| Zeile 1: |
Zeile 1: |
| − | [[Datei:Gruber_Fritz Auszeichnung.jpg|thumb|2011: links [[Landeshauptmann]]-Stellvertreter Dr. [[Wilfried Haslauer junior]] mit Oberstudienrat Prof. Mag. Dr. phil. Fritz Gruber bei der Überreichung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst]] | + | [[Datei:Gruber_Fritz Auszeichnung.jpg|thumb|2011: links [[Landeshauptmann]]-Stellvertreter Dr. [[Wilfried Haslauer junior]] mit Oberstudienrat Prof. Mag. Dr. phil. Fritz Gruber bei der Überreichung des Österreichischen Ehrenkreuzes für Wissenschaft und Kunst.]] |
| − | Oberstudienrat [[Professor|Prof.]] Mag. Dr. phil. '''Fritz Gruber''' (* [[28. Mai]] [[1940]] in Spittal an der Drau, [[Kärnten]]; † [[22. Jänner]] [[2022]] ) war Pädagoge, Montanhistoriker und Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Bergbau.
| |
| | [[Datei:Fritz Gruber Edelweissfelsen.JPG|thumb|Dr. Fritz Gruber unter einem der Edelweißfelsen]] | | [[Datei:Fritz Gruber Edelweissfelsen.JPG|thumb|Dr. Fritz Gruber unter einem der Edelweißfelsen]] |
| | + | [[Datei:Fritz_Gruber_Parte.jpg|thumb|Parte]] |
| | + | Oberstudienrat [[Professor|Prof.]] Mag. Dr. phil. '''Fritz Gruber''' (* [[28. Mai]] [[1940]] in Spittal an der Drau, [[Kärnten]]; † [[22. Jänner]] [[2022]] ) war Pädagoge, Montanhistoriker und Autor zahlreicher Publikationen zum Thema Bergbau. |
| | + | |
| | == Leben == | | == Leben == |
| | Seine Eltern wohnten in [[Böckstein]] und seine Mutter ging nur zwecks Geburt für einen kurzen Spitalsaufenthalt nach Spittal an der Drau. Es gab damals in [[Bad Gastein]] keinen Arzt, der mit der zu erwartenden "schwierigen Geburt" zu tun haben wollte. Dr. Fritz Gruber ist somit eigentlich kein "Zuagroaster", sondern "Ur-Gasteiner", nicht zuletzt deshalb, weil er seit seinem 15. Lebens-'''Tag'''(!) in Böckstein lebte. | | Seine Eltern wohnten in [[Böckstein]] und seine Mutter ging nur zwecks Geburt für einen kurzen Spitalsaufenthalt nach Spittal an der Drau. Es gab damals in [[Bad Gastein]] keinen Arzt, der mit der zu erwartenden "schwierigen Geburt" zu tun haben wollte. Dr. Fritz Gruber ist somit eigentlich kein "Zuagroaster", sondern "Ur-Gasteiner", nicht zuletzt deshalb, weil er seit seinem 15. Lebens-'''Tag'''(!) in Böckstein lebte. |
| Zeile 15: |
Zeile 17: |
| | : ab 1982 unbefristeter Dienstvertrag des [[Landesschulrat]]es für Salzburg an der Hotelfachschule und am damaligen Abiturentenlehrgang bzw. Fremdenverkehrskolleg in [[Bad Hofgastein]] | | : ab 1982 unbefristeter Dienstvertrag des [[Landesschulrat]]es für Salzburg an der Hotelfachschule und am damaligen Abiturentenlehrgang bzw. Fremdenverkehrskolleg in [[Bad Hofgastein]] |
| | | | |
| − | Er betreibt seit mehr als 30 Jahren montanhistorische Forschungen. Seine Forschungstätigkeit fand im Rahmen von Projekten und Forschungsstipendien im In- und Ausland statt. Er erhielt 2010 das Österreichische Ehrenkreuz Erster Klasse für Wissenschaft und Kunst, nachdem er schon zuvor mit dem Goldenen [[Ehrenzeichen des Landes Salzburg]] und dem Kulturpreis der Gemeinde Bad Gastein (es war der erste, der vergeben wurde) geehrt wurde. Gemeinsam mit Dr. [[Hermann Greinwald]] war er Wiederbegründer des [[Gasteiner Museums]]. Ihm ist die Anregung zur Unterschutzstellung der [[Montansiedlung Altböckstein]] zu danken. Er ist mit OSR [[Walter Wihart]] Mitbegründer des überregionalen [[Montanverein Via Aurea|Montanvereins „Via Aurea“]]. In allen drei der genannten Institutionen hielt der die Gründungsrede. | + | Er betrieb seit mehr als 30 Jahren montanhistorische Forschungen. Seine Forschungstätigkeit fand im Rahmen von Projekten und Forschungsstipendien im In- und Ausland statt. Er erhielt 2010 das Österreichische Ehrenkreuz Erster Klasse für Wissenschaft und Kunst, nachdem er schon zuvor mit dem Goldenen [[Ehrenzeichen des Landes Salzburg]] und dem Kulturpreis der Gemeinde Bad Gastein (es war der erste, der vergeben wurde) geehrt wurde. Gemeinsam mit Dr. [[Hermann Greinwald]] war er Wiederbegründer des [[Gasteiner Museums]]. Ihm ist die Anregung zur Unterschutzstellung der [[Montansiedlung Altböckstein]] zu danken. Er ist mit OSR [[Walter Wihart]] Mitbegründer des überregionalen [[Montanverein Via Aurea|Montanvereins „Via Aurea“]]. In allen drei der genannten Institutionen hielt der die Gründungsrede. |
| | | | |
| | Fritz Gruber ist Autor zahlreicher Publikationen zu Themen der Bergbaugeschichte, insbesondere der Geschichte des [[Goldbergbau]]es im [[Gasteinertal]] und im [[Raurisertal]]. Sein besonderes Interesse gilt auch der [[Ortsnamenkunde]]. | | Fritz Gruber ist Autor zahlreicher Publikationen zu Themen der Bergbaugeschichte, insbesondere der Geschichte des [[Goldbergbau]]es im [[Gasteinertal]] und im [[Raurisertal]]. Sein besonderes Interesse gilt auch der [[Ortsnamenkunde]]. |
| Zeile 24: |
Zeile 26: |
| | | | |
| | Er war verheiratet mit Erni Gruber und hinterließ drei erwachsene Töchter. | | Er war verheiratet mit Erni Gruber und hinterließ drei erwachsene Töchter. |
| | + | |
| | + | Fritz Gruber hatte dem [[Salzburgwiki]] Texte und Bilder zur freien Verwendung überlassen. Aus diesem Fundus wird das Salzburgwiki auch noch in Zukunft Beiträge gestalten. |
| | | | |
| | == Auszeichnungen == | | == Auszeichnungen == |
| Zeile 38: |
Zeile 42: |
| | Am [[4. Juni]] [[2011]] überreichte [[Landeshauptmann]]-Stellvertreter Dr. [[Wilfried Haslauer junior]] das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst an Oberstudienrat Prof. Dr. Fritz Gruber am Rande des [[Montanhistorisches Symposiums in Bad Gastein|Montanhistorischen Symposiums in Bad Gastein]]. | | Am [[4. Juni]] [[2011]] überreichte [[Landeshauptmann]]-Stellvertreter Dr. [[Wilfried Haslauer junior]] das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst an Oberstudienrat Prof. Dr. Fritz Gruber am Rande des [[Montanhistorisches Symposiums in Bad Gastein|Montanhistorischen Symposiums in Bad Gastein]]. |
| | | | |
| − | "''Vielleicht ist es gerade die Vielfältigkeit von Professor Gruber, die es ihm ermöglichte, größere Zusammenhänge der Montangeschichte zu erschließen und so einen großen Beitrag zum Erhalt unseres geschichtlichen Erbes zu leisten. Es war Professor Gruber, der bei der internationalen Tagung [[Tauerngold]] im Jahr [[1978]] auf die drohende Schleifung der barocken Bergbausiedlung Altböckstein mit einem flammenden Appell aufmerksam machte. Das führte dann bekanntlich zur Rettung dieses europaweit einzigartigen Ensembles und zur Gründung des Museums Altböckstein. Das ist ein gutes Beispiel für den wissenschaftlich orientierten Tourismus und ein lebender Hintergrund für die montangeschichtliche Forschung im Gasteinertal. Das Wirken von Professor Gruber ist breit gespannt: vom Tourismuslehrer bis zum wissenschaftlichen Montanhistoriker. Das ist kein üblicher, linearer Weg, aber er verbindet Bildung, Kunst und Wissenschaft. Für dieses verdienstvolle Wirken gebührt ihm mein persönlicher Respekt und der offizielle Dank von Bund und Land''", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter anlässlich der Überreichung. | + | "Vielleicht ist es gerade die Vielfältigkeit von Professor Gruber, die es ihm ermöglichte, größere Zusammenhänge der Montangeschichte zu erschließen und so einen großen Beitrag zum Erhalt unseres geschichtlichen Erbes zu leisten. Es war Professor Gruber, der bei der internationalen Tagung [[Tauerngold]] im Jahr [[1978]] auf die drohende Schleifung der barocken Bergbausiedlung Altböckstein mit einem flammenden Appell aufmerksam machte. Das führte dann bekanntlich zur Rettung dieses europaweit einzigartigen Ensembles und zur Gründung des Museums Altböckstein. Das ist ein gutes Beispiel für den wissenschaftlich orientierten Tourismus und ein lebender Hintergrund für die montangeschichtliche Forschung im Gasteinertal. Das Wirken von Professor Gruber ist breit gespannt: vom Tourismuslehrer bis zum wissenschaftlichen Montanhistoriker. Das ist kein üblicher, linearer Weg, aber er verbindet Bildung, Kunst und Wissenschaft. Für dieses verdienstvolle Wirken gebührt ihm mein persönlicher Respekt und der offizielle Dank von Bund und Land", sagte Landeshauptmann-Stellvertreter anlässlich der Überreichung. |
| | | | |
| | Oberstudienrat Dr. Fritz Gruber habe sich durch seine Forschungen und umfangreiche Publikationen im Bereich der Montangeschichte und der Organisation des Bergwesens große Verdienste erworben, so Dr. Haslauer weiter. Schon während seiner Tätigkeit als Pädagoge schrieb er zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zur Montangeschichte; das geht auch darauf zurück, dass er sich schon in frühen Lebensjahren gründliche Kenntnisse zur Geschichte des Bergbaus verschaffte, die in den verschiedensten Fachzeitschriften in Österreich, [[Deutschland]] und [[Südtirol]] veröffentlicht wurden. "Ich selber bin erst kürzlich auf den Namen eines gewissen Mitherausgebers Prof. Dr. Fritz Gruber aus Bad Gastein gestoßen. Es war dies das Buch ''[[Paracelsus]] 1494–1541. Keines anderen Knecht'', herausgegeben im Jahr 1993 vom höchst anerkannten Salzburger Historiker Dr. [[Heinz Dopsch]] - mit zwei wissenschaftlichen Beiträgen eines gewissen Fritz Gruber aus Böckstein. Die Titel in dieser Publikation lauteten ''Spezifische Formen der Arbeitsorganisation im Salzburger Bergbau zu Beginn des [[16. Jahrhundert]]s'' sowie ''Bergbaubedingte Umweltprobleme zur Zeit des Paracelsus''. Dies hat mir schon sehr imponiert und das möchte ich heute und hier auch dezidiert betonen", sagte Dr. Haslauer. | | Oberstudienrat Dr. Fritz Gruber habe sich durch seine Forschungen und umfangreiche Publikationen im Bereich der Montangeschichte und der Organisation des Bergwesens große Verdienste erworben, so Dr. Haslauer weiter. Schon während seiner Tätigkeit als Pädagoge schrieb er zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zur Montangeschichte; das geht auch darauf zurück, dass er sich schon in frühen Lebensjahren gründliche Kenntnisse zur Geschichte des Bergbaus verschaffte, die in den verschiedensten Fachzeitschriften in Österreich, [[Deutschland]] und [[Südtirol]] veröffentlicht wurden. "Ich selber bin erst kürzlich auf den Namen eines gewissen Mitherausgebers Prof. Dr. Fritz Gruber aus Bad Gastein gestoßen. Es war dies das Buch ''[[Paracelsus]] 1494–1541. Keines anderen Knecht'', herausgegeben im Jahr 1993 vom höchst anerkannten Salzburger Historiker Dr. [[Heinz Dopsch]] - mit zwei wissenschaftlichen Beiträgen eines gewissen Fritz Gruber aus Böckstein. Die Titel in dieser Publikation lauteten ''Spezifische Formen der Arbeitsorganisation im Salzburger Bergbau zu Beginn des [[16. Jahrhundert]]s'' sowie ''Bergbaubedingte Umweltprobleme zur Zeit des Paracelsus''. Dies hat mir schon sehr imponiert und das möchte ich heute und hier auch dezidiert betonen", sagte Dr. Haslauer. |