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P. Simon Rettenpacher (Rettenbacher) OSB, der Benediktiner-Mönch und Sohn des Gänsbrunnbauern in Salzburg-Aigen Rupert Rettenpacher, war Schriftsteller, Orientalist und Universalgelehrter.
 
P. Simon Rettenpacher (Rettenbacher) OSB, der Benediktiner-Mönch und Sohn des Gänsbrunnbauern in Salzburg-Aigen Rupert Rettenpacher, war Schriftsteller, Orientalist und Universalgelehrter.
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Nach dem Schulbesuch in Salzburg studierte Rettenpacher Geschichte und Jura in Salzburg, in Siena, Rom und Padua (Spezialisierung in Feudalrecht, auch Zuwendung zu Philosophie und Moderne Sprachen). Nach seiner Rückkehr nahm er nicht wie erwartet eine Professur am Collegium Lodrono-Rupertinum an, sondern trat gegen den Willen seiner Verwandten [[1660]] in den Benediktinerorden ein. Am [[2. Februar]] [[1661]] legte er in Kremsmünster seine Profess ab und wurde nach Abschluss der theologischen Studien [[1664]] in Salzburg zum Priester geweiht. Zur weiteren Ausbildung erneut nach Rom geschickt (Hebräisch und Arabisch), führte ihn der Kustos der Vatikanischen Bibliotheken Leone Allacci (Leo Alatius, bekannt durch die Aquisition der Palatina) in die orientalischen Sprachen ein. Mit Kenntnissen des Hebräischen und Arabischen und umfangreichen Bucherwerbungen kehrte Rettenpacher [[1667]] nach Kremsmünster zurück und übernahm die Leitung des Stiftsgymnasiums, bis [[1671]] war er Präfekt. Ab 1671 lehrte er Ethik und Geschichte an der [[Universität Salzburg]]. Als Leiter des Universitätstheaters inszenierte er auch eigene Gelegenheitsdramen (z.B. zu Schuljahrsabschlüssen). [[1676]] wurde Rettenpacher Leiter der Stiftsbibliothek und Professor für Orientalistik in Kremsmünster, wo er auch die Leitung des Schultheaters übernahm. Als Bibliothekar erwarb er großartige Werke orientalischer und anderer Literatur.
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Nach dem Schulbesuch in Salzburg studierte Rettenpacher Geschichte und Jura in Salzburg, Siena, Rom und [[Padua]] (Spezialisierung in Feudalrecht, auch Zuwendung zu Philosophie und Modernen Sprachen). Nach seiner Rückkehr nahm er nicht wie erwartet eine Professur am [[Collegium Rupertinum|Gräflich Lodron#schen Collegium Rupertinum]] an, sondern trat gegen den Willen seiner Verwandten [[1660]] in den [[Benediktiner]]orden ein. Am [[2. Februar]] [[1661]] legte er in Kremsmünster seine Profess ab und wurde nach Abschluss der theologischen Studien [[1664]] in Salzburg zum Priester geweiht. Zur weiteren Ausbildung erneut nach Rom geschickt (Hebräisch und Arabisch), führte ihn der Kustos der Vatikanischen Bibliotheken Leone Allacci (Leo Alatius, bekannt durch die Acquisition der Palatina) in die orientalischen Sprachen ein. Mit Kenntnissen des Hebräischen und Arabischen und umfangreichen Bucherwerbungen kehrte Rettenpacher [[1667]] nach Kremsmünster zurück und übernahm die Leitung des Stiftsgymnasiums; bis [[1671]] war er Präfekt. Ab 1671 lehrte er Ethik und Geschichte an der [[Universität Salzburg]]. Als Leiter des Universitätstheaters inszenierte er auch eigene Gelegenheitsdramen (z.B. zu Schuljahrsabschlüssen). [[1676]] wurde Rettenpacher Leiter der Stiftsbibliothek und Professor für Orientalistik in Kremsmünster, wo er auch die Leitung des Schultheaters übernahm. Als Bibliothekar erwarb er großartige Werke orientalischer und anderer Literatur.
    
Von [[1689]] bis [[1705]] konnte er sich als Pfarrer im nahen Dorf Fischlham seinen literarischen Neigungen widmen. Anfang [[1706]] ließ er sich zurück nach Kremsmünster in den Ruhestand versetzen.
 
Von [[1689]] bis [[1705]] konnte er sich als Pfarrer im nahen Dorf Fischlham seinen literarischen Neigungen widmen. Anfang [[1706]] ließ er sich zurück nach Kremsmünster in den Ruhestand versetzen.
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Rettenpachers literarisches Werk spiegelt seine vielseitigen Neigungen und Tätigkeiten: Neben Dramen treten historische, aber vor allem lyrische Texte (über 8000 lateinische und mehrere hundert deutsche). Obwohl nur ein verschwindender Teil der Werke bereits zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde, ist Rettenpachers Bedeutung für die lateinische und deutsche Barockliteratur nicht zu unterschätzen.
 
Rettenpachers literarisches Werk spiegelt seine vielseitigen Neigungen und Tätigkeiten: Neben Dramen treten historische, aber vor allem lyrische Texte (über 8000 lateinische und mehrere hundert deutsche). Obwohl nur ein verschwindender Teil der Werke bereits zu seinen Lebzeiten veröffentlicht wurde, ist Rettenpachers Bedeutung für die lateinische und deutsche Barockliteratur nicht zu unterschätzen.
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Das Hauptwerk Rettenpachers sind die „Annales monasterii Cremifanensis in Austria superiore, anno monasterii saeculari nongentesiomo á partu Virgineo M.DC.LXXVII.”, erschienen in Salzburg bei J.B. Mayr, 1677. Das Werk hat 6 teilweise mehrfach gefaltete Kupfertafeln. Die erste Ausgabe ist anlässlich des 900-jährigen Bestehens der Benediktinerabtei erschienen. Mit der Herausgabe des Werkes wurde Pater Simon Rettenpacher betraut, der nicht nur Stiftsbibliothekar und Professor an der Universität Salzburg war, sondern auch einen guten Namen als Verfasser von barocken Schauspielen hatte.
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Das Hauptwerk Rettenpachers sind die „Annales monasterii Cremifanensis in Austria superiore, anno monasterii saeculari nongentesimo a partu Virgineo M.DC.LXXVII.”, erschienen in Salzburg bei [[Johann Baptist Mayr|J.B. Mayr]], 1677. Das Werk hat 6 teilweise mehrfach gefaltete Kupfertafeln. Die erste Ausgabe ist anlässlich des 900-jährigen Bestehens der Benediktinerabtei erschienen. Mit der Herausgabe des Werkes wurde Pater Simon Rettenpacher betraut, der nicht nur Stiftsbibliothekar und Professor an der Universität Salzburg war, sondern auch einen guten Namen als Verfasser von barocken Schauspielen hatte.
    
Das allegorische Frontispiz zeigt die Vorderfassade der Stiftskirche und die Stifter, Förderer und Erneuerer, die Tafeln 2 bis 4 bringen Ehrenpforten mit Allegorien, Tafel 5 die Prozession anlässlich der Feierlichkeiten. Von besonderem Interesse ist die Tafel 6 "Aigendtlicher Abriss dess Löbl. Stiffts und Closters Crembsmünster Ord.S. Benedicti in Österreich Ob der Enns Ao. 1677. Die mehrfach gefaltete Tafel von Melchior Küsell nach Clemens Beutler zeigt die hochbarocke Anlage über dem Dorf. Links oben Legende, in der Mitte das Stiftswappen mit dem Titel der Tafel.
 
Das allegorische Frontispiz zeigt die Vorderfassade der Stiftskirche und die Stifter, Förderer und Erneuerer, die Tafeln 2 bis 4 bringen Ehrenpforten mit Allegorien, Tafel 5 die Prozession anlässlich der Feierlichkeiten. Von besonderem Interesse ist die Tafel 6 "Aigendtlicher Abriss dess Löbl. Stiffts und Closters Crembsmünster Ord.S. Benedicti in Österreich Ob der Enns Ao. 1677. Die mehrfach gefaltete Tafel von Melchior Küsell nach Clemens Beutler zeigt die hochbarocke Anlage über dem Dorf. Links oben Legende, in der Mitte das Stiftswappen mit dem Titel der Tafel.
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* Lehner, Tassilo (Hrsg.), Lateinische Oden 1891
 
* Lehner, Tassilo (Hrsg.), Lateinische Oden 1891
 
* ders., Lyrische Gedichte, 1893
 
* ders., Lyrische Gedichte, 1893
* ders., Ode an den Hl. Stifter Rupert von dem Wachsthum und der Hoheit der Stadt Salzburg, Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde 34, 1894, 265-275
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* ders., Simon Rettenbacher, Ode an den heiligen Stifter Rupert von dem Wachsthum und der Hoheit der Stadt und Kirche Salzburg, in: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18940003&zoom=2&seite=00000265 MGSLK 34, 1894, S. 265-275]
* ders., Lateinische Gedichte, 1905
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* ders., P. Simon Rettenbacher, salzburgischer Rath, in: [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18960005&seite=00000044&zoom=2 MGSLK 36, 1896, S. 44]* ders., Lateinische Gedichte, 1905
* daneben auch: Lehner, Tassilo, Simon Rettenbacher, 1905, VII-VIII
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* Simon Rettenbacher, 1905, VII-VIII
 
* Newald, Richard (Hrsg.), Deutsche Gedichte, (Schriften z. dt. Lit. 14) 1930
 
* Newald, Richard (Hrsg.), Deutsche Gedichte, (Schriften z. dt. Lit. 14) 1930
 
* Pfanner, Hildegard; Das dramatische Werk S.R.s, 1954, 123
 
* Pfanner, Hildegard; Das dramatische Werk S.R.s, 1954, 123
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* Lehner, Tassilo, S. R.s Stellung zu dem Griechischen, 1894 (Progr. Kremsmünster), 61-72
 
* Lehner, Tassilo, S. R.s Stellung zu dem Griechischen, 1894 (Progr. Kremsmünster), 61-72
 
* ders., S. R.s pädagogisch-didaktische Grundsätze, 1894/95 (Progr. Kremsmünster)
 
* ders., S. R.s pädagogisch-didaktische Grundsätze, 1894/95 (Progr. Kremsmünster)
* ders., Drei spezifisch Salzburgische Gedichte des S. R., Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde 35, 1895, 35-41
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* ders., Drei spezifisch Salzburgische Gedichte des S. R., [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]] [http://anno.onb.ac.at/cgi-content/anno-plus?apm=0&aid=slk&datum=18950003&zoom=2&seite=00000035 MGSLK 35, 1895, S. 35-41]
 
* ders., S. R.s nationale Auffassung im Gegensatze zur franzosenfreundlichen Richtung seiner Zeit, 1896 (Progr. Kremsmünster), 75-95
 
* ders., S. R.s nationale Auffassung im Gegensatze zur franzosenfreundlichen Richtung seiner Zeit, 1896 (Progr. Kremsmünster), 75-95
 
* ders., P. S. R., Salzburger Rath, Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde 36, 1896, 44
 
* ders., P. S. R., Salzburger Rath, Mitt. d. Ges. f. Salzburger Landeskunde 36, 1896, 44
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* Newald, Richard, S. R.s »Teutsche Reymgedichte«, Oberösterr. Heimatblätter 4, 1950, 212-223;  
 
* Newald, Richard, S. R.s »Teutsche Reymgedichte«, Oberösterr. Heimatblätter 4, 1950, 212-223;  
 
* Oberparleiter, Veronika, S.R.s Komödie Judicium Phoebi, de nostri saeculi Vatibus. Horn 2004
 
* Oberparleiter, Veronika, S.R.s Komödie Judicium Phoebi, de nostri saeculi Vatibus. Horn 2004
* Pfanner, Hildegard: Das dramatische Werk Simon Rettenpachers. Innsbruck 1954
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* Pfanner, Hildegard: Das dramatische Werk S.R.s (Innsbrucker Beitr. z. Kulturwiss., Sonderh. 2). Innsbruck 1954
* Pfanner, Hildegard, Das dramatische Werk S. R.s, 1954 (Innsbrucker Beitr. z. Kulturwiss., Sonderh. 2)
   
* Schäfer, Eckart, Dt. Horaz. Conrad Celtis, Georg Fabricius, Paulus Melissus, Jacob Balde, 1976, passim
 
* Schäfer, Eckart, Dt. Horaz. Conrad Celtis, Georg Fabricius, Paulus Melissus, Jacob Balde, 1976, passim
 
* Schuster, Mauriz, S. R. und seine Beziehungen zur Antike, Zs. f. dt. Geistesgesch. 3, 1937, 113-133
 
* Schuster, Mauriz, S. R. und seine Beziehungen zur Antike, Zs. f. dt. Geistesgesch. 3, 1937, 113-133
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* ders., Lateinisch-deutsche Zweisprachigkeit im katholischen Kulturraum am Beispiel S. R.s, Zs. f. bayer. Landesgesch. 47, 1984, 241-253
 
* ders., Lateinisch-deutsche Zweisprachigkeit im katholischen Kulturraum am Beispiel S. R.s, Zs. f. bayer. Landesgesch. 47, 1984, 241-253
 
* ders., S. R.s Briefe, in: Zeman (Hrsg.), Österr. Lit. Bd. 2, 1986, 1283-97
 
* ders., S. R.s Briefe, in: Zeman (Hrsg.), Österr. Lit. Bd. 2, 1986, 1283-97
* Witek, Franz: Simon Rettenpacher (1634 – 1706) in Salzburg. Salzburg Archiv 27, S. 199
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* Witek, Franz: Simon Rettenpacher (1634 – 1706) in Salzburg. [[Salzburg Archiv]] 27, S. 199
    
=== Werk- und Literaturverzeichnis ===
 
=== Werk- und Literaturverzeichnis ===
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* Antiquariat Donhofer, Wien
 
* Antiquariat Donhofer, Wien
 
* angeführte Weblinks  
 
* angeführte Weblinks  
* Wurzbach, Constantin; Bibliographisches Lexikon des Kaisertums Österreich, Band 25, S. 122f, 1868
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* Wurzbach, Constantin; Biographisches Lexikon des Kaisertums [[Österreich]], Band 25, S. 122f, 1868
* Ziller, Leopold; Die Salzburger Familiennamen, [[MGSL]], 11. Ergänzungsband, Salzburg, 1986
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* [[Leopold Ziller|Ziller, Leopold]]; Die Salzburger Familiennamen, [[MGSLK]], 11. Ergänzungsband, Salzburg, 1986