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| | Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] war die frühere Auffahrt auf den Mönchsberg zur [[Edmundsburg]] und zum [[Mönchsbergviertel]] geschlossen und der dortige Fels zu einer Geschütz-Bastei mit steilen und glatten Wänden umgestaltet worden. Vergeblich suchten die Bewohner des Mönchsbergviertels immer wieder von [[Fürsterzbischof]] [[Paris Lodron]] zumindest einen schmalen Stiegenaufgang zu ihren Häusern zurück zu erhalten. | | Während des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] war die frühere Auffahrt auf den Mönchsberg zur [[Edmundsburg]] und zum [[Mönchsbergviertel]] geschlossen und der dortige Fels zu einer Geschütz-Bastei mit steilen und glatten Wänden umgestaltet worden. Vergeblich suchten die Bewohner des Mönchsbergviertels immer wieder von [[Fürsterzbischof]] [[Paris Lodron]] zumindest einen schmalen Stiegenaufgang zu ihren Häusern zurück zu erhalten. |
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| − | Anfang des Jahres [[1654]] suchten die Mönchsbergbewohner beim neuen Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] erneut an einen neuen Stiegenaufgang zu ihren Wohnhäusern zu erhalten. Die Stiege wurde nun nach dem Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] noch im gleichen Jahr am [[9. Mai]] bewilligt. Die sehr rasch gebaute Stiege begann beim [[Hofmarstall|Pferdemarstall]], führte entlang der [[Sommerreitschule]] aufwärts und dann als mit [[Schindel]]n gedeckte Stiege an der Außenseite der [[Peterswachtbastei]] hinauf zum [[Kapellhausstöckl]] und zum Mönchsbergviertel bzw. zur späteren Edmundsburg. Im oberen Bereich führte diese Stiege mit ihren 287 Stufen in einem kleinen Torbogen durch die Wehrmauer hindurch und hinter derselben weiter in einem schmalen Stiegenraum hinauf auf die Peterswacht-Bastei. Die [[Salzburg unter Napoleon|Napoleonische Besatzungsmacht]] befahl den Abriss der Holzteile. Sie wurde nach dem Ende der Besatzung wieder errichtet, [[1813]] wurde sie erneut vermauert, wenig später wieder geöffnet, dann war sie vermorscht kurzzeitig wieder geschlossen und wurde als Stiegenaufgang u. a. [[1885]] ausgebessert. | + | Anfang des Jahres [[1654]] suchten die Mönchsbergbewohner beim neuen Fürsterzbischof [[Guidobald Graf von Thun und Hohenstein]] erneut an, einen neuen Stiegenaufgang zu ihren Wohnhäusern zu erhalten. Die Stiege wurde nun nach dem Ende des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieges]] noch im gleichen Jahr am [[9. Mai]] bewilligt. Die sehr rasch gebaute Stiege begann beim [[Hofmarstall|Pferdemarstall]], führte entlang der [[Sommerreitschule]] aufwärts und dann als mit [[Schindel]]n gedeckte Stiege an der Außenseite der [[Peterswachtbastei]] hinauf zum [[Kapellhausstöckl]] und zum Mönchsbergviertel bzw. zur späteren Edmundsburg. Im oberen Bereich führte diese Stiege mit ihren 287 Stufen in einem kleinen Torbogen durch die Wehrmauer hindurch und hinter derselben weiter in einem schmalen Stiegenraum hinauf auf die Peterswacht-Bastei. Die [[Salzburg unter Napoleon|Napoleonische Besatzungsmacht]] befahl den Abriss der Holzteile. Sie wurde nach dem Ende der Besatzung wieder errichtet, [[1813]] wurde sie erneut vermauert, wenig später wieder geöffnet, dann war sie vermorscht, kurzzeitig wieder geschlossen und wurde als Stiegenaufgang u. a. [[1885]] ausgebessert. |
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| | [[1856]] wurde der öffentliche Stiegenaufgang nachts nicht mehr gesperrt. Auch das [[Peterswachtpforte|Torwächterhaus]] wurde entfernt. [[1868]] wurde auch das Dach der Stiege abgetragen.<ref>Eine andere Quelle ([https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19130427&query=%22schartenwall%22+%22stadtmauer%22&seite=4 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 27. April 1913, Seite 4, Beitrag [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Vortrag Frank: "Altes und Neues vom Mönchsberg") schreibt, dass die Stiege bis [[1859]] gedeckt war.</ref> | | [[1856]] wurde der öffentliche Stiegenaufgang nachts nicht mehr gesperrt. Auch das [[Peterswachtpforte|Torwächterhaus]] wurde entfernt. [[1868]] wurde auch das Dach der Stiege abgetragen.<ref>Eine andere Quelle ([https://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno?aid=sch&datum=19130427&query=%22schartenwall%22+%22stadtmauer%22&seite=4 ANNO], [[Salzburger Chronik]], Ausgabe vom 27. April 1913, Seite 4, Beitrag [[Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Vortrag Frank: "Altes und Neues vom Mönchsberg") schreibt, dass die Stiege bis [[1859]] gedeckt war.</ref> |
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| | Mit dem Ausbau des [[Haus für Mozart|Kleinen Festspielhauses]] wurde diese Treppe [[1937]] im unteren Teil nach Süden hin verlegt, um ausreichend Raum für den Bühnenturm des neuen Gebäudes erhalten zu können. | | Mit dem Ausbau des [[Haus für Mozart|Kleinen Festspielhauses]] wurde diese Treppe [[1937]] im unteren Teil nach Süden hin verlegt, um ausreichend Raum für den Bühnenturm des neuen Gebäudes erhalten zu können. |
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| − | Die Clemens-Holzmeister-Stiege führt an der Fassade des [[Bühnenhaus Haus für Mozart|Bühnenhauses]] der [[Salzburger Festspiele]] vorbei. Sie ist teilweise aus großschottrigen Beton aufgebaut, der einem [[Konglomerat]] ähnelt und mit Figuren aus dem gleichen Material verziert. Ab Ostern [[2010]] musste die einsturzgefährdete Stiege um rund 150.000 Euro saniert werden. Die Stiege wurde im Bühnenturm des Kleinen Festspielhauses neu verankert, im freien Bereich z.T. neu aufgebaut und mit [[1. Juni]] [[2010]] wieder freigegeben. | + | Die Clemens-Holzmeister-Stiege führt an der Fassade des [[Bühnenhaus Haus für Mozart|Bühnenhauses]] der [[Salzburger Festspiele]] vorbei. Sie ist teilweise aus großschottrigem Beton aufgebaut, der einem [[Konglomerat]] ähnelt und mit Figuren aus dem gleichen Material verziert. Ab Ostern [[2010]] musste die einsturzgefährdete Stiege um rund 150.000 Euro saniert werden. Die Stiege wurde im Bühnenturm des Kleinen Festspielhauses neu verankert, im freien Bereich z.T. neu aufgebaut und mit [[1. Juni]] [[2010]] wieder freigegeben. |
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