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| | In seinem Büchlein "Nimm dir Zeit" schrieb Forcher: "Ich persönlich nehme das Sterben nicht so ernst. Solange ich da bin, ist der Tod nicht da, und wenn er da ist, bin ich nicht mehr da." | | In seinem Büchlein "Nimm dir Zeit" schrieb Forcher: "Ich persönlich nehme das Sterben nicht so ernst. Solange ich da bin, ist der Tod nicht da, und wenn er da ist, bin ich nicht mehr da." |
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| − | Seine Frau Helli (* [[19. Mai]] 19xx)<ref>Quelle Ausschnitt Führerschein, Bild in den "Salzburger Nachrichten" online vom 12. Mai 2012</ref> war nur wenige Wochen vor ihm, am [[28. November]] 2021, verstorben.<ref>[https://www.krone.at/2584985 www.krone.at], 19. Dezember 2021</ref> | + | Seine Frau Helli (* [[19. Mai]] [[1929]])<ref>Quelle Ausschnitt Führerschein, Bild in den "Salzburger Nachrichten" online vom 12. Mai 2012</ref> war nur wenige Wochen vor ihm, am [[28. November]] 2021, verstorben, nachdem sie bereits nach einem Schlaganfall längere Zeit belägerig wag.<ref name="SNDez">[https://www.sn.at/salzburg/chronik/die-forchers-weise-stark-und-schoen-114241954 www.sn.at], 19. Dezember 2021</ref> |
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| | + | ==== Peter Gnaiger über Sepp Forcher ==== |
| | + | Sepp war ein Leuchtturm. Mit seiner wunderbaren ORF-Serie "Klingendes Österreich" bot er unaufgeregt intelligente Lebensentwürfe für alle Altersgruppen. Nicht einmal seine besten Freunde haben ihn jemals beim Jammern erwischt. Im Gegenteil: Er war für alle Menschen eine Art "Ladestation". Wer sich ausgebrannt fühlte und ihn besuchen durfte, der fand einen gütigen Zuhörer vor. Da war zuerst dieses Lächeln und dann die Frage: "Wie geht es dir?" Fragen, wie es ihm gehe, beantwortete er kurz und bündig mit dem Satz: "So wie es einem eben geht mit diesem Alter." |
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| | + | Sepp war ein Gelehrter. "Also sprach Zarathustra" von Friedrich Nietzsche konnte er auswendig. Dieses Wissen eignete er sich schon als junger Mann an. Beim Kraftwerksbau von Kaprun ging er mit einem Gewicht von 70 Kilogramm auf seinem Rücken zur Baustelle. "Wenn du diese anstrengende Arbeit tust, dann wird dein Kopf leer. Und wenn der Kopf leer ist, dann fliegen dir die Träume von allein zu." Oben angekommen hat er dann immer gelesen. Er hatte immer mindestens ein Reclam-Buch eingesteckt. Keine seichte Lektüre. Es mussten schon Nietzsche, Goethe, Proust oder vor allem Musil sein. |
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| | + | Politisch war Sepp ein Verbinder. Als wir ihn einmal gefragt haben, ob er stolz darauf ist, Österreicher zu sein, antwortete er: "Da bin ich wie ein Frosch. Der ist froh, dass er einen Teich hat. Aber stolz ist er nicht drauf. Es gibt auch andere schöne Teiche." Einmal meinte er: "Wenn die Italiener nur ihre Pasta asciutta und keine Repressalien nach Südtirol gebracht hätten - dann wäre ich liebend gern Italiener geblieben."<ref name="SNDez"></ref> |
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| | == Auszeichnungen == | | == Auszeichnungen == |