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== Wortherkunft ==
 
== Wortherkunft ==
Die erste Silbe des Wortes "Germaul“ ist wohl von althochdeutsch ''gern'', gotisch ''gairns'', abgeleitet, was so viel wie '''gier'''ig ("be'''gehr'''en") bedeutet. Unwahrscheinlich ist die frühere Ableitung von "gähnen", mittelhochdeutsch ''genen'' bzw. ''ginen''. Das Gesicht will erschrecken und ist gefährlich, nicht aber müde und schläfrig.
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Die erste Silbe des Wortes "Germaul" ist wohl von althochdeutsch ''gern'', gotisch ''gairns'', abgeleitet, was so viel wie '''gier'''ig ("be'''gehr'''en") bedeutet. Unwahrscheinlich ist die frühere Ableitung von "gähnen", mittelhochdeutsch ''genen'' bzw. ''ginen''. Das Gesicht will erschrecken und ist gefährlich, nicht aber müde und schläfrig.
    
== Deutung ==
 
== Deutung ==
Der Name "Germaul“ findet sich in fürsterzbischöflichen Berichten von Hellbrunn offensichtlich noch nicht. [[Johann Stainhauser]] spricht als Zeitzeuge von einer "''Maschara''" (Maske), [[Lorenz Hübner]] von einer "''Larve''". Der Name "Germaul“ scheint in der Fachliteratur von Hellbrunn erstmals wohl erst im Jahr [[1921]] auf. In dem Beitrag über Hellbrunn dieses Jahres von [[Marie Schupfer]] wird das alte Wort "Germaul" dabei noch von einem "Gähnmaul" abgeleitet. Ingeborg Wallentin scheibt in ihrer Dissertation über [[Santino Solari|Solari]] 1985 wegen der übergroßen Ohren des Germaules von einem Sinnbild für die heimlichen "''Lauscher an Türen''". Eine weitere bemerkenswerte Interpretation bietet Dr. W. Schaber, der die Silbe ''ger'' des Germaules vom darüber befindlichen dreizackigen Speer (Ger = Speer) des Neptun ableitet.
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Der Name "Germaul" findet sich in fürsterzbischöflichen Berichten von Hellbrunn offensichtlich noch nicht. [[Johann Stainhauser]] spricht als Zeitzeuge von einer "''Maschara''" (Maske), [[Lorenz Hübner]] von einer "''Larve''". Der Name "Germaul" scheint in der Fachliteratur von Hellbrunn erstmals wohl erst im Jahr [[1921]] auf. In dem Beitrag über Hellbrunn dieses Jahres von [[Marie Schupfer]] wird das alte Wort "Germaul" dabei noch von einem "Gähnmaul" abgeleitet. Ingeborg Wallentin scheibt in ihrer Dissertation über [[Santino Solari|Solari]] 1985 wegen der übergroßen Ohren des Germaules von einem Sinnbild für die heimlichen "''Lauscher an Türen''". Eine weitere bemerkenswerte Interpretation bietet Dr. W. Schaber, der die Silbe ''ger'' des Germaules vom darüber befindlichen dreizackigen Speer (Ger = Speer) des Neptun ableitet.
    
Ein zeitgenössischer Literat, [[Domenico Gisberti]], schrieb im Jahr [[1670]] über das Germaul in Hellbrunn folgendes:  
 
Ein zeitgenössischer Literat, [[Domenico Gisberti]], schrieb im Jahr [[1670]] über das Germaul in Hellbrunn folgendes:  
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* [[Friedrich Johann Fischer|Fischer, Friedrich Johann]]: ''Höhle und Gesicht – Mythisches Hellbrunn'', Verlag der [[Salzburger Druckerei]], ca. 1980
 
* [[Friedrich Johann Fischer|Fischer, Friedrich Johann]]: ''Höhle und Gesicht – Mythisches Hellbrunn'', Verlag der [[Salzburger Druckerei]], ca. 1980
 
* [[Wilfried Schaber|Schaber, Wilfried]]: ''Hellbrunn – Schloss, Park und Wasserspiele'', Herausgeber Schloss Hellbrunn Verwaltung (offizieller Führer), Salzburg 2004 (ISBN  3-200-00075-9)  
 
* [[Wilfried Schaber|Schaber, Wilfried]]: ''Hellbrunn – Schloss, Park und Wasserspiele'', Herausgeber Schloss Hellbrunn Verwaltung (offizieller Führer), Salzburg 2004 (ISBN  3-200-00075-9)  
* Grewenig, Meinrad Maria: ''Die “Villa Suburbana” Hellbrunn und die frühen architektonischen Gärten in Salzburg'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Bd. 124, Salzburg 1984, S. 403–466   
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* Grewenig, Meinrad Maria: ''Die "Villa Suburbana” Hellbrunn und die frühen architektonischen Gärten in Salzburg'', in: [[Mitteilungen der Gesellschaft für Salzburger Landeskunde]], Bd. 124, Salzburg 1984, S. 403–466   
 
* ''Schloß Hellbrunn, Inventare der Salzburger Burgen und Schlösser'', Bd. 2, bearbeitet von Johann Ostermann, hgg. vom [[Komitee für Salzburger Kulturschätze]], Salzburg 1989  
 
* ''Schloß Hellbrunn, Inventare der Salzburger Burgen und Schlösser'', Bd. 2, bearbeitet von Johann Ostermann, hgg. vom [[Komitee für Salzburger Kulturschätze]], Salzburg 1989  
 
* Bigler, Robert R.: ''Schloss Hellbrunn - Wunderkammer der Gartenarchitektur'', Böhlau Verlag, Wien 1996
 
* Bigler, Robert R.: ''Schloss Hellbrunn - Wunderkammer der Gartenarchitektur'', Böhlau Verlag, Wien 1996