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==Geschichte==
 
==Geschichte==
[[Auguste Caroline Lammer]] gründete am [[15. Juli]] [[1920]] in [[Zell am See]] die Kommanditgesellschaft ''Bankhaus A. Lammer & Co'' zusammen mit [[Frank Whitehead]] aus der Industriellenfamilie [[Whitehead]] in Fiume (Rijeka), aus der auch die erste Frau von [[Georg Ludwig von Trapp|Georg Ritter von Trapp]], die Schwester von Frank, [[Agathe Whitehead]] stammte. Dabei brachte Lammer ein Kapital von 100.000.-- [[Gulden|Kronen]], Whitehead zwei Millionen Kronen (heute ca. € 150.000.--) ein. Lammer erhielt am [[12. März]] [[1921]] den für den Betrieb einer Bank notwendigen Gewerbeschein von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See ausgefertigt. Und am [[25. März]] [[1925]] wurde ihr das "Heimatrecht" in der Marktgemeinde Zell am See verliehen.
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[[Auguste Caroline Lammer]] gründete am [[15. Juli]] [[1920]] in [[Zell am See]] die Kommanditgesellschaft ''Bankhaus A. Lammer & Co'' zusammen mit [[Frank Whitehead]] aus der Industriellenfamilie [[Whitehead]] in Fiume (Rijeka), aus der auch die erste Frau von [[Georg Ludwig von Trapp|Georg Ritter von Trapp]], die Schwester von Frank, [[Agathe Whitehead]] stammte. Dabei brachte Lammer ein Kapital von 100.000.-- Kronen, Whitehead zwei Millionen Kronen (heute ca. € 150.000.--) ein. Lammer erhielt am [[12. März]] [[1921]] den für den Betrieb einer Bank notwendigen Gewerbeschein von der Bezirkshauptmannschaft Zell am See ausgefertigt. Am [[25. März]] [[1925]] wurde ihr das "Heimatrecht" in der Marktgemeinde Zell am See verliehen.
    
Auguste Lammer hatte zuerst mit ihrer Bank schöne Erfolge. Sie war eine angesehene Frau und hatte Kontakt mit hochstehenden Persönlichkeiten, u.a. mit dem Salzburger [[Landeshauptmann]] [[Franz Rehrl]]. Sie beteiligte sich am Bau der [[Großglockner Hochalpenstraße]] mit der Zeichnung von 1.100 Stück Aktien mit dem Nominalwert von 100 Schilling je Aktie, sowie an der [[Schmittenhöhebahn]] mit fünf Prozent vom Aktienkapital (das waren  46.000 Schilling). Sie erhielt auch den Titel ''Kommerzialrätin''.  
 
Auguste Lammer hatte zuerst mit ihrer Bank schöne Erfolge. Sie war eine angesehene Frau und hatte Kontakt mit hochstehenden Persönlichkeiten, u.a. mit dem Salzburger [[Landeshauptmann]] [[Franz Rehrl]]. Sie beteiligte sich am Bau der [[Großglockner Hochalpenstraße]] mit der Zeichnung von 1.100 Stück Aktien mit dem Nominalwert von 100 Schilling je Aktie, sowie an der [[Schmittenhöhebahn]] mit fünf Prozent vom Aktienkapital (das waren  46.000 Schilling). Sie erhielt auch den Titel ''Kommerzialrätin''.  
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Zuvor hatte sie noch den Hoffnungsschimmer, mit dem Verkauf des für die Errichtung der [[Tauernkraftwerke Kaprun]] notwendigen Grundstücks vom [[Mooserboden]] an die ''Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft Berlin'' (AEG) einen lukrativen Gewinn zu machen. Denn sie war 50%-Teilhaberin an der ''Kesselfall Alpenhaus G.m.b.H.'', der das Grundstück gehörte. Allerdings entwickelte sich dann dieser Verkauf zum Stolperstein von Lammer, da sie das Geld ihrer beiden anderen Hälfteeigner zur Abdeckung ihrer eigenen Schulden verwendete. Dies war jedoch nur eines der zahlreichen Delikte, die ihr später in ihrer Anklage vorgeworfen wurden. So wurden Privatpersonen ebenso geschädigt wie beispielsweise die [[Salzburger Festspielgemeinde]] oder das Österreichische Verkehrsbüro Wien, dem sie den Erlös von verkauften Fahrkarten unterschlagen hatte.
 
Zuvor hatte sie noch den Hoffnungsschimmer, mit dem Verkauf des für die Errichtung der [[Tauernkraftwerke Kaprun]] notwendigen Grundstücks vom [[Mooserboden]] an die ''Allgemeine Elektrizitätsgesellschaft Berlin'' (AEG) einen lukrativen Gewinn zu machen. Denn sie war 50%-Teilhaberin an der ''Kesselfall Alpenhaus G.m.b.H.'', der das Grundstück gehörte. Allerdings entwickelte sich dann dieser Verkauf zum Stolperstein von Lammer, da sie das Geld ihrer beiden anderen Hälfteeigner zur Abdeckung ihrer eigenen Schulden verwendete. Dies war jedoch nur eines der zahlreichen Delikte, die ihr später in ihrer Anklage vorgeworfen wurden. So wurden Privatpersonen ebenso geschädigt wie beispielsweise die [[Salzburger Festspielgemeinde]] oder das Österreichische Verkehrsbüro Wien, dem sie den Erlös von verkauften Fahrkarten unterschlagen hatte.
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Der Zusammenbruch vom {{PAGENAME}} brachte auch Baron von Trapp um sein gesamtes Vermögen, rund 600.000 Schilling. Mehr als 200 Gläubiger waren um 2.6 Millionen Schilling geprellt worden. Am [[16. Dezember]] [[1933]] wurde dem {{PAGENAME}} die Bewilligung zum Betrieb eines Bankgewerbes entzogen. Am [[4. Juli]] [[1934]] wurde der Konkursantrag über die Bank und das private Vermögen von Lammer eingebracht, nachdem Ausgleichsverhandlungen gescheitert waren. Schon am [[4. Mai]] wurde Lammer verhaftet und am [[16. September]] begann ihr Prozess. Sie wurde zu Kerkerhaft verurteilt und verstarb während ihrer Haft.  
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Der Zusammenbruch vom {{PAGENAME}} brachte auch Baron von Trapp um sein gesamtes Vermögen, rund 600.000 Schilling. Mehr als 200 Gläubiger waren um 2.6 Millionen Schilling geprellt worden. Am [[16. Dezember]] [[1933]] wurde dem {{PAGENAME}} die Bewilligung zum Betrieb eines Bankgewerbes entzogen. Am [[20. Februar]] [[1935]] wurde der Konkurs über die Bank und das private Vermögen von Lammer eröffnet, nachdem Ausgleichsverhandlungen gescheitert waren. Schon am [[4. Mai]] wurde Lammer verhaftet und am [[16. September]] begann ihr Prozess. Sie wurde zu Kerkerhaft verurteilt und verstarb während ihrer Haft.  
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Die Bank befand sich in Zell am See am Hautplatz.
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Die Bank befand sich am Hauptplatz in Zell am See.
    
==Quellen==
 
==Quellen==