Hans Schmidt: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. Februar 2012, 16:32 Uhr
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Hans Schmidt (* 1951 in Salzburg) ist ein selbstständiger Bildhauer und Objektkünstler mit Atelier im Ortsteil Waldprechting in der Stadt Seekirchen am Wallersee.
Leben
Hans Schmidt wurde 1951 in Salzburg geboren. Seit seiner Geburt lebt er in Seekirchen. Dort lebten auch seine Eltern. Der Vater entstammte aus einer Käserfamilie, die im späten 19. Jahrhundert von Tittmoning nach Seekirchen zog und eine Käserei gründete. Seine Mutter wurde in Chemnitz geboren. Schule in Seekirchen. Ambitionen in Sport und Musik.
1965 bis 1970 Lehre bei einem Innenarchitekten in Salzburg. Erste künstlerische Versuche in Malerei, Radierung und Skulptur, die lebensentscheidend, lebensbegleitend und vor allem bereichernd für ihn werden sollten. 1971 lange Jahre bei einem Modekonzern im Schaufensterbereich, als Brotberuf, tätig.
1975 Begabten-Stipendium für die Internationale Sommerakademie für bildende Kunst, Bildhauerklasse Prof. Wander Bertoni, Bronzeguss Prof. Josef Zenzmaier.
2002 Schritt in die Selbständigkeit als Bildender Künstler.
2004 Neubau seines Ateliers in Seekirchen.
Werk
Sein handwerkliches und künstlerisches Talent hat er schon früh genutzt. Gründung der Druckgraphischen Werkstätte Seekirchen (mit einem Freund). Bald setzte sich jedoch das Haptische, das Dreidimensionale in der Skulptur in den Vordergrund. Unzulängliches in etwas Bemerkenswertes verwandeln, ein frühes zentrales Grundthema. Recycling als Kunstprinzip und Aufwertung als solches kann als Arbeitsweise des Künstlers beim Wort genommen werden. Moderne Schatzsuche auf Eisenhalden, neue Verwendungsmöglichkeiten freilegen. Daraus resultierende Schweißareiten, Eisenskulpturen in den 80/90iger Jahren. Seit 1997 am Holzweg. Entwicklung der Formensprache Holzschichtungen bei Figurgen und Objekten auf der Basis von Aballholz. Tausende nur scheinbar wertlose Parkett-Holzstücke hat er in seinen Zyklen verwendet um (s)eine Welt neu entstehen zu lassen. Kunstpreis der Stadt Traunreuth. Einladung Internationale Biennale für bildende Kunst Austria, Hüttenberg/Kärnten (alte Bergwerksremise, 65 Künstler, 14 Nationen). Über 70 Ausstellungen im In- und Ausland (Schweiz, Italien, Deutschland). 2007 bis 2008 Zwei Jahre Ausflung in die LandArt (Naturskulpturen) mit viel Fotografie, Figurenbuch, DVD, Kataloge, Fotobücher. Arbeiten im öffentlichen, privaten und Sammlerbesitz. Website von Hans Schmidt
Texte
Salzburger Nachrichten, SALZBURGkultur, Mittwoch, 3. August 2001, Eva Pittertschatscher
SEEKIRCHEN (SN). Mannshohe Figuren in grellem Blau und Gelb, mit Spiegeln beklebt oder aus Holz stehen derzeit im Atelier von Hans Schmidt. Es handelt sich um Selbstporträts, die der Bildhauer im vergangenen Jahr für einen besonderen Anlass geschaffen hat: zu seinem 60. Geburtstag. „Handle with care“ heißt die Ausstellung, die vom 12. bis 26. August in Schmidts Atelier in Seekirchen am Wallersee zu sehen sein wird. Diesen Titel hat der Künstler nicht zufällig gewählt. Es geht ihm um die Behandlung der Gesellschaft aber eben auch um sorgsamen Umgang mit sich selbst. Die „kritische Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Verhältnissen“, die der Bildhauer mit seinen Figuren und Objekten ausdrücken will, spielt dabei ebenso eine Rolle – leicht abzulesen in den Titeln früherer Werke wie „Für Menschlichkeit und Toleranz“ (2000) und „Globalisierungsreigen“ (2006) – wie sein Recycling-Kunstprinzip. Im Titel schwingt aber eben auch Persönliches mit. „Ich schaue, dass ich immer gut beieinander bin“, sagt er und klopft sich auf den flachen Bauch. Der Künstler ist begeisterter Windsurfer. „Mein Refugium ist der See“. Seit über zehn Jahren kann Schmidt von seiner Kunst leben. Geboren 1951 in Salzburg, absolvierte er eine Lehre bei einem Innenarchitekten. 1963 gründete er die Band Beat Barons in Seekirchen. Danach konzipierte Schmidt 30 Jahre lang über hundert Schaufenster bei einem Modekonzern. Als 50-jähriger entschied er sich, „ein Wagnis zu wagen“ und von der Kunst allein zu leben. 2004 hat der Künstler in seinem Garten ein Atelier gebaut. Seit 1997 schafft er seine Figuren und Objekte ausschließlich aus Hartholzstücken. Ein riesiges Ei war 1998 die erste Holzarbeit. Die Teile der von ihm bearbeiteten Eichen oder Buchen sind Restbestände aus Überproduktionen. Das würde, sagt Schmidt, seinem Kunstprinzip gerecht werden: “Ich verweigere den Überfluss der Gesellschaft und komme einem Wesenszug des Menschen nach – dem Sammeln.“ Nach dem Sammeln baut Schmidt für seine Figuren Formen aus Verpackungsmaterial. Seine Arbeit sei „meditativ“ und könne auch recht langwierig sein: 14 Tage Rohaufbau, danach Feinschliff mit der Flex über ein paar Monate. „Es ist wie beim Hausbau – die Summe der Teile ergibt das Ganze.“ Voranmeldung zur Besichtigung für die Ausstellung „Handle with care“ unter 0664/18 14 860. www.schmidtart.at
Figurenbuch >Dialog< von Hans Schmidt, Textauszug von Mag. Tina Teufel
Mehr als die Summe ihrer Teile
Wie ein Ziegel zu einem Haus, ein Steinchen zu einem Mosaik, ein Farbtupfer zu einem Gemälde werden kann, so verhält es sich mit den kleinen Holzstückchen, die Hans Schmidt zu seinen lebensgroßen Figuren verarbeitet. Sie werden über ein Gerüst aneinander geklebt, das wieder entfernt wird. Übrig bleibt ein Holzmantel, der organisch wirkt, Licht- und Schattenspiele zulässt, zu vibrieren scheint und mitunter auch Ein- und Durchblicke ermöglicht.
Magazin Vernissage 252, März 2006 Textauszug von Mag.Josef Brescher
Inmitten der Umgebung, in der das Material der Objekte industriell verarbeitet wird, wecken die teils lebensgroßen Holzfiguren des Seekirchner Bildhauers Hans Schmidt ganz spezielle Assoziationen, die durchaus auch makabre Aspekte haben. Der Künstler schafft mit einer subtilen Mischung aus definierter Körperhaltung bei gleichzeitig offener Gestik, durch die Gruppierung und Positionierung der Figuren, durch Farbe bzw. ihr Weglassen soziale Situationen, in denen aus Holzfiguren gleichsam Zeitgenossen werden. Als symbolische Platzhalter für leibhaftige Menschen schlüpfen sie in verschiedenste Rollen und gerade ihre naturgegebener hölzerner Charme lässt menschliches Wohl- und Fehlverhalten prägnanter hervortreten.
Buch >Die Einübung des anderen Blicks< Textauszug von Dr. Walter Spielmann
Gespräche über Kunst und Nachhaltigkeit von Dr. Walter Spielmann. Von der Aufwertung des Wertlosen oder das Risiko der Land Art
W.Sp: Womit wir schon mitten im Thema sind. Hat der Aspekt Nachhaltigkeit, der ja für deine künstlerische Arbeit von Beginn an wichtig war, noch an Bedeutung gewonnen? Die Arbeit mit natürlichem Material – mit Holz vor allem – ist für dich charakteristisch. Doch damit nicht genug. Nachhaltigkeit und Kunst stehen für dich in einem unmittelbaren Zusammenhang. Gibt es ein zentrales Anliegen, das du mit deinen Projekten verbindest?
H.S.: Nachhaltigkeit ist mir insofern wichtig, als ich schon in meinen früheren Arbeiten auf Parketthölzer zurück gegriffen habe, die zwar im Überfluss vorhanden sind, aber im Grunde als wertloser Abfall angesehen und für gewöhnlich nur noch der thermischen Verwertung zugeführt werden. Aus scheinbar Wertlosem und Flüchtigem etwas Wertvolles und Dauerhaftes zu machen, ist ein Grundgedanke der mich begleitet und meine Arbeit als bildender Künstler mitbestimmt. Das gilt für die Reliefbilder aus den ersten Jahren, bei der ich auf Verpackungsmaterial zurückgegriffen habe ebenso, wie für meine figurativen Projekte. Aspekte der Nachhaltigkeit hatten und haben aber nicht Einfluss auf Materialien und Themen. Auch die Entscheidung, ausschließlich als Künstler zu arbeiten, hat aus meiner Sicht viel mit Nachhaltigkeit zu tun.
Quellen
- www.schmidtart.at
- Salzburger Nachrichten, 3. August 2011, Eva Pittertschatscher
- Buch >Die Einübung des anderen Blicks>, Textauszug Dr. Walter Spielmann
- Figurenbuch >Dialog>, Textauszug Mag. Tina Teufel
- Vernissage Nr. 252, März 2006, Textauszug Mag. Josef Brescher