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[[Datei:Dorfgastein Gedenktafel Andreas Rieser.jpg|thumb|Gedenktafel für Andreas Rieser in der [[Pfarrkirche der Heiligen Rupert und Virgil (Dorfgastein)|Pfarrkirche Dorfgastein]]]]
 
[[Datei:Dorfgastein Gedenktafel Andreas Rieser.jpg|thumb|Gedenktafel für Andreas Rieser in der [[Pfarrkirche der Heiligen Rupert und Virgil (Dorfgastein)|Pfarrkirche Dorfgastein]]]]
'''Andreas Rieser''' (* [[1. Juli]] [[1908]] in [[Dorfgastein]]; † [[3. März]] [[1966]] in [[Bramberg]]) war [[Pongau]]er Bauernsohn und katholischer Priester und kam 1938 als von den [[Nationalsozialisten]] politisch Verfolgter in [[KZ Dachau|KZ]]-Haft.<ref>Birgit Kaiser: ''Andreas Rieser'' in ''Christus im KZ'', Sankt Ullrich Verlag, Augsburg, 2011, ISBN 978-3-86744-164-3, S.179-194</ref>
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'''Andreas Rieser''' (* [[1. Juli]] [[1908]] in [[Dorfgastein]]-[[Luggau]]; † [[3. März]] [[1966]] in [[Bramberg]])<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/dorfgastein/TFBIV/?pg=193 Taufbuch der Pfarre Dorfgastein, Band IV, S. 188.]</ref> war [[Pongau]]er Bauernsohn und katholischer Priester und kam 1938 als von den [[Nationalsozialisten]] politisch Verfolgter in [[KZ Dachau|KZ]]-Haft.<ref>Birgit Kaiser: ''Andreas Rieser'' in ''Christus im KZ'', Sankt Ullrich Verlag, Augsburg, 2011, ISBN 978-3-86744-164-3, S.179-194</ref>
    
== Leben und Schicksal bis 1938 ==
 
== Leben und Schicksal bis 1938 ==
Andreas Rieser stammte aus der Familie des Präaubauern Josef Rieser und seiner Frau Theresia, geborene Herzog, in Dorfgastein. Er wurde am [[10. Juli]] [[1932]] in Salzburg zum katholischer Priester geweiht und war von 1933 bis 1938 zuerst als Kooperator in der Pfarre Stumm im [[Zillertal]] tätig und kam dann im Alter von 30 Jahren im Juni [[1938]] als Pfarradministrator in seine Heimat-Pfarre Dorfgastein.
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Andreas Rieser stammte aus der Familie des [[Dorfgastein]]er Präaubauern Josef Rieser (* [[11. Jänner]] [[1868]]) und seiner Frau Theresia, geborene Herzog (* 14. November 1878).<ref>[https://data.matricula-online.eu/de/oesterreich/salzburg/dorfgastein/TRBII/?pg=85 Trauungsbuch der Pfarre Dorfgastein, Band II, S. 82.]</ref> Der vormalige [[Bürgermeister der Gemeinde Dorfgastein|Gemeindevorsteher]] von Dorfgastein, [[Johann Rieser]] (* 1835; † 1906) war sein Großvater. Er wurde am [[10. Juli]] [[1932]] in Salzburg zum katholischer Priester geweiht und war von 1933 bis 1938 zuerst als Kooperator in der Pfarre Stumm im [[Zillertal]] tätig und kam dann im Alter von 30 Jahren im Juni [[1938]] als Pfarradministrator in seine Heimat-Pfarre Dorfgastein.
 
   
 
   
 
In diesem Jahr wurde der Dorfgasteiner Kirchturm renoviert. Gemäß einer jahrhundertealten Tradition verfasste Rieser als damaliger Pfarrleiter eine Urkunde und schilderte darin die in dieser Zeit gegebenen gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse. Nach seiner Überzeugung durfte hier eine Kritik an [[Adolf Hitler|Hitler]] und seinem Regime nicht fehlen.
 
In diesem Jahr wurde der Dorfgasteiner Kirchturm renoviert. Gemäß einer jahrhundertealten Tradition verfasste Rieser als damaliger Pfarrleiter eine Urkunde und schilderte darin die in dieser Zeit gegebenen gesellschaftlichen und politischen Verhältnisse. Nach seiner Überzeugung durfte hier eine Kritik an [[Adolf Hitler|Hitler]] und seinem Regime nicht fehlen.
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Jener Spengler aus dem Pongau, der diese Urkunde in seiner beruflichen Eigenschaft vor der Kreuzaufsteckung im Kreuzknauf hinterlegen und einlöten sollte, brach das versiegelte Dokument widerrechtlich auf und denunzierte Rieser bei örtlichen [[Nationalsozialisten]]. Rieser wurde in der Folge verhaftet und wegen „Schmähung des Führers und der Partei“ und wegen Hochverrates angeklagt und verurteilt. Er kam in KZ-Haft.
 
Jener Spengler aus dem Pongau, der diese Urkunde in seiner beruflichen Eigenschaft vor der Kreuzaufsteckung im Kreuzknauf hinterlegen und einlöten sollte, brach das versiegelte Dokument widerrechtlich auf und denunzierte Rieser bei örtlichen [[Nationalsozialisten]]. Rieser wurde in der Folge verhaftet und wegen „Schmähung des Führers und der Partei“ und wegen Hochverrates angeklagt und verurteilt. Er kam in KZ-Haft.
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== 1938 – 1945 Lagerhaft ==
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== 1938–1945 Lagerhaft ==
 
Andreas Rieser verbrachte die Jahre bis 1945 in Lagerhaft in den Konzentrationslagern [[KZ Buchenwald|Buchenwald]] (1939-1940) und [[KZ Dachau|Dachau]] (1938-1939 und 1940-1945) und wurde am [[1. Mai]] [[1945]] durch Angehörige der [[USFA|US-Armee]] befreit. Er hatte trotz schwerer Misshandlungen und Folter sieben Jahre Konzentrationslagerhaft überlebt, war aber gesundheitlich für sein weiteres Leben gezeichnet, was letztlich auch zu seinem frühen Tod im Alter von 58 Jahren führte.
 
Andreas Rieser verbrachte die Jahre bis 1945 in Lagerhaft in den Konzentrationslagern [[KZ Buchenwald|Buchenwald]] (1939-1940) und [[KZ Dachau|Dachau]] (1938-1939 und 1940-1945) und wurde am [[1. Mai]] [[1945]] durch Angehörige der [[USFA|US-Armee]] befreit. Er hatte trotz schwerer Misshandlungen und Folter sieben Jahre Konzentrationslagerhaft überlebt, war aber gesundheitlich für sein weiteres Leben gezeichnet, was letztlich auch zu seinem frühen Tod im Alter von 58 Jahren führte.
  
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