| | Lorenz´ Vater Josef Martin begann ein Studium an der [[Jesuiten]]-Universität in Innsbruck, das er abbrach, und diente anschließend eineinhalb Jahre in der bayrischen Armee. Schließlich kehrte er nach Salzburg zurück, heiratete Martha Jäger von Kapell (aus Tirol) und gründete ein Handelsgeschäft. | | Lorenz´ Vater Josef Martin begann ein Studium an der [[Jesuiten]]-Universität in Innsbruck, das er abbrach, und diente anschließend eineinhalb Jahre in der bayrischen Armee. Schließlich kehrte er nach Salzburg zurück, heiratete Martha Jäger von Kapell (aus Tirol) und gründete ein Handelsgeschäft. |
| − | Georg III. (1649-1736), Josef Martins Vater und Großvater von Johann Lorenz, Rats- und Handelsherr zu Salzburg, besaß wie sein jüngerer Bruder, Rats- und Handelsherr Johann Hagenauer, Handelshäuser in Salzburg. Er hatte sich auf den Handel mit Tuch- (Stoffen) und Seide sowie Gewürzen spezialisiert, womit er sehr erfolgreich war. Am 24. August 1686 verlieh ihm der kaiserliche Hofpfalzgraf Ferdinand Wilhelm Metzger von Meggenburg, Palatin Kaiser Ferdinands III, den untitulierten Adelsstand und eine Wappenbesserung. In seiner Jugend war Georg III gemeinsam mit seinem Bruder Johann vom elterlichen Hof weggezogen und mit ihm nach Salzburg gegangen. Beide wurden dort im Handel erfolgreich. 1673 erwarb Georg im Alter von 25 Jahren die Spezereiwarenhandlung von Johann Baptist Mayrhauser, leistete den Eid als Bürger, heiratete drei Jahre später Maria Anna Kaufmann (1650-1683) und hatte mit ihr einen Sohn. Seine Geschäfte liefen erfolgreich, sodass er zwischen 1713 und 1718 die Häuser Getreidegasse 7 und 9 kaufen konnte. Für seinen zweiten Sohn aus zweiter Ehe erwarb er eine Spezereiwarenhandlung mit Weinausschank im Haus Getreidegasse 7. | + | Georg III. (1649-1736), Josef Martins Vater und Großvater von Johann Lorenz, Rats- und Handelsherr zu Salzburg, besaß wie sein jüngerer Bruder, Rats- und Handelsherr Johann Hagenauer, Handelshäuser in Salzburg. Er hatte sich auf den Handel mit Tuch- (Stoffen) und Seide sowie Gewürzen spezialisiert, womit er sehr erfolgreich war. Am 24. August 1686 verlieh ihm der kaiserliche Hofpfalzgraf Ferdinand Wilhelm Metzger von Meggenburg, Palatin Kaiser Ferdinands III, den untitulierten Adelsstand und eine Wappenbesserung. In seiner Jugend war Georg III gemeinsam mit seinem Bruder Johann vom elterlichen Hof weggezogen und mit ihm nach Salzburg gegangen. Beide wurden dort im Handel erfolgreich. 1673 erwarb Georg im Alter von 25 Jahren die Spezereiwarenhandlung von Johann Baptist Mayrhauser, leistete den Eid als Bürger, heiratete drei Jahre später Maria Anna Kaufmann (1650-1683) und hatte mit ihr einen Sohn. Seine Geschäfte liefen erfolgreich, sodass er zwischen 1713 und 1718 die Häuser Getreidegasse 7 und 9 (s. Foto Hagenauerhaus) kaufen konnte. Fünf Monate nach dem Tod seiner ersten Frau ehelichte Georg die ebenfalls verwitwete Maria Mayr (1654-1728). Dieser Ehe entsprangen vermutlich vier Kinder, darunter der zweite Sohn Georg Christoph (1685-1741). Für ihn erwarb er eine Spezereiwarenhandlung mit Weinausschank im Haus Getreidegasse 7. |
| − | Für seinen Erstgeborenen aus erster Ehe musste er wirtschaftliche Hilfe leisten. Josef Martin begann nach abgebrochenem Studium mit einem kleinen Handelsgeschäft in Salzburg, kam jedoch bald in finanzielle Schwierigkeiten. Sein Vater, der einen Großteil seiner Schulden übernahm, vermerkte in seinem Testament, dass er die Hälfte der von den Gläubigern geforderten Summe von 2.262 Gulden gezahlt hatte. Die väterliche Handlung hatte 6.438 Gulden Forderung an Josef Martin, es wurde ihm allerdings - wie von den anderen Gläubigern - die Hälfte der Summe erlassen. Zum Vergleich: die ursprüngliche Gesamtsumme der Schulden war beinahe doppelt so hoch, wie der Preis für das Haus Getreidegasse 9. Josef Martin hatte dadurch Ansehen, Ehre, Kreditwürdigkeit und seinen Stand verloren. Als auch noch seine Frau plötzlich und früh im Jahr 1725 starb (sie wurde in St Peter begraben), verließ Josef Martin seine vier minderjährigen, halbverwaisten Kinder in Salzburg und floh in militärische Dienste. Er wurde Rechnungsoffizier in kaiserlichen Diensten und schließlich Dragoner in einem Kavallerie-Regiment des Heeres von Prinz Eugen. Dort blieb Josef Martin, obwohl die Familie stets versuchte, ihn zur Rückkehr nach Salzburg zu bewegen, bis er (laut Familienchronik) [[1732]] in Belgrad fiel. | + | Für seinen Erstgeborenen aus erster Ehe musste Georg wirtschaftliche Hilfe leisten. Josef Martin begann nach abgebrochenem Studium mit einem kleinen Handelsgeschäft in Salzburg, kam jedoch bald in finanzielle Schwierigkeiten. Sein Vater, der einen Großteil seiner Schulden übernahm, vermerkte in seinem Testament, dass er die Hälfte der von den Gläubigern geforderten Summe von 2.262 Gulden gezahlt hatte. Die väterliche Handlung hatte zusätzlich 6.438 Gulden Forderung an Josef Martin, es wurde ihm allerdings - wie auch von den anderen Gläubigern - die Hälfte der Summe erlassen. Zum Vergleich: die ursprüngliche Gesamtsumme der Schulden war beinahe doppelt so hoch, wie der Preis für das Haus Getreidegasse 9. Josef Martin hatte dadurch Ansehen, Ehre, Kreditwürdigkeit und seinen Stand verloren. Als auch noch seine Frau plötzlich und früh im Jahr 1725 starb (sie wurde in St Peter begraben), verließ Josef Martin seine vier minderjährigen, halbverwaisten Kinder in Salzburg und floh in militärische Dienste. Er wurde Rechnungsoffizier in kaiserlichen Diensten und schließlich Dragoner in einem Kavallerie-Regiment des Heeres von Prinz Eugen. Dort blieb Josef Martin, obwohl die Familie stets versuchte, ihn zur Rückkehr nach Salzburg zu bewegen, bis er (laut Familienchronik) [[1732]] in Belgrad fiel. |