info [online 2025.06.27].
 
*Lepiforum e.V. [Hrsg.] 2008-2025: <i>Phyllonorycter ulmifoliella</i> (Hübner, [1817]). URL: https://lepiforum.org/wiki/ [online 2025.06.27].
 
*Lepiforum e.V. [Hrsg.] 2008-2025: <i>Phyllonorycter ulmifoliella</i> (Hübner, [1817]). URL: https://lepiforum.org/wiki/ [online 2025.06.27].
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== Einzelnachweis ==
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<references/>
    
[[Kategorie:Wissenschaft]]
 
[[Kategorie:Wissenschaft]]